Ventilführungen noch original oder erneuert?

VW Passat 35i/3A

Hallo zusammen. Ich hoffe, dass ich meine Überschrift richtig gewählt habe 😉

Kurz zur Geschichte.
Ich fahre einen Passi mit MKB AAA, bei dem die Zylinderkopfdichtung fällig ist. Bevor ich diese tausche, will ich einen anderen einbaufertigen Ersatzzylinderkopf da haben, den ich gerade revidiere.

Beim Abziehen der alten VSD habe ich bemerkt, dass die eingebauten Ventilführungen einen Anschlag haben, was eigentlich bei original verbauten Führungen nicht der Fall ist. Jetzt wüsste ich gerne, ob der Kopf doch nicht schon mal revidiert wurde. Meines Erachtens wurde er auch noch nie geplant, weil er noch seine volle Originalhöhe von 140mm hat. Im Reparaturleitfaden wird auch ein Auspressen der alten Ventilführung von der oberen Seite erwähnt, was nun bei mir nicht mehr geht.

Hat jemand schon solche Führungen gesehen die diesen Anschlag original hatten?

Zur Verdeutlichung ein Beispielfoto (links alt (original), rechts neu)

Beste Antwort im Thema

Also, ich nehme es vorweg, die Führungen sind draußen, kalt ausgebaut. Geht wie Butter, kann aber auch an meiner Vorrichtung liegen, die ich mir gebaut habe. Näheres gleich im Anschluss!

Ich habe mich getäuscht, in meinem ZK waren doch noch die originalen Führungen OHNE Bund. Ich hätte schwören können, dass die Dinger nen Bund haben, als ich und mein Kumpel am Mittwoch reingeguckt haben. Also, aufpassen, der Schein trügt!

Ich habe mir eine Auszugvorrichtung gebaut, eigentlich für die Führungen mit Bund, aber ich habe mich dann dazu entschieden, auf jegliche Klopperei in Richtung Brennraum zu verzichten und die Dinger mit meiner Vorrichtung herauszuziehen.

Hierfür wurde zuerst ein M8er Gewinde vollständig durchgängig von der Brennraumseite in die alten Führungen geschnitten. Bei einem 7er Schaftdurchmesser passt das prima, ein M8er Kernloch hat normalerweise 6,8mm. Hierfür habe ich mir eine Anschnitthilfe gebastelt, damit das Gewinde 100% rechtwinklig in die Führungen geschnitten werden kann. Das Durchgangsloch für den Gewindebohrer habe ich 8H7 gerieben, genau bohren reicht aber sicherlich auch aus. Das Teil besteht aus einer übergroßen Beilagscheibe und einem Stückchen Rundmaterial. Die Teile wurden zusammengeschweißt und auf der Drehbank geplant/gebohrt/gerieben. Damit habe ich erst mal alle 12 Führungen angeschnitten.
Ein Standard Gewindebohrer ist etwas zu kurz um ganz durch die Führung zu kommen. Hierfür habe ich meinen Gewindebohrer am Schaft nach hinten etwas dünner geschliffen. Als Verlängerung beim Eindrehen diente mir eine alte 8er Schraube mit aufgekonterten Muttern und zwei 13er 1/4 Zoll Nüssen, welche mit ihrem Vierkant direkt auf den Gewindebohrer passen.

Die Auszugvorrichtung besteht aus einer zusammengeschweißten "Brücke" und einer M16er Zugspindel, welche am unteren Ende ca. 30mm eingebohrt wurde und mit einem M8er Gewinde versehen wurde, um anschließen ein Stück M8er Gewindestange einschrauben zu können.

Der Ausbau ist dann denkbar einfach, die Gewindestange mit der M8-Seite komplett in die Führung einschrauben, Brücke aufsetzen, Scheibe und Mutter drauf, etwas WD40 für weniger Reibung und nen 24er Schlüssel angesetzt. Ein kurzes "Knack", danach konnte man ganz leicht die Mutter anziehen und die Führung wandert geschmeidig Richtung Ausgang.

Vielleicht kann ja mal einer mit dieser Beschreibung etwas anfangen.

Für den Einbau werde ich mit ETWAS Wärme arbeiten.

Gruß,

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Den im Vergleich zu anderen Sechszylindermotoren rumpligen Leerlauf.

Kann ich nicht bestätigen!

Na, ein R6 von BMW läuft wesentlich ruhiger, auch die V6 von Audi sind besser abgestimmt.

Das ist ja auch nicht zu vergleichen,alleine durch den Winkelversatz und der Geometrie der Ansaugung. Dafür geht das schon

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Ich hatte mal ein abgebranntes Auslaßventil, da wars im Leerlauf etwas holprig :-)

20170805_005134.jpg

Da wird's richtig holprig. 😁

Zitat:

@kawastaudt schrieb am 8. Juni 2017 um 17:05:57 Uhr:


Hi turbonelli,

ich möchte jetzt garnicht den Klugsch..ßer geben, aber ist es nicht so, dass beim Erwärmen des Zylinderkopfes MIT den Führungen sich BEIDES ausdehnt und der Gewinn betr. Längenausdehnung viel geringer ausfällt? Die Längenausdehnungskoeffizienten von Alu und Messinglegierung sind nicht soo viel unterschiedlich.

Hallo,

so meine Führungen sind jetzt auch ausgewechselt und dabei hatte ich mich dann doch einigermaßen mit dem Thema auseinander gesetzt. War zwar ein Renault f9q Kopf, aber die Unterschiede sind wohl nicht so groß für das Thema hier., Danke auch an Kawastaudt, der mir das Werkzeug leihweise angeboten hatten. Und nun der Reihe nach: Natürlich dehnt s ich Aluminium und das Zink-Kupfer gemisch (eine spezielle Bronce und kein Messing) unterschiedlich aus, und das sind doch bei Bronce 17,5 und Alu 23. Das bringt schon etwas Entspannung beim Aufwärmen, da sich das ALU doch erheblich mehr dehnt.

Das hin und herschicken von Werkzeug war mir dann zu umständlich und ich hatte mir einen Maschinengewindeschneider besorgt M8 und eine Gewindestange. Da ich sowieso schon ein Werkzeug hatte, um diverse andere Teile auszuziehen, wurde dieses kurz umfunktioniert. Nur die Gewindestange hat es von der Festigkeit beim Ausziehen nicht gepackt. Die wurde dann gegen einen Edelstahlstange getauscht. Ich hatte aber nur einen Teilerfolg. Die erste Ventilführung habe ich tatsächlich mit dem warmen Kopf (100 Grad) so herausbekommen, bei der zweiten scheiterte es aber schon wieder an der verfügbaren Muskelkraft - irgendwann hört man auf, denn man will ja auch nicht seinen Ratschenschlüssel zerstören. Da half auch kein Kältspray in den Führungen mehr. Zu guter Letzt hatte ich dann doch beim Motorbauen mit der Hydraulikpresse tauschen lassen müssen. Also, selber machen wir wohl bei einigen Köpfen gehen und wenn man sich die Mühe macht sollte man überlegen, ob die Vorschläge, zunächst den Kopf der Ventilführung abzufräsen, dann die Führung mit einem 9mm Bohrer schwächen und ein M10 ansatzweise reinzuschneiden, mehr Sinn machen. Macht Euch dabei nicht die Mühe und schneidet die ganze Länge der Führung. Dort trägt sowieso die eingeschraubte Gewindestange nicht mehr.

"...Natürlich dehnt s ich Aluminium und das Zink-Kupfer gemisch (eine spezielle Bronce und kein Messing) unterschiedlich aus, und das sind doch bei Bronce 17,5 und Alu 23. Das bringt schon etwas Entspannung beim Aufwärmen, da sich das ALU doch erheblich mehr dehnt.... "

Richtig. Deshalb auch der Vorschlag. Was sich wieviel ausdehnt hatte ick nich mehr in Erinnerung... berufsschule is zu lange her 😁.
Nur das Alu sich mehr ausdehnt aus die Messung odda Bronzelegierungen blieb hängen.

Weiterhin viel Erfolg!

Gruss Marco

Zitat:

@gjk12 schrieb am 06. Mär. 2019 um 17:41:39 Uhr:


ich hatte mir einen Maschinengewindeschneider besorgt M8 und eine Gewindestange. Da ich sowieso schon ein Werkzeug hatte, um diverse andere Teile auszuziehen, wurde dieses kurz umfunktioniert. Nur die Gewindestange hat es von der Festigkeit beim Ausziehen nicht gepackt.

Wundert mich nicht. Mit dem M8-Gewinde kriegst Du nicht genügend Kraft zusammen. Deshalb hat mein Werkzeug auch ein M16er Gewinde und ist nur vorne an der Aufnahme M8. Sieht man ja auch in meinem Originalbeitrag.

Beim Ausziehen hat es einmal Knack gemacht, der Rest ging raus wie Butter!

Gruß,

Hm.., hatte eigentlich erwartet, dass das Verhältnis vom Drehwinkel zur Steigung im Gewinde der ausschlaggebende Faktor ist, und da hätte ein M8 die besseren Werte geliefert, je kleiner die Steigung..., hatte deshalb schon dran gedacht eine Gewindestange mit Feingewinde zu bestellen. Wahrscheinlich kommt deine These daraus, dass bei M16 auch ein längerer Schlüssel und damit ein längerer Hebelarm zur Verfügung steht. Das würde Sinn machen.

Die erste Führung kam bei mir auch nicht mit einen Knacks raus, das waren gefühlt 10 Knacks und war echt schweißtreibend, ja M16 wäre dann wahrscheinlich doch besser gewesen. Aber das hatte ich über die Wochen nach Weihnachten ganz vergessen, dass du auf einen größeren Durchmesser gegangen bist.

Zitat:

@gjk12 schrieb am 07. März 2019 um 17:51:56 Uhr:


Hm.., hatte eigentlich erwartet, dass das Verhältnis vom Drehwinkel zur Steigung im Gewinde der ausschlaggebende Faktor ist, und da hätte ein M8 die besseren Werte geliefert,

dann guck mal in ein Tabellenbuch, mit welchem Gewinde man wieviel Vorspannkraft erreichen kann!

Ich montiere immer Radlager mit einer M20er Gewindestange und da braucht man selbst mit der 20er Gewindestange eine lange Ratsche. Mit M8 würde es hier auch nur einmal Knack machen, das wäre aber dann die Gewindestange selbst!

Egal, keine Wissenschaft daraus machen, je größer das Gewinde, desto mehr Power. Erfahrung einfach.

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