Vectra Carvan Rost an Längsträger problematisch??
Hey zusammen,
viele Grüße aus Stuttgart. Ich hab vor kurzen das alte Auto meines Onkels übernommen, einen Vectra B Caravan Bj 1999. Wie bekannt, rostet der Gute fleißig vor sich hin. Ich wollt jetzt mal nach eurer Meinung fragen, ob ich da vielleicht aktiv werden sollte und wie kritisch die Stellen sind.
Mir machen vor allem die Längsträger Sorge und an der hinteren Tür in der Ecke.
Was meint ihr, sollte man da was machen lassen? Wollte das Auto eigentlich noch ein wenig länger fahren, wenn es durchhält, aber in 9Monaten steht die nächste HU an.
Grüße,
Mortschen
37 Antworten
Naja, die Bilder von dem Rost sind ja schon 2 Jahre alt. Ich vermute dass der Wagen nichtmehr fährt. Evtl. ist es bei @lfjmk noch nicht so weit fortgeschritten.
Trotzdem gibt es glaub keine Reparaturbleche für den Längsträger. Von meinem Vectra her weiß ich dass die Bleche dicker sind als normales Karosserieblech, wie dick genau kann ich auch nicht sagen.
Zum Thema Träger schweißen habe ich u.a. im Omega Forum auch schon ein bisschen was gelesen, das geht schon, man muss nur ein paar Besonderheiten beachten.
Soll ja aber auch schon Leute gegeben haben die an einem Träger die betroffene Stelle ausgeschnitten haben, dann ein gleichstarkes Blech auf Stoß eingeschweißt, die Nähte glatt geschliffen und wieder Rostschutz, Grundierung und ne dicke Schicht U-Schutz draufgemacht haben. So ist die Reparatur nicht zu sehen und kein Prüfer wird rummachen.
Wenn richtig ausgeführt auch sicherlich ok so eine Reparaturmethode.
Aber über die Sinnhaftigkeit und Sicherheitsaspekte muss jeder selber entscheiden, wer ein Auto fährt ist volljährig und selbst verantwortlich. Muss jeder selber wissen, ist ja des eigene Auto in dem man sitzt wenn es sich wegen unsachgemäßer Schweißarbeiten zusammen faltet.
Wollte den Rost anfangen zu entfernen und danach ein blech drüber schweißen. Durch ist da noch nichts,was ich bis jetzt sehen konnte.
Gebs nem Karosseriefussi der trennt das rostige Stück raus und setzt ein neues Teil fachgerecht ein.
Hat so ziemlich jeder Vecci das Prob.
Ich habe damals 150€ bezahlt für den Austausch plus 48€ Material für das Blech. Der Azubi hatte gleich Lehrstunde .Meister war auch relativ schnell fertig da er wusste was er tut.
Hallo,
vom Bild her würde ich sagen heftig. Ich hatte das diesen Sommer beim Össi TÜV, Längsträger vollständig durchgerostet.... Ab zum Mechaniker, er sieht sichs mal an und meldet sich.
Im Endeffekt haben die den Gesammten Unterbodenschutz runter gekratzt und die Träger abgeschliffen weil Sie den Angeblichen Rost gesucht haben.... nur Flugrost. Unterbodenschutz und Versiegelung wieder drauf.
Hat mich 600 € für nichts gekostet.
Vlt. hast du ja Glück, ich drücke die Daumen.
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Ich war vor kurzem bei'm TÜV. Meine Träger sind dort auch schon angerostet. Meiner Meinung nach nicht unerheblich.
Den Prüfer hat das nicht interessiert. Ich habe ihn gefragt, wie lange ich damit denn noch fahren könnte.
Er meinte, dass es 10 Jahre dauern würde, bis die Träger durch sind.
na ja. Wer's glaubt wird seelig.
Naja wie gesagt bei mir brach das auch schon auf.. der Meister ohne Fackeln großzügig rausgeschnitten und direkt ersetzt. Nicht lange gefackelt oder rumgekratzt. Flex raus uns angesetzt. Neues Teil rein , Fertig.
Irgend wann wird es bei meinem auch so weit sein.
Egal wie teuer es wird. Ich werde es machen lassen. Ich mag meinen Vecci und will kein anderes Auto haben.
Danke für eure Antworten.werde den Unterbodenschutz abkratzen und mir das ganze ausmass mal ansehen.
Scheiß auf das Kratzen... lass es direkt ersetzen. Gammelt so oder so durch. Nur ne Frage der Zeit.
Dann Investiere lieber direkt 150€ für das Einsetzen eines passgenauen Reparaturbleches.
Zitat:
@Fahrer01 schrieb am 25. September 2015 um 11:00:06 Uhr:
Er meinte, dass es 10 Jahre dauern würde, bis die Träger durch sind.na ja. Wer's glaubt wird seelig.
Die Bleche sind an der Stelle schon ziemlich dick. Rost vergrößert sein Volumen im Vergleich zu Stahl um das 7-fache, deswegen sieht es teilweise echt übel aus obwohl das Blech noch gar nicht so viel Tragkraft verloren hat. Das heißt natürlich nicht das man es ungeniert weiterrosten lassen sollte. Wenigstens 1x blank machen und irgendeinen aggressiven Rostschutz mit VEB Aufkleber aus Opas Keller drauf schmieren, das hält die nächsten 5.000 Jahre im Vergleich zu neumodischer Wasserbasis-Kacke.
naja, ich würde der stelle höchstens noch 2-3 Winter mit ordentlich Salz geben, dann is des sicher durch. An der stelle liegen 2 Bleche übereinander, da Zieht das Salzwasser rein und ab geht's mit dem Rost. Wie @draine schon sagt, hat Rost mehr Volumen was die Bleche weiter auseinander drückt, wodurch noch mehr Wasser und Siff rein kommt.
Rostumwandler ist an so einer stelle auch nicht das richtige=> ist wie ein Falz zu behandeln...
Das einzig Ware ist es rechtzeitig rausschneiden und ersetzen. Dann ordentlich EP-Grundierfüller, wegen mir noch Grundierung und dick U-Schutz drauf. Dann hat man die nächsten 10 Jahre wieder ruhe. Wer es ganz genau machen will, haut noch Hohlraumfett in den Träger. Kein Wachs, weil die Bleche sind ja schon vorbelastet, da ist Fett besser geeignet.
Langsam:
Der Längsträger ist da in ungeeigneter Weise konstruiert.
Warum?
Weil auf die Außenseite des Längsträgers einfach das dicke Blech für die Lasteinleitung vom Vorderachsträger von unten aufgedoppelt ist. Es bildet sich ein Zwischenraum zwischen Doppler und Träger.
1. Der Zwischenraum lässt sich nicht abdichten. (Nur von außen großzügig einjauchen mit dickem Unterbodenschutz)
2. Die Blechoberflächen lassen nicht in diesem Zwischenraum nach Schweißen nicht versiegeln.
3. In diesem Zwischenraum hält sich hervorragend Wasser und Dreck.
Hat also der Unterbodenschutz die ersten Risse, ist das Milieu bereits geschaffen und die Feuchtigkeit drin!
Austausch ist trotzdem besser als jedes Jahr irgendwas drauf zu schmatzen und zu hoffen das es Hält.
Eine Karosseriewerkstatt weiss schon was sie da tut.
Ist auch meist nicht der erste Vectra denn das haben leier alle. Ausnahmslos alle Vectra B.
Eine ungünstige Konstruktion ist das in der Tat. Wenn man da nichts macht ist ein Schaden vorprogrammiert.
Bei einer Reparatur kann man vorher so einen Schweißprimer drauf machen, oder Zinkspray. Klar, auf den Schweißpunkten direkt hält nichts, aber mit so Zeug kann man die Rostmöglichkeit schon stark einschränken bzw die betroffenen ungeschützten Flächen stark reduzieren. Anschließend großzügig EP drauf und ein Hohlraumfett. Das Kriecht dann im Idealfall dahin wo auch Wasser kriechen würde. Nur wenn das Fett bereits da ist, hat das Wasser eben das nachsehen. Und wenn man das alle Paar Jahre mal auffrischt hat man da auch langfristig Ruhe.
Bei Karosseriewerkstätten ist es bei alten Autos leider so dass die meistens auf 2 Jahre hin arbeiten. Sprich, mangelhafte Nahtabdichtung, fehlender Hohlraumschutz, unvollständig entfernter Rostansatz etc.
Alles schon gesehen. Auch ein FOH ist nicht ausgenommen. Also wenn man das eigene Auto noch über Jahre fahren will geht nichts über selber machen.
Habe es bei meinem Omega erlebt. Der Vorbesitzer hatte neue Radläufe bei Opel einschweißen lassen. das war ca. 2,5 Jahre her. Ich hab den ganzen Dreck wieder runter gehauen und es richtig gemacht. Wenn Interesse besteht kann ich gern das ein oder andere Bild einstellen.
Die beiden Bodenlängsträger sind die Hauptlängsträger des Fahrzeugs und nicht nur beim Crash, sondern vor allem für die Längsbiegesteifigkeit des Fahrzeugs interessant. Beim Crash kommt dann auch noch die Kraftdurchleitung in den hinteren fahrzeugteil dazu - eine extreme Knickbelastung, die nur ein geschlossenes und intaktes Hohlprofil ertragen kann (Technische Mechanik 2. Semester;-).
Wenn dort der Untergurt so aufgerostet ist wie im Urpost zu sehen, dann ist das TÜV-seitig erst mal Kerrnschrott - weil "Durchrostung an tragenden Teilen". Wir reden da nicht über Kleinkram, den mal eben die Werkstatt um die Ecke beheben kann, sondern darüber, daß das Stegblech nach einer Gurtdurchrostung schlicht und ergreifend wie ein Papierhülse einknicken kann. Solche Unfälle gab es schon zur Genüge, und deshalb ist der TÜV dort nicht tolerant - und wenn doch, gehört dem Prüfer mal seine eigene Zulassungsvorschrift vorgelesen...
Es gibt für die Längsträger ausführliche Reparatur- und Instandhaltungsanweisungen - für Rostfälle ebenso wie für Unfälle. und genau aus deisem Grund gibt es dafür auch Bleche und/oder Vorgaben, wie diese zu fertigen und anzupassen sind. Wie gesagt, der Beruf des Karosseriebauers wurde ja nicht erfunden, um einen weiteren Beruf in der Liste zu haben. Die Jungs müssen sich tagtäglich genau mit diesem Thema rumplagen - wie stelle cih die Tragfähigkeit der Fahrgastzelle oder des Rahmentragwerks wieder abnahmefähig (!) her... ;-) Dazu gehört in jedem fall eine Dokumentation und ein Stempel im Blech, sonst ist das beim TÜV auch nicht abnahmefähig.
Grundansatz: Kleine Verletzungen (Punktion z.B.) werden mit einem Flicken überschweißt und neu versiegelt. man muß dabei nur weit genug von der Rundung der Kantung wegbleiben (gerissene Randzone darf nicht überschweißt werden) und der Flicken muß dicker sein als das umgebende Material (Schubversatz).
Bei Längsaufrostungen oder Eindellung/-knickung wird der alte Träger mit einem Tunnel überschweißt, der ein vorgeschriebenes Maß weit ins gesunde Blech (auf dem Träger udn seitlich davon) reichen muß und mittels Lochschweißung angeschweißt wird. Da sind sowohl die Lochlage, die Lochabstände als auch -größen (materialabhängig) und auch Maßnahmen des Richtens und Versiegelns der Struktur konkret vorgeschrieben. Hält man sich daran, gibt's TÜV, tut man's nicht - Schrottplatz oder Hinterhof (dann ohne gültige Kennzeichen allerdings;-).
Das Blech selbst ist in seiner Art ein dem Fahrzeugblech gleiches (hochfestes Tiefziehblech) und darf nur mit ganz bestimmten Zusatzwerkstoffen und mit MAG oder WIG als Verfahren angeschweißt werden (früher war auch och Autogen erlaubt, aber da waren es halt keine so empfindlichen Hochfeststähle).
Wärme- und Streckbehandlung sind genau vorgeschrieben und Blech, daß man versehentlich überwärmt oder zu weit gefaltet hat, ist gnadenlos wegzuschmeißen. Auch da gibt es ganz konkrete, fachlich durchaus begründete Vorschriften, die einzuhalten sind.
Die Kantung selbst kann der Karrosseriebauer machen - aber halt nach klaren Vorgaben des Autoherstellers. Es gibt deshalb auch ein Handbuch für jeden Wagen, wo konkret die Unfallinstandsetzung beschrieben ist und auch, ob man ein vorgefertigtes Reparaturblech nehmen muß oder Selbstanfertigung ansteht.
Man KANN natürlich auch allein dran rumbraten und Unterbodenschutz draufschmieren (klappt zu 9 von 10 Fällen bestimmtm auch beim TÜV - so er kein Endoskop besitzt und nicht Vectra-B-erfahren ist **ggg**), man DARF es aber an tragenden Baugruppen nicht...
Insofern sind die Tips von oben alle technisch machbar - aber es bleibt eben die Frage, ob man im Falle eines Unfalles dann nicht ganz böse erwacht ;-(
Wie gesagt, wir restaurieren Fahrzeuge, die im Wesentlichen aus uraltem Rosteisen bestehen. Daher weiß ich leider schon aus eigenem Leid, wie aufwendig und bedrohlich für den Fahrzeugerhalt so ein "kleiner Schönheitsfehler" am Längsträger werden kann. Ich sag nur T3 + Küchenfuge mit "Flugrost" ;-)
Gruß
Roman
PS: Für Premiumfahrzeuge aus dem Hause VAG gibt es z.B. sogenannte NoGo-Reparaturen. Da ist der Wagen selbst bei kleinsten Beschädigungen an diesem Bauteil reif für die Presse (explosionsgeformte Alu-Kompositteile z.B.), da man dort weder schweißen noch kleben noch anderweitig die Verbindung wieder herstellen kann, die die Fahrzeugsicherheit erfordert. Beim Vectra B geht's "nur" um's Schweißen, aber auch das ist schon schlimm genug - und nix für do it yourself (zumindest nicht am Rahmen) ;-(