Umstieg E36 Sechszylinder auf F20 Diesel
Hallo Leute,
Ich habe mich schon eingehendst im Forum versucht zu informieren, aber nichts gefunden.
Daher eröffne ich mal einen neuen Beitrag.
Aktuell fahre ich ein 100% OEM 328i E36 Cabrio, 1997, 190.000km.
Der Wagen macht wirklich Spaß, die laufenden Kosten sind aber hoch, vor allem Sprit schlägt mit knapp 300€ monatlich extrem zu Buche. Wenn ich das Fahrzeug behalte, möchte ich es aber in einem guten Zustand und sehr gerne in Klassikerrichtung bringen. Das bedeutet neues Verdeck, neues Leder und bisschen Aufbereitung. Laut vielen Meinungen von erfahrenen Beobachtern des Klassikermarktes ist die Zukunft des E36 jedoch ungewiss, bzw. wird sehr pessimistisch betrachtet.
Das alles bringt mich unterm Strich zu der Situation, mich nach etwas neuen umzusehen.
Interessant wäre der F20 mit toller Ausstattung, vorrangig als Diesel.
Fehlen würde mir prinzipiell natürlich Cabriogefühl und auch der Sechszylindersound. Aber das ist ja nicht alles im Leben...oder? :/
Und genau da liegt die eigentliche Frage:
Wer hat Erfahrung mit diesem oder einem ähnlichen Umstieg gemacht und kann mir davon berichten?
Der 328er ist ein Handschalter. Den F20 möchte ich auf jeden Fall automatisch geschaltet. Ich bin auch kein notorischer Raser, fahre aber auch gerne mal flott. Hierzu verleitet aber eigentlich mehr der Sound, denn das Beschleunigungsgefühl. Reicht ein 116d also schon aus, um zurecht zu kommen, oder sollte ich mich definitiv nach etwas stärkerem umsehen?
Wie ist das, wenn der Sound fehlt und der Wagen selbst schaltet? Verführt das ohnehin eher zum Cruisen und der Leistungschub mit Gebrüll ab 3500U/min ist kaum noch interessant?
Ich bitte hier echt um Erfahrungen, weil ich das alles so nicht einordnen kann und eine Probefahrt allein kann mir das Alltagsfahren nicht ersetzen. Der Schnitt ist natürlich auch sehr krass.
Danke schon mal an alle!!🙂
Beste Antwort im Thema
Ich habe einen 523i E39, mein Bruder hatte bis vor Kurzem einen 320d E46. Jedes Fahrzeug hat so seine motorischen Vor, - und Nachteile (beim 523i der seidenweiche, drehfreudige Lauf und beim 320d der bullige Durchzug und der extrem geringe Verbrauch), mehr BMW - Gefühl im R4 Diesel / R6 Otto - Vergleich kommt aber sternenklar bei letzterem Aggregat auf. Ein 116d, 118d, 120d oder 125d klingt wie ein VW Golf TDI und hat auch das turbodieseltypische Laufverhalten. Das kann man mögen, aber es ist nicht das, was ich unter BMW verstehe.
Abgesehen davon finde ich, dass die häßliche, glupschäugige Kröte von BMW (der F20) schon allein optisch für einen zeitlos - eleganten, klassisch und geschmackvoll designten E36 kein Ersatz sein kann.
15 Antworten
Ich hatt mal vor Jaaaahren ein E36 328i Coupe (handgeschaltet).
Ich kann nur sagen, dass ich diesem Auto bis heute nachweine - es hatte exakt diejenigen Eigenschaften, die ich an einem Auto schätze, und an heutigen Fahrzeugen mehr oder weniger vermisse (fahre zur Zeit E91 320d mit performance power Paket).
Zum Motor / Getriebe:
Das war für mir _der_ Motor schlechthin. Sound, mechanische Laufruhe, gleichmäßge Kraftentfaltung, _extrem_ spontane Reaktion auf minimalste Gaspedalbewegungen waren beispiellos. Die Getriebeübersetzung war so, dass bei 160Km/h genau 4000U/min anlagen. Da war gerade das Drehmomentmaximum erreicht und wenn man in dem Bereich das Gaspedal auch nur einen Milimeter weiterdrückte spürte man _sofort_ wie die Kraft über die Hinterräder an den Asphalt weitergeleitet wurde. Dazu auch noch sehr angenehmes akustisches Feedback.
Lenkung:
Mit den damals wohlpropotionierten 16" 225er Reifen extreme Rückmeldung in der Lenkung. Man spürte, ob die Kippe, die man gerade überfahren hatte mit oder ohne Filter war. In zügig gehfahrenen Autobahnausfahrten spürte man auch sehr gut, wann/ob der Grenzbereich (z.B. bei Nässe) erreicht war.
Ich mag meinen jetzigen E91 320d auch, aber vor allem wegen seines ungemein _sparsamen_ Motors. Die restlichen Eigenschaften des Fahrzeugs sind in der "Weiterentwicklung" vom E36->E46->E9x weitgehend wegoptimiert worden.