Traghebel VA (Längslenker) raus
So, nach dem ersten Schreck die Suche nach Lösungen, brauche da mal Eure Hilfe.
Fakt ist: die Nadellager, oder zumindest doch das eine unten links, muss raus. Aber eigentlich müssen alle Hebel raus, weil die Dichtungen kaputt sind.
Im Reparaturleitfaden steht, dass bei ausgeschlagenen Lagersitzen diese nicht bearbeitet werden können, sondern dann ist'n neuer VA-Körper fällig. (Shit, hatte kürzlich noch einen verschenkt aus Platzmangel *grmbl*)
Über den Zustand dieser Lagersitze weiß ich freilich noch nichts.
Fakt ist leider weiter: ich habe ein massives Platzproblem in meiner Mini-Garage, und rein- und rausfahren kann ich ja dann nicht mehr, wenn die Achse auseinander ist.
Ich würde es trotzdem eigentlich gerne selbst machen, nach Sichtung der Unterlagen sieht es für mich so aus, als könne da ein Hauruck-KFZ-Schlosser mindestens soviel kaputtmachen wie ich selbst...
1. Frage also: habe ich überhaupt eine Chance? Kriegt man das, was muss, so weit auseinander, dass man es ersetzen kann, auch ohne die ganzen Spezialwerkzeuge, Hebel, Aus- und Eindrücker und Messvorrichtungen? Oder sollte ich lieber doch gleich die Werkstatt meines Mißtrauens aufsuchen?
2. Frage: wenn ja, wie gehe ich vor? Wenn ich Stoßdämpfer, Stabi, Spurstange und Bremsleitung abmache, kann ich die ganze Radaufhängung dann "im Block" von den Federn ziehen? Oder ist es wirklich notwendig, das ganze Gedöns komplett zu zerlegen?
3. Frage: ist es vielleicht sogar einfacher, die gesamte Vorderachse vom Rahmenkopf zu reißen (man bedenke das vor allem seitliche Platzproblem) und der Sache zu Hause auf der Terrasse auf den Grund zu gehen? Kriegt man die 4 Schrauben erfahrungsgemäß los? Kriegt man sie hinterher "einfach so" wieder dran?
Ausgeleierte Grüße,
Michael
Beste Antwort im Thema
Also nochmal ganz langsam:
- Radbolzen lösen
- Käfer vorne aufbocken
- Räder abnehmen
- Position des Sturzexzenters im/zum Achsschenkel markieren (bspw. mit Körner, Lack, Edding, Einhorn-Blut...)
- Mutter des Traggelenks am Achsschenkel oben lösen (und entfernen)
- Mutter des Traggelenks am Achsschenkel unten lösen (und entfernen)
Mit etwas Kraft kann man nun den Achsschenkel aus den Traghebeln „aushängen“ - oberen Traghebel nach oben und unteren nach unten drücken. Der Achsschenkel bleibt aber über die Spurstange und die Bremsleitung mit dem Wagen verbunden - deshalb abstützen so das nix verbiegt oder die Bremsleitung knickt.
Jetzt sind die beiden Traghebel frei, man kann die Madenschrauben lösen die Traghebel ganz entspannt abziehen und wieder montieren.
Montage dann in umgekehrter Reihenfolge.
So lange man nicht an den Spurstangen fummelt und die Position der Sturzexzenter wieder auf die vorher gesetzte Markierung einstellt, ist die Spur hinterher auch nicht verstellt. Da die Bremsleitung verbunden bleibt, muss auch nicht entlüftet werden. In Summe sind das an „Schraubarbeiten“ pro Seite dann eben nur 4 Radbolzen, zwei Müttern und zwei Madenschrauben. 😉
Knackpunkte sind eben das Markieren der Position vom Exzenter - aber eigentlich auch nur das man dran denkt - und das die Traggelenke manchmal recht stramm im Achsschenkel sitzen.
Per Mail könnte ich es auch nicht anders erklären.... 😉 Aber wenn‘s Dir hilft, meld‘ Dich per PN.
83 Antworten
Wo ist denn die neue VA jetzt eigentlich?
Im Wohnzimmer ,oder unter deinem Nahkampfkäfer ?
Auf der Terrasse, im teilzerlegten Zustand.
Letztlich stellte sich heraus, dass der Achskörper doch eine Durchrostung hat; gekauft wie besehen, na ja, es war nichts zu sehen. Erst beim Entlacken fand ich einen winzigen Pickel, der sich bei beherztem Angriff mit einem Schraubendreher als Rostloch von innen her erwies. Vielleicht wäre der Zustand der Wasserablauflöcher ein Hinweis gewesen... ist halt das Risiko bei einer Aktion, die so übers Knie gebrochen wird. Immerhin habe ich jetzt einen Haufen schäbiger Ersatzteile, das Ding jedoch wollte ich komplett so nicht verbauen, hab nicht so die ganz große Lust auf ständige Achswechsel.
Gut, so lerne ich wenigstens, wie die Mechanik da drinnen aussieht....
Jetzt warte ich noch mal, was mir ein anderer Kollege anbietet, der auch auf die Anzeige reagierte. Ansonsten werde ich mir doch einen nackten Achskörper suchen und mir wieder was zusammenbasteln.
Grüße,
Michael
😁😁😁
Du mußt auch mal drin lesen und nicht nur blättern,das könnte auch etwas helfen !
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Diese Bücher sind gut für den Laien der etwas allgemeinwissen braucht ,aber wenn du wirklich input brauchst helfen die nicht.
Schau mal da rein,da gibt es input vom feinsten.
vwcd_neu/content.pl
Grade gesehen.
2010/05/vorderachse/
Zitat:
Original geschrieben von Vari-Mann
wirklich input
Ich weiß 😉 die kamen nur zufällig nebeneinander zu liegen: aus dem einen wurde hier neulich was zitiert, wo ich weiterlesen wollte, das steht schon lange im Regal. Und das andere brauche ich mittlerweile nicht mehr wirklich im Auto. Ich fand die Symbolkraft des optischen Eindrucks so typisch für mich ....
Danke für den Link!
Grüße,
Michael
@Robo
Wenn du in der Vorderachse ein Loch reingeprokelt hast, dann sind da vermutlich noch viele, viele andere dünne Stellen.
Wenn dein TÜVtler nicht mitliest, dann kannst du das zuschweißen.
Anschließend sauber verschleifen.
Das ist besser als die Reperaturbleche, die taugen nur für eine kurzfristige Rep.
Du must es aber vorher gut aufmachen + den ganzen Dreck rausholen + die Ablauflöcher freimachen!!!
Stoßdämpferaufnahme kontrolieren + rings um die Achsrohre 'abklopfen'.
Nach dem Schweißen auf den Kopf stellen, mit Öl oder heißem fett 'fluten' (Auch Mike-Sanders geht)
Bei einem gebrauchtem Achskörper ist da immer abgeplatzter Rost ohne Ende drin. Die gammeln zwangsläufig durch, ohne das du was dagegen machen kannst. Auch wenn die "Gut" aussehen + außen noch die orginal-Farbe drauf ist!
Tip1: Versuch ein NOS Vorderachskörper zu bekommen + behandele ihn vor!
Tip2: Schweiß deine Ersatzteilachse vernünftig, ohne Bleche draufbraten oder so'n Scheiß!
Das ist langlebiger als ein gebrauchter Achskörper.
Beides ist besser als ein dubioser gebrauchter Achskörper.
Uwe
@Vari
"Jetzt helfe ich mir sebst"
Hat die Vorraussetzung geschaffen, das Käfer im 'Low-Budget-Bereich' jahrzehntelang erfolgreich auf der Straße gehalten wurden.
Da ist das Grundwissen ausreichend + verständlich beschrieben.
Selbst Detailwissen wird da angerissen.
ME ist es von Vorteil, wenn man da als erstes reinschaut, bevor man sich in ein Thema vertieft!
Ist also normal, warum das bei Robbo so abgegrabbelt ist.
Uwe
Is scho recht,ich hab die ja auch.🙂
Möchte bloß nicht wissen wie Robos "andere" Heftchen aussehen😉
Zitat:
Original geschrieben von Vari-Mann
..... "andere" Heftchen aussehen.....
Erzähl mal aus dem Nähkästchen.
Meinst du die mit den 'Glanzbildern'?
Als Boxer-Liebhaber würde mich ja mal interessieren welche bei euch abgegriffener sind.
Uwe
@ Uwe: Hm, ich weiß nicht. An Schweißen habe ich auch schon gedacht, aber ich hab' irgendwie kein gutes Gefühl bei diesem (gebraucht gekauften) Achskörper. Den will ich nicht mehr. Würde sagen, mein momentan verbauter ist deutlich besser.
Mir ist allerdings die logistische Seite ziemlich wichtig, es gibt ein paar Aktionen, die ich in meiner Mini-Garage nicht machen kann. Den Wechsel der kompletten Achse stelle ich mir dabei noch am einfachsten vor, deshalb ja die Idee, eine komplett aufbereitete Achse zur Verfügung zu haben. Meine originale (lochfreie, aber lagergeschädigte) Achse reparieren kann ich dann immer noch.
Was heisst NOS? New Old Stock? Z. B. hier: http://shop.strato.de/.../?...
Da wären die verf**** Lager schon drin. Einerseits gut, weil das mein Hauptproblem zu sein scheint, andererseits schlecht für eine konservierende Nachbehandlung, oder? Wobei ich nicht ganz sicher bin, ob ich meinem ollen Veteranen so ein geiles Neuteil spendieren soll, schon vom Preis her.... da passen die Relationen nicht, irgendwie.
Da muss ich noch mal 'ne Nacht drüber schlafen.
@ Vari:
Einige Fachliteratur ist noch in der Garage... ich kann Dir versichern, der Zustand des abgebildeten "Jetzt helfe ich mir selbst" ist dagegen geradezu "neuwertig" zu nennen 😁
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Noch 'ne technische Frage hinterher: die Position des Lenkgetriebes auf dem Achskörper wird ausschließlich durch das Ende der Lenkspindel festgelegt, oder? Alles andere (Spurstangen und Anschläge) wird darauf hin eingestellt, da gibt es sonst nichts Festes, stimmts?
Grüße,
Michael
An der VA sind so kleine Plättchen angebracht,dadurch ergibt sich die einbaulage des Lenkgetriebes fast von alleine.Die Lasche wo die Schrauben durch gehen fassen um die Plättchen.
Siehst du wenn du es vor Augen hast.
Das siehst du auch in der Bauanleitung vom Classic-Center,da steht auch wie rum das Gegenlager der Lenkung dran muß.
Vari
Ach du Scheiße bei diesen Preisen für ein Vorderachskörper wird einem ja schlecht.
@Robo
Zu deiner "Lagergeschädigten" habe ich keine Idee, wenn die äußeren Lagersitze ausgelutscht sind.
Die Rostvorsorge, ob "Nos" oder "Gebraucht": Die Holme, die die Achsrohre verbinden sind das 'Rostproblem' nicht die Achsrohre.
Nur die Holme musst du Innenbehandeln!
Von außen rosten die nicht durch + die Achsrohre stecken voller Fett, wenn die Schmier-Intervalle gemacht werden.
Ich würde an deiner Stelle die gelöcherte aufbereiten, wenn du oder ein Kumpel die Möglichkeit dazu hat.
Uwe
So, jetzt im eigentlichen Thread noch ein paar Bildchen.
Wenn ich das so vorher schon gesehen hätte, wäre ich doch nicht mit nach Hannover gekommen und das ganze Gefahre... meine Güte, das eine Nadellager ist komplett verschwunden, nur noch einzelne Fragmente der Walzen fanden sich im Fett. Die Hülse aussen ist komplett durchgerieben.
Als hoffentlich letzten bösen Folgefehler habe ich mir heute noch die Hupe geschossen. Probiert, hupt nicht, shit, warum? Kontakt geschlossen, gemessen, 12V an der Hardyscheibe, nee, nicht das Massekabel vergessen, aber irgendwas irgendwo zu gut lackiert. Dann floß doch ein bisschen Strom durch - nicht genug, um einen Ton zu machen, aber doch genug, um auf Dauer die Hupe totzubraten. Na super, Sachen gibts....
Grüße,
Michael