Vollgas?
Hallo,
Ich fahre seit fast einem Jahr einen C70 T5. Nun habe ich mal gehört, dass man speziell des Turbos wegen, das Autor zuerst warm fahren muss, bevor man das Gaspedal durchtreten darf.
Weiss jemand, wie lange oder wie weit man fahren sollte, um dem Motor nicht unnötig zu schaden?
Ebenfalls habe ich gehört, dass man nach einer schnelleren Ausfahrt, den Motor einige Minuten laufen lassen sollte, bevor man ihn abstellt. Weiss jemand wozu und wie lange er zu "verschnaufen" braucht?
Vielen Dank und Gruss
Grieche
22 Antworten
Jeder Motor, ob Saug- oder Turbomotor, sollte erst warmgefahren werden, da ein Turbo ein hochempflindliches Verschleißteil mehr ist, gilt das insbesondere auch für den. Einen "kalten Wagen" beispielsweise direkt auf 5000Umdrehungen zu drehen ist auf Dauer immer schädlich.
Das mit dem "abkühlen" hängt nach meinen *laienhaften* Informationen damit zusammen, dass die Temperaturen in einem Turbolader massiv unter Vollast hochgehen. Während des fahrens oder bei laufendem Motor ist das kein Problem, der Turbo wird gekühlt. Stellt man aber plötzlich - beispielsweise bei einer Fahrt unter Volllast den Wagen plötzlich ab und schaltet den Motor aus - den kommt keine Kühlung mehr in den Turbo und das schadet ihm. Man sollte von daher den Wagen ein-/zwei Minuten vor dem Abstellen des Motors gönnen, damit sich der Turbo von den hohen Temperaturen erholen kann. Es reicht beispielsweise auch aus, die letzten paar Kilometer nach einer Fahrt unter Vollast den Wagen schonend zu fahren, dann braucht man diese paar Minuten natürlich nicht.
Vielen Dank für die Erläuterungen EierFanta. Überhaupt ein grosses Kompliment für Deine Aktivität in diesem Forum, hab von selten einem hier so viele Antworten gelesen wie von Dir!
Nun habe ich doch noch mal eine kleine Frage zum ersten Punkt:
Wie lange brauche ich um das Auto warm zu fahren? Ich denke, ich kann mich da nicht auf die Temperaturanzeige verlassen, denn diese ist bereits nach 30 Sekunden auf Normalbetriebstemperatur.
Kann man dass überhaupt so generell in Minuten oder Kilometern ausdücken?
Vielen Dank und einen schönen Sonntag
Grieche
Die Wassertemperatur eilt leider der Öltemperatur weit voraus.
Ich nehme das sehr genau. Vor allem bei tiefen Außentemperaturen, wird bei jedem Kaltstart ein Tageskilometerzähler auf 0 gestellt und erst nach 15km drehe ich ihn höher als 3.000 Umdrehungen. Auf den ersten KM max. 2.500.
Ich hab irgendwo gelesen, dass das Öl ca 2-3 mal so lange braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen wie das Kühlwasser. Mangels Ölthermometer konnte ich das noch nie selbst messen.
Ein weiterer Aspekt ist auch die unterschiedliche Masse der Teile des Brennraums. D.h. die kolben sind wesentlich leichter und daher schneller warm als der Block selbst. Folglich dehnen sich die Kolben wesentlich schneller aus, als es der Zylinder selbst tut, da er länger braucht, um auf Temperatur zu kommen. So gesehen verursacht es immensen Verschleiß, wenn man dem kalten Motor gleich voll einschenkt.
Ich versuche immer, den Motor möglichst wenig zu belasten, solange er kalt ist, was unter Umständen auch bedeutet, dass ich auf kürzeren Fahrten nie die volle Leistung abrufen kann, in der Hoffnung, dass er es mir (oder dem nächsten Besitzer) mit einem langen Leben dankt...
LG Martin
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Stimmt!
2 bis 3 mal so lange braucht Öl, um warm zu werden. Je größer der Motor, um so länger. Klar - schon der 2,4t mit 193PS hat 5,8 Liter Öl drin. Bis die warm werden, dauert es.
Beachte auch - wer viel Kurzstrecke macht, sollte auf das Ausdrehen des Motors verzichten. Bestimmte Ablagerungen und Reststoffe im Öl, die bei Kurzstrecke nicht abgebrannt werden, erhöhen den Verschleiß - umso mehr, wenn man dann auch noch den Motor hochjagt.
Ich halte es als Durchschnittsfahrer so. In der Kurzstrecke ist alles über 3000 Tabu, nach 10 min Autobahn 3500 und nach einer Stunde gemäßigtem Highway zwischen 3000 und 3500 kann ich ihn mal "von der Leine lassen" - dann sollten nämlich alle Benzinreststoffe aus dem Öl und der Ruß im Brennraum verbranntsein, so dass die Maschine "sauber" läuft.
Wichtig aber bei allen Turbos: nie, nie, nie nach einem schnellen Ritt gleich den Motor ausmachen. Das Nachheizen des Motors kann den Turbolader himmeln (wäre hier zu kompliziert, um ausführlich zu erklären). Immer jedenfalls (zB auf einem Autobahn-Rastplatz) die Maschine noch zwei, drei Minuten im Leerlauf halten.
Hi Cabrioman
Ich dreh den Motor eigentlich bei diesen Kurzstrecken nie weiter als 2500 rauf...da achte ich schon auch drauf. Aber das mit der Stunde Autobahn scheint mir jetzt doch schon zimlich lange! Hab in verschiedenen Anworten etwas von einer Aufwärmzeit von 15km oder 20min gelesen. Denkst Du das würde nicht auch schon reichen? Natürlich kann man das nicht ganz genau beziffern aber irgend einen Richtwert sollte es ja geben.
Gruss
Der ungeduldige Grieche
Macht euch nicht verrückt, Leute.
Nach 10 Minuten oder 15 Km Autobahn hat der Wagen seine Betriebstemperatur. Dann ändert sich auch den Rest der Tankfüllung nix mehr.
Es sei denn, ihr gebt anschließend Gas wie wild.
Dann steigt natürlich auch die Öltemperatur, um dann, wenn ihr beim Fahren den Fuß zurücknimmt, wieder zu sinken.
2.500 U/min sind bis dahin schon ganz gut; entsprechen beim Volvo etwa 100 Km/h.
Damit sollte man im Normalfall zurechtkommen.
Im übrigen sind wassergekühlte Motoren in dieser Hinsicht wesentlich anspruchsloser als luftgekühlte (heute fast nur noch Motorrad).
Die DB-Motoren unserer Rettungswagen werden fast immer im im kalten Zustand gnadenlos hochgejagt und nach fünf Jahren Dienst und mehr als 300.000 Km weiterverscherbelt.
...jaja... ich weiß! Ich bin da etwas pingelig u sicher nicht der Maßstab. :-)
Huff da hatte mich doch schon beinahe mein schlechtes Gewissen gepackt, weil ich äusserst selten 1std fahre, bevor ich mal etwas auf s Pedal drück.. 🙂
GasiGert versteh ich Dich in dem Fall richtig, dass ich nach den besagten 10min oder 15km ohne schlechtes Gewissen den Turbo kommen lassen kann? Natürlich fahr ich dann nicht 2std am Stück wie wild umher aber wenn ich grad nen schönen Berg mit Passstrecke vor mir habe (natürlich dann reiner Zufall), möcht ich den dann schon ganz gerne "Reinhold-Messner-Mässig" besteigen! 🙂
Du kannst.
Die heutigen Öle haben auch bei geringeren Temperaturen eine gute Schmierfähigkeit.
Viel wichtiger sind die ersten 60 Sekunden nach dem Start. Das Öl braucht einige Sekunden, um von der Ölpumpe an die zu schmierenden Stellen zu kommen.
Ganz empfindlich sind da die Nockenwellenlager, die Stößel und die Ventile (weil weit weg von der Pumpe).
Deshalb hab ich ein wenig Magendrücken bei dem oft gehörten Tip, im Winter nach dem Starten sofort loszufahren.
Ne halbe Minute Leerlauf ist in dem Fall eher nützlich als schädlich.
Von dem hab ich bisher auch noch nie etwas gehört, werd ich in Zukunft bei kälteren Temperaturen aber bestimmt bedenken, ist ja kein grosser Zeitverlust! 🙂
Vielen Dank für den Tip.
Gruss
Grieche
Ja, bevor ich den beitrag von gasigert bemerkt hab, wollt ich ähnliches schreiben, nämlich, dass die ersten handlungen nach dem anlassen sicher die entscheidensten sind. wenn du nicht mit vollgas aus der parklücke rausglühst und dem motor gleich volle wäsch´ einschenkst, hast du sicher schon 90% gerettet. das behutsame warmfahren ist zwar immer löblich, aber das heißt nicht, dass man niemals über 3000u/min hinausdrehen darf, solange man nicht eine stunde autobahn gefahren ist. die ersten paar hundert meter sind mal entscheidend, ob du deinen motor liebst oder hasst, jede weitere zurückhaltung wird er dir zwar innig danken, aber (ich gebs ja zu), so kann man einfach nicht fahren. ich persönlich halte es so (im wissen, dass kühlmitteltemperatur nicht gleich öltemperatur ist), dass ich dem motor ab dem zeitpunkt, wo der kühlwassertemperaturzeiger im mittelfeld ist, auch das abverlange, was gerade gefordert ist. das heißt, mal gehts aufgrund des verkehrs sowieso nicht, ordentlich gas zu geben, da wird er die 20km in die firma halt geschont. ein andermal ist nix los auf den straßen, da gibts schon mal zweite-dritte vollgas. trotzdem überwiegen bei meiner fahrerei die phasen mit konstantem tempo, so gesehen hab ich kein schlechtes gewissen meinem motor gegenüber...
lg martin
Hallo Leute,
dann gebe ich auch mal mein (vermeintliches) Wissen zum besten.
Starten-Losfahren:
Wer hat's schonmal gemessen? Aber man sagt, daß der Öldruck im Leerlauf nicht hoch genug ist, um den Motor effektiv zu schmieren. Darum sollte man fahren ... natürlich nicht mit 6500 U/min. Wenn ich so recht überlege, komme ich selbst bei zügiger Fahrt nicht über 3.000 U/min. Es geht eben nichts über Drehmoment 😉 3.000 U/min sind NICHTS für so einen Motor! Das ist "Schongang pur"!
Hubraum/Drehmoment schonen die Drehzahlen ... darum halten die Motoren ja auch ewig ... und länger.
Nur, wenn einer Faxen macht, drehe ich mal auf 4.500 hoch ... auch schon mal höher. Bei den Autos, die ich bisher so gefahren bin und die bestimmt keine 206 Nm Drehmoment anliegen hatten, war 3.500 das Zeichen zum Schalten (bei zügiger Fahrt). Hatte damit noch nie Probleme. Meine Höchstdrehzahl im Dauerbetrieb ist 4.500 ... und meine Motoren waren bei der Verschrottung noch in 1A Zustand. Mein Polo mit dem 1-Liter-Rasenmähermotor hatte 270.000km auf dem Buckel!!! ... und ich hatte nicht das Gefühl, ein Verkehrshindernis zu sein.
Volvo ... auf der Autobahn, also im 5. Gang habe ich bei 3.500 U/min meine Reisegeschwindigkeit von 150 km/h. Wenn ich ihn schonen möchte und nicht über 3.000 am Anfang gehen will ... ? ... sind wir bei 130 km/h? Weiß ich nicht genau. Das ist doch schon was. Langt doch für die ersten Kilometer.
Ich kann beim besten Willen kein Problem erkennen, außer dem individuellen Aggressionspotential des Fahrers. Wer seine Karre heizt, egal ob warm oder kalt, Sekunden zählen hin oder her, stresst die Mechanik. Wer's nicht (seltener) tut, hat länger dran ... und billiger. So einfach ist das 🙂
Turbo:
Das Problem ist tatsächlich die Kühlung, ABER auch die Schmierung. Die Unterweisung auf die Turbo-Diesel-LKWs bei der Bundeswehr fand ich ausreichend und einleuchtend. Die Schaufel des Turbos dreht verflucht schnell ... 20.000 U/min? ... ich hab's vergessen. Der Schaden entsteht an den Lagern. Dort muss Öl hin! Zur Kühlung! Zur Schmierung! Das Thema Kühlung ist ausreichend erläutert, und ich habe das auch so bei meinen Saugern gehandhabt. Für Motorblock-Zylinder gilt - wie schon treffend erläutert - das gleiche.
Ein spezifisches Turboproblem ist die Schmierung. Am Turbo ist alles etwas kleiner, aber schneller und schmierbedürftiger. Nochmal Gas geben und dann Motor abstellen. Dann kommt an die Achse der Schaufel kein Öl mehr dran ... und wech isser.
Ein Fachmann hat mir auch mal mitgeteilt, daß hier besonders auf die Qualität des Öl's und der Ölleitungen zu achten ist. Da sollte immer gutes Öl mit voller Kraft ankommen!
Also bei Turbo neu einbauen auch Leitungen erneuern. Außerdem das gute Öl und lieber früher wechseln als nötig. Ölstand penibel im Auge behalten! Der Filter sollte ebenfalls von bester Güte sein.
Und weil mir das zu anstrengend und zu teuer ist - vor allem, wenn's kaputt geht - werde ich wohl noch sehr lange Zeit keine Turbos fahren 😉
Grüsse, Horschdi
Zitat:
Original geschrieben von Horschdi
. Die Schaufel des Turbos dreht verflucht schnell ... 20.000 U/min? ... ich hab's vergessen.
Grüsse, Horschdi
Je nach Lader und Ladedruck.
Beim Smart sollens um die 100.000 Umdrehungen sein.