Unterschiede Fahrwerk Long Range vs. Performance
Wie groß sind eigentlich die Unterschiede im Fahrkomfort und Straßenlage zwischen den beiden Modellen mit Standard Fahrwerk und dem Performance? Allgemein soll das Fahrwerk bereits in Serie eher hart sein, aber aktuell fahre ich einen Seat Leon Cupra mit 19" und der ist auch nicht gerade eine Sänfte würde ich sagen.
101 Antworten
Zitat:
@sdw1337 schrieb am 3. Dezember 2021 um 11:11:49 Uhr:
[ fahre das M3P Modell und kann
Ich weiß nicht welcher Moderator die Frage ausgegliedert und in einen eigenen Thread gepackt hat ...
Ich versuche immer nachvollziehbar zu agieren, nur muss es dann auch gelesen werden.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Abend,
Wind-und Motorgeräusche haben nichts mit der Performance vom Fahrwerk zu tun.
Die entsprechenden Beiträge wurden entfernt.
Bitte beachtete die Beitragsreglen.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Selbstverständlich hat auch das Fahrwerk etwas mit den Windgeräuschen zu tun, bei ansonsten identischem Fahrzeug können unterschiedliche Abstände des Fahrwerks zur Fahrbahn schon einen deutlichen Unterschied machen.
Ich darf mal meine Erfahrungen schildern:
Bin letztes Jahr im September/Oktober das (2020) Model 3 LR und P im Vergleich gefahren.
Gleichzeitig hat einer meiner besten Freunde das SR+ und ich bin ein paar Mal mit seinem gefahren.
Vorausschicken muss ich noch, dass ich in Punkto Fahrwerk die Prinzessin auf der Erbse bin, ich habe bisher bei allem meinen Motorrädern z. B. die Fahrwerke optimiert (bis auf die KTMs, da ist kaum was zu verbessern).
Nur straff oder hart ist noch lange nicht gut, es kommt vor allem auch auf das Ansprechverhalten bei kleinen Bodenunebenheiten, wie z. B. Kanaldeckeln oder Aufteerungen an. Wenn das Losbrechmoment sehr klein ist und die Federkennlinie schön progressiv, können auch relativ harte Fahrwerke ziemlich komfortabel wirken. BMW konnte das früher sehr gut, die aktuellen Modelle sind deutlich schlechter als es noch zu Zeiten eines e46 oder e39 war.
Benchmark ist mit Sicherheit Porsche. Ich bin den aktuellen Taycan 4s über ein Wochenende Probe gefahren und das war schon sensationell. Trotz 21" Räder mit 305ern hinten war das wirklich komfortabel, bei flotter Fahrweise aber schön straff und kontrolliert.
Tesla kann da definitiv nicht mit, die Fahrwerke sind nicht wirklich zu hart, aber das Ansprechverhalten ist schlecht, daher der unkomfortable Eindruck. Weiterhin, wie oben schon geschrieben, die Zugstufe zu weich. Das führt dann bei stärkeren Unebenheiten und höheren Geschwindigkeiten zu dem beschriebenen relativ unsicheren Eindruck. Manche beschreiben das als schwammig, das ist es aber eben nicht, sondern die Räder folgen durch die schwache Zugstufe und die hohen Losbrechkräfte mit wenig progressiver Federkennlinie nicht den Unebenheiten und damit ergibt sich ein schwankender Grip.
Jetzt konkret: Das Model 3P ist schon straffer als das LR, aber wohl durch hochwertigere Dämpfer im Ansprechverhalten geschmeidiger und wirkt dadurch sogar komfortabler, als das LR. Ein Effekt, den ich auch bei meinem Z4 e85 hatte. Ich hatte das M-Fahrwerk, das einen cm tiefer war und entsprechend weniger Federweg hatte, als das Standardfahrwerk. Trotzdem war das M-Fahrwerk komfortabler, weil kleine Bodenunebenheiten deutlich geschmeidiger angefedert wurden.
Das Model 3 SR+ (MiC) meines Freundes ist dagegen bei weitem nicht so straff wie das beim P und wirkt trotzdem harmonisch. Wahrscheinlich, weil die beiden Probefahrtmodelle noch 2020 aus USA waren und das MiC meines Freundes schon bessere Fahrwerkselemente hat.
Jedenfalls waren diese Probefahrten für mich der Grund, mein Model Y als P zu bestellen. Meine Hoffnung ist ja noch, dass das P aus Grünheide mit adaptivem Fahrwerk kommt. Falls nicht, könnte es tatsächlich sein, dass es komfortabler wirkt, als das LR aus oben genannten Gründen.
Mittlerweile bin ich aber schon entschlossen, dass ich, falls es ohne adaptive Dämpfer kommt, gleich am Anfang ein KW Gewindefahrwerk verbauen lasse. Die Probefahrt mit dem Model Y LR war für mich sehr enttäuschend. So wüde es mir keine Freude machen. Die Erfahrungsberichte im Netz zum KW Fahrwerk beim Model 3 sind da eindeutig. Damit bekommt man ein strafferes Fahrwerk, das komfortabler ist, durch das wesentlich bessere Ansprechverhalten, aber trotzdem straff und kontrollierbarer, durch die Progression und die einstellbare Zugstufe.
Hier ganz anschaulich erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=Qa-dH84cFuc&t=34s
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1 m Fullquote für 7 Worte Antwort entfernt, Zimpalazumpala, MT-Moderator
Danke für den wirklich sehr ausführlichen Post. 🙂
Das KW ist ja sicherlich super. Kostet aber eben auch ein bisschen was.
Wer nicht so viel ausgeben will, sollte sich mal das ST Fahrwerk ansehen! Kommt auch von KW, hat aber nicht so die Highendmaterialien. Dafür ist es aber auch für einen schmaleren Kurz zu bekommen!
Kommt halt darauf an, was ich mir erwarte. Genau die High End Materialien machen halt das geringe Losbrechmoment mit dem feinen Ansprechverhalten.
Klar, wenn ich ein Model 3 SR+ habe und das Fahrwerk verbessern will, dann kann ich auch aufs Geld schauen.
Wenn ich aber ein Model Y Performance weiter verbessern will und eh schon Geld in die Hand nehme und das nagelneue Originalfahrwerk rauswerfe, dann möchte ich auch das Beste haben. (Gibt's eigentlich schon was von Öhlins?)
Der Tausender Unterschied macht bei einem Gesamtvolumen von knappen 70 das Kraut auch nicht mehr fett. Tut beim Zahlen einmal weh und dafür freut man sich dann jedes mal beim Fahren.
Wenn ich Kompromisse eingehe um ein paar Hunderter zu sparen, befürchte ich, dass bei Fahren im Hinterkopf immer der Schweinehund anklopft und fragt: Wäre es nicht mit dem anderen Fahrwerk noch besser?
Je nachdem wie lange man seinen M3 behalten möchte, macht ein KW Sinn. Bei einem Verkauf nach 6 Monaten lieber alles Serie lassen.
Ich bin übrigens letzte Woche einen M3 LR probegefahren und fand das Fahrwerk überhaupt nicht zu hart. Für einen Alltagswagen völlig okay. Weicher dürfte er für meinen Geschmack nicht sein.
Das Fahrwerk ist etwas anders, aber weder besser noch schlechter als das von meinen Cupra.