Verarbeitung Model X
Hallo & schönen 2. Weihnachtstag,
ich will mittelfristig auf ein reines Elektrofahrzeug umsteigen und beobachte alles, was bei Tesla passiert. Im Showroom in Düsseldorf hatte ich nun die Gelegenheit, ein Modell X aus der Nähe zu erleben:
In der Mitte des hinteren Türfalzes zieht sich über die ganze Öffnungshöhe ein punktgeschweißter Stoß zweier Karosseriebleche, der so dünn überlackiert ist, dass sich die Schweißpunkte deutlich durch den Lack abzeichnen. Das obere Blech ist "irgendwo" aufgeschweißt, nicht entlang einer klar definierten Vertiefung. Dadurch zeichnet sich die Kante auch über die ganze Länge ab.
Wenn wir schon bei den Türen sind: Die Qualität der Dichtungen scheint nicht ein Viertel so gut wie bei anderen Premiumherstellern, auch die Befestigung nicht. Im unteren Bereich lösten sie sich schon.
Und das bei einem Wagen für 100.000 EUR?
Was denkt Ihr?
Beste Antwort im Thema
Hi,
Qualität ist vielfältig.
Nervig sind herausfallende Dichtungen. Hab selbst ein Model S und war erstaunt, dass man da offene Schweißnähte sieht. In dem Preissegment eigentlich unvorstellbar. Ändert aber nichts am Gebrauchswert des Fahrzeugs.
Dafür ist das Auto soweit absolut zuverlässig. Hab nun 70.000 km drauf und hatte nur zwei Aufenthalte im Servicecenter. 1x "Vorsichtsaktion", weil wohl ein Holländer am Supercharger abgebrannt ist und das zweite war nun eine defekte Scheibenwischwasserpumpe mit dem auch die "Rückrufaktion" wegen der verrosteten Schrauben an der Lenkung behoben wurde.
Den Stress mit meinen alten Permiumherstellern mit der angeblichen "Mobilitätsgarantie" ist auch nun Vergangenheit.
Zudem auch kein Kundendienst mehr. HU war nun auch ohne Mängel. Der Kollege bei Dekra war noch überrascht, dass es die ersten Bremsbelege sind.
Mal sehen, wenn die perfekte Karosserie mit einem E-Antrieb in der Betaversion in den Massenmarkt geht. Vermutlich werden da noch ganz andere "Qualitätsmängel" zu Tage treten. Ist halt dann nicht die Karosserie sondern Antrieb oder Batterie - was meist schlimmere Auswirkungen hat. Ich nehme an, dass Tesla mit den alten Roadstern da schon vieles an Know-How hat, das die deutschen Hersteller erst noch "erfahren" müssen.
Daher ist die Frage, welche Qualität gewünscht / erforderlich ist. Für mich ist "Gebrauchsqualität" wichtiger als optische Ansprüche.
Daher einfach selbst überlegen, wo die Prio liegt,
Gruß und noch einen schönen Abend,
Manni
29 Antworten
Glaub' mir, jeder in diesem Forum weiß dass Tesla totalen Müll produziert, das hat den Namen Qualität gar nicht verdient, so schlecht ist das. Und Du (t-jey 32 Beiträge) hast dies schon im Stand festgestellt, warte mal ab bis Du gezwungen wirst so einen Schrott zu fahren, ich sage Dir, furchtbar, die Zukunft wird grauenhaft. Danke für Deinen Beitrag.
Frohe Weihnachen 😁
Sorry, ich bin hier zu selten und nicht Auto-Narr genug, um Deine Ironie voll würdigen zu können. Übersetzt heißt das jetzt: die Zeiten, in denen man Autos nach den obigen Kriterien beurteilt, sind vorbei? Es lebe das Geld-Verbrennen und der Fahrspaß?
Der Antrieb ist wirklich über alles erhaben. Der Rest, na ja....Kannst du nicht mit Audi, BMW oder Mercedes vergleichen. Nicht von der Verarbeitung, nicht vom Service und auch nicht von der Ausstattung. Was alles nervt, dazu gibt es bereits einen Themenblog.
Ich beschäftige mich auch mit dem Gedanken ein reines Elektro Auto zu kaufen und bin von Teslas inneren Werten, was Batterie und Antrieb angeht hellauf begeistert. Allerdings muss ich T-Jey schon recht geben. Die Verarbeitungsqualität bei Tesla ist nicht gerade das, was man von einem Auto erwartet, dass nahezu/über 100k kostet. Leider gibt es keine Alternativen bisher. Wenn man was vernünftiges fahren will, kommt Tesla automatisch in die ganz Enge Auswahl, weil die arroganten deutschen Autohersteller und deren Lobby einfach nicht mitziehen wollen. Bei mir steht der Modellwechsel 01/2020 an. Da kommt mein 5er weg und ich will mir dann als Zweitwagen einen Stromer holen. Dennoch bin ich gespannt auf die beiden deutschen Modelle EQC oder Audi E-Tron. Ich denke, wenn hier die Premium Marken endlich mal vernünftige Stromer produzieren, wird sich Tesla hinsichtlich Qualitätsanmutung seine Gedanken machen müssen. Bisher stehen sie alleine auf dem Markt, weil keiner an die Akkureichweite, Beschleunigung und Fahrleistungen ran kommt.
Ähnliche Themen
Der Audi wird den Tesla qualitativ klar schlagen weil das schon immer Audi Spezialität war. Mir selbst reicht die Qualität des Model X. Die genannten Verarbeitungsthemen hat meiner auch. Für mich sind das aber B- Flächen welche nicht perfekt sein müssen weil ich sie nie bzw. kaum sehe. Bei unserem Audi hätte ich es sogar evtl. moniert weil ich da besseres gewohnt bin. Beim Tesla wusste ich das nicht alles perfekt ist, mir ist es wie gesagt relativ egal und ich genieße trotzdem jede Fahrt im meinem Tesla. 🙂 Das musst du für dich entscheiden. Wenn das Gesamtpaket passt kauf den Wagen, nutze ihn und freu dich jeden Tag über alles was den Tesla ausmacht, insbesondere das ruhige fahren und die smarte (leider hin und wieder auch nicht fehlerfreie) Software. 😉
Um mal auf die konkret angesprochenen Punkte einzugehen:
Zitat:
@t-jey schrieb am 26. Dezember 2018 um 13:16:23 Uhr:
In der Mitte des hinteren Türfalzes zieht sich über die ganze Öffnungshöhe ein punktgeschweißter Stoß zweier Karosseriebleche, der so dünn überlackiert ist, dass sich die Schweißpunkte deutlich durch den Lack abzeichnen. Das obere Blech ist "irgendwo" aufgeschweißt, nicht entlang einer klar definierten Vertiefung. Dadurch zeichnet sich die Kante auch über die ganze Länge ab.
Kannst du davon mal ein Bild zeigen, was du genau meinst? Grundsätzlich ist der Karosseriebau bei Tesla modern, denn sie arbeiten mit den neuesten Maschinen, weil die Produktionsanlagen europäischer Zulieferer eben komplett neu errichtet wurden. Unterschiede bzgl. Schweißen können sich auch dadurch ergeben, dass das Model X eine Vollalu-Karosserie hat - Alu wird teilweise komplett anders verarbeitet als Stahl.
Dass man Schweißpunkte durch den Lack sieht (insbesondere an solchen Stellen wie inneren Karosseriefugen und Türen ist nichts Neues, das finde ich auch z.B. bei ABM an diversen Stellen. Und zufällig sind die Schweißpunkte sicher auch nicht gesetzt, deshalb ist "irgendwo" eben auch ein bisschen wenig greifbar formuliert. Die KuKa-Roboter werden schon wissen, wo die Schweißpunkte zu setzen sind. 😉
Zitat:
Wenn wir schon bei den Türen sind: Die Qualität der Dichtungen scheint nicht ein Viertel so gut wie bei anderen Premiumherstellern, auch die Befestigung nicht. Im unteren Bereich lösten sie sich schon.
Die Fensterdichtungen an unserem ML musste wir mal während der Fahrt festhalten, weil sie sonst weggeflogen wären. Was an einem Ausstellungsfahrzeug im Store da so alles rumgerissen wird, weiß man natürlich auch nicht. Dichtungsbefestigung ist ein Thema, das bei Model S/X Verbesserungsbedarf hat, bei uns ist aber z.B. auch nach über 2 Jahren noch alles fest und das Auto (Model S) stand bisher deutlich weniger in der Werkstatt als diverse Mercedes-Modelle davor. Zudem hat das Model 3 hier - bei allem was man so sieht - deutlich aufgeholt.
Ganz grundsätzlich: Tesla ist noch nicht ganz auf dem Verarbeitungsniveau von ABM, aber wie schon gesagt wurde kauft man das Gesamtpaket und so "schrecklich" wie es manchmal in der (insb. deutschen) Presse dargestellt wird, ist es bei weitem nicht - den Umstieg vom zuletzt SQ5 haben wir nie bereut.
Das Model 3 hat zudem nochmal einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, auch bei S/X fließen ständig Verbesserungen in der Produktion ein - und wenn Mängel da sind, behebt die Tesla auch ohne zu murren. Letzteres ist ein Punkt, der bei ABM immer Diskussionen nach sich zieht.
Meine Frau und ich waren letztens auch erstaunt das ein Model X im Ausstellungsraum nur unter großen Geknarze und Geschepper seine Heckklappe schließt. Sehr unangenehm.
VentoRenner hat Recht, wenn man keinen Verbrenner will, dann verzeiht man sowas gerne. Das Gesamtpaket überzeugt.
Interessant wird es, wenn die Konkurrent kommt.
Da war wohl was defekt an der Heckklappe, die schließt normalerweise nicht lauter oder leiser als die von Konkurrenzprodukten (klick), sind ja auch dieselben Zulieferer. 😉 Und ein Porsche Taycan ist wohl nicht ganz die Zielgruppe eines Model X Fahrers...
Auf Konkurrenzprodukte warten wir auch, aber der i-Pace hat ein Verbrauchs- sowie Ladegeschwindigkeitsproblem, der EQC einen (zu) kleinen Akku (und kommt erst Mitte 2019 auf den Markt) und der E-tron ist schwerer und langsamer als ein Model X und es deutet sich in ersten Tests an, dass auch er einen (zu) hohen Verbrauch hat. Auch bei der nutzbaren Nettokapazität steht er mit 83.6 kWh zu 98.4 kWh dem Model X deutlich nach - und das ist schon ein paar Jahre auf dem Markt.
So einfach ist es dann wohl doch nicht mit dem Paroli bieten...nur eine im Detail bessere Verarbeitung reicht mir da jedenfalls nicht, wenn die verbaute Technik an sich keinen Vorteil bietet. Mancher mag das anders sehen.
Hi,
Qualität ist vielfältig.
Nervig sind herausfallende Dichtungen. Hab selbst ein Model S und war erstaunt, dass man da offene Schweißnähte sieht. In dem Preissegment eigentlich unvorstellbar. Ändert aber nichts am Gebrauchswert des Fahrzeugs.
Dafür ist das Auto soweit absolut zuverlässig. Hab nun 70.000 km drauf und hatte nur zwei Aufenthalte im Servicecenter. 1x "Vorsichtsaktion", weil wohl ein Holländer am Supercharger abgebrannt ist und das zweite war nun eine defekte Scheibenwischwasserpumpe mit dem auch die "Rückrufaktion" wegen der verrosteten Schrauben an der Lenkung behoben wurde.
Den Stress mit meinen alten Permiumherstellern mit der angeblichen "Mobilitätsgarantie" ist auch nun Vergangenheit.
Zudem auch kein Kundendienst mehr. HU war nun auch ohne Mängel. Der Kollege bei Dekra war noch überrascht, dass es die ersten Bremsbelege sind.
Mal sehen, wenn die perfekte Karosserie mit einem E-Antrieb in der Betaversion in den Massenmarkt geht. Vermutlich werden da noch ganz andere "Qualitätsmängel" zu Tage treten. Ist halt dann nicht die Karosserie sondern Antrieb oder Batterie - was meist schlimmere Auswirkungen hat. Ich nehme an, dass Tesla mit den alten Roadstern da schon vieles an Know-How hat, das die deutschen Hersteller erst noch "erfahren" müssen.
Daher ist die Frage, welche Qualität gewünscht / erforderlich ist. Für mich ist "Gebrauchsqualität" wichtiger als optische Ansprüche.
Daher einfach selbst überlegen, wo die Prio liegt,
Gruß und noch einen schönen Abend,
Manni
Zitat:
@ballex schrieb am 26. Dezember 2018 um 18:06:25 Uhr:
Um mal auf die konkret angesprochenen Punkte einzugehen:
Zitat:
@ballex schrieb am 26. Dezember 2018 um 18:06:25 Uhr:
Zitat:
@t-jey schrieb am 26. Dezember 2018 um 13:16:23 Uhr:
In der Mitte des hinteren Türfalzes zieht sich über die ganze Öffnungshöhe ein punktgeschweißter Stoß zweier Karosseriebleche, der so dünn überlackiert ist, dass sich die Schweißpunkte deutlich durch den Lack abzeichnen. Das obere Blech ist "irgendwo" aufgeschweißt, nicht entlang einer klar definierten Vertiefung. Dadurch zeichnet sich die Kante auch über die ganze Länge ab.
Kannst du davon mal ein Bild zeigen, was du genau meinst? Grundsätzlich ist der Karosseriebau bei Tesla modern, denn sie arbeiten mit den neuesten Maschinen, weil die Produktionsanlagen europäischer Zulieferer eben komplett neu errichtet wurden. Unterschiede bzgl. Schweißen können sich auch dadurch ergeben, dass das Model X eine Vollalu-Karosserie hat - Alu wird teilweise komplett anders verarbeitet als Stahl.
Siehe anhängendes Bild, es kommt leider nicht allzu gut rüber. An dieser Stelle gibt es bei anderen Herstellern, ob Premium oder nicht, gar keine Naht, da das Seitenteil aus einem Stück besteht...