Türscharniere wartungsfrei

VW Käfer 1303

Hallo Leute

Ich habe hier neue Türscharniere liegen, gemäss Beschrieb sind sie Wartunsfrei (von Memminger).
Was heisst Wartungsfrei? Aktuell laufen die nämlich fast gar nicht, lassen sich nur mit recht hohem Kraftaufwand bewegen. Müsste sie wohl schmieren / ölen.
Aber geht das überhaupt wenn die angeblich Wartungsfrei sind?

Gruss

Pascal

28 Antworten

Du musst ja auch bedenken das da ein Unterschied ist, ob man das Scharnier allein und lose bewegt, oder ob da ne ganze Tür dran hängt mit nem Hebelarm von fast einem Meter.

So, ich komme nochmals auf das Thema der Türscharniere zurück.
Muss die noch zum Lackierer bringen. Frage mich allerdings, ob die komplett lackiert werden sollen.
Passen die dann noch in die doch recht schmale "Aufnahme" bei der A-Säule?
Die Originalen wurden offenbar unlackiert montiert und danach das ganze gelackt.... Aber das kommt jetzt nicht in Frage

Die Scharniere wurden blank im Karosseriebau Mexico eingesetzt. Danach wurde lackiert... somit sind die Kontaktflächen auch heute noch lackfrei, natürlich somit auch Korrosion ausgesetzt.

Sie jetzt zu lackieren wäre fatal. Lack setzt sich erheblich, Decklack sogar sehr gewaltig. Solltest du die unvorstellbare Dummheit begehen und diese Kontaktflächen schön grundieren und obendrauf als Sahnehäubchen schön farbig zu lackieren... na denn, dann wirst du lebenslänglich damit bestraft, daß sie sich lockern werden und die Türe zeit lebens hängen wird, rumkratzt und nie mehr richtig schließen wird.

Sowas wie ein Türscharnier benötigt einen harten Schraubfall. Farbe verhindert das sehr zuverlässig, es bleibt weich.

Die einzigen Beschichtungen, die in diesem Bereich zulässig sind und langfristig funktionieren sind:
- KTL
- Verzinkung galvanisch
- Washprimer.

Alles andere kannst du in dem Bereich der Blechdoppelung abhaken, funktioniert nicht.

Achja, das gilt natürlich nicht nur für das Scharnier selbst. Auch die A-Säule und die Bleche dort sind lackfrei zu halten, ausser obig genannten Material. Wer also sein Käferli genau dort schön lackiert und diese Bereich nicht vor dickem Lackaufbau geschützt hat, wird genauso scheitern.

Richtig ist: dünnste Beschichtung, originales KTL unbedingt erhalten, dünn grundieren, alles montieren und erst dann decklackieren/konservieren.

Es ist auch nicht verkehrt, die Türen vollständig zu montieren, einzurichten und den Bolzen für den Lackiervorgang auszupressen... wenn man das Werkzeug dafür hat. Bilder sind ja genügend im Umlauf. Dann passt die Türe und bleibt, wo sie sein soll.

hmm ja danke, leuchtet soweit ein. Dann will ich diese Dummheit mal nicht begehen.
was ich aber immernoch noch nicht ganz verstehe, du schreibst dünn grundieren, dann alles montieren?
Muss ich die vorgängig grundieren?

Im Endeffekt werde ich aber wegen den 4 Türscharnieren mit der ganzen Karre zum Lackierer müssen.
Na gut, wenn ich dann schon dort bin, kann auch noch das eine oder andere nachgebessert werden.

Kann mal sehen ob ich dafür dann den Bolzen rauspresse resp. rauspressen kann.

Du kannst mal den Versuch machen und ein Teil, völlig egal welches..., auf Decklack montieren. Dabei ziehst du die Schraubverbindung auf Nennmoment an.

4 Wochen später ziehst du nach... und du wirst erhebliches Setzverhalten feststellen. 50% Abfall des Anziehmoments kann absolut Realität sein. Bei bestimmten Belastungsfällen ist es sogar möglich, dass die Schraube sogar richtig lose ist und nur noch drin liegt. Kein Witz jetzt...

Ich habe das früher mal in der Fahrwerkfertigung erleben können, welche Ansprüche zu erfüllen sind, damit einem nicht ein Rad davon fliegt...

... und auf Lack zu verschrauben ist dafür ein wahrer Alptraum.

Ich kann jedem nur raten: so wenig Lack wie möglich in Verschraubungen einzubringen. Dabei ist auf den Lack selbst zu achten, wie er sich unter Druck verhält. Decklacke und Füller halten keinesfalls einem solchen Druck stand. Auch viele Grundierungen halten nur sehr wenig Druck aus. Nur diese werksmäßigen KTL Beschichtungen sind geeignet, innerhalb gewisser Grenzen auch diese sehr hart aushärtenden Wash Primer, die sehr dünn abtrocknen und keine kreideweichen Schichten aufbauen.

Als Hobbybastler wäre es richtig, solche Verbindungen blank zu bauen und während des Fügens noch nasse Farbe/Grundierung einzubringen. Ausführen der Justage, Endanziehen der Verbindung... und dann die Verbindung austrocknen lassen. Das wäre das richtige für Scharniere oder Fahrwerksteile.

Wer jetzt meint, dann nehme ich eben Loctite...: dann hat man eine fest eingeklebte lose Schraube ohne Vorspannkräfte. Es ist nicht so, daß sich die Schraube im Gewinde drehen würde. Es bricht die Oberfläche zwischen den Bauteilen zusammen, die Vorspannung geht flöten.

Hhhmmmm,
meine Türscharniere sind lackiert
und die Flächen auf der A-Säule auch ...
und montiert habe ich alles mit satt Mike Sanders...
aber funktionieren tuts trotzdem...
einen möglichen Abfall des Anziehmoments habe
ich allerdings schon länger nicht mehr gecheckt ...

interessiert bin ich auch am Bericht vom Auspressen der Scharnierbolzen
und vom Wiedereinpressen bei frischlackierten Scharnierhälften ...

Ich hab das mit dem Pressen gemacht. Ist keine Hexerei. Du brauchst eine Art C-Bügel und eine lange M8er Schraube, dann geht das einwandfrei. Sogar völlig ohne Lackschaden, auch auf Neulack.

Mit dem richtigen Werkzeug ist das kein Problem.

Nur mit dem Hammer oder sonstwas, naja, wird's etwas happig. Es gibt ja auch Leute, die dreschen den raus... ob's die Säule packt, sehen sie nachher.

Das da unten war das Werkzeug... und das Scharnier nach der Montage der Bolzen. Es geht ohne jeden Kratzer. Neuer Lack, Türe ausgebaut, Scharnier nach wie vor an der Säule und an der Türe...

Ausspresser
Ausspresser2
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Lassen die Bolzen sich damit (auch bei älteren Scharnieren) so easy-pisi rausdrücken? Wir haben früher immer die Türen ausgebaut, das Scharnier unterstützt und dann die Bolzen mit dem Hammer ausgetrieben. Und das war eigentlich jedesmal ein elendes Gefi**e. Von daher würde ich erwarten, dass es einer M8er Schraube da bei gut abgegangenen Scharnieren schnell den Hals abdreht.

Die Bolzen haben eine Rändelung an einer Seite, wenn ich mich richtig erinnere, beim 1600i an der Oberseite.

Die meisten Drescharbeiten werden von oben nach unten gedroschen... es wird also etwas schwergängig sein und die A-Säule wird zerlegt.

Ich hab das recht easy von unten nach oben ausgedrückt. Alleine in der Lackiererei...

Öhmmm, etwas schmieren muß man das Gewinde schon. Und die Schraube kriegt am Ende auch was ab, die leidet schon und plättet sich ab.

Beim Käfer unterliegt eigentlich so ziemlich alles, was sich bewegt, der Wartung. Bei den Türschanieren war es, daß das Käppchen oben abzunehmen ist, ein Tröpfchen Öl einfüllen und das Käppchen wieder draufstecken.
Sehr sehr viele Käfer werden diese "Wartungslücke" haben oder gehabt haben und vereinzelnd gibt es wirklich Türschaniere, die tatsächlich austauschwürdig sind.
Selbst ohne das "Tröpfchen Öl" über 20 Jahre wird ein Türschanier immer noch super funktionieren! Vielleicht knarrt es, dann wird das über 20 Jahre fehlende "Tröpfchen Öl" "Wunder bewirken"!
Sollte nach 30, 40 Jahren oder länger tatsächlich mal ein Türschanier nicht mehr spielfei sein, so muß jeder darüber entscheiden, ob ein Austausch sinnvoll ist. Selbst mit nicht "spielfreien" Türschanieren wird siich oft die Tür kaum schlechter Öffnen und Schließen lassen.
Was Memminger anbietet wird bestimmt wartungsfrei sein, zumindest bezüglich der gesetzlichen Gewährleistung! Aber was ist generell zu erwarten, wenn die Serien Türschaniere selbst nach Jahrzehnten ohne jegliche Wartung immer noch "Tip-Top" funktionieren.
Memminger verkauft "Qualität" und "Haltbarkeit", die das "Serienteil" selbst bei unpfleglicher Behandlung seit Jahrzehnten bewiesen hat.

Zitat:

@rubberduck0_1 schrieb am 8. März 2018 um 00:34:39 Uhr:


Selbst mit nicht "spielfreien" Türschanieren wird siich oft die Tür kaum schlechter Öffnen und Schließen lassen.

Naja, ausgeschlagene Türscharniere und dadurch hängende Türen gibt es ja beim Käfer doch recht häufig. Und dann schließt es eben auch bescheiden.

Man kann ja aber auch einfach mal ein Tropfen Öl drauf machen und gut ist :-)

Und das bringt bei hängenden Türen durch ausgeschlagene Scharniere genau was?

Den ausgeschlagen Scharnieren bringt das nicht mehr viel. Es wird nur nicht mehr schlimmer.

Neue Scharniere werden mit etwas Öl davor geschützt.

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