VW Golf III EZ 12/1992 als Alltagsauto sinnvoll???
Hallo liebe Motor-Talker,
ich bräuchte ein paar fachmännische Meinungen zu folgendem Thema...
Ich habe kürzlich den VW Golf III von meinem Opa bekommen.
Technische Daten: Erstzulassung 12/1992, 1.8 Liter mit 90 PS, Ausstattungsvariante GL, 63.000 km, 3-Türer, ohne ABS, ohne Airbag, Zahnriemen bei 50.000 km (vor ca. 10 Jahren) gewechselt, 8-fach bereift mit den original Alufelgen und Stahlfelgen, Profil ist noch super allerdings sind die Reifen bereits 15 Jahre alt.
Der Golf ist absolut rostfrei, hat neuen TÜV, ist scheckheftgepflegt und läuft einwandfrei. Er wurde nur bei schönem Wetter gefahren und stand immer abgedeckt in der Garage. Optisch und technisch schaut er fast aus wie ein Neuwagen.
Da ich aktuell einen Kia Picanto (BA) fahre, stellt sich mir die Frage, ob der "alte" Golf in der Lage ist, diesen im Alltag zu ersetzen? Gerade weil der Golf keine Airbags und kein ABS hat.
Technische Daten meines Kia Picanto: Erstzulassung 06/2007, 1.1 Liter mit 65 PS, 105.000 km, elektr. Fensterheber, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, 5-Türer, TÜV neu, Zahnriemen bereits gewechselt, Allwetterbereifung.
Der Gesamtzustand des Kia ist allerdings schon um einiges schlechter. Der Lack ist verkratzt und verwittert, der Bremssattel für die Handbremse hi. re. ist möglicherweise bald fest, der Klimakondensator ist defekt, die Zentralverriegelung hi. li. geht manchmal nicht. Er ist einfach etwas Reparaturanfällig.
Wie würdet ihr entscheiden? Golf behalten, Kia verkaufen? Kia behalten, Golf verkaufen?
Wieviel wäre der Golf den überhaupt noch Wert?
Vielen Dank schon vorab für Eure Beiträge!
Beste Antwort im Thema
Das liegt an der Feuchtigkeit im Schloss.
Trocknen, wasserverdrängende, dauerhafte Schmiermittel einbringen und alles geht wieder.
Aber alles kann man hier zigfach nachlesen, das wurde alles so oft durchgeleiert....
Ihr habt hier ne riesige Wissensbasis, arbeitet bisschen mit der.
121 Antworten
Zitat:
@MC_10 schrieb am 11. März 2018 um 09:26:28 Uhr:
Danke Euch für die umfangreichen Erklärungen/Empfehlungen zum Thema Versiegelung. Werde mal schaun in welche Richtung es bei mir gehen wird.Hat jetzt jemand ne Ahnung was mein Golf aktuell so wert ist? Finde auf mobile.de keine ähnlichen Modelle in diesem Zustand.
Das kann man so nicht wirklich bestimmen.
Rein vom Alter/km her gesehen wahrscheinlich nicht mehr als 1500-max.2000 Euro
Ein Liebhaber zahlt vielleicht auch noch 3000€, wenn du einen findest und die Technik funktioniert.
--> so wäre meine Einschätzung (rein optisch gesehen/rostfrei)
Zu den Sprühdosen ist meiner Meinung nach gar nichts dran auszusetzen.
Der einzige Nachteil ist eben das Preis/Leistungsverhältnis!
Wenn du aber keinen Kompressor hast bleibt dir oftmals nichts anderes übrig😉
Die Konservierung machst du dir halt Schritt für Schritt. Wichtig ist es den Dreck in den Sammelecken auszuwaschen.
Siehs so: Du hast n kommenden "Klassiker", macht auch Spass son einfachen Wagen zu fahren. Da kann man auch mal nen Samstag Nachmittag investieren und das Teil schützen. Denn wenn der 25 Jahre überdauert hat, warum sollte er nicht noch viele weitere Jahre gut dastehen??
Ach den Zahnriemenwechsel bekommste hin 😉
Wichtig ist
A) Zeit zu haben
B) Markierungen zu setzen
Dann klappt das - und du lernst was dabei, macht auch Spass. Mich hat damals mein Vater so mit dem "Thema Auto" "infiziert".
Dank Eurer Hilfe hab ich mir jetzt folgendes überlegt.
Ich denke ich werde den Picanto noch so lange fahren, bis nix mehr geht bzw. bis sich eine Reparatur nicht mehr lohnt und parallel werde ich den Golf mit den besprochenen Arbeitsschritten alltagstauglich machen. Dann kann er früher oder später immer noch den Picanto beerben.
Vielleicht inseriere ich den Golf auch noch zusätzlich, falls sich ein Liebhaber findet, dem er die 3000-3500 Euro wert ist. Wenn nicht dann eben nicht. Unter Wert wird er jedenfalls nicht verramscht, dann behalte ich ihn lieber selber.
Seht ihr das genauso oder gibt's noch Ideen an die ich noch nicht gedacht habe?
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Zitat:
@MC_10 schrieb am 11. März 2018 um 15:57:32 Uhr:
falls sich ein Liebhaber findet, dem er die 3000-3500 Euro wert ist.
Liebhaber??? Ich denke die gibts für den Golf 3 überhaupt nicht.
Ich Biete selbst seit Herbst so einen Gepflegten Golf 3 mit der 1.8L Maschine mit 75 PS sowie Klimaanlage und Sitzheizung ab Werk wie Sauerbier für 950€ an.
Einen Liebhaber oder einer der den Runterreitet ist Meillenweit nicht zu sehen.
Deine Preisvorstellung sind reine Träume die bestimmt nicht erfüllt werden.
Dann träume ich halt nebenbei ein bisschen... ist doch auch ganz schön.
Muss ihn ja wie gesagt nicht zwingend verkaufen.
Unabhängig davon, ob ich für den Golf noch 3000 Euro bekommen würde oder nicht, hoffe ich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Sieht ja echt lecker aus, zumal er sogar die frühen und doch recht seltenen Alus hat...ich sage mal so: Eigentlich fast zu schade, um ihn als Alltagsauto zu nutzen. Den würde ich beinahe schon eher wegstellen, vernünftig konservieren und irgendwann ein H-Kennzeichen dranschrauben, oder sowas in der Art.
Und den Zahnriemen - das sagten aber zahlreiche Vorposter schon - würde ich auf jeden Fall umgehend machen bzw. machen lassen, egal ob Du den Wagen dann im Alltag nutzt oder nur als Schönwetterauto. Auch wenn der nur wenig gelaufen hat und das Auto ein Garagenwagen ist, der Riemen ist nun mal zehn Jahre alt und das reicht für mich als Kriterium, um den schnellstens zu erneuern.
Von der reinen Zuverlässigkeit her würde ich mir aber ansonsten bei normaler Pflege, Wartung und Beachtung einiger Kleinigkeiten kaum Gedanken machen, auch nicht wenn Du ihn doch als Alltagsauto nutzen solltest, Technik und Motor halten garantiert länger, als bei den meisten heutigen Schüsseln, kommen ja noch aus guten alten V.A.G.-Tagen....;-)
Ich hab ja selber einen 93er Golf 1.6 GL und einen 95er Vento 1.8 CL als normale Alltagsautos, beide sehr gepflegt und die haben noch nie Zicken gemacht. Sie tun seit Jahr und Tag das, was sie sollen: Fahren. Da hätte ich null Bedenken, mit denen sofort am Stück von Flensburg nach München und nonstop wieder zurück zu fahren...auf den Pannenstreifen stehen andere Autos. ;-)
Am wichtigsten würde ich, abgesehen vom Zahnriemen und unabhängig von der Nutzung, auch sagen: Unbedingt vernünftige und nachhaltige Rostvorsorge betreiben, das ist das "A" und "O". Bestimmte bekannte Schwachpunkte im Auge behalten und regelmäßige normale Wartung (Ölwechsel, nach Wasser gucken, Bremsflüssigkeit etc.) betreiben. Dann sollte es aus meiner Sicht keine Probleme geben.
Danke für den super Beitrag!
Könntest du mir vielleicht noch die Kleinigkeiten die zu beachten wären bzw. die bekannten Schwachpunkte nennen, dass ich weiß, worauf ich zusätzlich zur bekannten Rostproblematik, ein Auge haben muss.
Zitat:
@MC_10 schrieb am 13. März 2018 um 20:14:27 Uhr:
Danke für den super Beitrag!Könntest du mir vielleicht noch die Kleinigkeiten die zu beachten wären bzw. die bekannten Schwachpunkte nennen, dass ich weiß, worauf ich zusätzlich zur bekannten Rostproblematik, ein Auge haben muss.
Die Rostthematik (Schweller, Kotflügel vorne, Heckklappe, teilweise Unterboden) ist ja bekannt. Ansonsten würde mir noch spontan einfallen:
Wassereinbruch im Kofferraum durch undichte Rückleuchten (sieht man oft erst, wenn man den Teppich hochnimmt)
Zündanlage: z.B. muckende Zündspule oder eingedrungene Feuchtigkeit in der Verteilerkappe durch feine Haarrisse (merkt man meist erst, wenn der Wagen bei Nässe schlecht anspringt).
Thermostat (bspw. daran erkennbar, dass die Motortemperatur laut Anzeige nicht über 70 Grad steigt oder sogar darunter bleibt - ist eine relativ häufig auftretende Macke bei alten Golf 3 und Vento).
Korrodierte / undichte Bremsleitungen kommen auch gerne mal vor.
Abgesehen davon ist das wie gesagt aber normalerweise ein sehr zuverlässiges, sorgenfreies und berechenbares Auto, so richtig üble Überraschungen oder gar Pannen habe ich jedenfalls noch nicht erlebt.
Das wären jetzt erst mal so die auffälligsten Sachen, die mir spontan in den Sinn kommen. Wenn mir noch mehr einfällt, lasse ich es Dich wissen. :-)
eine weitere auffällige Sache ist die bei kalten Temperaturen nicht funktionierende Türöffnung am Griff. Auto ist zwar aufgesperrt, aber man zieht am Griff und das Schloss gibt den Schliessbügel nicht frei (fühlt sich dann an wie zugesperrt).
Ich weiss nur nicht ob das generell am Alter des Fahrzeuges liegt oder an der Laufleistung.
Zitat:
@BercherKnorz schrieb am 13. März 2018 um 23:41:37 Uhr:
eine weitere auffällige Sache ist die bei kalten Temperaturen nicht funktionierende Türöffnung am Griff. Auto ist zwar aufgesperrt, aber man zieht am Griff und das Schloss gibt den Schliessbügel nicht frei
Rechts gehts dann aber noch meistens.
Empfehlung: schlank bleiben, durchturnen, alles gut.
Ist jeden Winter so bei richtig Frost. 🙂
Grüße Klaus