Unfall durch Spurhalteassistent im Skoda?!
Bin gestern eine längere Strecke mit dem Poolfahrzeug unserer Firma gefahren und war erschrocken, wie schlecht der Lane Assist beim Skoda Octavia ist. Kenne den Lane Assist aus dem RAV4 und bin damit schon durch viele Autobahnbaustellen gefahren. Gestern bin ich aber wirklich ins Schwitzen gekommen, der Lenkradeingriff war in der Baustelle so hart, dass ich kaum gegensteuern konnte, immer wieder lenkte der Wagen nach links, wo nur wenige cm zur mobilen Leitplanke waren, dabei piepte er erschreckend laut. Ich konnte den Wagen kaum halten, musste abbremsen um vom LKW rechts neben mir wegzukommen und dann auf der rechten Spur weiterzufahren. Dort ging das Spiel weiter, der Wagen wollte nicht innerhalb der gelben Linien bleiben, ich fuhr beinahe zickzack. Ausschalten ging in der Situation nicht, dazu hätte ich mich durch das unbekannte Menü blättern müssen.
In anderen Baustellen lief es ähnlich, einmal etwa vergleichbar stark, ich fuhr dann aber direkt auf die rechte Spur, die anderen Mal weniger stark, es waren leichte Lenkeingriffe, die ich einfacher korrigieren konnte.
Scheinbar wurden die gelben Linien nicht erkannt, oder ignoriert. So kenne ich es von Toyota nicht, der beschwert sich in Autobahnbaustellen nie.
Kennt jemand solche Probleme, oder ist es ein Softwareploblem bzw Problem mit der Kamera? Der Wagen ist ungefähr 1 Jahr alt, also neuste Technik.
Die aber scheinbar zu schweren Unfällen führen kann.
98 Antworten
Mehrere behaupten hier, dass das Octavia-System es definitiv macht. Wem soll ich jetzt glauben.
Gruß
Uwe
Ihr solltet mal mit so einem Skoda auf Kretischen Gebirgsstrassen testen wie die sich so verhalten und wie sie ihre Eingriffe in das Fahrverhalten bei Gegenverkehr vornehmen.
Habe ich mit mehreren Mietwagen als ausgesprochen gefährlich empfunden.
Aber ich bin ja nur einer der auf ältere Autos steht und den Neukram nicht wirklich für sich gut findet. 😁
Es können ja beide Recht haben?
Ein System, dass etwas per Spezifikation nicht macht, aber in der Praxis bei ein paar Leuten halt doch, ist möglicherweise einfach verbuggt.
Dann sind halt viele verbuggt.
Wenn ich daran denke, werde ich mal ausprobieren, wie es sich bei meinem BMW verhält. Der ist aber von 2019, hat also noch nicht die Zwangsaktivierung.
Gruß
Uwe
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Also im Honda lässt sich einstellen, wie stark der Wagen gegenlenkt. Standard ist dann bei Auslieferung immer die stärkste Stufe, was ich auf die softeste ändere. Das müsste doch beim Skoda auch gehen (?)
Emergency Lane Keeping muss sich mit 50N übersteuern lassen. Wer die nicht im Arm hat, der darf eben kein Auto fahren.
@steph666 Kannst du ein paar mehr Details zu deiner Aussage bringen? Bisher war hier von 3 Newtonmetern an Kraft die Rede, deine 50N ergeben für mich ohne Angabe des Hebels keinen Sinn.
Geht man von einem normalen Lenkrad mit 40cm Durchmesser aus, ergäbe das einen Hebel von 0,2 Metern und entsprechend dann 10Nm, was mehr als das dreifache von dem ist, was hier und in anderen Foren bisher im Spiel war.
Zum Verständnis: Newtonmeter sind die Kraft über den Hebel multipliziert, d.h. 1 Newtonmeter entspricht ca. 100g, die an einem Hebel mit einem Meter Länge nach unten ziehen. Oder eben 1kg an einem Hebel von 10cm.
aus EU 2021/646:
3.6.3.1. Die zur Überwindung der vom System ausgeführten Fahrtrichtungskontrolle erforderliche Betätigungskraft darf
nicht mehr als 50 N betragen. Nach erfolgtem Übersteuern der Lenkfunktion darf sich die Lenkunterstützung
nicht plötzlich verringern.
Zitat:
@Steph666 schrieb am 18. September 2023 um 13:52:42 Uhr:
Emergency Lane Keeping muss sich mit 50N übersteuern lassen. Wer die nicht im Arm hat, der darf eben kein Auto fahren.
50 N entsprechen einem Gewicht von 5 kg. Natürlich kann man das halten (wenn es auch nicht gerade wenig ist). Wenn aber diese Kraft plötzlich zusätzlich an der Hand hängt, so gibt man kurz nach, um anschließend wieder auszubalancieren. Das kurze Nachgeben bedeutet ja einen Schlenker. Offensichtlich greifen einige Spurhalteassistenten recht schlagartig ein und dann kann das zu einem Problem werden.
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Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 17. September 2023 um 22:31:59 Uhr:
Wenn ich daran denke, werde ich mal ausprobieren, wie es sich bei meinem BMW verhält.
Ich habe es heute ausprobiert und bei meinem BMW ist es doch recht gut gemacht. Der Spurhalteassistent greift recht seicht ein, was bedeutet, erst mit wenig Kraft, die sich dann steigert. Man kann gut gegensteuern, so dass es kaum einen Schlenker gibt. Ein weiterer Punkt kommt noch hinzu. Steuert man aktiv über die Begrenzung, reagiert der Spurhalteassistent mit wesentlich weniger Kraft. Man merkt eher ein leichtes Vibrieren mit einer ganz geringen Lenkkraft. Offensichtlich ist das so realisiert, damit man bei einem Ausweichmanöver das Fahrzeug unter Kontrolle hat und es zu keinen ungewünschten und kritischen Lenkaktionen kommt.
Wir müssen also festhalten, es gibt unterschiedliche gut bzw. schlecht ausgelegte Spurhalteassistenten. Bei meinen BMW ist er recht gut, aber wie ich auch schon bei einem Octavia IV feststellen musste, greift der Spurhalteassistent (zumindest bei dem von mir gefahrenen) recht rabiat ein.
Nun kann man nicht zwangsläufig von einem Octavia IV auf den anderen Octavia IV schließen, denn die Fahrzeuge können unterschiedliche Softwarestände habe, so dass auch im Falle des Spurhalteassistenten Verbesserungen gegeben haben kann.
Gruß
Uwe