Typ 1 mit Kompressor Aufladung

VW Käfer 1200

Hallo werte Gemeinde,
in diesem Thread möchte ich kurz mein Projekt vorstellen und meine gesammelten Erfahrungen teilen. Ich hab mich gegen einen Blog entschieden, da ich hoffe hier mit Euch im Gespräch evt. noch das ein oder andere Problem zu lösen.
Zum Projekt:
Vor 2 Jahren habe ich günstig einen AD Motor mit 40er Webern angeboten bekommen, der Vorbesitzer hatte keine Ahnung von Motoren und konnte mir nur sagen das er vor dem Ausbau lief und im Fahrzeugbrief des Spender- Käfers 2,0l eingetragen waren. Voller Hoffnung auf den vielen Hubraum habe ich "blind" bei dem Schnäppchen zugeschlagen, wurde aber dann nach dem Kauf beim vermessen der Kolben und des Hubs bitter enttäuscht.
Trotzdem habe ich den 1600er behalten, neu abgedichtet, etc. und versucht die Weber richtig zu bedüsen, da er mit den Düsen die er hatte, sehr schlecht lief. Im Fahrzeugbrief stand das es 40 Idf 69 sind, darauf hatte ich mich verlassen, leichtsinniger Fehler wie sich herausgestellte. 2 Jahre ist zwar halbwegs zuverlässig gefahren, sprang aber heiß schlecht an und schluckte sehr viel Sprit. Ich habe alle möglichen Kombinationen von Düsen und Fallrohren die online gefunden habe ausprobiert, aber keine wirkliche Besserung. Vor kurzen habe ich dann nach einen Ultraschallbad eine schwache Einprägung gefunden die sagt: 40 Idf 18, anscheinend ein Vergaser aus dem Fiat 124 und von Grund auf zu fett abgestimmt für den Käfer...
Also die Dinger raus und was neues Spannendes zum basteln her. Bei ein paar Bier mit den Kumpels sind wir auf ein Video aus den Staaten gestoßen, bei dem jemand einen Aisin AMR 500 Kompressor (Serie in einem kleinen Japanischen Key Car verbaut) auf einen Serien 1600er geschraubt hat und damit super fröhlich war.

Also habe ich mir kurzer Hand auch so ein Teil bestellt. Der Plan war/ist mit möglichst kleinem Geld viel Spaß rauszuholen (bin noch Student und daher Budget immer knapp).

Setup: Serienmäßiger AD Motor, AS 41 Gehäuse, Serien Kolben,Köpfe, Auspuff etc.
Einzigen Änderungen: Drehstromlichtmaschine, 009 Verteiler mit Ignitor Zündung, Anschluss für ext. Ölkühler.
Teile für Umbau: AMR 500, Dellorto DHLA 40G, Anschschweißflansche, Verteilerkappe, elektrische Benzinpumpe- alles aus der Bucht, Serpentine Pulley kit von CB Performance (nach dem Tipp von Vari-Mann, vielen Dank dafür nochmal), Riemenscheibe für den Kompressor war ursprünglich von einer Bosch Lichtmaschine und wurde angepasst, Rohre für Ansaugbrücke vom Edelstahlhändler, das Abschaltrelais für die Benzinpumpe hatte ich noch rumliegen.

Beim Einbau habe ich schnell gemerkt, dass der größte Feind der Platzmangel im Motorraum ist. Ich habe mir viele Möglichkeiten des Einbaus angeschaut und bin dabei auf diese Seite gestoßen: http://joeblow.me/products.htm, an sich guter Ansatz, aber ich hatte Angst das das Gemisch so ungleichmäßig verteilt wird.
Letztendlich habe ich mich nach langem Probieren für diesen Aufbau entschieden. (siehe Bilder)
Sieht ein wenig abenteuerlich aus, aber ist die einzige Möglichkeit das Gemisch gleichmäßig zu verteilen, die Riemenführung optimal zu haben und auch noch die Haube schließen zu können.
Der jetzige Stand ist noch Versuchsaufbau, wenn alles erstmal läuft wirds natürlich noch aufgehübscht.
Der Kompressor sitzt auf einer Halterung die an der Stelle verschraubt ist, wo mal die mech. Benzinpumpe war und wird von einer weiteren Strebe gestützt. Diese spezielle Verteilerkappe brauche ich um mit dem Kompressor so tief wie möglich zu kommen. Ich hatte auch über eine Trigger- Zündung nachgedacht, aber zu teuer. Abschaltrelais Benzinpumpe ist an Ödruckschalter gekoppelt.
Mit der momentanen Übersetzung von Riemenscheibe Kurbelwelle und Kompressor ergibt sich rein rechnerisch ein Ladedruck von 1 Bar. Map Sensor ist bis jetzt noch nicht vorgesehen, Lambdasonde leiste ich mir eventuell. Wenn sich mein Geldbeutel erhohlt hat, investiere ich noch in größere Zylinderköpfe, Sportauspuff und neuen Gebläßekasten.

Heute ist er beim ersten Versuch sofort angesprungen, super Sound, allerdings nur mit offenem Choke.
Da kommen wir auch schon zu einem der Probleme bei denen ihr mir hoffentlich weiterhelfen könnt!
Sobald ich den Choke schließe, stirbt er ab. Vergaser ist definitiv sauber und spritzt auch Benzin ein. Er hat noch die Standartbedüsung die für einen 1600er Fiat Motor ausgelegt ist. Mir ist klar das er damit bei all der reingepumpten Luft zu wenig Benzin bekommt, aber er müsste doch trotzdem laufen oder? Mein nächster Schritt wäre Leerlaufdüse und Hauptdüse größer, richtig?
Es gibt noch ein zwei weitere Probleme , aber dazu später mehr.

Ziemlich langer Text, entschuldigt bitte, aber ich hoffe ich kann mit diesem Thread anderen helfen die ähnliches Vorhaben. Wer Rat braucht, dem stehe ich gern zur Seite. Kritiken zum Projekt sind willkommen, ich bin offen für Verbesserungsvorschläge!

Gruß Paule.

49 Antworten

Oh,jo,da hast recht.
Dann muß der Druck nach dem Lader abgenommen werden.

Vari

Erstmal vielen Dank für den Input und die Hilfe, ich bin Ladedruck und Lambda Neuling, darum die ganzen Laienfragen.

Zur Ladedruckanzeige: Ich dachte ursprünglich auch das ich einfach einen Nippel in das Rohr nach dem Lader schweiße aber dann in der Gebrauchsanweisung der Anzeige gelesen das sie mit einem T- Stück zwischen die Unterdruckleitung des Motors geklemmt werden soll, das hat mich ein wenig verwirrt. (Dort steht wirklich "Motor" und keine genaue Angabe). Dann werde ichs jetzt so machen wie ihr vorgeschlagen habt.

Zur Lambdasonde: Ich habe in einen anderen Beitrag gelesen das man die Sonde nicht am Endtopf platzieren soll weil man dort Gefahr läuft, nur "stehende" Abgase zu messen, sprich wenn man Pech hat erwischt man irgendeinen Winkel in dem gar nicht dauerhaft frische Abgase vorbeiströmen. Könnte das sein?
Weiterhin sagt der Beitrag das es bei Zentralvergaseranlagen nicht sooo schlimm ist wenn man nur einen Zylinder misst. Solang man gleiche Kompression hat, keine Falschluft zieht oder ein Abgasleck hat, sollte es auch so gehen.
Der Einbauwinkel ist laut Gebrauchsanweisung nicht optimal aber in Ordnung. Perfekt wäre senkrecht, aber alles zwischen 180 und 90 Grad ist ok. Bei mir sind es ca 100 Grad.
Ja, die Sonde ist beheizt. Darüber das sie zu heiß geworden sein kann habe ich blöderweise noch gar nicht nachgedacht, ich bin sofort davon ausgegangen das der Controller schlappgemacht hat. Das werde ich auf jedenfall nochmal prüfen. Allerdings bin ich so kurz und wenig gefahren das es schon ein Unding wäre wenn die gute Bosch Sonde da zu heiß wird.

Gruß Paul.

Ich bin der Meinung das 10 oder 14 Uhr die perfekte Position für die sonde

Es heißt eigentlich immer, min. 60 cm Abstand vom Zylinderkopf. Mittig in den Endtopf geht schon bei den beheizten Sonden. Ich halte es auch für richtig, dass man alle 4 Zylinder abnimmt.

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Hey Paul,
Lass dich mal nicht verwirren.
Von wegen “Unterdruckschläuche“ das ist für Turbos da die beispielsweise an eine Wastegateleitung angeschlossen werden. Das ganze hast du nicht. Bei dir sollte der Ladedruck wie gesagt nach dem Kompressor am Saug(Druck-)Rohr abgreifbar sein. Achte dann bitte trotzdem drauf wieviel Benzin es dir da in die Leitung der Anzeige reindrückt. Hab ich aber früher schon ausführlich geschrieben.

Grüße Alex

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