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Verschleiß von Zündspulen -werden sie langsam schlechter oder sterben sie plötzlich?

Themenstarteram 9. Juni 2015 um 17:15

Hallo,

seitdem ich wieder einen Benziner fahre, frage ich mich ob Zündspulen langsam schlechter werden, oder ob sie einfach plötzlich sterben.

Ein Hersteller (NGK) schreibt hierzu, evtl. aus Eigeninteresse:

"Wie viele andere Bauteile eines Fahrzeugs unterliegt die Zündspule einem gewissen Verschleiß. Ihre Laufleistung beträgt in der Regel zwischen 60.000 und 80.000 Kilometern...."

(Quelle: http://www.ngk.de/.../ )

Mein V8 hat nun rund 76.000km runter und ich könnte einfach mal 8 Stück neu verbauen, dann hätte ich wieder was zu schrauben :D Mit rund 20 Euro pro Stück wäre das auch als präventive Wartung drin.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Zündspulen und deren Verschleißverhalten?

Vielen Dank!

Beste Antwort im Thema
am 17. März 2018 um 3:13

Hallo,

Die Lebensdauer einer Zündspule hängt immer von den Bedingungen ab, unter denen sie arbeitet. Bei modernen Fahrzeugen, werden die Spulen aufgrund der engen Bauart stärker durch Hitze belastet, als bei älteren Modellen, bei denen sie noch über Zündkabel mit den Kerzen verbunden sind. Heutige Zündspulen sind meist Stabzündspulen, die ohne Zündkabel direkt über der Kerze im Kerzenschacht "hängen", und damit natürlich deutlich heißer werden, als die früheren, die sich weiter weg vom Motor befanden. Dazu kommt, dass Zündsuplen immer kleiner werden, aber gleichzeitig auch immer stärker. Damit steigt die Belastung auf das Material, da es weniger wird, aber immer mehr leisten muss. Das lässt sich nur zum Teil mit modernen Materialien ausgleichen. Dazu kommt, dass die Spulen mancher Fahrzeuge auch öfters zünden, wobei eine möglichst vollständige Verbrennung erzielt werden soll. Das mindert natürlich auch die Lebensdauer, kurzum: wie lange eine Zündspule lebt, hängt von vielen Faktoren ab, welches Fahrzeug, wie sind sie eingebaut, wie stark ist der Motor, wie heiß wird er, besonders bei Stabzündspulen, wie modern ist das Fahrzeug (Mehrfachzündung und Mehrfacheinspritzung bei BDE) aber heutige Spulen überleben normalerweise nur selten 100.000 km. ob eine Zündspule plötzlich defekt geht, oder aber langsam immer schwächer wird, hängt auch von vielen Faktoren ab, unter anderem z.B. von der Art des Schadens, den sie hat also Risse, durch die dann Wasser eindringt, und die Spulen schädigt, was dazu führt, dass die Spule meist erst schwächer wird, dann irgendwann Wackler bekommt (Fahrzeug springt manchmal nicht oder nur schwer an, läuft schlecht, aber nur manchmal bis hin zum Totalausfall) oder aber interne Brüche, die auch vorkommen können, wobei die Spule meist plötzlich ausfällt.

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am 14. März 2018 um 8:56

Wer weiß, was die Bayern da für geheime Legierungen verwenden. :)

am 14. März 2018 um 8:58

Irgendwie dachte ich, dass man die Kontakte einzeln wechseln kann. Hatte ich wohl falsch im Kopf. Die Technik ist auch von vor meiner Zeit. :D

Habe jetzt mal etwas gegooglet und es sieht aus, als wäre die Kontakte immer fest an den Fingern bzw. der Kappe. Dann sind 600tkm natürlich mehr als utopisch. ;)

Zitat:

@kev300 schrieb am 14. März 2018 um 09:58:42 Uhr:

Irgendwie dachte ich, dass man die Kontakte einzeln wechseln kann. Hatte ich wohl falsch im Kopf.

Ach so, nein geht nicht. Ich dachte du meinst die Unterbrecherkontakte.

Gruß Metalhead

@KungFu: Das hat nicht unbedingt etwas mit Sparfuchs zu tun. Die TSI fressen Zündspulen. Die türkischen NGK OEM von VW genau so wie die türkischen NGK vom Aftermarket. Hab erst wieder einen Satz gewechselt und mir 15 Min. nach dem Abstellen Zeit gelassen. Anfassen konnte man die Spulen da immer noch nicht. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie die Dinger die Temperatur überhaupt aushalten. Ich fahr schon ohne die Plastikabdeckung über dem Motor und stelle ihn nie heiß ab. Trotzdem kann ich Zündspulenwechsel regelmäßig mit einplanen.

am 14. März 2018 um 16:17

Es macht natürlich Unterschiede, um was für ein System es sich überhaupt handelt, ob Motorrad, Auto, TSI, konventionelle oder Stabzündspule aber generell machen solche Hochspannungstrafos immer irgendwann Ärger. Als es noch Hochspannung in Fernsehern gab, brannten die Dinger bis zum letzten Modell noch durch.

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 14. März 2018 um 17:17:44 Uhr:

Als es noch Hochspannung in Fernsehern gab, brannten die Dinger bis zum letzten Modell noch durch.

Das waren aber zu 99,9% die Kaskaden und nicht die Trafos selber.

Gruß Metalhead

am 17. März 2018 um 3:13

Hallo,

Die Lebensdauer einer Zündspule hängt immer von den Bedingungen ab, unter denen sie arbeitet. Bei modernen Fahrzeugen, werden die Spulen aufgrund der engen Bauart stärker durch Hitze belastet, als bei älteren Modellen, bei denen sie noch über Zündkabel mit den Kerzen verbunden sind. Heutige Zündspulen sind meist Stabzündspulen, die ohne Zündkabel direkt über der Kerze im Kerzenschacht "hängen", und damit natürlich deutlich heißer werden, als die früheren, die sich weiter weg vom Motor befanden. Dazu kommt, dass Zündsuplen immer kleiner werden, aber gleichzeitig auch immer stärker. Damit steigt die Belastung auf das Material, da es weniger wird, aber immer mehr leisten muss. Das lässt sich nur zum Teil mit modernen Materialien ausgleichen. Dazu kommt, dass die Spulen mancher Fahrzeuge auch öfters zünden, wobei eine möglichst vollständige Verbrennung erzielt werden soll. Das mindert natürlich auch die Lebensdauer, kurzum: wie lange eine Zündspule lebt, hängt von vielen Faktoren ab, welches Fahrzeug, wie sind sie eingebaut, wie stark ist der Motor, wie heiß wird er, besonders bei Stabzündspulen, wie modern ist das Fahrzeug (Mehrfachzündung und Mehrfacheinspritzung bei BDE) aber heutige Spulen überleben normalerweise nur selten 100.000 km. ob eine Zündspule plötzlich defekt geht, oder aber langsam immer schwächer wird, hängt auch von vielen Faktoren ab, unter anderem z.B. von der Art des Schadens, den sie hat also Risse, durch die dann Wasser eindringt, und die Spulen schädigt, was dazu führt, dass die Spule meist erst schwächer wird, dann irgendwann Wackler bekommt (Fahrzeug springt manchmal nicht oder nur schwer an, läuft schlecht, aber nur manchmal bis hin zum Totalausfall) oder aber interne Brüche, die auch vorkommen können, wobei die Spule meist plötzlich ausfällt.

Diese Zündspulen wurden so lange ich das Auto habe noch nie gewechselt - also mindestens 16 Jahre nicht. Womöglich sind es noch die ersten Spulen aus 1991.

Img-20150717-154630

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 13. März 2018 um 17:11:54 Uhr:

600tkm auf einer Verteilerkappe? Die Kontakte will ich sehen - oder lieber nicht? :D

...ok ok, muß zugeben, doch nimmer orchinoool, Kappe + Finger sind von 2001 (fast Neuteile also ;-) ) und nicht von 1989, hat wohl doch einer vor mir mal gewechselt (hab ihn seit Ende 2005) also doch erst 17 Jahre jung (wären dann nur ca. 350.000 - 400.000 km). Dachte echt, die wären 12 Jahre älter ;-)

M40 Verteilerkappe mit knapp 400.000 km
Verteilerkappe M40 mit knapp 400.000 km

@OO--II--OO

Reinigen bzw. mal einen neuen Verteilerfinger und Kappe würde ich schon mal in Betracht ziehen.

Ist schon ein bisschen viel Grünspan von der Feuchtigkeit vorhanden.

Zu spät, Zahnriemen grad gewechselt und is auch schon wieder alles eingebaut, hab's nur bissl abgestaubt ;-) (war bissl staubiger vorher als auf'm Bild)

Und war ja eh nicht soo alt wie ich dachte ;-)

 

Nachtrag/Antwort zu unten :

Ach, das Zündsystem funktioniert jetzt schon 615.000 km, das taugt !

Es genügt, wenn sich mein Geldbeutel freut, wurde nicht geplündert ;-)

Also die Kappe und der Finger auf dem Foto sehen nach Schrott aus.

Da freut sich das Zündsystem nicht wirklich

Die Zündspulen bei meinem Mercedes M111 sind langsam immer schwächer geworden. Der Motor lief immer unrunder und ich habe dann kleine Risse bemerkt und die ausgetauscht. Die alten hatten noch 4 kOhm in der Sekundärwicklung, die neuen 7 kOhm. Da die meisten Spulen eine Diode eingebaut haben kann man das nur indirekt über den Spannungsabfall messen. Also Stromquelle anschliessen und Spannungsabfall messen, alt gegen neu vergleichen.

Die Elektronik kann diesen Verschleiss kaum erkennen, nur den Ausfall.

Zitat:

@frestyle schrieb am 19. April 2018 um 19:51:36 Uhr:

Also die Kappe und der Finger auf dem Foto sehen nach Schrott aus.

Da freut sich das Zündsystem nicht wirklich

Die hätte ich auch nicht wieder eingebaut, alle 600tkm kann man sowas mal neu machen. :D

Gruß Metalhead

Zitat:

@UTrulez schrieb am 17. März 2018 um 07:32:03 Uhr:

Diese Zündspulen wurden so lange ich das Auto habe noch nie gewechselt - also mindestens 16 Jahre nicht. Womöglich sind es noch die ersten Spulen aus 1991.

... das wundert mich.

Beim M50 hatten wir in der Werkstatt öfter welche mit Ausfall.

Gerade aus der ersten Charge.

Danke und Gruß

der "Stevie"

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