Vorfahrtsmissachtungs Unfall und Folgekosten

Ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum.

Hallo Leute,
mein Großvater, ein 70 Jähriger Rentner, der dazu noch arg schwerhörig ist, hat vor kurzer Zeit in einer 30ger Zone, mit dem Fahrrad, Rechts vor Links übersehen und dabei ist ein Motorradfahrer gestürzt.
Der Motorradfahrer ist hinter ihm gestürzt, so das er den genauen Unfall gar nicht mitbekommen hat.
Nachdem der Motorradfahrer ihn darauf aufmerksam gemacht hat wurde die Polizei geholt und alles soweit aufgenommen.
Als meine Eltern aber noch am selben Tag den Motorradfahrer fragen wollten wie es passiert sei, ist er auf die Frage hin direkt ausgerastet und hat sie des Grundstückes verwiesen. Man konnte sich aber trotzdem auf eine private Einigung verständigen.
Heute hat er sich gemeldet und möchte 1500 € Entschädigung haben. 800€ als Schmerzensgeld weil er zwei Wochen krank geschrieben war und der Rest wären die Reperatur des Motorrades und ein neuer Helm, denn sein 30 jahre alter sei dabei kaputt gegangen. Das Motorrad dürfte wohl auch das selbe alter haben, was ich im Vorbeifahren gesehen habe.
Als er heute anrief drohte er direkt, wenn wir nicht heute vorbeikommen wird er es über seinen Anwalt eintreiben lassen und dann würde es doppelt so teuer werden. Letztendlich haben wir es aber auf das We hinausschieben können.
Also für mich klingt der Betrag alles andere als akzeptabel und das Verhalten kommt mir auch sehr verdächtig vor.
Das Problem ist nur, dass mein Großvater weder eine Haftpflichtversicherung noch eine Rechtsschutzv. hat und das weiss der Herr.

Ich frage mich wie man in einer 30ger Zone so scher stürzen kann das man zwei Wochen krank geschrieben werden muss und dann solch große Ersatzforderungen stellt?

Was ist nun Ratsam dauf einzugehen oder privat einen Anwalt zu angagieren, bei dem dann die Gefahr besteht das es noch teurer wird?
Gibt es da vielleicht Richtwerte nach denen man sich orientieren kann?
Denn seine Krankheitskosten kommen ja auch noch zum tragen...

mit freundlichen Grüßen
T. Kurz

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von TKurz


Also für mich klingt der Betrag alles andere als akzeptabel...

warum?!

800€ für zwei wochen krank sind durchaus normal...wobei es hier auch auf die art und schwere der verletzungen ankommt!

die verbleibenden 700€ für die reparatur des motorrades sowie eines neuen helmes - sind geradezu ein schnäppchen!

da werden lediglich ein paar plastik-verkleidungsteile am motorrad kaputt sein...das könnte locker das doppelt bis dreifache kosten!

Zitat:

Ich frage mich wie man in einer 30ger Zone so scher stürzen kann das man zwei Wochen krank geschrieben werden muss und dann solch große Ersatzforderungen stellt?

schonmal als kind mim fahrrad hingeflogen?!

ja? dann weißt du ja, wie weh das tut...nur dass das motorrad im gegensatz zum fahrrad zig-dutzend mal schwerer ist - und das wenn das auf dich drauffällt verdammt weh tun kann...

hier solltet ihr euch glücklich schätzen, das der motorradfahrer nichtnoch schwerer verletzt wurde!

Zitat:

Gibt es da vielleicht Richtwerte nach denen man sich orientieren kann?

ja die gibt es...die kann allerdings nur ein anwalt mit einem sachverständigen unter berücksichtigung aller fakten

(die wir hier nicht kennen)

ermitteln...aber dadurch entstehen halt weitere kosten - und viel "sparen" könnt ihr an der schadenssumme imho nicht...

Zitat:

Original geschrieben von bigLBA


Ich kann nur jeden dazu raten eine Privathaftpflicht abzuschliessen, gerade wenn man mit dem Fahrad unterwegs ist!

du hast die rechtschutzversicherung vergessen!

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Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm



Zitat:

Original geschrieben von go-4-golf


ist zu prüfen,
wer soll das prüfen?
der opa des te ist weder haftpflicht- noch rechtschutzversichert! d.h. er zahlt den ganzen mist aus eigener tasche...

ein anwalt arbeitet auch nicht umsonst...sondern kann bereits für das erste beratungsgespräch bis zu 190€ verlangen... 😰

und dem opa des te ist sicherlich nicht damit geholfen, das der anwalt durchboxt das er statt 1500€ nur 1250€ zahlen muss, aber dann anwaltskosten von 300€ hinzukommen...

aber warten wir mal ab, was der te mit "...hinter ihm gestürzt..." meint....

Das Ganze kann man doch zunächst selbst zwar nicht auf Heller und Pfennig, aber auf Plausibilität prüfen. 

Wenn man gezwungen wird, etwas zu Papier zu bringen, was  zudem auch noch später gegen einen verwendet werden kann, ist man in seinen Schilderungen und Forderungen zurückhaltender als wenn Forderungen mündlich gestellt werden. Oder bezahlst Du eine pauschale Forderung ohne detailierte Rückfrage?

Dein Hinweis, "aber warten wir mal ab, was der te mit "...hinter ihm gestürzt..." meint....", ist ja genau das, was ich u.a. auch ausgeführt hatte.

O.

Zitat:

Original geschrieben von JOE 666



Zitat:

Original geschrieben von Pastaflizzer


Steht bereits im ersten Beitrag. Der Radfahrer hat weder eine Haftpflicht- noch eine Rechtsschutzversicherung.

Dann bin ich ja nicht der Einzige, dem der Sachverhalt komisch vorkommt ...

ja ja, immer die Ü 60/70 jährigen, können nicht mehr richtig radfahren und sind dann nicht mal versichert ....... da würde ich zum gesundheits check auch noch ein versicherungsseminar staatlich vorschreiben .....  😉😁  

Jetzt hast Du mich erwischt 😁

In dem Thread wo es um den Gesundheitscheck geht, habe ich mich aber nicht nur auf die älteren Kraftfahrzeugführer bezogen sondern auf alle, egal ob jung oder alt.

Wie der Name Haftpflichtversicherung schon sagt ist sie Pflicht, wer sie nicht abschließt, aus welchen Gründen auch immer, ist selbst Schuld.

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm



Zitat:

Original geschrieben von go-4-golf


ist zu prüfen,
wer soll das prüfen?

Ich finde den Ansatz, den go-4-golf genannt hat sehr gut.

Letztendlich wird überhaupt erst einmal zu prüfen sein in wie weit der Radfahrer überhaupt kausal für den Sturz herangezogen werden kann.

Erstmal vielen Dank, dass sich so viele von euch daran beteiligen.

Da der Unfall wohl bei einigen für Verwirrung gesorgt hat und ich mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt habe, habe ich gerade eine kleine Skizze angefertigt.
Ich habe da die Fahrwege der beiden eingezeichnet und das Auto, dass auf der Fahrbahn des Motorradfahrers stand. Auch da hat er, nach der Aussage meines Großvaters, eine Verkehrstat begangen indem er auf der Gegenfahrbahn gefahren ist, statt auf die eigene nach dem Auto wieder einzuscheren und bis zur Straße vorzufahren.
Daraus folgere ich, dass er ihn wohl beim Vorbeifahren kurz gesehen hat, aber danach den angeblichen Sturz nicht mehr sehen konnte, da er eben schon in der Kreuzung drin war.

Zitat:

die verbleibenden 700€ für die reparatur des Motorrades sowie eines neuen Helmes - sind geradezu ein schnäppchen!

Naja der Helm zb, der nach seinen eigenen Angaben 30 Jahre alt war. Er hat sich jetzt einen für 180€ zugelegt und möchte den komplett ersetzt haben. Sind wir mal ehrlich so ein Helm hat schon mehr Kratzer und Dellen als sonst was und die Sicherheitsmaßnahmen denke ich sind auch nicht mehr wirklich gegeben. Als ich vor paar Jahren meinen Motorradführerschein gemacht habe, meinte der Fahrlehrer zb das man alle 5-7 Jahre den Helm eh tauschen sollte weil das Futter nicht mehr optimal schützt.

Kann er sich nun wirklich einen 30 Jährigen alten Helm komplett ersetzen lassen. Was soll überhaupt an einem Helm in einer 30ger Zone, vor einer Kreuzung kaputt gehen, abgesehen von etwas lack?

Zitat:

hmmmm , 70 jähriger schwerhöriger radfahrer ...... stürzender motorradfahrer, der sofort geld in bar verlangt oder diese per anwalt eintreiben lässt .... ..... sind denn schon wieder ferien .... sorry klingt alles nach fake ......

Joe666 ich wäre froh, wenn es ein fake wäre, doch leider kann ich dir versichern das es keiner ist.

Achja und ich habe mich verschrieben er ist 80 ;-)

Für mich ist der "geschädigte" ganz eindeutig ein Abzocker. Ich mein wer will mal nicht 2 Wochen Urlaub und 1500€ für nen Kratzer oder sowas?
Es stellt sich daher nur die Frage lohnt es, es darauf ankommen zu lassen oder doch der Forderung nachgehen? Ich weiss zb das der Motorradfahrer schon alleine 20% Mitschuld trägt weil er motorisiert war und mein Opa nicht.

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Was steht im Unfallbericht der Polizei? Was hat dein Vater dort ausgesagt? Wie weit parkte das Auto von der Einmündung entfernt?
Gibt es Zeugen von dem Vorfall?

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Zitat:

Original geschrieben von Monstrabidur


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edit: Die Polizei ist geholt worden.

Die Nachbarschaft nach Zeugen zu befragen wäre bestimmt ein guter Ansatz, vielleicht gibt es ja den ein oder anderen der den ganzen Tag auf dem Fensterbrett lehnt und die Straße beobachtet ...

Zitat:

Original geschrieben von Pastaflizzer


Die Polizei hat den Vorfall (leider) nicht aufgenommen, bzw. ist erst gar nicht geholt worden.

Da schreibt der TE gleich im ersten Posting aber genau das Gegenteil:

"Nachdem der Motorradfahrer ihn darauf aufmerksam gemacht hat wurde die Polizei geholt und alles soweit aufgenommen."

Zitat:

Original geschrieben von Monstrabidur



Zitat:

Original geschrieben von Pastaflizzer


Die Polizei hat den Vorfall (leider) nicht aufgenommen, bzw. ist erst gar nicht geholt worden.
Da schreibt der TE gleich im ersten Posting aber genau das Gegenteil:
"Nachdem der Motorradfahrer ihn darauf aufmerksam gemacht hat wurde die Polizei geholt und alles soweit aufgenommen."

Ups, dass war mir nicht mehr in Erinnerung. Ich war echt der Meinung, dass das ohne Polizei geregelt werden sollte 🙄

Zitat:

Original geschrieben von TKurz


 

Für mich ist der "geschädigte" ganz eindeutig ein Abzocker. Ich mein wer will mal nicht 2 Wochen Urlaub und 1500€ für nen Kratzer oder sowas?
Es stellt sich daher nur die Frage lohnt es, es darauf ankommen zu lassen oder doch der Forderung nachgehen? Ich weiss zb das der Motorradfahrer schon alleine 20% Mitschuld trägt weil er motorisiert war und mein Opa nicht.

Wer in Deutschland Schadenersatz haben will, muss darlegen, aufgrund welchen Rechts er glaubt, dass ihm dies zusteht. Ausserdem muss er die Höhe seines Schadens nachweisen.

Wie oben gesagt, den Motorradfahrer zunächst auffordern, schriftlich seine Forderungen vorzubringen.

Nichts anderes würde vermutlich ein vom Opa eingeschalteter RA machen.

Damit muss der Motorradfahrer handeln, wenn er Geld sehen will. Außerdem ist für Opa der Druck weg, jetzt schon entscheiden zu müssen, ob er zahlt. Hinzu kommt, dass er nicht in Verzug kommt, was die Gegenseite berechtigen würde, einen Rechtsanwalt einzuschalten, der dann vom Opa bezahlt werden müsste.

So würde ich das machen angesichts der Tatsache, dass kein Rechtsschutzversicherung/PHV existiert.

P.S. Wie kam es dann zu dem Unfall des Motorradfahrers?

O.

Naja, ich weiss nicht wie es bei Klamotten und Helm ausschaut, aber ich denke da wird der Wiederbeschaffungswert genommen. Ihr habt hier 2 Møglichkeiten.
Die 1. Zahlen
Die 2. Anwalt nehmen und es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

Die 1. Variante wuerde ich nehmen wenn das Geld nicht all zu weh tut.

Die Polizei hat den Unfall aufgenommen - also hat man schon eine Grundlage, die man von einem guten Fachanwalt für Verkehrsrecht beurteilen lassen sollte. Eine Schadenersatzforderung so aus dem Handgelenk heraus würde ich nicht akzeptieren, vor allem aus dem Grund, dass der "Gegner" fast mit Erpressung arbeitet.
Was mir auch zu denken gibt:  Hat sich der Vater des TE denn niemals über das Thema Versicherung im Alter unterhalten? Dabei hätte auffallen müssen, dass da eine gewaltige Lücke war, die man unbedingt hätte schließen müssen. Nun kann er die eingesparten Versicherungsprämien an den RA und das (komische und erpresserische) "Unfallopfer" abdrücken. Ein 30 Jahre alter Sturzhelm??! Ich pack's nicht - so etwas gehört ins Verkehrsmuseum. Es gibt schon kauzige Menschen🙄

Wenn ich mir die Skizze anschaue sieht es höchstens so aus, als ob der Fahradfahrer dem Auto die Vorfahrt genommen hat. Soweit so gut. Aber wieso überholt der Motoradfahrer das Auto, schneidet die Fahrbahn des Radfahrers und baut dann einen Unfall?!?!?!

Ich würde den Motoradfahrer anzeigen wegen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr.

Zitat:

Original geschrieben von con1970


Wenn ich mir die Skizze anschaue sieht es höchstens so aus, als ob der Fahradfahrer dem Auto die Vorfahrt genommen hat. Soweit so gut. Aber wieso überholt der Motoradfahrer das Auto, schneidet die Fahrbahn des Radfahrers und baut dann einen Unfall?!?!?!

Ich würde den Motoradfahrer anzeigen wegen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr.

Das Auto hat da "nur" gestanden, ich gehe davon aus, dass der TE meint, es sei dort geparkt gewesen.

Zitat:

Original geschrieben von Pastaflizzer



Zitat:

Original geschrieben von con1970


Wenn ich mir die Skizze anschaue sieht es höchstens so aus, als ob der Fahradfahrer dem Auto die Vorfahrt genommen hat. Soweit so gut. Aber wieso überholt der Motoradfahrer das Auto, schneidet die Fahrbahn des Radfahrers und baut dann einen Unfall?!?!?!

Ich würde den Motoradfahrer anzeigen wegen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr.

Das Auto hat da "nur" gestanden, ich gehe davon aus, dass der TE meint, es sei dort geparkt gewesen.

Und selbst wenn es da nur gestanden hat, so hat der Motoradfahrer sich vor das Fahrzeug wieder einzuordnen, denn der Radfahrer hätte ja auch abbiegen wollen.

Ich finde das dieser Ablauf irgendwie keinen Sinn macht. Entweder stimmt an der Skizze oder dem Ablauf was nicht oder es sind wirklich irgendwo Ferien.

Frage mich gerade wie der Motoradfahrer dem Opi mit schmerzen (war ja zwei Wochen krankgeschrieben) hinterhergerannt ist .. oder ist er gefahren .. denn Opi hat doch nichts mitbekommen. Zu wenig plausible die Geschichte in meine Augen . Und wenn doch etwas dran sein sollte, so haben meine Vorredner schon alles geschrieben. Alles schriftlich klären und sich nicht einschüchtern lassen.

Wünsche einen schönen (Feier-)Abend

Zitat:

Original geschrieben von mattalf


Naja, ich weiss nicht wie es bei Klamotten und Helm ausschaut, aber ich denke da wird der Wiederbeschaffungswert genommen. Ihr habt hier 2 Møglichkeiten.
Die 1. Zahlen
Die 2. Anwalt nehmen und es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

Die 1. Variante wuerde ich nehmen wenn das Geld nicht all zu weh tut.

Variante 1 hat seine Tücken:

Motorradfahrer ist unfallbedingt krankgeschrieben:
Krankenkasse wird nach dem Unfallhergang und nach Schadenersatzpflichtigen fragen.
Wen wird der Motorradfahrer da nennen und an wen wird sich die Krankenkasse wenden?
Schlecht, wenn derjenige schon bezahlt hat und damit quasi seine Schuld eingestanden hat.

Muss nicht so kommen, kann aber so kommen.

O.

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