Überlastet Chiptuning den Motor?
Hi !
Ich hab mir gerade nen gebrauchten A3 8l 1.9 TDI von 2000 mit 130 PS gekauft. (Das Auto hat auch einen Turbo).
Er hat schon 300.000 km runter, fährt sich aber super und auf den letzten 50.000 km wurde fast alles erneuert.
Man kann jo so Chips einbauen um die Leistung zu steigern (glaub in diesem Fall sind es so +30 Ps, wieviel Nm mehr weiß ich jetzt nicht mehr)
Das reizt natürlich schon, allerdings habe ich Angst dass es den Motor überlastet, zumals da das Auto abrr schon so viel km hat und ao alt ist.
Irgendweleche Erfahrungen, Ratschläge?
Beste Antwort im Thema
Jede Leistungssteigerung belastet den Motor mehr, als vorher, wenn man sie auch ausnutzt. Das heißt, fährst Du nie mit voller Leistung, dann ist auch die Belastung nicht höher. Nur dann braucht man auch keine Leistungssteigerung.
Wenn man sie auch ausnutzt, gibt es drei Aspekte zu beachten:
1. Thermische Balance verschiebt sich
Das bedeutet, daß der Motor mehr Wärme produziert (15% mehr Leistung heißen zusätzlich 15% mehr Wärme für den Kühlkreislauf und 15% mehr Wärme am Auspuffkrümmer und dem Turbolader), die bei dauernder Ausnutzung der Mehrleistung an sehr warmen Tagen zur Überhitzung des Motors oder angrenzender Bauteile führen kann. Meist sind die Kühlanlagen aber mit Reserven ausgelegt.
2. Verschleiß erhöht sich
Die hoch belasteten Teile wie Pleuellager, Kurbelwellenlager, Ventile und vor allem Turbolader sind bei häufiger Nutzung der Mehrleistung erhöhtem Verschleiß ausgesetzt.
3. Gefahr von Schäden
Die erhöhte Leistung (vor allem aber das erhöhte Drehmoment im unteren Drehzahlbereich um 2000U/min beim Diesel) kann einzelne Teile des Antriebsstrangs überlasten, so daß sie ganz versagen. Die üblichen Verdächtigen sind Kupplungen (egal ob die Kupplung beim Handschalter oder die Lamellenkupplungen bei Automatikgetrieben oder Doppelkupplungsgetrieben), Antriebswellengelenke oder motorinnere Teile.
Trotzdem kann man solche Autos tunen, ohne gleich die Gesundheit des Autos zu gefährden. Man darf es nur nicht übertreiben (max 15%) und man sollte die Mehrleistung möglichst nur kurzzeitig nutzen (zum Überholen, nicht Dauervollgas auf der BAB). Wer noch mehr Leistung herauskitzelt (20% oder 25% mehr), sollte sich der Gefahren und der Folgekosten für Reparaturen im Klaren sein. Dann ist es auch OK. Aber daß man eine hohe Mehrleistung zum Nulltarif bekommt und keine Gefahren und keine Folgekosten fürchten muß, so ist es definitiv nicht.
113 Antworten
Was soll daran gesunder Menschenverstand sein, wenn man seinem Motor mehr zutraut, als er eigentlich leisten kann/soll?
Zitat:
@finix schrieb am 18. März 2018 um 19:37:53 Uhr:
Was heisst den Vernünftig? Es gibt doch auch professionelle Tuner, die Boxen und Software anbieten. Diese sagen ja auch, dass es im Prinzip egal ist ob es eine Box oder Software ist. Sie erreichen die gleichen Werte! Aber es gibt immer wieder Menschen, die behaupten, dass nur Softwareoptimierung die beste Lösung ist. Stimmt aber nicht.
Die Frage ist wie die Werte erreicht werden. 😉
Ähnliche Themen
Wieso die Frage? Wir versehen doch von beiden null,nix! Wenn dir das ein Tuner nun erklären würde, wärst du dann schlauer.
Laut dem Tuner ist es einfach ein Zusatzgerät, dass die gleiche Aufgabe übernimmt wie eine neue Software. Die Software bleibt, die Box kann verschwinden.
Für Fahrzeuge mit Euro 5 und Euro 6 Norm sind nach EG Verordnung 715/2007 nur noch geprüfte Zusatzsteuergeräte zur Erhöhung von Leistung und Drehmoment zulässig.
Für alle anderen Tuningarten können keine Gutachten nach § 19 Abs. 3 Nr. 4 StVZO mehr beantragt werden.
Softwareanpassungen beim Tuner die direkt auf das original Steuergerät gespielt werden, erlangen keinen TÜV mehr.
Quelle?
Das hieße ja, dass Euro-5/6-Wagen mit 'überarbeiteter' Motorsteuersoftware nie/nimmer/nicht eine Eintragung bekommen könnten!? Und wie bekommen das diverse Tuner dann hin?
Die Zusatzsteuergeräte mit denen die Abgasgutachten bestanden werden will ich sehen.
Meine nicht AU!!!
Kann mir dazu wer was sagen wie dort die Bestimmungen sind?
Habe leider gerade kein gutes Internet.
Mit Handy im Ausland.
Weil irgendwie gibt es da doch keine plausiblen Gründe für
Ganz einfach. Wenn du ein Zusatz"steuer"gerät hast, ist erst mal die Betriebserlaubnis hinfällig. Egal ob Box oder nur Kennfeld/Software. Immer. Der Hersteller kann durch einen richtigen Abgasprüfstandslauf nachweisen, dass seine neue Software immer noch taugt und die für eine Typzulassung erforderlichen Emissionsgrenzwerte weiter eingehalten werden. Macht nur kaum einer, weil sowas beim TÜV tausende Euro kostet, nicht bestanden gleich "Geld weg und nochmal" und die Firma am Ende lediglich ne BE/ABE für ein einziges Modell/Motor vorweisen kann.
Bei MTM und anderen namenhaften Tunern zahlst du nicht "nur" den Namen, sondern eben auch die Option deine BE zu erhalten. Das kostet die "richtig Geld", wird von den "wie hätten Sie es denn gerne" Hinterhofklitschen gerne verschwiegen.
Aber warum geht sowas angeblich nur noch bei Zusatzsteuergeräten? Und nicht mehr bei Software?
Das macht für mich doch absolut keinen Sinn??
Meiner ist älter als 2007, hat Software und TÜV
Abgasgutachten kostet den Tuner an die 10.000€
Da aber oft kein TÜV angefragt wird bieten das viele nicht mehr an weil es sich nicht lohnt.
Bei EDS bezahlt man mit Gutachten 50€ mehr.
Weil viele nicht mehr bereit sind die Kosten mitzutragen und lieber illegal unterwegs sind
Du würdest mich als TÜV-Chef für Abgasmessungen nicht haben wollen, aber sowas von "wirklich nicht". Gechippten Diesel ohne AGR und DPF heutzutage auf die Schliche zu kommen ist wirklich nicht schwer.
So lange du im Abgas nur die Trübung misst, kannst du durch Verzicht auf AGR diese sogar niedrig halten. NOx sieht der TÜV nicht und die sind dann irre hoch. Sobald man aber NOx und Trübung parallel misst - herzlichen Glückwunsch, schon sind die rauscodierten bzw. blindgeflanschten AGR sowie "modifizierten" DPFs am Ende.
DPF dürfte man auch so schon feststellen können.
Vielleicht nicht an Grenzüberschreitungen sondern daran das es von den Erfahrungswerten abweicht was Grund genug sein dürfte sich das mal genauer anzusehen.
Euro4 Diesel kann man je nach Motor die AU sicher schaffen.
Z.T sogar echtes Abgasgutachten.
(Also ohne DPF, nicht ohne Agr)
Euro5 vmtl schwierig. Ersteres evtl, zweiteres auf gar keinen Fall.
Darum fahre ich aktuell auch wiedee mit AGR weil ist auf der BAB vmtl eh fast immer zu, sprich irrelevant 😁 (und mit DPF so oder so )
Letzteren würde man bei älteren Euro4 Dieseln vermutlich z.T sogar legal ausgetragen bekommen weil es viele Euro4 Diesel rund um 2004-2005 sogar ohne DPF gab
Interessante Diskussion hier...🙂
Leider kann ich diesem ganzen Chip-Gedöns nix abgewinnen.
Ich möchte nur spaßhalber mal an einen Hype aus den 70er /Anfang 80er Jahren erinnern.
Weil es enorm viel Werbung und Berichte dafür gab (in "Auto Motor Sport" und Konsorten), meinten viele, ihre damals noch übliche Unterbrecherzündung durch eine der neu aufgekommenen Transistorzündungen ersetzen zu müssen.
Laut diversen Herstellern von Nachrüstsätzen alles kein Problem.
Es wurde mehr Leistung und weniger Spritverbrauch versprochen, weil der starke Funke für bessere Verbrennung und weniger Zündaussetzer sorgen sollte.
Das klang ziemlich logisch und daher ließ auch ich mich als junger Dynamiker davon blenden und habe meine Zündung umgerüstet.
So war ich um rund 400 DM leichter (damals eine schöne Stange Geld) und das einzige was ich feststellen konnte war, daß der kräftigere Zündfunke im Radio stärker hörbar und auch mit vielen Tricks aus der Entstörkiste nicht zu beseitigen war.
Von mehr Leistung und weniger Verbrauch keine Spur !
Daher habe ich heute für jegliche Änderungen am Motor nur ein müdes Lächeln übrig.
Wer unbedingt mehr Leistung will, soll sich eine Kiste mit stärkerem Motor kaufen. Das ist unterm Strich billiger, bringt mehr Freude und macht keinen Ärger...