Vorstellung meines E34 520i Touring M50B20TU mit Frage um Rat
Moin E34-Community. Will Euch hiermit meinen E34 vorstellen, den ich vor einem halben Jahr im Raum Dieburg/Hessen gekauft habe. 2 Vorbesitzer aus der Region, der Wagen stand zuletzt gut 6 Jahre und sollte mir technisch einwandfrei verkauft werden. An und für sich gefällt mir der Wagen sehr gut, Teilleder und die nette Ausstattung wie DHSD, Sitzheizung, Tempomat, elektr. Sitze.
Dennoch bin ich von meinem einst Traumwagen vor allem hinsichtlich einer Sache sehr ernüchtert: Der Leistung. Mir ist bewusst, dass der 520i nicht wirklich besser geht als ein 518i. Aber nach 5 Jahren E36 M43B18 muss ich sagen, dass mein E34 nicht einmal halb so gut zieht wie der 3er,vor allem im Teillastbereich beim Beschleunigen bis Tempo 100.
Folgende Symptome sind zu beobachten, weisen möglicherweise auf mehrere(?) Probleme hin:
1. Beim ersten bis vierten Anfahren an Kreuzungen, also beim Beschleunigen (zur kalten Jahreszeit) flog mir jedes zweite Mal mit Wucht der Gang raus. Werkstatt hat es 20 x probiert, konnte den Fehler nicht reproduzieren. Passiert inzwischen deutlich seltener. (1x alle 10 Fahrten), insbesondere bei kaltem Motor.
2. Motor klingt sehr angestrengt, schnauft sich bis ca Tempo 100 bzw gut 3000 umin durch die Gänge
3. Beim beschleunigen im Stand erstaunlich geringe Zunahme des Abgasausstoßes (Kat dicht?)
4. Vanos rasselt seit 2000 km hörbar beim beschleunigen
5. Wagen seit Kauf ca 4000km gefahren
6. Hab das Gefühl, die Kraft die der Motor aufzubauen bereit ist, krieg ich nicht auf die Räder übertragen. Mit Gas und Kupplung muss ich mich bei diesem Wagen irgendwie feiner abstimmen als bei jedem anderen Wagen bisher
7. Nehmerzylinder hats Ende Dezember entschärft, ist gewechselt.
8. Kupplung, Getriebe Öl, difföl und Dichtungen kommen diese Woche neu
9. Bei Vollgas kommt wirklich was
10. GPS gemessene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 ebenerdig
11. In den Kasseler Bergen bei Tempo 120-160 und 4000-5000 umin manchmal ein sehr leichtes einfaches Ruckeln spürbar (unabhängig von der Klima!)
12. Verkäufer (Kfz-Mechaniker oder gar -Mechatroniker, der primär an E32/E39/E34/E36 arbeitet) meint: 520i ist eh ne Wanderdüne, dazu würde das DHSD mindestens 100kg Mehrgewicht ausmachen, zudem elektrische Sitze + AHK. ABER: IMHO spricht dagegen, dass sich das Beschleunigungverhalten bei voll beladenen Wagen im Vergleich zum Leergewicht kaum verschlechtert. Also kann es nicht an den maximal 150kg mehrausstattung liegen. Mit einem V70 1 2,5 mit 140 PS komme ich bei halb durchgetretenem Gaspedal und 1 Tonne Anhänger weitaus besser voran als mit meinem 520i. Und ich bin überzeugt, das muss an mehr als nur den Vanos liegen.
Bis umin 3300 oder 4000 hat der Wagen gefühlt 50ps weniger. Bin einmal fast in einen Unfall geraten, weil ich nicht schnell genug von der Kreuzung weggekommen bin.
Hat wer Rat? Und in welcher Reihenfolge kann man am besten vom kostengünstigen zum teuren Teilprobleme isolieren und Bauteile auf korrekte Funktion testen?
Hat wer im Raum Marburg einen 520i, den ich mal zum Vergleich mitfahren dürfte? Bin nur bis 27.6. hier im Raum Frankfurt-Marburg und danach wieder in Vorpommern-Rügen wo kaum einer nen E34 fährt..
Wäre darüber sehr dankbar..
PS: mehr Fotos in der Fahrzeugbeschreibung. Video vom Beschleunigungsverhalten hätte ich, falls man es irgendwo hochladen kann.
31 Antworten
Zitat:
@Red1600i schrieb am 15. Oktober 2021 um 18:48:59 Uhr:
Zitat:
PS: Spannung beim Drosselklappen-Poti ist 0,60 V im Leerlauf (sollte wohl 0,70V sein). Wert erhöht sich konstant und sauber um 0,02 durchgängig bis 4,36 V
Na klasse, super Diagnose. Echt.
Jetzt musst du das reparieren. Offener Eingang, irgendwas abgerissen oder abgefressen...
So'n doofes Poti ist ja auch ein Sensibelchen...
Sorry, bin nicht auf antworten gegangen. Aber siehe oben. Verbrauch ist nicht erhöht.
Durchmessen des Potis und der Verkabelung, speziell die Masse. Typischer Fehler für offenen Eingang ist das Wegdriften des Signals.
Typisch für diese DME: das abstecken läßt ihn nicht einfach ausgehen, er arbeitet einfach mit einem Ersatzwert weiter... bis es ihr zuviel wird.
Hi Red.
Kann so ein DK Poti auch un/regelmäßige Aussetzer haben? Bei meinem hab ich immer wieder mal Leistungsaussetzer die ich einfach nicht finde. Fehlen gefühlt 30-50 Ps und muss das Pedal wesentlich weiter durchtreten.
Mal ist Leistung voll da und dann oft nach Neustart oft nicht oder kommt nach Neustart wieder.
FS keine Fehler zu finden.
Einige Tests und Prüfungen hab ich ja schon durch und hier auch im e34 Teil ja mal berichtet.
Könntest du die Vorgehensweise für den Poti-Test noch mal genauer beschreiben bitte? Elektrik ist ja nicht so wirklich meins.
Danke.
Hallo Käpt'n,
ja, das geht sogar recht einfach. Potis können innerlich verölt sein, korrodiert oder auch ausgelaufen ... die Graphit Schicht kann es durchradiert haben und dann gibt es richtige Aussetzer.
Das Poti hat 3 Anschlüsse. Die beiden Enden sind fast immer einmal mit Masse und einmal mit einer Referenzspannung verbunden. Die Referenzspannung kommt vom Steuergerät und ist fast immer 5V, sogar recht genau meistens. Es ist die interne Versorgung des Steuergeräts mit 5V und damit von der Digitaleinheit. Die sollte man auch messen und beobachten. Rauschen, Schwanken, Aussetzer sollten da absolut nicht sein.
Der Schleifer ist der mechanische Teil von dem Poti. Er schleift über den Graphit und kann dann jede Spannung zwischen 0V und Referenzspannung annehmen. Also Zündung an, Messgerät an Masse und Schleifer und das Poti bewegen. Dann muss die Spannung von Nix auf Max sich bewegen und der Bewegung folgen. Man braucht nur ein paarmal den Weg durchlaufen und sein Messgerät beobachten. Die Werte dürfen nicht springen, sie müssen synchron mit der Bewegung laufen. Bricht da das Signal mal zusammen, hat man eine ausgeschliffene Stelle... und genau da werden sie unlogisch. Meistens sind solche Stellen genau da, wo man im Alltag seine übliche Pedalstellung hat.
Hat man den Luxus von einem Oszilloskop: genauso anklemmen. Man sieht dann die Spannung als Linie, die sich immer mit der Potistellung rauf und runter bewegt. Und wenn da was kratzt, sieht man das dann als Sprünge oder Zacken in der Linie.
Beliebt sind: Ölsauerei, Rost, schiefe Montage, Kühlwasser und Marder. Letztere fressen die Kabel weg... Gummistecker enthalten Schweinefett und das ist Kaugummi für diese Mistviecher.
Das war die Spannungsmessungsmethode, bei Zündung an. Wir messen also die Spannung am Poti, und die steigt in aller Regel wenn man Gas gibt. Damit prüft man auch teilweise die Verkabelung und das Steuergerät... denn kann man Spannungswerte so messen, funktionieren mal 2 von 3 Kabeln. Masse und Referenz sind dann schon mal ok. Ob das Signal am steuergerät ankommt muss man dann extra nochmal am entsprechenden Pin am Steuergerät nachmessen. Oder per Diagnose auslesen, der M50 und neuer können diese Werte mit INPA anzeigen.
Man kann das Poti auch spannungslos testen. Dann abstecken vom Bordnetz und per Widerstandsmessung ausmessen. Der Widerstand wird im Leerlauf niedrig sein und steigt beim Gasgeben an. Das Poti selbst hat zwischen den Enden meistens Werte von 5 Kilo Ohm, das ist ein üblicher Wert. Gibt aber auch andere von 1 bis 10K... je nach Hersteller. Einen Aussetzer erkennt man, wenn der Widerstandswert plötzlich größer wird, springt, und bei weiterer Auslenkung dann wieder normal wird.
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Danke für die Beschreibung, ehrlich! Bei mir beginnt er bei 0,6V und steigt kontinuierlich sauber an. Steck ich das Kabel ab, merk ich allerdings keinen Unterschied. Normwert im Leerlauf soll wohl 0,70 V sein. Aber die können im Verlauf sicher keine 30-50 PS ausmachen..
Hab es mit dem Poti eines Kumpels gemessen. Kein Leistungsunterschied.
LMM: ich stelle allerdings einen feinen ölfilm im LMM fest, mindestens am Boden des LMM...
Ob das die Funktion des LMM beeinträchtigt, der sich doch selbst reinigen kann??
Zitat:
@Red1600i schrieb am 16. Oktober 2021 um 12:52:22 Uhr:
Durchmessen des Potis und der Verkabelung, speziell die Masse. Typischer Fehler für offenen Eingang ist das Wegdriften des Signals.Typisch für diese DME: das abstecken läßt ihn nicht einfach ausgehen, er arbeitet einfach mit einem Ersatzwert weiter... bis es ihr zuviel wird.
Definitiv kann ich den Poti abstecken und ich spüre keinen unterschied. Auch geht der Motor nicht aus, trotz testfahrt. Welchen Unterschied sollte man mit Drosselklappen-Poti in etwa spüren??
Naja, steck den LMM noch aus, den Temperaturgeber, die Sonde... irgendwann ist der Alzheimer Anteil so hoch, dass die DME nichts mehr weiß... und der Motor ausgeht.
Die DME ab etwa Version 1.3 kann einzelne Ausfälle gut verkraften und bildet einen Ersatzwert dafür. Sie bleibt weitgehend fahrfähig... früher blieb man liegen wenn auch nur ein Sensor ausfiel.
Nur weil man was abstecken kann und er weiterläuft, heißt noch lange nicht, dass man's nicht braucht. Da wird dann Diagnose Software immer wichtiger wo man sieht, was die Sensorik gerade macht... und ob sie's macht.
Red, ich danke dir auch wenn ich einiges an Bahnhof verstehe.
Ich werde aber mal versuchen das am Auto umzusetzen.
Leider gibt es mit Inpa das Problem wenn man die Lifewerte bei laufendem Motor beobachten möchte das Programm immer bei Leerlauf Anhebung aussetzt. Scheint irgendwie nicht mitzukommen.
Versuch das Ganze mal nur bei Zündung an und werde berichten.
Danke dir.
Das Poti müßte auch bei stehendem Motor das benötigte Signal darstellen können, Es wird ja so ein farbiger Balken bzw. ein Prozentwert ausgegeben... richtig?
MUss ich testen im Laufe der nächsten Woche wenn ich zu komme. Dann kann ich dir das sagen.
Aber ich meine wird als Zahl und Balken ausgegeben.
Ralph525 hat hier eine Menge Anleitungen hochgeladen, Linksammlung Testanleitungen, man muss aber angemeldet sein, um die File zu oeffnen, aber das bist Du ja da
https://forum.e34.de/thread.php?threadid=84515
Luftmassenmesser (kurz LMM) Anleitung zum Test LMM
Leerlaufregler (kurz LLR) Anleitung zum Test Leerlaufregelventil
Tempgeber Anleitung zum Test vom Temperaturgeber für Motronik
Ansaugluft Anleitung zum Test vom Temperaturgeber Ansaugluft
D-Poti Anleitung zum Test Drosselklappenpoti
Lambda
Kurbelwellensensor Anleitung zum Test vom Kurbelwellensensor
Einspritzventile (kurz ESV) Anleitung zum Test Ansteuerung Einspritzventile
Leerlaufsägen - Thread Neue Erkenntnisse zum Thema Leerlaufsägen....
Auslesen Fehlerspeicher
Auslesen Fehlerspeicher der Motronik
Optimierungs-Thread
Behebung Laufprobleme M50 / Optimierung Laufverhalten M50
CCM-Nachlöten
Thema Klima
etc
https://forum.e34.de/thread.php?threadid=84515
Anleitung zum Test Drosselklappenpoti https://forum.e34.de/thread.php?...
Test Drosselklappenpotentiometer M50-Motoren :
Der Poti ist an der rechten Seite der Drosselklappe befestigt und lässt sich nicht einstellen. Die Motronik schickt ein Spannungssignal an das Poti und misst die zurückgegeben Spannung. Die Spannung wird kleiner wenn sich die Drosselklappe öffnet.
Test 1 :
- Stecker abziehen
- Zündung an
- Spannung am Stecker messen. Sollwert 5VDC (ungefähr)
Test 2 :
- Stecker abziehen
- Ohmmeter anschließen
- Drosselklappe öffnen und Werte messen :
Pin 1 zu Pin 3 : ca. 4.0 KOhm
Pin 1 zu Pin 2 : ca. 1.0 bis 4.0 KOhm
Öffnet man jetzt langsam die Drosselklappe dann muus der Wert von 1.0 KOhm nach 4.0 KOhm (jeweils Anschlag zu Anschlag) sich ändern. Ist dies nicht der Fall, Poti tauschen. Poti lässt sich nicht einstellen.
So, habe mal Inpa eben dran gehängt und bei Zündung Stufe 2 gelesen.
Bei Nullstellung Gaspedal gibt Inpa die Werte für DK-Winke = 0 und Spannung = 0,57V
bei Vollgasstellung Gaspedal kommt 76,08% und 4,42V.
Müsste bei Vollgas nicht 100% und 5v angezeigt werden?
Weiß leider nicht was die korrekten Volllastwerte sind.
Die Spannungswerte sind schon halbwegs plausibel.
Den Leerlaufwert mit 0,57V "lernt" er ja als Null Grad. Das ist easy und logisch.
Der Vollastwert macht mir eher Sorgen.
Nein, 5V wäre am Endanschlag des Potis und der Endanschlag wird niemals real verwendet. Man endet immer etwas vorher. Die 4,42V sind da vollkommen in Ordnung.
Sorge macht mir nur: er müßte die 4,4V irgendwie als 90 Grad oder als 100% offen lernen. Das ist definitiv noch nicht geschehen oder man muss ihm das irgendwie beibringen.
Prüfe auch mal, dass das Poti genau 5V geliefert bekommt am Kabel.
Er müßte erlernen, dass bei 4,42V die Drosselklappe voll offen ist. Das ist jetzt das Problem...