Tempo 70 und Lärmschutz
Hi @all,
hab da mal eine Frage bzgl. dem Tempo 70 Schild mit Zusatzschild "Lärmschutz". Welche zusätzliche Einschränkung bedeutet dieser Zusatz eingentlich genau? Ich fahre halt immer 70 und dann ist gut. Aber mein alter VW Passat (schöne 16 Jahre alt geworden!) war in seinen letzten 2 Jahren mit 50 sicherlich genauso laut wie mein jetziger B4 mit Tempo 100. Und einige Motorräder die hier so durch unsere Straße jagen übertönen mit Tempo 50 bereits jedes Einsatzhorn von Polizei und Feuerwehr.
Muss ich irgenwann, wenn mein Audi vielleicht auch die 16 Jahre erreicht, mit 30 durch die Gegend tuckern? Oder kann ich mir auch einen Schallverstärker draufbauen und einfach nur 70 fahren 😁 ?
Ich weiss, es ist keine spezielle Audifrage, aber ein spezielles Forum für Verkehrsfragen hab ich hier leider nicht gefunden ...
Gruss,
Das Radlager
101 Antworten
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 12. Dezember 2021 um 09:08:08 Uhr:
Zitat:
@Opel-BMW schrieb am 12. Dezember 2021 um 08:29:32 Uhr:
Das liegt daran, dass diese Gruppe gar nicht mythisch ist, sondern sehr real.
Ich spreche denen das Recht nicht ab, halte es aber für eine, sagen wir mal, schräge Anspruchshaltung, sich selbst bewusst in eine bestimmte Lage zu bringen und von anderen zu erwarten, dort herausgeholt zu werden.
Ich denke, wenn es zu dieser Anspruchshaltung kommt hat man die Immobilie in einer ruhigen Lage erworben und die Lage hat sich mit der Zeit verändert. Mein Elternhaus steht in einer Gegend da sind zu meiner Kindheit 4 Autos die Stunde gefahren, jetzt sind es 4 Autos die Minute. Kein irrsinniger Verkehr, dennoch ein Anstieg der Autos im hohen prozentualen Bereich. Aber kein Grund für meine betagten Eltern den Aufstand auszurufen. Es kann aber auch drastischer verlaufen, da habe ich dann schon Verständnis. Natürlich ist es Schwachsinn heute in die Einflugschneise eines Flughafens zu ziehen und sich morgen über die Flugzeuge zu beschweren, da gebe ich dir Recht, aber das werden Einzelfälle sein.
Ich glaube so einzeln sind die leider nicht. Ich habe ein paar Jahre in Düsseldorf Kaiserswerth in der Nähe des Flughafens gewohnt. Sicherlich wohnten da auch noch viele alte Menschen, die ihr Haus kauften als es den Flughafen noch nicht gab. Aber die, die ständig gegen den Lärm und die Verschmutzung vorgehen wollten, waren alles Leute zwischen 25 und 55. Die dann auch bei mir auf der Matte standen und Unterschriften gegen irgendwas wollten. Habe sie dann stetig vom Hof gejagt. Habe den Flughafen regelmäßig genutzt, zudem bin ich dahin gezogen mit dem Wissen, dass einer da ist. Wie eben dieses ganze Volk auch. Und da D. K. eine der besseren Gegenden ist, kann mir auch keiner erzählen, dass diese trendigen Familien gezwungen waren, da zu wohnen. Eure Kinder sollen keine Flugzeugabgase einatmen? Na dann hoffe ich Ihr wart noch nie mit denen auf Fernreise. 😉
Und so ist es auch mit der A40. 90% der Leute, die an der A40 wohnen, waren nicht vor ihr da. Da gibt's gar nichts zu wollen mit Tempo 60 oder gar Fahrverboten und derlei.
Wie das hier mit den Fledermäusen ist, weiß ich nicht. Mag sein dass die vor der B207 da waren. Aber da sage ich ganz offen dass einfach ein Witz ist, deswegen ein so niedriges TL zu verhängen. Genau wie eine A20 wegen irgendwelchen Fröschen in nem Teich so zu verzögern usw. usf..
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 12. Dezember 2021 um 11:41:06 Uhr:
Aber die, die ständig gegen den Lärm und die Verschmutzung vorgehen wollten, waren alles Leute zwischen 25 und 55.
Ja, kaufen sich z.B. günstige Grundstücke im (Gewerbe-) Mischgebiet und beschweren sich dann über die Belästigung durch das Gewerbe in unmittelbarer Nähe. Insbesondere wollen die dann verbieten, dass dort am Samstag Lärm entsteht.
Durch solche Aktionen haben schon Handwerksbetriebe, die schon so ums Überleben kämpfen, zusätzliche Probleme bekommen. 🙁
Gruß
Uwe
Zitat:
@NeuerBesitzer schrieb am 12. Dezember 2021 um 11:06:36 Uhr:
Zitat:
@Opel-BMW schrieb am 12. Dezember 2021 um 08:52:59 Uhr:
Und nochmal zum von Dir eingeforderten Schutz der Fauna. Es werden jedes Jahr hunderttausende Fledermäuse (und Vögel) von Windrädern getötet. Da fehlt es in Hinblick auf den Autobahnabschnitt schlicht an Verhältnismäßigkeit. Oder wir schalten die Windräder ab, dann passt es wieder.
Uh... da würd ich aufpassen ! Es verenden ganz erheblich mehr Vögel durch Straßenverkehr als dirch Windräder. Sprich: Die von dir da geforderte Verhältnismäßigkeit wäre vorhanden und die Konsequenz daraus wäre demnach nicht Windräder abzuschalten sondern vielmehr das autofahren zu verbieten. Blöd, gell ? Wenn man dem Stammtisch auf den Leim geht
Die Vögel hatte ich nur der Vollständigkeit halber und deswegen ausdrücklich in Klammern gesetzt genannt. Streiche von mir aus die Vögel, um die es ja auch gar nicht geht, dann stimmt's definitiv.
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Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 12. Dezember 2021 um 09:08:08 Uhr:
Zitat:
@Opel-BMW schrieb am 12. Dezember 2021 um 08:29:32 Uhr:
Das liegt daran, dass diese Gruppe gar nicht mythisch ist, sondern sehr real.
Ich spreche denen das Recht nicht ab, halte es aber für eine, sagen wir mal, schräge Anspruchshaltung, sich selbst bewusst in eine bestimmte Lage zu bringen und von anderen zu erwarten, dort herausgeholt zu werden.
Ich denke, wenn es zu dieser Anspruchshaltung kommt hat man die Immobilie in einer ruhigen Lage erworben und die Lage hat sich mit der Zeit verändert. Mein Elternhaus steht in einer Gegend da sind zu meiner Kindheit 4 Autos die Stunde gefahren, jetzt sind es 4 Autos die Minute. Kein irrsinniger Verkehr, dennoch ein Anstieg der Autos im hohen prozentualen Bereich. Aber kein Grund für meine betagten Eltern den Aufstand auszurufen. Es kann aber auch drastischer verlaufen, da habe ich dann schon Verständnis. Natürlich ist es Schwachsinn heute in die Einflugschneise eines Flughafens zu ziehen und sich morgen über die Flugzeuge zu beschweren, da gebe ich dir Recht, aber das werden Einzelfälle sein.
Nein, das sind eben keine Einzelfälle. Hier (Stadtrand, ländlich) sind Leute hergezogen, die sich dann beschwerten, dass manchmal Gülle ausgebracht wird und Landwirte in der Erntezeit auch mal am Wochenende oder später Abends arbeiten.
Kenne selbst auch Leute, die in den Hamburger Speckgürtel in die Einflugschneise des Flughafens gezogen sind und dann versucht haben, gegen Fluglärm vorzugehen.
Andererseits kenne ich auch Leute, die bewusst in die Stadt gezogen sind und klar sagen, dass sie eben Lärm in Kauf nehmen für die Lage.
Die tatsächliche Auswirkung von Lärm wird von vielen, die ganz bewusst in die Nähe einer Lärmquelle ziehen (auch gerne genommen: Bahntrassen), angesichts der eher sehr günstigen Grundstückspreise oder Mieten unterschätzt. Wenn sie dann eine Zeit lang da wohnen, finden sie es zunehmend unerträglich. Und es ist halt schwer, das als Folge einer eigenen Fehleinschätzung zu bewerten und ruhig zu bleiben. Deswegen wehrt man sich dann eben.
Auf dem Dorf wird so ein "sich-gegen-die-Glocken-vom-Kirchturm-wehren" regelmäßig ganz einfach durch ein ernstes Gespräch unter Männern dauerhaft und zum beiderseitigen Nutzen geklärt. Mit Stadtbevölkerung ist das schwieriger.
Und leider privilegiert das Raumordnungs- und öffentliche Baurecht die "störende Nutzung" nicht allein deshalb, weil sie vor der heranrückenden Wohnbebauung da war. Ganz im Gegenteil. Sehr viele emittierende Betriebe mussten vor der heranrückenden Wohnbebauung weichen, selbst von Plätzen, die ihrerseits in der Vergangenheit als Ausweichbauplatz gewählt oder zugewiesen wurde.
Zitat:
@Opel-BMW schrieb am 12. Dezember 2021 um 14:30:42 Uhr:
Nein, das sind eben keine Einzelfälle. Hier (Stadtrand, ländlich) sind Leute hergezogen, die sich dann beschwerten, dass manchmal Gülle ausgebracht wird und Landwirte in der Erntezeit auch mal am Wochenende oder später Abends arbeiten.
Oh ja, kennen wir zur Genüge. Der Misthaufen stinkt, die Glocken sind zu laut, der Hahn kräht zu früh und am Samstag Morgen um 8 wird die Wippsäge angeschmissen und Holz gemacht...
Bei meinem Ex-Arbeitgeber (Lackhersteller) ist die Wohnbebauung innerhalb von Jahrzehnten an das ehemals auf der grünen Wiese liegende Werk herangewachsen. Die neu hinzugezogenen Anwohner haben sich natürlich sogleich über den LKW-Verkehr beschwert und darüber, dass der Betrieb so einer Chemiefabrik neben Wohnhäusern doch viel zu gefährlich sei.
Hier in Bremen gibt es das sehr bunte Steintorviertel. Altbremer Häuser, Kneipen, Discos, Weserstadion fast in Sichtweite, Osterdeich 100m entfernt.
Hat Leute mit Geld angelockt die sich dort Immobilien gekauft haben und nachher rumgejault und afaik teilweise auch geklagt haben.
Der Lärm fast 24h, die Junkies, mir hat jemand in den Vorgarten gekotzt, meine Kinder...
Jan Böhmermann hat da mal was zu gesagt, muss ich suchen.
Genau das Gleiche sinngemäß unweit vom Flughafen, dort ist eine kleine Maschine abgestürzt kurz nach dem Start und stürzte dort ab, wo keine Menschen zu Schaden kamen (außer den Insassen).
Haben auch wieder welche rumgekräht wegen dem Flughafen in der Nähe. Haben sie vorher ja nicht wissen können, genau wie den Lärm, wenn ich mir mitten in der Einflugschneise was kaufe.
Edit:
https://youtu.be/C39MQbuhTpw
https://youtu.be/g1bLWJOH4rY
Was habt ihr für Dilettanten im Ort? So geht das nicht!
Gesetzt den Fall unsere „Beschützer“ ziehen ab hat man vor über 40 Jahren die Schnellstraße von beiden Seiten bis an das Areal gebaut. Nachdem diese Beschützer dann Gott sei Dank die Fliege gemacht haben gab es günstig Bauland ( wer will schon neben einer Autobahn leben).
Die Altvorderen haben sich dann erbarmt diese unnützen Grundstücke zu erstehen ( bei dem zu erwartenden Lärm fast unverkäuflich).
Achja, weil man ja eh nur mit Aufwandsentschädigung im Stadt / Gemeinderat sitzt hat man nebenbei die Straße durch das ehemalige Militärgelände abgelehnt. Noch fragen? Beispiele gäbe es weitere.
Gruß
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 12. Dezember 2021 um 11:41:06 Uhr:
Und so ist es auch mit der A40. 90% der Leute, die an der A40 wohnen, waren nicht vor ihr da. Da gibt's gar nichts zu wollen mit Tempo 60 oder gar Fahrverboten und derlei.
Der Maßsstab kann nicht sein wer wie lange wo wohnt. Der Maßstab kann nur geltendes Umweltrecht (Emissions-/Immissionsschutzgesetz) sein. Völlig egal ob nur 10% der Anwohner dort schon 1970 wohnenten oder erst zw. 0 - 50 Jahren dort zugezogen sind. Nicht alle können und wollen draussen auf dem Land leben, der Wohnraum wurde genutzt und die meisten Häuser wurden gebaut bevor die AB kam!
Und ja, wenn ich diese verquere Logik auf alle möglichen Bereiche aussdehne läuft das Land Amok - da fällt mir einiges ein. Und genau das Lärmaufkommen war der Grund das man dort Flüsserauspahlt hingeworfen hat und nun alle paar Jahre neu macht/machen muß.
Wenn mir jetzt jemand erzählt das im ein Zacken aus der Krone bricht weil er Nacht's zw. 23:00 und 05:30 auf <10km 2 Minuten verliert dem kann ich in einem Ballungsraum nicht mehr ernst nehmen. Da nerven die nächtlichen 30er Zonen schon mehr - die Anwohner brauchen sie aber. Und irgendwann wird wohl auch der billige Wohnraum an hauptverkehrsstraßen wieder heiß begehrt sein ... wenn Individualverkehr entweder sehr teuer oder sogar untersagt ist. Dann freut man sich wenn man in so ein Haus zieht und in eienr Sommernacht das Fenster aufmachen kann ohne das die Autos da mit 120 durchsemmeln.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 13. Dezember 2021 um 10:33:09 Uhr:
Die tatsächliche Auswirkung von Lärm wird von vielen, die ganz bewusst in die Nähe einer Lärmquelle ziehen (auch gerne genommen: Bahntrassen), angesichts der eher sehr günstigen Grundstückspreise oder Mieten unterschätzt. Wenn sie dann eine Zeit lang da wohnen, finden sie es zunehmend unerträglich. Und es ist halt schwer, das als Folge einer eigenen Fehleinschätzung zu bewerten und ruhig zu bleiben. Deswegen wehrt man sich dann eben.
Was machen die Leute, die keine Wahl haben oder wenn das Angebot die Nachfrage bei weitem übersteigt?
Wir wohnen im Landkreis München, direkt an der Stadtgrenze zur bayr. Landeshauptstadt.
Auf der einen Seite Acker, dass da auch mal Gülle ausgefahren wird und es im Spätsommer bei der Ernte laut werden kann, geschenkt.
Was aber nervig ist, ist die Bahnstrecke (M-Ro) und die Autobahn A99.
Als wir hierher gezogen sind, war es ok, ab und an hörte man einen Zug und die Autobahn so gut wie gar nicht (Entfernung ca. 1,5-2km Luftlinie). Man hatte nur die Autos fahren (und bei Stau stehen) sehen.
Seitdem es auf der anderen Seite der BAB Lärmschutzwände und -wälle gibt, hört man die Autos mehr oder minder deutlich (je nach Windrichtung) und das trotz Flüsterasphalts. Man hört deutlich die Motorräder und Autos mit Fehlzündungsauspuffanlagen.
Das Gleiche gilt auch für die Bahnstrecke. Seitdem es auf der anderen Seite ebenfalls Lärmwände gibt, ist es auf unserer Seite lauter (Luftlinie ca. 1km mit Häusern dazwischen). Wenigstens fahren die Güterzüge seit 1-2 Jahren fast nur noch mit lärmreduzierenden Radreifen.
Es ist halt nicht alles immer so schwarz/weiß.
Man fragt sich manchmal schon, aber es gibt meistens einen Grund.
Nur der gemeine deutsche Autofahrer ist der Meinung, das ist Schikane der "grün-versifften".
Dass an einer BAB oder Bundesstraße auch Leute wohnen, vergessen die meisten. Und manchmal reicht eine bauliche Maßnahme, dass es lauter wird. Und auch die Gesetze haben sich geändert. Nachts gelten bis auf Ausnahmen schärfere Grenzwerte.
Wobei man sich bei den Ausnahmen auch Fragen muss, ob da Bakschisch geflossen ist...
VG
Und? Dann ist die Lösung nicht, die Autobahn auf 80 zu begrenzen. Dann muss auf der Seite auch Lärmschutz her oder man muss damit leben. Sonst haben wir genau das weiter oben angesprochene, das Konzept der Autobahn ad absurdum. Irgendwo wohnen immer Leute. Zumal bei euch ja anscheinend eine bauliche Maßnahme, die anderen hilft dazu geführt hat und nicht mehr Verkehr. Tja, Pech gehabt, wohnen auf der anderen Seite wohl die wichtigeren Leute mit mehr Einfluss. 😉 Bei Köln haben sie einen ganzen Abschnitt für einige Milliarden ganz eingetunnelt, da wohnen wohl die allerwichtigsten Leute. 😁
Sagen wir mal so:
Hier würde ich auch mit dem aktuell bestehenden TL 80 nicht wohnen wollen. So billig kann das Haus gar nicht sein. Aktuell bekommen die Anwohner südwestlich der Fahrbahn noch eine dritte Spur in die Gärten gebaut...
Der Hauseigentümer hier hat definitiv die A.-Karte gezogen. Die B28 wurde ihm erst vor einigen Jahren direkt vor der Haustür entlang gebaut. Davor lief sie durch den Ort.
Zitat:
@hlmd schrieb am 13. Dezember 2021 um 13:12:18 Uhr:
(...)Es ist halt nicht alles immer so schwarz/weiß.
(...)
Das habe ich ja auch nicht behauptet. 🙄 Bitte den Gesamtzusammenhang beachten.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 13. Dezember 2021 um 14:59:40 Uhr:
Und? Dann ist die Lösung nicht, die Autobahn auf 80 zu begrenzen. Dann muss auf der Seite auch Lärmschutz her oder man muss damit leben.
Öhm, an der A40 Mh-E liegen die meisten Häuser oberhalb der AB - das ist ein nach oben offener Schallkanal ... mittlerweile überlegt man, für viiiiel Geld, einen Deckel draufzumachen ... würde dann auch Platz für neuen Wohnraum bringen.