VW Golf 7 GTI-P vs. M235i
Hallo,
etwas komischer Threadtitel, ich weiß. Wie manche hier schon mitbekommen haben dürften, bin ich auf der Suche nach einem neuen Auto und die Wahl war eigentlich schon auf den GTI-P, für den ich den unterschriftsreifen Vertrag hier auch schon liegen habe. Ich habe noch kurzzeitig darüber nachgedacht mein bisheriges Auto zu behalten, aber nach einer Diskussion im 3er-Forum habe ich das endgültig für mich verneint.
Da meine Familie durch meinen Vater bei BMW Business-Kunde ist, versucht der örtliche Händler, der von meinen GTI-Absichten weiß, alles, mich bei BMW zu halten und hat mir gestern einen M235i hingestellt. Ich glaube über dieses Auto muss man nicht viel sagen, der Motor ist natürlich eine Liga über dem GTI. Ich bin selten ein so präzises Auto gefahren, bei dem sowohl der Motor als auch das Fahrwerk so messerscharf auf jede Eingabe reagiert haben. Das Auto ist eine Wucht.
Mir geht es nun um folgendes: Der Spritverbrauch an sich ist mir egal. Nur, sowohl GTI-P als auch M235i haben recht kleine Tanks und ich mag eigentlich schon ein wenig Flexibilität und möchte nicht alle drei Tage gezwungenermaßen an der Tanke stehen. Sowohl GTI-P als auch M235i würden sowohl als Spaß- als auch als Alltagsauto genutzt werden. Und ich möchte gerne schon eine Autobahnetappe bspw. nach München machen ohne Tanken zu müssen (rund 450km). Das wird beim M235i schon knapp.
Was mich nun verwundert: Man liest an verschiedenen Stellen, dass der M235i trotz deutlich mehr Hubraum und PS so gut wie nichts mehr als der 2.0 TSI verbrauchen würde. Viele Aussagen sind aber auch auf den Vergleich M135i vs. Golf 6 GTI bezogen. Kann mir jemand sagen, wie sich der Verbrauch von Golf 6 GTI zu Golf 7 GTI geändert hat?
Bei Spritmonitor ist nämlich der Golf 6 mit weniger Verbrauch gelistet als der Golf 7 (8.7 vs. 8,9)., der M235 steht bei rund 10.2 Litern.
Freue mich über ein Feedback.
Beste Antwort im Thema
Witziger Thread echt. Hier wird der GTI mit nem Auto verglichen was schon im reinen Anschaffungspreis mehr als 10.000 euro kostet, mehr Steuern und hier wird sich Gedanken ueber die Verbrauchsdifferenz gemacht!?
Fuer die Differenz was der Bmw mehr kostet faehrste selbst mit Dauervollgas im Gti sparsamer die ganze Haltedauer!
172 Antworten
Robby,
bist Du schon mal einen 1er BMW als Referenz zum Golf GTI gefahren?
Bei den getesteten Fahrzeugen wäre der GTI für mich auch Nr. 1.
Zitat:
@Schottenrock schrieb am 3. Januar 2015 um 09:47:38 Uhr:
Robby,
bist Du schon mal einen 1er BMW als Referenz zum Golf GTI gefahren?
Bei den getesteten Fahrzeugen wäre der GTI für mich auch Nr. 1.
Sitzprobe habe ich in beiden gemacht. Gefahren habe ich noch keinen der beiden, da das aktuell bei mir nicht eilt, aber im Sommer oder spätestens zu der IAA werde ich mich festlegen.
Die Tendenz geht jedoch stark Richtung GTI. Auf der IAA werden aber noch einige Neuheiten von VW und anderen Herstellern präsentiert.
Zum GTI sehe ich jedoch keine Alternative, da der Wagen in seiner Klasse tatsächlich einzigartig ist. Verbindet Komfort, Sport und Alltagsnutzen so perfekt wie kein anderer Wagen.
Hallo Robby,
es gibt tatsächlich Punkte wo der 1er dem GTI überlegen ist. Der Fahrspass und die Agilität bei Trockenheit z.B.
Dennoch sehe ich es auch so wie von Dir geschrieben.
Beste Grüße
Ich hatte das Vergnügen, eine Woche das 1er M Coupe fahren zu dürfen. Ich gebe zu, das Ding ist schon richtig geil, auch was die Verarbeitung betrifft, kein Vergleich zum 'normalen 1er' ...
Da zwischen dieser Woche Fahrspaß und meinem Golf R über ein Jahr liegt, kann ich nicht beurteilen, inwieweit der BMW dem R überlegen ist. Aus der Erinnerung würde ich ihn als agiler und dynamischer einschätzen. Was mich gestört hat, war der hohe Verbrauch (ich lag bei identischer Fahrweise 1,5 l/100 km über dem Golf R) und der Preis. Der Händler hatte rund 70k € für das Teil aufgerufen und das war mir dann doch ein wenig zu teuer ... immerhin habe ich für den R nach langen und zähen Verhandlungen 'nur' rund 48k € gezahlt ... für einen Golf auch ein wenig 'volksnaher' Preis ... aber im Vergleich ein Schnäppchen!
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... wenn man die Extras bei 1er BMW ordert wie im VW Golf, dann wird der Preisunterschied sogar dramatisch. Im Basispreis liegen inzwischen VW und BMW nicht weit auseinander.
Meines Ermessen nach hat aber VW inzwischen in der Qualität (bei gleicher Fahrzeugklasse) BMW überholt.
BMW verwendet inzwischen genausoviel oder genausowenig Harplastik im unteren Bereich wie VW - nur dass Kunststoff bei VW wertiger wirkt.
In der Karosserieverarbeitung - beim Blech - liegt VW bereits seit über 10 Jahren vor BMW.
Zitat:
@Schottenrock schrieb am 3. Januar 2015 um 11:24:06 Uhr:
Hallo Robby,
es gibt tatsächlich Punkte wo der 1er dem GTI überlegen ist. Der Fahrspass und die Agilität bei Trockenheit z.B.
Dennoch sehe ich es auch so wie von Dir geschrieben.
Beste Grüße
Beim Driften - und insbesondere im Schnee 😉 machen Hecktriebler mehr Spaß, aber im Straßenverkehr sollte man das ohnehin nicht machen. Sicherheitstechnisch ist der Golf GTI P das deutlich bessere Auto - siehe Clip von Top Gear - weiter oben (Seite 8).
Die Agilität ist beim GTI sogar besser, nur macht der 1er viel Wind um die Sache - es wirkt spektakulärer. Um die Kurve kommst Du mit dem GTI deutlich schneller. Siehe dazu die letzten Aussage vom Top Gear Fahrer, der von der el. Differentialsperre nur noch schwärmt, und dem 1er nicht mehr anrühren will - das hat aber noch einen anderen Hintergrund 😁
Im 2. Clip (Seite 9) hat der 125 keine Chance gegen dem GTI P auf kurviger Strecke (aber auch auf gerader).
Hallo Robby,
dennoch, fahre beide Auto's unbedingt mal vergleichsweise. Der 1er bekommt zum März umfangreiche Modellpflege, sieht dann von vorne aus wie das 2er Coupé. Ein M135i xDrive ist absolute Empfehlung für Fahrspass pur ohne viel Wind drum herum.
Zitat:
@Schottenrock schrieb am 3. Januar 2015 um 15:50:27 Uhr:
Hallo Robby,
dennoch, fahre beide Auto's unbedingt mal vergleichsweise. Der 1er bekommt zum März umfangreiche Modellpflege, sieht dann von vorne aus wie das 2er Coupé. Ein M135i xDrive ist absolute Empfehlung für Fahrspass pur ohne viel Wind drum herum.
Beim M135i mit xDrive bist du jenseits der Preisregion eines GTI P.
Dann wäre der Golf R der richtige Vergleich - der ist aber auch deutlich teuerer als ein GTI, aber immer noch günstiger als ein M135. Golf R und M135i sind dann aber in der gleichen Leistungsliga.
Hier berichteten aber einige die den R vor dem GTI bereits hatten, und meinen dass der GTI P schon extrem gut die Spur hält - man hat durch das el. Sperdifferential wohl ein ähnliches Gefühl wie beim Allrad.
Edit, sorry
So, nachdem ich den GTI-P nun bald ein Jahr habe, ist es einmal an der Zeit, ein kurzes Résumé zu ziehen.
Vorgeschichte
Wie ja hier im Thread schon beschreiben war, bin ich BMW gefahren und kam dann über meine Frau zum Golf. Der Nachfolger meines E92 sprach mich überhaupt nicht an. Letztlich blieben nach zig Probefahrten und mehrfachem Hin- und Herkonfigurieren zwei Fahrzeuge in der engeren Auswahl: Der GTI-P und der M235i. Letztendlich fiel die Wahl auf den GTI, da der famose Motor des M235i das billige Interieur und das zumindest gewöhnungsbedürftige Äußere des Fahrzeugs nicht wettmachen konnten. Der M235i wäre mich nur unwesentlich teurer gekommen als der GTI, da die Familie als Businesskunde bei BMW entsprechenden Rabatt bekommt.
Eindruck
Der von mir bestellte und gekaufte GTI hat einen Listenpreis von rund 46.000 Euro und hat aus DSG und 4 Türen alles an Bord. Gegen beide SA habe ich mich bewusst entschieden. Mit zwei Türen sieht der Golf in meinen Augen schnittiger aus und DSG ja oder nein ist nun mal eine Glaubensfrage. Weglassen würde ich zukünftig bei der Sonderausstattung den Frontassist, da es doch hin und wieder zu unnötigen Warn- oder gar Bremseingriffen kommt. Auch der Laneassist ist verzichtbar. Es ist ein nettes Gimmick aber es nervt bei längeren Autobahnfahrten doch, wenn plötzlich eine Warnmeldung erscheint, man solle die Lenkung übernehmen, da das Fahrzeug den Eindruck hatte, man habe zu wenig gelenkt und sei wohl eingepennt. Positiv überrascht hat mich der Parklenkassistent. Ich hatte ihn eher just for fun mitbestellt, aber ich nutze ihn in der Stadt doch sehr häufig. Er funktioniert einwandfrei. Auch die Standheizung überzeugt. Insbesondere die Reichweite der Fernbedienung lässt bei mir keine Wünsche offen. Ich kann die Standheizung auch von unserer Maisonette-Penthouse-Wohnung im vierten bzw. fünften Stock von der Dachterrasse aus aktivieren, wenn sich das Fahrzeug in der von der Dachterrasse abgewandten Seite in der Tiefgarage befindet. Die Standheizung war auch ein Argument gegen BMW, da man es dort nicht vermag eine solche unterhalb des 5er von Werk aus zu verbauen. Unverzichtbar erachte ich DCC. Ich bin einen GTI ohne DCC gefahren und das Fahrwerk sagte mir überhaupt nicht zu - es war weder Fisch noch Fleisch. Mit DCC kann man alles so einstellen wie man möchte.
Das Prunkstück des GTI ist der Motor. Ich hätte nie gedacht, dass ein 4-Zylinder-Benziner so agil und quirlig wirken kann. Ich bin vor dem GTI 12 Jahre Diesel gefahren, kann mir aber zum jetzigen Zeitpunkt keinen Diesel mehr vorstellen. Dafür ist der TSI einfach zu gut. Insbesondere das schaltfaule Fahren bei 1.200 U/min. ist mit einem Diesel kaum machbar. So kann man im 6. Gang durch die Stadt rollen. Bei Bedarf dreht der Motor bis 7.200 U/min sauber durch. Die 350 Nm gewährleisten aber auch einen starken Durchzug und ein unaufgeregtes Fahren auf der Autobahn. Für mich ist der TSI in dieser Leistungsklasse die Messlatte. Ich bin weder bei BMW, noch bei Mercedes einen vergleichbaren Motor in dieser Leistungsklasse gefahren, der derart Spaß macht. Ich bin mittlerweile 17.000 km mit dem GTI gefahren, der Alltagsverbrauch bewegt sich zwischen 6,8 und 8,8 Litern auf 100km. Der Langzeitverbrauch steht im BC auf 8,2 Litern auf 100km. Wichtig war mir auch, dass das Fahrzeug auch bei Autobahnfahrten zwischen 150 und 190 km/h nicht astronomisch viel verbraucht. Auch dies ist der Fall. Der Motor bekommt volle Punktzahl.
Die Bremsen sind für einen Golf gerade an der VA mit 340mm für den Alltagsgebrauch mehr als üppig dimensioniert, zumal die Bremse sowohl vorne als auch hinten innenbelüftet ist. Bei der schnellen Landstraßenhatz bekommt man die Bremsen aber auch recht zügig an ihre Leistungsgrenze. Aber für dauerhaften Einsatz am Limit kauft man sich ohnehin keinen Golf.
Was nervt mich am GTI? Nicht viel. Bei Feuchtigkeit ist der Frontantrieb ab und an nervraubend, da boten meine vorangegangenen hinterradangetriebenen Fahrzeuge mehr Grip. In den Kurven macht der GTI dieses Antriebsmanko durch die Sperre aber weitestgehend wett. Mein Standpunkt ist an dieser Stelle auch nicht zuletzt wegen der besseren Bremse: Wenn GTI, dann GTI Performance. Weiter stört mich der kleine Tank des Golfs. Das kann man sehen wie man möchte. Zwar sind Reichweiten zwischen 600 und 700km immer drin, aber wenn man vorher Reichweiten von 1.000 km aufwärts gewohnt war, fühlt man sich in seiner Flexibilität etwas eingeschränkt. Aber auch da gewöhnt man sich dran. Letztlich hat das Auto kein durchgreifendes Manko. Er kann alles perfekt. Aber genau darin sehe ich den großen Nachteil: Der GTI bleibt ein Golf. Ich fahre sehr gerne mit diesem Auto, welches objektiv gesehen einwandfrei ist. Allein die subjektive Bindung zu ihm habe ich noch nicht ganz aufgebaut. Der Golf ist halt eben alles andere als ein emotionales Auto. Auch als GTI.
Letztlich bereue ich meine Wahl jedoch überhaupt nicht, da ich die Materialanmutung im 2er eine Frechheit finde und es für den Golf eine Vielzahl von Sonderausstattungen und Sicherheitsfeatures gibt, die bei BMW nicht erhältlich sind. Der 2.0 TSI hat mich voll überzeugt. Als ehemaliger BMW-Fahrer hätte ich nicht gedacht, dass VW solche Motoren bauen kann. Ob der nächste auch wieder ein GTI wird? Kann sein. Muss aber nicht. Nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass auch meine Frau einen Golf 7 fährt, kommt vielleicht wieder ein wenig Ablenkung in die Garage. Ein TT mit 230 PS würde mich bspw. reizen. Aber es ist da ja noch ein wenig Zeit.
Zitat:
@Tietze83 schrieb am 4. Januar 2016 um 13:28:00 Uhr:
[...]
Dafür ist der TSI einfach zu gut. Insbesondere das schaltfaule Fahren bei 1.200 U/min. ist mit einem Diesel kaum machbar. So kann man im 6. Gang durch die Stadt rollen.
[...]
... und warum soll das gerade mit einem Diesel, da ja bereits "Kraft aus dem Drehzahlkeller" generieren, nicht funktionieren? 😕
Ich hab als Referenz nur den 6er GTD, fährt meine Frau: hier kannst du auch locker entspannt mit so einer geringen Drehzahl durch Berlin fahren und wirst sogar aufgefordert, Schaltempfehlung sei Dank, möglichst schnell hochzuschalten.
60km/h und im 6. Gang ist mit einem Diesel kein Problem.
die Diesel, die ich kenne, ziehen meist erst ab 1.500-1700 U/Min. Allerdings habe ich auch noch keinen TSi erlebt, der bei 1.200 U/min gut zieht😉
Zitat:
@i need nos schrieb am 4. Januar 2016 um 14:07:53 Uhr:
die Diesel, die ich kenne, ziehen meist erst ab 1.500-1700 U/Min. Allerdings habe ich auch noch keinen TSi erlebt, der bei 1.200 U/min gut zieht😉
Zum Diesel: So sind auch meine Erfahrungen. Auch der aktuelle TDI meiner Frau braucht mindestens 1.500 U/min, ansonsten hört er sich ungesund an.
Zum TSI: Ich sprach nicht von gut ziehen 😉. Dahinrollen geht aber.
Na ja, mein A6 BiTDI hat ab 1.400 U/min schon das volle Drehmoment von 650Nm. Ab 1.100 Touren zieht er merklich; deshalb läßt ihn die 8-Gang-Automatik auch so weit runter kommen (in "D"😉.
Tolles Fazit.🙂 Deckt sich absolut mit meiner Einschätzung und der Entscheidung 2010 vom Golf V TDI (170PS) zum TSI im damaligen 6er GTI gewechselt zu haben. Gerade der Motor des GTI, dessen Vermögen im niedrigen Drehzahlbereich bereits gut anzuziehen und Letzten Endes im Jahresdurchschnitt gar nicht so viel mehr Sprit als ein TDI zu verbrauchen (zwischen 6,x und 8,x l/100km kann ich sehr wohl als damaliger Vielfahrer bestätigen), haben mich vollkommen vom Diesel weggebracht.
Ich wünsche noch viel Spass mit dem GTI und der Entscheidung einen VW Golf nach einem 3er BMW gekauft zu haben (was ich 2006 auch getan hatte > und es bis heute nie bereut habe).