Tipps beim E60 Kauf... (oder doch lieber keinen?)
Mahlzeit!
Nachdem ich viel gegoogelt habe und hierbei auch immer wieder auf dieses Forum gestossen bin, MUSSTE ich mich ja irgendwann auch mal anmelden 😉
Hier nun ein mehr oder minder kleines "warum bin ich hier gelandet?"
(Wer zum Kern meiner Frage möchte, möge herunterscrollen)
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Kleine automässige Vorstellung meinerseits:
Ich fahre aktuell (nach Audi RS 2, Lexus IS 300, diversen Gölfen von GTI bis VR 6, usw, usw...) einen E 36 318i mit Automatik.
Zu eben jenem (anhand meiner "Vorgeschichte" etwas untermotorisiertem) Dreier kam ich, wie die Jungfrau zum Kind:
Mit dem Lexus einkaufen gewesen, auf dem Parkplatz angesprochen worden, ob ich den nicht verkaufen möchte. ("Nö, eigentlich nicht."😉 Anschliessend wurd mir ein ziemlich anregend wirkendes Angebot gemacht, und ich war am Folgetag Fussgänger. Direkt im Anschluss wurd mir eben jener Dreier von einem Arbeitskollegen zu einem -ebenfalls- recht angenehmen Kurs angeboten; sodaß ich ich wieder mobil war, und nebenbei auch noch "ein paar" Euronen übrig hatte.
Nach nun 2 Jahren 85 KW mit 4 Gang Automatik bin ich es leid, Ampelduelle nur gegen Radfahrer erfolgreich zu beenden 🙂🙄
Nundenn, WAS suche ich, bzw was MÖCHTE ich für ein Auto?
Wirklich "brauchen" tu ich nichts besonderes. Ich hab nur 16 Km zur Arbeit; da täte es sogar ein Motorroller. Was aber nervig an dem Weg ist:
Ich muss über einen laaaangen Berg. Wenn dort die LkWs hochkrauchen, werden Überholmanöver mit meinem aktuellen Auto stets zur äusserst riskanten Angelegenheit...
Deswegen möchte ich ein "bisserl" mehr Leistung (200 PS wär schick. Dennoch getreu dem Fleischereifachverkäuferinnenslogan "Darf`s ein Bisschen mehr sein?": JA, gern!)
Desweiteren wäre ein Diesel sehr schön, da ich viel Drehmoment auch bei niedriger Drehzahl zur Verfügung habe. Automatik ist für mich inzwischen Pflicht, da ich schlichtweg schaltfaul bin.
Ausserdem mag ich "Schnick-Schnack", wie PDC, Sitzheizung, elektrisch hier, elektrisch da (Leder!)...
Es bleiben also eigentlich bei der Gebrauchwagensuche nur die Marken Audi, BMW und Mercedes, die mir eben jenen -unnötigen, aber gewollten- Luxus bieten ("Randgruppen" des Segmentes, wie Opel oder Renault aussen vorgelassen)
Mercedes fiel relativ schnell aus dem Raster heraus, da mir deren generelle Optik nicht gefällt.
Preislich sehe ich mein zukünftiges Auto bei ca 20.000€ (Plus / Minus 3.000). In jener Preisregion (Baujahre ab 2004) finden sich einige Wägelchen, die meinen Gelüsten entsprechen. Audi A4 und A6 (jeweils 3.0 TDI), sowie BMW 3`er (E90! Der E46 fällt mangels DPF leider raus, obwohl ich den verteufelt schick find) und 5`er mit viel elektronischen Spielereien sind vergleichweise häufig anzutreffen und nehmen sich im Preis nichts.
Was die Audis angeht, kann ich mich relativ gut im heimischen Umfeld schlau fragen. Definitiv TOLLE Autos! Kleines "aber": Sie wirken (S-Line hin oder her) äusserlich etwas bieder.
Der -vergleichsweise neue- Dreier E90 gefällt mir ebenso äusserlich nicht 100%ig, bzw NUR mit M-Paket. Da wirds dann etwas mau, was das Angebot angeht.
Mein eigentlicher Traumwagen wäre der E60 Fünfer!
Nach einem nun eeeeeellenlangen Vorabtext, komm ich so langsam auf den Punkt 🙂 :
Ich MÖCHTE einen Diesel mit Dampf und Automatik und Schnick-Schnack
Ich bin aber ein "Wenigfahrer". Kommt selten vor, daß ich mehr, als 12.000 Km pro Jahr fahre.
Von daher "reicht" ein Auto, was schon recht viel Km auf der Uhr hat; schliesslich drückt sowas den Preis, und (ich hab noch kein Auto länger als 4 Jahre besessen, bis ich "was Neues" wollte) so ganz soviel addiere ich ja in der Folgezeit nicht hinzu.
WENN ich denn schon nach nem starken Diesel gucke, fällt natürlich der Blick auf die "Spitze der Nahrungskette": Der 535D !
Eben jener Kraftprotz hat in "meiner" Preiskategorie zwischen 130.000 bis 150.000 Km auf der Uhr. Generell geh ich davon aus, daß mit dieser Laufleistung das Leben eines Diesel noch nicht beendet ist. Selbst, wenn ich dann irgendwann mit dem Wagen "fertig" bin, und dort runde 200.000 Km stehen, sollte dies noch kein abwrackbedürftiges Auto sein.
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Auf WAS muss / sollte ich aber achten?
(Ausser, daß er bei einer Probefahrt net klappern sollte, oder sonstige komische Dinge tut)
- Gibt es elektronische Bauteile, bzw irgendwelchen "Kompfort-Schnick-Schnack", der sehr anfällig ist, bzw "dauernd" kaputt?
- Ist der Motor -wie ich es von einem 3 Liter Diesel erwarten würde- haltbar, oder überzüchtet? Ich hab versucht, mich im Motorenforum schlau zu lesen; ohne Erfolg. Ich lese Injektoren, N43/N53 und irgendwas mit Piezo, usw... Alles Chinesisch für mich 😕
- Mechanische Bauteile, die herausstechen?
- Gibt es "wichtige" Dinge / Mängel, die erst ab einem gewissem Baujahr (oder Facelift) gefixed wurden, und deswegen NUR Fahrzeuge von - bis gekauft werden sollten?
- Sollte -bei so hoher Laufleistung- auf irgendetwas besondere Obacht gegeben werden? (Die Bremsen mal aussen vor...)
Oder gibt es gar Leute hier, die mir eher zur Konkurrenz raten würden, weil (Beispielsweise) "...der BMW mit solch einer Laufleistung nicht so gut wie ein Audi ist"?
Viel, viel Text...
Ich fänd es aber "frech", einfach ne Frage innen Raum zu werfen, ohne mich nicht wenigstens ein kleines bisschen vorgestellt zu haben. Ebenso wollt ich erkärt haben was mir bei einem Auto wichtig erscheint, bzw warum ich gerade auf jenen Wagen komme.
MfG
Beste Antwort im Thema
Mahlzeit!
Ich wühle mal diesen alten Beitrag meinerseits wieder hervor. Vielleicht interessierts jemanden, WIE meine Entscheidung ausgefallen ist, vielleicht möchte jemand anders einfach gern einen (eventuell) interessanten -wenn auch wenig fachlichen- , amüsanten Beitrag lesen / überlesen....?
Da ich aber gerade eine -arbeitsrechtlich eigentlich illegale- schöpferische, dennoch kreative Pause einlege, möcht ich gern ein wenig "Plaudern".
Nach der "Chrysler-Enttäuschung" nahm ich mir den Ortsansässigen BMW-Händler vor. Bei selbigem ist das Angebot zwar eher mau, dennoch erhoffte ich mir ein paar hautnahe "Anfasserlebnisse". Kaum auf dem Hof umgeschaut, umgarnte mich ein jüngerer, dynamisch anmutender Herr. Selbigem teilte ich umgehend mit, daß HIER leider kein Fahrzeug steht, welches mein Interesse weckt.
Es begann also eine kleine Diskussion, was / wonach ich suche. Auch meinen Wunsch, einen BMW Diesel mit einem Benziner zu vergleichen, teilte ich mit. Vielsagendes Kopfnicken sollte mir offenbar bestätigen, daß er mich verstünde... Nach einem Blick -wir wanderten inzwischen vom "Parkplatz" draussen regenbedingt nach innen- auf seinen Monitor teilte er mir mit, daß HIER zwar kein für mich interessantes Fahrzeug stünde, ein weiteres Autohaus (vier Vertretungen sollen unter dem Namen laufen) hätte aber sowohl einen 540i als auch einen 550i plus 530d stehen.
(Die Baujahre, bzw Ausstattungen waren für diesen Vergleich erstmal egal; eine Automatik war aber überall an Bord)
Ich liess mich also nicht von den ~30 Km Anfahrtweg abschrecken und suchte am Folgetag besagtes Autohaus auf. Auch dort trug ich mein Anliegen vor. Der dort "für mich zuständige" Herr verstand offenbar auch, was ich von ihm wollte. Ebenso warf er ein, daß ich (sinngemässes Zitat) "...am Ende sicherlich auf den Diesel zurückgreifen" werde.
Ich begann mit dem 540i. Ich sollte eine ausgiebige Probefahrt machen. Das Prozedere wiederholte ich ebenso beim 50i als auch 30d:
Gemächlich vom Hof tuckern und erstmal "warm" fahren; hierbei die Temperaturanzeige im Auge behalten... Nach 500 Metern umdrehen und zurückfahren (das NUR bei der ersten Ausfahrt). Der immernoch draussen stehende Herr (wollte er mir hinterher winken?) blickte ein wenig verdattert. Ich wies ihn darauf hin, daß wohl bei DIESEM BMW ein Fehler unterlaufen sei! "Hier wurd wohl die Temperaturanzeige vergessen...?"
Es folgte eine kurze Aufklärung ob des "multifunktionalem" Drehzahlmessers, "Gratis" gab es noch ein freundliches (oder spottendes?) Lächeln des Herren im grauen Anzug dazu.
Nun aber weiter! Es warteten ja noch 2 weitere Fahrzeuge auf mich!
Gemächlich vom Hof tuckern, den "Heimweg" als Warmfahrstrecke nutzen (30 Km dürften ausreichen), anschliessend die Verbrauchsanzeige "Nullen" und mal zur Arbeit fahren... (und wieder zurück... dann zurück zum Händler, mit nem kleinen Schwenk auf eine 2-spurige Strecke mit kurz mal "richtig" Dampflassen...)
Über das Fahrverhalten brauch ich imho nicht zu Diskutieren. Der 540i IST ein tolles Auto; und wehe, wenn er Drehzal bekommt. Ein klitzekleines bisserl aber fehlte ihm, wenn ich nicht nur von "unten", sondern von GANZ unten heraus wollte.
Ich nenne es "Maximal erreichbare Beschleunigung am Berg, OHNE einen Gangwechsel".
Es folgte also der 550i. Gleiches Prozedere...
An dieser Stelle möcht ich mal jedem 550i Eigner symbolisch die Hand schütteln! Ihr habt ein in jeder Lebenslage ausserordentlich hervorragendes Fahrzeug, welches auf gesamter Linie begeistert! Von unten raus super; von "ganz unten" raus phänomenal... und was dort passiert, wenn man dem Guten auch noch "artgerecht" ein wenig Drehzal gibt, ist fantastisch!
Die Verbrauchsanzeige aber erinnerte stark an eine Nachbarin, die nach ihrem Hausputz stets das Wischwasser mit einem gekonnten Schwung mit dem Eimer in den Garten schüttet. Oder anders formuliert: Da ich ja fast nur bergauf fahre, SÄUFT das Dingen exorbitante Mengen an Sprit.
Es folgte am Folgetag der 530d.
WAS er tatsächlich kann, ist dieses -gesuchte- "von ganz unten raus". Super, wie weit sich das Gaspedal nach unten drücken lässt, OHNE, daß ein Gang gewechselt wird. Ebenso super, wieviel Vortrieb hierbei entsteht.
Dieses ist MIR sehr wichtig, da ich "meinen" Berg ja mit vergleichweise kaltem Motor tagtäglich erklimmen muss. Ohne, daß ich nun ein Heizer wäre, möcht ich ungern ein wandelndes Verkehrshinderniss darstellen. Wenn ich also den Berg mit geringer Drehzahl UND ansprechender Beschleunigung besteigen kann, halte ich das für deutlich schonender, als einem Benziner bereits kalt Drehzahlen jenseits der 3000 zuzumuten.
Ich habe mir keine Stoppuhr mitgenommen... Wofür auch? Ich fahre rein subjektiv; tagtäglich. Wofür einmalig einen Wert stoppen, der sich evtl alltäglich "anders" anfühlt? Insofern ein rein subjektives, in keinster Weise fachlich hinterlegtes Fahrspassfazit:
- Niedrige Drehzahl + Beschleunigung kann der Diesel am besten! Der 550i ist zwar sehr (sehr, sehr) dicht dran, der Mehrverbrauch aber steht in keinem Verhältnis.
- Sobald es darum geht, "richtig" (Kickdown) zu beschleunigen, ziehen die beiden getesteten Benziner dem Diesel davon.
Dieser Vergleich hinkt sogar ein wenig, da ich "sehr grosse" Benziner testete. Ich vermute sogar, daß (anstatt 540 und 550i) auch der 530i dem D davon eilen kann, wenns richtig kracht. Ich krache ja aber nicht... ich will von unten raus.
Diese Eindrücke schilderte ich dem Verkäufer, welcher mir dies "aufgrund eigener Erfahrungen" bestätigte. Er sollte wohl also vorerst recht behalten, als er anfangs meinte, daß mir der Diesel wohl am ehesten zusagen würde...
Nun spielte ich meine Trümpfe aus:
- Injektorenprobleme
- Turbolader
- Motor wird nicht warm
- sich zusetzender DPF
- Drallklappen
+ weitere Kleinigkeiten, die ich mir auf einem Zettelchen notierte (ich wühle ja schon einiger Zeit hier im Forum)
Er lächelte...
Anschliessend redete er sanft und beruhigend auf mich ein. Ich geb mal sinngemäss wieder, was er mir erzählte:
"Natürlich kann es auch Probleme geben. Und natürlich gibt es Fahrweisen, die derartige Probleme fördern können. Dennoch sei gesagt, daß BMW Autos und keine rohen Eier verkauft. Wenn sie ihren Turbolader kalt quälen und heiss abstellen, ist es vollkommen egal, ob BMW, Audi oder Mercedes draufsteht; er WIRD es ihnen nicht danken. Es gibt Autos, die von ihrem Besitzern mit grösster Sorgfalt behandelt werden und dennoch Defekte aufweisen, während andere Besitzer ihr Fahrzeug weniger schonend behandeln; gar regelrecht Defekte herbeisehnen... Und solche Fahrzeuge erreichen dennoch sehr hohe Laufleistungen. Es existiert das Phänomen der Montagsfahrzeuge, denen es egal scheint, wie sorgsam sie behandelt werden; es ketten sich fortlaufend Defekte aneinander und niemand scheint in der Lage, dieser Herr zu werden. Man könnte dies unendlich fortführen... Man steckt eben nicht drin. Eine überschaubare Anzahl Vorbesitzer, eine nachvollziehbare Reparaturhistorie und ein guter Gesamteindruck des Fahrzeuges ist aber eine gute Voraussetzung, einen Gebrauchtwagen zu finden, der eben NICHT so reparaturanfällig ist, wie manch andere zu sein scheinen."
Natürlich dauerte dieses Gespräch länger, als dargestellt (es dauerte ziemlich genau 2 Tassen Kaffee lang). Ich liess mich auch nicht ausschliesslich mit Infos berieseln, sondern nahm aktiv Teil. Im grossen und ganzen aber gebe ich dem Herren Recht.
Mein einstiger Audi RS2 zB hätte -wenn ich mal schaue, welch Probleme manch Fahrer hat- überhaupt nicht mehr "leben" dürfen (Km-Stand, Alter, Vorbesitzer, fehlendes Scheckheft, usw...), fuhr aber tadellos.
Nachdem wir das geklärt hatten, wägte er sich eines Verkaufs sicher... Ein gekonnter griff in die Unterlagen, und *zack* lagen die Papiere des 530d auffm Tisch.
Grosses Raunen im Publikum, als ich ihm mitteilte, daß es jener eben NICHT sein würde. Ich hätt nämlich gern ein M-Paket. Desweiteren missfiel mir die Aussenfarbe (grau...). Hmmm... M-Paket... welche Farbe mir denn eher zusagen würde, wollt der gute Herr wissen.
Generell Silber, oder das aktuell sehr modische Weiss. "Schwarz wäre nichts für sie?"
"Müsst ich mir angucken... Wo IST denn der besagte Schwarze mit M-Paket?" (Draussen jedenfalls war er nicht)
Besagter, schwarzer Wagen stand niergends. "Wir" sprachen über ein Kundenfahrzeug. Besagter Kunde wartete auf sein neues Auto; einen 530d GT. Mit dem eintreffen des Fahrzeuges würde er dann seinen in Zahlung geben. BIS jener Neue aber eintrifft, versucht der gute Mann, sein Fahrzeug privat, ein bisserl teurer, unters Volk zu bringen.
"Und wie komme ich an dieses Fahrzeug zwecks Besichtigung ran? Und was ist mit Garantie, wenn ich sowas "von Privat" kaufe? Und überhaupt: WIE sieht der Wagen denn aus? WAS hat der drinne? Laufleistung, Vorbesitzer, usw....?"
Ein kurzes Telefonat, eine weitere Tasse Kaffee, und ein carbon-schwarzer, be-eMter Touring rollerte auf den Hof. Ein Blick meinerseits (durch die Scheibe!) reichte aus, um den Wagen toll zu finden. Die Optik also hatten wir schonmal beisammen. Da die Türe des Verkaufsraumes offen stand, konnte ich auch ein leichtes "Nageln" vernehmen; es schien sich also tatsächlich um einen "d" zu handeln. Somit wäre auch das geklärt. WAS könnte mich nun noch von einem Kauf abhalten?
Nach kurzem Händeschütteln nebst Vorstellung der einzelnen Personen folgte als Erstes der grosse Aussencheck. Nichts... GAR nichts gab es zu beantsanden. Kein Kratzerchen, keine Delle (OK... also dellenfrei setz ich generell voraus). Selbst die Ladekante war Kratzerfrei, bzw an der Front keinerlei Steinschläge.
Innen bot sich das gleiche Bild: NICHTS! Einstiegsleisten, Sitzwangen... alles neuwertig. Einzig ein "Riss" (ca 5mm) in der -ja ist es eine Folie?- Lenkradspange. Also das Ding is net gerissen, sondern der Lack / Die Folie, die da drauf ist. MEHR war selbst bei kritischster Betrachtung einfach net zu finden. Preisfeilscherei mit dem Argument "da muss aber was gemacht werden" fiel also flach. Seis drum; in DEM Zustand gefiel er mir äusserst gut.
DANN gings um die Eckdaten. Immerhin war es ein "VFL" Modell. Erster "Schock": Das is ja nochn 04`er. Zwar Ende Dezember 2004, aber der ist ja 6 Jahre alt. Zweiter "Schock": Zündschlüssel gedreht und erstmal geschluckt: 146.000 Kilometer auffer Uhr!
"Uff... das ist aber `ne Menge"
"Geben sie dem Wagen eine Chance", besänftigte mich der Verkäufer.
Der Fahrzeugeigner ging derweil ins Innere, um sich dort -ebenso, wie ich zuvor- mit Kaffeetrinken zu Beschäftigen.
Ganz Checker-like gings also erstmal -nach absolviertem Aussencheck- in die Werkstatt auf die Bühne. Der obige Eindruck des Fahrzeuges spiegelte sich von unten ebenso wieder. Ein rundum sehr gepflegter Wagen, dem man sein "Alter" nebst Laufleistung in keinster Weise ansieht. Das -inzwischen hervorgeholte- Scheckheft ist lückenlos, die letzte Inspektion war im Mai diesen Jahres. Dort wurden Filter und Öle gewechselt, ausserdem die Bremsen vorne komplett erneuert; hinten nur Beläge.
Jener Besitzer ist der einzige. Es ist also auch keinerlei Geschäftswagen, sondern hier hat jemand ne Menge Geld (selbst) ausgegeben. Daß ihm der Wagen dementsprechend wohl am Herzen lag, lässt der Pflegezustand rückschliessen.
Eigentlich war ich nun bereits überzeugt. Dennoch konnte ich mich genug beherrschen, als daß ich noch eine unabhängige Meinung einholen wollte. Man liess mich gewähren, und ich fuhr zur ~12 Km entfernten Dekra. Dort arbeitet ein Bekannter.
Juste dort angekommen, empfing mich mein -telefonisch vorgewarnter- bekannter mit vielsagendem Lächeln. "Aaaah, guck an. Das ist doch der Wagen von xxx..." Offenbar kannte er das Auto?
"Ja, schon. Woher weisst du das?"
"Ach der... liegt der Klappstuhl noch hinten drinne?"
"Huh?"
Hier bedurfte es Aufklärungsarbeit!
Der nette Herr, dem der Wagen (noch) gehörte, war ein wenig "berüchtigt". Sowohl im Autohaus, als auch bei anstehenden "offiziellen" Abnahmen (HU / AU). Sein Markenzeichen war ein Camping-Klappstuhl, welchen er bei jedem Werkstattaufenthalt aufstellte, um die Arbeiten an seinem Auto zu überwachen. Ein paar Floskeln ob des Besitzers wurden mir erzählt... Ebenso aber auch, daß ich DIESEN Wagen mit sehr ruhigem Gewissen kaufen könne.
Meine Einwände bezüglich der Laufleistung wurden abgewiegelt. "...aber bei DEM weisste wenigstens, WAS du bekommst!"
Stimmt!
Somit blieben also nur noch "Kleinigkeiten" übrig:
- Preis
- Garantie
- Exakte Ausstattung. (Sah ja alles gut aus... aber WAS genau issn da drin? Als E36-Fahrer sieht auchn nackter E61 überwältigend voll aus)
Preis + Garantie waren schnell vereinbart. "Wir" spielten mit offenen Karten. Das Autohaus nannte den Einkaufs- sowie den erwarteten Verkaufspreis des Wagens. Der Besitzer liess anmerken, daß er den Wagen definitiv NICHT für den Einkaufspreis abgeben wolle, aber verhandlungsbereit sei.
Es folgte ein Kuhhandel, wie er nur hier auf dem Dorfe vonstatten gehen kann.
Goldene Mitte für alle!
ICH zahlte die goldene Mitte an das Autohaus, welches den Wagen zuvor -auf dem Papier- für die goldene Mitte zwischen goldener Mitte und Einkaufspreis vom Besitzer abkaufte. Selbiger bekam aber DAFÜR kostenfrei meinen E36 bis zur Anlieferung / Übergabe seines bestellten GT ausgehändigt, und ICH bekam meine erwünschte Gebrauchtwagengarantie; unter Voraussetzung, den Wagen weiterhin in DEM Betrieb gemäss Scheckheft zu Pflegen.
Der eine Teil wurde akribisch auf Papier gebannt, während anderes (Überlassung meines alten Wagens, etc) per Handschlag vereinbart wurde.
Nungut, WAS steckt genau drinne, in meinem neuen?
- Weisses Leder in Kombination mit "Piano-Lack" schwarz innen, in einer carbon-schwarzen Hülle. (Jajaja... Pflegebedürftig, usw... NIE-niemals würd ich sowas kaufen... Nee, echt! Und dennoch: gesehen, verleibt, gekauft!)
- M-Paket (sorry: M-PaCKet 😉 ) auf "Doppelspeiche 172" in 8,5 & 9,5*19", neu bereift.
- Navi Professional
- Komfort-Paket
- Klima mit erweitertem Umfang
- Kurvenlicht
- Sitzheizung, Becherhalter (!), elektrische Heckklappe (gehört die net zum Komfort-Paket?), und weiteres Dingeling, welches sich auf zweiseitigem Ausdruck aneinander reiht.
Und WAS isses für einer?
Nun, hier schliesst sich der Kreis. Nach meinen Probefahrten und der anschliessenden Diskussion mit dem Verkäufer, stand ja fest, WAS ich wollte. Einen Diesel... Der feilgebotene 530 wär zwar "genug" gewesen, passte mir aber optisch nicht so recht. Da er sich aber keinen passenden aus den Rippen schneiden konnte, wählte er greifbare Alternativen.
Beinahe beiläufig wurde -während des allgemeinen Fahrzeug-von-unten-Cecks - erwähnt, daß dies KEIN 530d, sondern gar ein 535d sei.
Viele Jahre fahre ich nun schon, und VIELE Autos wanderten inzwischen durch meine Hände (nur einem einzigen derer bin ich seit rund 17 Jahren "treu" geblienen, und werde es wohl auch weitere 17+ Jahre bleiben). Es ist jeeeedes Mal der gleiche K(r)ampf, und -egal, wieviele Alternativen ich mir auch schaffe- jeeedes Mal habe ich irgendwie immer genau DAS Auto genommen / bekommen, welches ich Anfangs am meisten in Frage stellte.
Wie lange diese "Partnerschaft" währt, bleibt abzuwarten. Derzeit sind "wir" runde 4 Wochen zusammen und noch immer frisch verliebt. Wir tuckern gemütlich durch die Gegend, fahren Berge mit unter 2000 Umdrehungen hoch, überholen ggf mit niemals mehr, als 2500 Touren, und wollen schon bald mal auf eine Autobahn. Diese Sache mit dem DPF mal "Freifahren"... WIE wichtig das bei einem Modernen Auto ist, vermag ICH am allerwenigsten einzuschätzen.
Dort verhält es sich, wie bei Leuten, die lieber "Ultimate", statt was anderem Tanken: "Is fürs ruhige Gewissen" 😉
Straft mich mein unangemessenes Verhalten nun im Nachhinein ab, und ich fahre mir mein Auto durch ZU viel Schonung kaputt, werd ich dies sicherlich hier kundtun. Die ersten vier Wochen aber haben "wir" ohne ungewollte Zwischenfälle absolviert...
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So,
ein ellenlanger Text, welchen ich NICHT nur in EINER kleinen, schöpferisch wichtigen Pause erarbeitete. Hier ist auch absolut rein GAR nichts fachlich interessantes / relevantes vorzufinden. Es ist einfach eine kleine Story, die erheiternd, ermüdend, nervig oder amüsant empfunden werden darf.
Wenn ich also jemandem hiermit ein paar Minütchen Freude bereitet habe, ist jeder "fachliche" Aspekt dieses Beitrages bedient. Mir selbst tat die Schreiberei gut, da ich hierbei neue, kreative Ideen sammeln / durchdenken konnte.
(Normalerweise schreibe ich zu diesem Zwecke Fantasie-Kurzgeschichten. Kurbelt das Gehirn an, hält den Bregen fit und bringt ein paar Taler nebenbei in die Hauhaltskasse 🙂 )
Heut jedoch wurd über mein neues Auto geschrieben! Kommentare jeglicher Art (Du Doof, du! Oh, herzlichen Glückwunsch! Oder halt was anderes...) nehm ich natürlich gern zur Kenntnis, sind aber nicht zwingend erforderlich.
Habts einfach bisserl Spaß, oder ignoriert "den Spinner, der nicht hören wollte".
MfG
Elssen
32 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Elssen
...Und zu dem sogenannten "Glücksgriff"; dies möcht ich mal relativieren.
Natürlich IST der Wagen MEIN persönlicher Glücksgriff, da ich ihn mit ruhigem Gewissen kaufte. Dieses ruhige Gewissen kostete allerdings auch ein paar Taler.
Den Preis werde ich nicht bekannt geben. Schon allein deswegen nicht, weil mir ansonsten sicher viele Leute "nen Billigeren" zeigen könnten, oder "...nicht für DAS Geld!", oder "zu teuer, dafür bekommst ja nen Neueren mit weniger Km", oder, oder, oder.
...Ein Schnäppchen ist er aber definitiv NICHT gewesen!
Hallo,
Diesen Beitrag kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben eine freie Marktwirtshaft und das bedeutet:
Du bekommst was Du zahlst und zahlst was Du bekommst. Das bedeutet, dass ein gepflegtes und gewartetes Fahrzeug nunmal mehr kostet (UND MEHR WERT IST) als das günstigste Angebot von Online Portalen...
Gruss und Viel Spass mit Deinem Übergewichtigen Fahrzeug (also mit Deinem Dicken),
Frank
Was muss ich beim kauf eines 520d A Kombi (E61) beachten.
Was ist zum Beispiel von diesem Kilometerfresser zu halten.
BMW 520dA.
Gab es in den letzten Jahren einen bedeutsamen Facelift?
Wann muss beim 520dA der Zahnriemen gewechselt werden? Was kostet der Spaß? Wie schaut es mit der haltbarkeit aus?
Denke die meisten E61 mit hoher Laufleistung sind Autobahnreiter. Was ja nicht unbedingt schlimm sein muss.
Denke mal dass ein 520d A mir reicht.
Zitat:
Original geschrieben von kia-for-mazda
Was muss ich beim kauf eines 520d A Kombi (E61) beachten.
Was ist zum Beispiel von diesem Kilometerfresser zu halten.Gab es in den letzten Jahren einen bedeutsamen Facelift?
Wann muss beim 520dA der Zahnriemen gewechselt werden? Was kostet der Spaß? Wie schaut es mit der haltbarkeit aus?
Denke die meisten E61 mit hoher Laufleistung sind Autobahnreiter. Was ja nicht unbedingt schlimm sein muss.Denke mal dass ein 520d A mir reicht.
Wagen hat keinen Zahnriemen. Auto ist eher mau ausgestattet und für 3 Jahre ziemlich viel gelaufen. Turbo schon gewechselt? Partikelfilter ist bald fällig. Funktioniert die Elektrik an der Heckklappe (wg. Kabelbruch)? Ansonsten ist der 520d (auch auf 150 PS gedrosselt) ein guter Motor.