Unfall durch Spurhalteassistent im Skoda?!
Bin gestern eine längere Strecke mit dem Poolfahrzeug unserer Firma gefahren und war erschrocken, wie schlecht der Lane Assist beim Skoda Octavia ist. Kenne den Lane Assist aus dem RAV4 und bin damit schon durch viele Autobahnbaustellen gefahren. Gestern bin ich aber wirklich ins Schwitzen gekommen, der Lenkradeingriff war in der Baustelle so hart, dass ich kaum gegensteuern konnte, immer wieder lenkte der Wagen nach links, wo nur wenige cm zur mobilen Leitplanke waren, dabei piepte er erschreckend laut. Ich konnte den Wagen kaum halten, musste abbremsen um vom LKW rechts neben mir wegzukommen und dann auf der rechten Spur weiterzufahren. Dort ging das Spiel weiter, der Wagen wollte nicht innerhalb der gelben Linien bleiben, ich fuhr beinahe zickzack. Ausschalten ging in der Situation nicht, dazu hätte ich mich durch das unbekannte Menü blättern müssen.
In anderen Baustellen lief es ähnlich, einmal etwa vergleichbar stark, ich fuhr dann aber direkt auf die rechte Spur, die anderen Mal weniger stark, es waren leichte Lenkeingriffe, die ich einfacher korrigieren konnte.
Scheinbar wurden die gelben Linien nicht erkannt, oder ignoriert. So kenne ich es von Toyota nicht, der beschwert sich in Autobahnbaustellen nie.
Kennt jemand solche Probleme, oder ist es ein Softwareploblem bzw Problem mit der Kamera? Der Wagen ist ungefähr 1 Jahr alt, also neuste Technik.
Die aber scheinbar zu schweren Unfällen führen kann.
98 Antworten
Zitat:
@StefanLi schrieb am 15. September 2023 um 23:13:02 Uhr:
In der Engstelle links kann man durchaus mal voll konzentriert und mit den festen Griff am Lenkrad fahren.
Du hast also eine Glaskugel und weißt schon immer vorher, wenn es eng wird, z.B. wenn plötzlich ein Spurwechsler einen von der Bahn drängt oder so etwas in einer Kurve durch einen entgegenkommender Überholer passiert. Respekt vor so viel Übersinnlichkeit.
Abgesehen davon, warum soll ich mich am Lenkrad verkrampfen wegen einen für mich überflüssigen Spurhalteassistent, wenn ich ihn überhaupt nicht eingeschaltet habe. Zum Glück schaltet sich meiner nicht jedes Mal beim Fahrzeugstart an.
Gruß
Uwe
Zitat:
@StefanLi schrieb am 15. September 2023 um 23:13:02 Uhr:
Da zeigen sich die Fehler oder die Falschargumente die zum Vorführen genutzt werden:Der Knopf zum ausschalten ist ein mechanisches Hebelchen - Klick - und der ist aus.
Beim Skoda Octavia reicht nicht ein Knöpchendrücken, denn durch das Knöpchendrücken erscheint erstmal ein Menü, über das man den Spurhalteassitenten dann auschalten kann.
Gruß
Uwe
Nachtrag: Klick mich
Wie bereits gesagt, der Eingriff bei den VAG Fahrzeugen ist teils sehr gefährlich.
Bei anderen Herstellern ist der Eingriff softer und solang du fähig bist dein Auto zu fahren und nicht das Auto dich, indem du auch auf äußere Einflüsse reagieren kannst (zb auch Spurrillen, Seitenwind etc), kannst du auch locker auf den Lenkeingriff reagieren.
Wenn man natürlich in Trance vor sich hinfährt, kann es gefährlich werden, aber genau die Leute soll der Eingriff ja eigtl schützen, damit sie die Spur nicht verlassen.
Zitat:
@MariusG42 schrieb am 15. September 2023 um 23:51:38 Uhr:
Wie bereits gesagt, der Eingriff bei den VAG Fahrzeugen ist teils sehr gefährlich.
Kann ich nicht bestätigen mein "Ford Caddy 5" verhält sich nicht anders als davor der Megane und der Focus.
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VAG fährt da einfach eine andere Philosophie als Toyota und co. Abseits von Baustellen kannst da auch mal ein paar Sekunden die Hände vom Lenkrad nehmen und bleibst dennoch ziemlich mittig auf der Spur. Bei vielen Herstellern fängt dann das Ping Pong an. Ja, das ist nicht so toll wie bei BMW oder Mercedes, aber dennoch besser als bei vielen anderen günstigen Herstellern.
Für mich war der Lane Assist einer der Gründe für VAG und bspw. gegen Opel (Ping Pong).
Ich hab im Passat auch keine Probleme mit engen Baustellen und schalte ihn allenfalls beim Landstraßenräubern aus, was ja mit der Fahrerassistenz-Taste am linken Lenkstockhebel innerhalb von 3s geht.
Du verwechselst Spurhalteassisten und Spurführungsassisten.
Zitat:
@IncOtto schrieb am 16. September 2023 um 20:30:58 Uhr:
....
Ich hab im Passat auch keine Probleme mit engen Baustellen und schalte ihn allenfalls beim Landstraßenräubern aus, was ja mit der Fahrerassistenz-Taste am linken Lenkstockhebel innerhalb von 3s geht.
Ich verlasse mich im Audi A6 C8/4K nicht auf den Spurhalteassistent/Spurführungsassisten (Paket "City" und Paket "Tour" vorhanden) - so toll sind die dann doch nicht, schon gar nicht in Baustellen;
selber fahren und aufpassen ist immer noch am besten....
[Unnötiges Vollzitat von MOTOR-TALK entfernt.]
Das die Assistenten nicht viel taugen, zieht sich durch den ganzen VW-Konzern.
Dass sowas auch richtig gut funktionieren kann, zeigt, wieder mal, Mercedes.
Die Assistenten im Golf 8 waren bei mir absolute Sahne, weit weg von "nichts taugen". Linienerkennung, Spurfolgen, Geschwindigkeitsassistenz, alles sehr nah an perfekt mit dem ein oder anderen kleinen Ausrutscher.
Insofern kann ich diese Verallgemeinerung nicht nachvollziehen.
Ich weiß auch nicht, woher die Aussage mit "Man muss den Schlenker korrigieren" kommen, denn das gab es bei mir nicht. Wenn er mal eine Linie falsch erkannt hat, dann war da kurz ein Eingriffsmoment, aber das hat nicht zu einem Schlenker geführt, weil ich eben das Lenkrad (meist nur mit ein paar Fingern) festgehalten hab.
Ich kann mir nicht erklären, wie einige hier auf "Lenkrad verrissen", Schlenker, etc. kommen, das könnte mir nur dann passieren, wenn ich das Lenkrad eben nicht festhalte, was ja wiederum eben nicht erlaubt ist.
Golf 8 kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen. Aber fahr mal mit einem aktuellen A4 oder A6 mit Spurhalteassistent durch eine Baustelle oder auf einer Straße ohne Mittellinie. Das grenzt schon an gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.
Möglicherweise ja ein Audi-Problem oder ein spezifisches Fahrzeug? Ich kenn das von älteren Fahrzeugen, die waren aber bei vielen Herstellern noch Katastrophe. Bei den aktuellen Generationen liefern eigentlich alle deutschen sehr gut ab. Tut aber hier ja nichts zur Sache.
Fakt ist halt in meinen Augen einfach, dass - solange man das Lenkrad richtig festhält - die Systeme eben keinen Unfall verursachen. Da gehört schon mehr dazu, eben beispielsweise nur die Hand auf dem Lenkrad liegen oder nur zwei Finger drauf, oder man erschrickt und geht vor lauter Schreck mit dem Lenkimpuls mit oder sowas. Alles definitiv möglich.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 17. September 2023 um 20:28:24 Uhr:
Fakt ist halt in meinen Augen einfach, dass - solange man das Lenkrad richtig festhält - die Systeme eben keinen Unfall verursachen.
Dadurch, dass man in einem Satz das Wörtchen „Fakt“ verwendet, wird der Satz noch lange nicht zum Fakt.
Ein Spurhalteassistent macht nur dann Sinn, wenn er auch lenkt, wenn die Spur verlassen wird. Wenn er das schon nicht mehr bei einem normal (und nicht krampfhaft) gehaltenen Lenkrad schafft und der Fahrer daher dann doch selbst lenken muss, dann macht der Spurhalteassistent keinen Sinn. Da ist dann die Version mit der Lenkradvibration besser.
Wenn der Spurhalteassistent hingegen zu lenken schafft, so muss der Fahrer zurücklenken, wenn der Spurhalteassistent mal falsch reagiert hat. Da der Mensch aber eine Reaktionszeit hat, geschieht das Zurücklenken zeitverzögert und somit gibt es einen (wenn auch bei guten Systemen nur einen kleinen) Schlenker. Normalerweise ist das kein Problem. Dennoch gibt es Situationen, da wird es dann doch kritisch. Ich habe hier ja eine geschildert, in der selbst ein Schlenker von 10 cm schon zu einem Unfall hätte führen können, wahrscheinlich sogar hätte.
Anderseits habe ich noch nie den Fall, indem ein Spurhalteassistent eine kritische Situation oder gar einen Unfall verhindert hätte. Insofern 1:0 für den deaktivierten Spurhalteassistent und daher schalte ich ihn normalerweise auch nicht ein.
Das mache ich nur, wenn ich müde bin und ich einen Notnagel haben möchte, falls ich widererwarten doch einschlafe. Hätte ich dieses Fallnetz Spurhalteassistent nicht, würde ich anhalten und eine Pause machen. So brauche ich das nicht. 🙂
Der letzte Absatz ist natürlich nicht ernst gemeint, aber es gibt doch viele unverantwortliche Autofahrer, die wohl tatsächlich handeln.
Gruß
Uwe
Der Spurverlassensassistent lenkt selbstständig nur dann, wenn du das Lenkrad nicht mehr im Griff hast. Ansonsten ist es eben ein Lenkimpuls, der dich darauf aufmerksam macht, dass du dabei bist, die Spur zu verlassen. Und das ist aufgrund der Momentbegrenzung auch bei allen Herstellern der Fall, wobei ich mir bei Tesla hier eine Ausnahme vorstellen könnte, aber das ist nur geraten.
In welchem Fahrzeug soll das denn sein, dass das Fahrzeug trotz festgehaltenem Lenkrad einen Schlenker macht, weil der Eingriff so stark ist, dass man den nur mit viel Kraft halten kann?
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 17. September 2023 um 21:21:05 Uhr:
Der Spurverlassensassistent lenkt selbstständig nur dann, wenn du das Lenkrad nicht mehr im Griff hast. Ansonsten ist es eben ein Lenkimpuls, der dich darauf aufmerksam macht, dass du dabei bist, die Spur zu verlassen.
Also wie bei der Lenkradvibration. Vielleicht haben einige Fahrzeughersteller inzwischen dazugelernt. 🙂
Man kann aber nicht davon ausgehen, dass dies grundsätzlich so bei allen Fahrzeughersteller so ist.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 17. September 2023 um 21:21:05 Uhr:
In welchem Fahrzeug soll das denn sein, dass das Fahrzeug trotz festgehaltenem Lenkrad einen Schlenker macht, weil der Eingriff so stark ist, dass man den nur mit viel Kraft halten kann?
Hast du diesen Thread nicht gelesen?
Gruß
Uwe
Doch, aber ich kenn das System vom Octavia sehr gut, weil unsere Firmenwagen Octavias und Superbs sind. Und der macht es definitiv nicht, wenn man das Lenkrad richtig hält 😉 Bin erst vor einer Woche 400km mit dem Superb gefahren. Und das Verhalten halte ich definitiv nicht für normal.
Und genau um diese Diskussion ging es ja hier, oder nicht?