VOLVO-Zukunft nur mit 4-Zylinder?
Ich eröffne einen neuen Thread, da die Diskussion über die neue 4-Zylinder-Motorengeneration nicht in den Modelljahr 2014-Bereich passt.
Wie bereits geschrieben, sollte ein Premiumhersteller nicht nur 4-Zylinder im Angebot haben.
Wenn das Ziel von Volvo tatsächlich der Tod von 5-Zylinder-Motoren sein sollte, bewegen sie sich auf dünnem Eis. Dann wäre es cleverer gewesen mit Mazda zu kooperieren und deren Skyactive-4-Zylinder Aggregate zu nutzen bzw. zu modifizieren. Denn Mazda verfügt bereits über Motoren (Otto und Diesel), die auf der gleichen Fertigungslinie montiert werden und die weitgehend baugleich sind. Die Mazda-Skyactive-Triebwerke (vor allem Dieselvarianten) werden von der Fachpresse hochgelobt.
Überhaupt wäre eine Kooperation von Volvo und Mazda sinnvoll, denn beide sind nach der Trennung von Ford selbständige Hersteller und vergleichsweise klein. Zudem sucht Volvo nach einem Kooperationspartner für kleine Fahrzeuge.
Beste Antwort im Thema
Die Problematik mit dem (markenübergreifenden) Downsizing auf 4 bzw. bei BMW auf 3-Zylinder Motoren finde ich insbesondere für einen Premiumhersteller völlig daneben.
Beispiel BMW: Wir hatten vor einigen Jahren selbst einen 325 i Cabrio und das Beste an dem Fahrzeug (und der Kaufgrund!) war der tolle Reihen 6 Zylinder mit super Sound und unglaublicher Drehfreude. Inzwischen werden aber fast nur noch schnöde 4-Zylinder verbaut die nur auf dem Papier weniger Verbrauch und Co2 Ausstoss haben. So hat AutoBild einen 5er BMW mit 4 und 6 Zylindermotor und identischer Motorleistung in der Praxis verglichen und tatsächlich war der 6-Zylinder im Verbrauch niedriger als der 4 - Zylinder! Besonders bei höherem Autobahntempo fangen diese kleinen Motoren nämlich richtig an zu saufen (insbesondere die 1.4 TSI Motoren aus dem VW-Konzern). Mal abgesehen davon dass ein Motorenexperte sich bereits dazu geäussert hat dass die kleinen extrem aufgeladenen Motoren nur noch eine Laufleistung von 150.000 bis 200.000 km erreichen werden.
Daher hoffe ich inständig dass Volvo seinen charismatischen 5-Ender im Programm lässt. Wer unbedingt meint bei einem Auto in der 40 - 50.000 Euro - Klasse einen 4-Zylinder wegen angeblicher Verbrauchsvorteile zu kaufen kann das ja dann tun. Die anderen Käufer können sich dann am 5-Zylinder Motor erfreuen!
Der Schwarzfussretriever
309 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Für mich lässt sich im 21. Jahrhundert das Image einer Fahrzeugmarke in keiner Weise an der Zylinderzahl der angebotenen Motoren festmachen.
(Zumal im normalen Alltag Motorleistungen von 50 bis 100 kW allemal ausreichend sind...)
Sehe ich etwas anders. Ein großer Teil des Images zumindest der als höherwertiger wahrgenommenen Marken wird durch die Motoren geprägt. BMW z.B. lebt in seiner Kernkompetenz durch die seit Jahrzehnten geschätzten Reihensechser und da, zwar mittlerweile am oberen Ende der Baureihen und Preisleisten, noch herrliche 6-, 8- und 12-Zylinder existieren, strahlt das immer noch auf die große Flotte der 4-Zylinder ab. Beim Stern nicht anders. Prestigeträchtige V6 und V8 werfen auch etwas Glanz auf die 220 CDI und S-Klasse bringt man fast immer mit 5-Liter V8 in Verbindung. Alfa wird mit wohlklingenden 6-Zylindern in Verbindung gebracht und Volvo macht sich den exotischen 5-Zylinder seit über 20 Jahren zu eigen, der gut zum etwas eigenwilligen Image paßt.
Dass im normalen Alltag Motorleistungen im niedrigen Bereich ausreichend sind, sehe ich genauso. Ich komme auch mit nur 75 PS in unserem Golf IV flott voran und beim V70 würde mir sicher auch der 115 PS-Diesel reichen.
Zitat:
Original geschrieben von christian80
Wie gesagt, das Downsizing muss sich nicht zwangsläufig auf eine niedrige Zylinderzahl beschränken. Es gibt durchaus technsiche Möglichkeiten hinsichtlich der Verbrauchsreduzierung bei großen Motoren. Der Mercedes SLK 55 AMG (V8-Motor) oder die neue Corvette C7 verfügt z. B. über Zylinderabschaltung und kommt so auf einen niedrigen Normverbrauch.BMW hätte auch einen kleinen R6-Turbo mit Zylinderabschaltug entwickeln können, dessen Normverbrauch niedrig gewesen wäre. Aber BMW ist das eben einfach zu teuer und so muss eben ein "billiger" 4-Zylinder herhalten.
Allein mit 9-Gang-Automatik wären bei Volvo beachtliche Verbrauchsvorteile beim D5 erzielbar.
Die Zylinderabschaltung, die Audi beim A8 ja auch wieder zum Leben erweckt hat, ist wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn warum kaufe ich einen 6- oder 8-Zylinder, um dann auf erheblichen Strecken doch nur mit 4 oder 6 Pötten unterwegs zu sein. Sonst lohnt der immense Aufwand ja nicht. Letztlich müssen die Techniker zunächst die gesetzlichen Verbrauchs- und Abgasvorschriften einhalten, dann kommt der Rest. (Deshalb ist ja auch der Volvo V8 vom Markt genommen worden.) Die Grundrichtung lautet derzeit: Sowenig Zylinder wie möglich! Und nicht umgekehrt. Und, noch einmal: Es kommt nicht auf die Zahl der Töpfe an, sondern dass Leistung und Laufruhe gleichermaßen stimmen. Wie der Techniker das hinbekommt ist mir eigentlich egal.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von christian80
Offenbar schon, sonst bräuchte BMW nicht so aggressiv mit Schnäppchen-Angeboten werben! Für den Einzelkunden ist Mercedes immer noch am teuersten.Zitat:
Original geschrieben von meraka
Im übrigen gibt´s eine C-Klasse auch zu besseren Konditionen als einen 3er... So nötig wie du das gerne darstellst, hat´s BMW also doch noch nicht.
Einzelkunden spielen im Neuwagengeschäft eine "untergeordnete" Rolle. Es ist richtig, dass MB noch den höchsten Anteil an Privatkunden hat (im Vergleich zu Audi und BMW), aber auch dieser Anteil liegt unter 50% - v.a. bei C- und E-Klasse. Ich höre an dieser Stelle jetzt aber auf, denn unsere Diskussion interessiert hier keinen und du kommst permanent mit anderen Argumenten, die mir aus dem BMW-Forum schon bestens bekannt sind. Sorry.
Die Zylinderabschaltung ist ein netter Gimmick, die in diversen Autos sogar funktioniert. Aber wie der Ostelch schon sagt - was habe ich im normalen Fahrbetrieb denn schon davon, wenn ohnehin nur X-2 Zylinder im Einsatz sind. Und... wer soll das dann alles bezahlen, denn die Technik ist sensibel.
Für mich ist die Anzahl der Zylinder wirklich nur zweitrangig. Wichtiger ist mir, dass der Motor möglichst wenig Lärm macht, nicht durch "Schütteln" auffällt und möglichst wenig braucht. Insofern: Her mit starken 4-Zylindern... egal, ob bei Volvo, BMW, Audi oder sonstwo. Nur wegen eines Motors kaufe ich kein Auto und ich kenne auch keinen Kollegen, der so denkt.
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Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
S-Klasse bringt man fast immer mit 5-Liter V8 in Verbindung.
Das ist halt gutes Marketing, was kaum einer weiß, das Mercedes als erster das Sakrileg beging (S250CDi = Vierzylinder-Diesel)
Zitat:
Original geschrieben von stelen
Wie eine Zylinder-Abschaltung (hat der neue Audi S6 auch) bei einem R-Motor funktionieren soll würde mich aber denn schon interessieren.
Selbst ein Reihen-4-Zylinder (VW-Konzern) hat schon Zylinderabschaltung.
Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
Sehe ich etwas anders. Ein großer Teil des Images zumindest der als höherwertiger wahrgenommenen Marken wird durch die Motoren geprägt. (...)
Manchmal habe ich den Eindruck, auf das ölige Monster unter der Motorhaube kommt es gar nicht mehr an. Wenn man die Werbung sieht und die Hymnen der Fachpresse liest, sind ja wohl die Multimedia-Gimmicks das Entscheidende. Obs Fratzenbuch online ist und die Playlist vom Iphone rüberkommt ist wohl schon wichtiger als die Frage, ob die Musiktruhe denn auch vernünftig fährt. Vielleicht sollten statt virtueller Instrumente gleich die aktuellen Musikvideos gezeigt werden.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Die Grundrichtung lautet derzeit: Sowenig Zylinder wie möglich! Und nicht umgekehrt. Und, noch einmal: Es kommt nicht auf die Zahl der Töpfe an, sondern dass Leistung und Laufruhe gleichermaßen stimmen. Wie der Techniker das hinbekommt ist mir eigentlich egal.
Das stimmt eben so nicht. Für Leute, die auf Autos bzw. Technik keinen allzu großen Wert legen, mag das zutreffen. Wer sich für ein Premiumfahrzeug mit einem Premiumpreis entscheidet, der erwartet zurecht mehr. Und für Kenner ist die Zylinderzahl nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Es gab auch schon vor 15 Jahren 4-Zylinder-Turbo-Benziner mit über 200 PS - was soll daran so toll sein?
Zitat:
Original geschrieben von meraka
Nur wegen eines Motors kaufe ich kein Auto und ich kenne auch keinen Kollegen, der so denkt.
Das war bisher jedoch so und ich bin mir sicher, dass der Tod besonderer Motoren sich auch negativ auf viele (Premium-)Hersteller auswirken wird. Denn wenn es sich in den Köpfen erstmal verankert hat, dass BMW & Co. nur noch Durchschnitts-Müll produzieren, wird die Bereitschaft hohe Preise zu zahlen weiter abnehmen. Jungen Leuten bedeutet das Auto ohnehin nicht mehr so viel wie früher, weshalb das Carsharing in Ballungsräumen weiter an Bedeutung gewinnt.
Zitat:
Original geschrieben von stelen
Das ist halt gutes Marketing, was kaum einer weiß, das Mercedes als erster das Sakrileg beging (S250CDi = Vierzylinder-Diesel)Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
S-Klasse bringt man fast immer mit 5-Liter V8 in Verbindung.
Der S 250 CDI ist ein Marketing-Gag und verkauft sich auch schlecht. Im W222 wird es 4-Zylinder wohl nur in Verbindung mit Hybridtechnik geben.
Ich kann für mich in Anspruch nehmen, dass ich ein Auto noch nie wegen des Motors gekauft habe. Bisher musste immer das Gesamtpaket stimmen. Lieber fahre ich einen 4 Zylinder, der ordentlich Bums hat, als einen Sauger R6, der sich schön anhört, aber zum Beschleunigen immer nur hohe Drehzahlen braucht. Sorry, Christian, deine Ansicht kann ich nicht teilen - egal wie häufig du sie wiederholst.
Für mich würde im übrigen auch heute schon gelten, dass ich auch andere Autos als BMW/Audi/MB kaufe - nur der Preis müsste stimmen. Da ich das Glück habe, einen Firmenwagen gestellt zu bekommen, spielt die Leasingrate eine entscheidende Rolle und in diesem Segment macht den Deutschen niemand etwas vor. Sonst wäre es dieses Mal ein XC60 geworden
Zitat:
Original geschrieben von christian80
Das stimmt eben so nicht. Für Leute, die auf Autos bzw. Technik keinen allzu großen Wert legen, mag das zutreffen. Wer sich für ein Premiumfahrzeug mit einem Premiumpreis entscheidet, der erwartet zurecht mehr. Und für Kenner ist die Zylinderzahl nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Es gab auch schon vor 15 Jahren 4-Zylinder-Turbo-Benziner mit über 200 PS - was soll daran so toll sein?
Ein Blick in die Angebote reicht doch: In der Leistungsklasse bis 250PS sind die 4-Zylinder auf dem Vormarsch. Die Mehrzahl der aktuell verkauften 5er, E-Klassen und A6 sind 4-Zylinder. Der Rest ist schmückendes Beiwerk. Da aber in der Presse mit Vorliebe die Spitzenmotorisierungen bewegt werden, entsteht der Eindruck, auf unseren Straßen wären nur noch 300PS+ Autos unterwegs. Ich habe nichts gegen viele Zylinder. Früher waren viele Zylinder auch gleichbedeutend mit mehr Laufruhe und mehr Kraft. Das stimmt so heute nicht mehr. Die Zylinderzahl erscheint mir eher für Nostalgiker als für Kenner noch von Bedeutung zu sein.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Ein Blick in die Angebote reicht doch: In der Leistungsklasse bis 250PS sind die 4-Zylinder auf dem Vormarsch. Die Mehrzahl der aktuell verkauften 5er, E-Klassen und A6 sind 4-Zylinder. Der Rest ist schmückendes Beiwerk.
Wie von mir schon auf voriger Seite per offizieller Statistik belegt ist das schlicht falsch, bzw. trifft nur auf die E-Klasse (Taxi) zu
Zitat:
Original geschrieben von meraka
Ich kann für mich in Anspruch nehmen, dass ich ein Auto noch nie wegen des Motors gekauft habe. Bisher musste immer das Gesamtpaket stimmen. Lieber fahre ich einen 4 Zylinder, der ordentlich Bums hat, als einen Sauger R6, der sich schön anhört, aber zum Beschleunigen immer nur hohe Drehzahlen braucht. Sorry, Christian, deine Ansicht kann ich nicht teilen - egal wie häufig du sie wiederholst.
Es gibt auch R6-Sauger, die ab mittlerer Drehzahl ordentlich ziehen. Mit 3,0 Liter-Hubraum geht auch bei einem Sauger schon etwas. Und ich hebe ja nicht den Saugmotor hervor; es kann auch kleine aufgeladene R6 geben (z. B. mit 2,2 l-Hubraum), die in Kombination mit Zylinderabschaltung sehr sparsam wären.
Zitat:
Für mich würde im übrigen auch heute schon gelten, dass ich auch andere Autos als BMW/Audi/MB kaufe - nur der Preis müsste stimmen. Da ich das Glück habe, einen Firmenwagen gestellt zu bekommen, spielt die Leasingrate eine entscheidende Rolle und in diesem Segment macht den Deutschen niemand etwas vor. Sonst wäre es dieses Mal ein XC60 geworden
Endlich hast du den Nagel auf den Kopf getroffen! Die sog. Premiumhersteller sind abhängig vom deutschen Staat. Und deshalb sollte es auch aus umweltpolitischen Aspekten verboten werden, SUV weiterhin zu fördern. Denn es passt nicht, dass einerseits die Flottenverbräuche gesenkt werden müssen, andererseits jedoch immer mehr unnötige spritfressende SUV's auf den Markt kommen! Ohne die X-Reihe könnte BMW locker R6-Motoren auf ganzer Linie anbieten.
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Das stimmt so heute nicht mehr. Die Zylinderzahl erscheint mir eher für Nostalgiker als für Kenner noch von Bedeutung zu sein.
Wenn wenigstens die Preise der 4-Zylinder so wären wie früher, könnte man es vielleicht noch akzeptieren.