Vorgehen Zylinderkopfdemontage BMD 1.2 55PS
Hallo Schrauber,
vielleicht hat schon mal jemand beim 1.2 55PS BMD den Zylinderkopf demontiert?
Bitte um Anmerkungen und Korrekturen zu meiner geplanten Vorgehensweise, da ich nur ein Hobbyschrauber mit scheinbar zu viel Weihnachtsurlaub-Freizeit bin.
Besonders interessiert mich, ob man die Steuerkettenabdeckung zwingend entfernen muss, oder ob man das Nockenwellenrad mit irgendeinem Trick mit weniger Aufwand rausbekommt.
1) Öl und Kühlwasser ablassen
2) Alle Kabel und Leitungen vom ZK markieren und entfernen
3) Nach Kat Abgasanlage trennen
4) Keilrippenriemen entfernen
5) Ölwanne abbauen
6) Motor von unten abstützen
7) Motorlager und Steuerkettenabdeckung lösen und abnehmen (stören hier noch irgendwelche Rollen, die ich vorher noch entfernen muss?)
8) Ventildeckel runter
9) Steuerzeiten sicherheitshalber markieren - Nockenwellenrad kontern (Ist auf der Nockenwelle eine Kontermöglichkeit, da ich kein Spezialwerkzeug dafür habe?) und lösen. Kann ich dann bereits das Nockenwellenrad abziehen, indem ich die Kette etwas über die Kettenspanner ziehe, oder ist es besser die Nockenwelle nach innen rauszuziehen? Ich möchte das Nockenwellenrad dann einfach leicht auf den Kettenspannern ablegen, oder sind die Kettenspanner selbst noch am Zylinderkopf verschraubt?
10) Nockenwellenhalter abschrauben - Nockenwelle raus
11) Zylinderkopfschrauben raus - ZK raus
12) Spass haben beim Ventile einschleifen und alles retour
Passt das so oder werde ich (oder das Auto) Probleme bekommen. Irgendein besonderes Spezialwerkzeug nötig? Ich hätte auch einen Schlagschrauber für das Nockenwellenrad :-)
Gruß
GZ
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Gripzange
Hallo,Alles bestens. Ist nicht so schwer gewesen. Kurbelwelle hat eine Markierung mit der Ausgleichswelle und die Nockenwelle ist mit einer Schraube arretierbar. Die Kette schien auch nicht gelängt zu sein.
Die Schrauben der Kurbelwelle und Nockenwelle gingen mit dem Schlagschrauber mühelos runter ... und drauf 😁.
Ich bin das Risiko eingegangen und habe alle Dichtungen (auch ZKD - 100000km 🙂 und die Dehnschrauben wiederverwendet (aber geschwitzt beim Einbau und nur noch mit 70% vom Drehwinkel getraut). Ölwanne und Steuerkettenkasten mit Hylomar abgedichtet. Ventildeckel hab ich ohne Dichtmasse verbaut.
Den ZK hab ich nur per Hand und Schleifklotz ein wenig bearbeitet. 0,2mm war und ist er verzogen - da hab ich lange überlegt, ob ich nicht doch zumindest eine neue ZKD verwenden soll. Ich hab die Auslassventile nur eingeschliffen und nichts tauschen müssen. Nur Öl und Kühlwasser hab ich bei der Gelegenheit gleich erneuert.
Alles ist dicht und Kompression ist wieder da. Glück gehabt. 35€, aber 2 volle Urlaubstage, da ich alles in Ruhe gescheit saubergemacht habe. Muss ich aber nicht so oft haben.
GZ
Liebe Kinder: Bitte nicht nachmachen...
11 Antworten
Ohne Ausbau der Steuerkettenabdeckung wirst Dus nicht schaffen :-(
Ich hab leider nur Erfahrung beim AZQ mit 64PS aber da gings nicht ohne.
Warst Du schon auf Pimpowskis Webseite?
Das ist der beste Mann zum Thema!
Viele Grüße
Stefan
Hallo und Danke,
hatte ich mir fast gedacht. Dann richte ich mich mal auf 10 gemütliche Stunden ein. Man kommt bei dem Motörchen ja wahrscheinlich überall einigermaßen gut dran.
Ich war bereits bei diesem aufschlußreichen Beitrag:
http://forum.polo9n.info/motor-technik/1-2-6v-un-offizielle-konstruktionfehler-und-konsequenzen-t22125.html
Die P Seite schau ich mir noch an.
EDIT: Erledigt - Perfekt, jetzt ist es gar kein Problem mehr, da rupf ich ihn ruckzuck auseinander.
Da das nicht mein Auto ist und ich nur aus Gefälligkeit für eine günstige Reparatur sorgen will (VW will 1500€, ich hoffe auf maximal 15€ für ein Ventil - die Kompression auf einem Zylinder ist zu schlecht, Motor geht schon ab und zu aus), schau ich mir nur die Ventile an und schleif sie ein, bzw. wenn verbrannt - austauschen.
Dichtungen, ZK-Planheit und freie Gewindelänge der Dehnschrauben überprüf ich beim Ausbau und hoffe auf minimale Zusatzkosten.
Merci,
GZ
Ich hab mir das Absteckwerkzeug für Kurbel- und Nockenwelle bei der Werkstatt meines Vertrauens ausgeliehen. Das war ganz sinnvoll, weil die Kisten ja nirgendwo mehr eine vernünftige Markierung haben... 🙂
Und das Lösewerkzeug für die Riemenscheibe derv Kurbellwelle samt Gegenhalter hab ich mir auch geholt. Das Schräubchen war echt fest und ich war froh, dass ich da mal 60cm Hebel hatte.
Ansonsten halt nen Tag Arbeit, wegen der (gefühlten) 1.000 Schrauben am Steuerdeckel...
Falls benötigt kann ich Dir auch mal die VW Ausdrucke geben. Aber die machen alles etwas komplizierter.
Viel Spaß
Stefan
Hallo,
Alles bestens. Ist nicht so schwer gewesen. Kurbelwelle hat eine Markierung mit der Ausgleichswelle und die Nockenwelle ist mit einer Schraube arretierbar. Die Kette schien auch nicht gelängt zu sein.
Die Schrauben der Kurbelwelle und Nockenwelle gingen mit dem Schlagschrauber mühelos runter ... und drauf 😁.
Ich bin das Risiko eingegangen und habe alle Dichtungen (auch ZKD - 100000km 🙂 und die Dehnschrauben wiederverwendet (aber geschwitzt beim Einbau und nur noch mit 70% vom Drehwinkel getraut). Ölwanne und Steuerkettenkasten mit Hylomar abgedichtet. Ventildeckel hab ich ohne Dichtmasse verbaut.
Den ZK hab ich nur per Hand und Schleifklotz ein wenig bearbeitet. 0,2mm war und ist er verzogen - da hab ich lange überlegt, ob ich nicht doch zumindest eine neue ZKD verwenden soll. Ich hab die Auslassventile nur eingeschliffen und nichts tauschen müssen. Nur Öl und Kühlwasser hab ich bei der Gelegenheit gleich erneuert.
Alles ist dicht und Kompression ist wieder da. Glück gehabt. 35€, aber 2 volle Urlaubstage, da ich alles in Ruhe gescheit saubergemacht habe. Muss ich aber nicht so oft haben.
GZ
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Was hätte denn der ganze Spaß gekostet, wenn du die Dehnschrauben, ZKD sowie Ventildeckeldichtung neu gemacht hättest? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass da eine Summe rauskommt, die in irgeneinem Verhältnis zu deiner Arbeitszeit steht, die fällig wird, wenn du den Kopf demnächst nochmal runter nehmen darfs.
Zitat:
Original geschrieben von 7406
Was hätte denn der ganze Spaß gekostet, wenn du die Dehnschrauben, ZKD sowie Ventildeckeldichtung neu gemacht hättest? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass da eine Summe rauskommt, die in irgeneinem Verhältnis zu deiner Arbeitszeit steht, die fällig wird, wenn du den Kopf demnächst nochmal runter nehmen darfs.
Tja - geschätzt 100€ mehr.
(100€ Einsparung)/(10h möglicher Doppelarbeit bei Undichtigkeit in meiner Freizeit) = 100€ Reingewinn (da ich in meiner Freizeit kein Geld verdiene und das auch nicht vorhabe)
Ich mache das ja nicht beruflich, so dass ich eine Kosten/Arbeitszeit Rechnung aufstellen muss. Manch einer verbringt seine Freizeit mit Videospielen, Fernsehen, Internet, Motortalk usw. Da ist wohl auch Platz für etwas private Autoreparatur.
Jetzt schreibe ich meiner Ansicht nach schon viel hier im Forum (fast 100(!) Beiträge in einem Jahr) und bin nahezu jede Woche interessehalber beim Lesen - im Urlaub noch öfter. In der Zeit hätte ich wahrscheinlich schon 5 ZKD wechseln können 🙂.
GZ
Zitat:
Original geschrieben von Gripzange
Die Schrauben der Kurbelwelle und Nockenwelle gingen mit dem Schlagschrauber mühelos runter ... und drauf 😁.
Brrrrrrrrr 😁
Ok - ich hab vergessen zu sagen, dass ich Drehmomentfanatiker bin 😛
Aber die Dehnschrauben hättest Du doch eher etwas stärker anziehen müssen, oder? Die waren ja schon gedehnt und Du musst noch ein bisschen weiter um die entsprechende Vorspannung zu erreichen.
Viele Grüße
Stefan
Hi,
ich denke das passt schon, die waren zwar wahrscheinlich schon in wenig gedehnt (Habe aber noch keinerlei Einschnürung messen können).
Wenn sie am ZK anliegen (25Nm) wären sie dann halt etwas weiter im Block da schon gedeht, aber der Drehwinkel für die größte Vorspannung ist dann kleiner. Den Einschnürungsbeginn merkt man ja beim Festschrauben. Das ist das komische Gefühl, wenn es plötzlich wieder etwas leichter geht. Ist dann trotzdem noch ok.
Man muss sich beim Festschrauben halt an den Einschnürungsbeginn rantasten. Das ist der Punkt der höchsten Zugfestigkeit. Am besten ist knapp drunter zu bleiben, da sich der Motor ja erwärmt.
GZ
PS: Drehmomentfanatiker bin ich eigentlich auch, aber manchmal muss man die Kraft der Trägheit nutzen, wenn man kein passendes Feststellwerkzeug hat und das Drehmoment schätzen. Ich hab einen guten elektrischen Schlagschrauber, bei dem ich über die Drehzahl das Drehmoment regulieren kann.
Zitat:
Original geschrieben von Gripzange
Hallo,Alles bestens. Ist nicht so schwer gewesen. Kurbelwelle hat eine Markierung mit der Ausgleichswelle und die Nockenwelle ist mit einer Schraube arretierbar. Die Kette schien auch nicht gelängt zu sein.
Die Schrauben der Kurbelwelle und Nockenwelle gingen mit dem Schlagschrauber mühelos runter ... und drauf 😁.
Ich bin das Risiko eingegangen und habe alle Dichtungen (auch ZKD - 100000km 🙂 und die Dehnschrauben wiederverwendet (aber geschwitzt beim Einbau und nur noch mit 70% vom Drehwinkel getraut). Ölwanne und Steuerkettenkasten mit Hylomar abgedichtet. Ventildeckel hab ich ohne Dichtmasse verbaut.
Den ZK hab ich nur per Hand und Schleifklotz ein wenig bearbeitet. 0,2mm war und ist er verzogen - da hab ich lange überlegt, ob ich nicht doch zumindest eine neue ZKD verwenden soll. Ich hab die Auslassventile nur eingeschliffen und nichts tauschen müssen. Nur Öl und Kühlwasser hab ich bei der Gelegenheit gleich erneuert.
Alles ist dicht und Kompression ist wieder da. Glück gehabt. 35€, aber 2 volle Urlaubstage, da ich alles in Ruhe gescheit saubergemacht habe. Muss ich aber nicht so oft haben.
GZ
Liebe Kinder: Bitte nicht nachmachen...
hallo, mich würde nun ja mal interessieren ob die wiederverwendete Zylinderkopfdichtung sowie die Schrauben gehalten haben.
Würde mich auch interessieren!