TACHOMANIPULATION
Hi Zusammen,
ich habe heute etwas herausgefunden, was mich ehrlich gesagt ziemlich ärgert. Ich versuch es mal möglichst kurz zu fassen:
Habe Sommer 2017 einen 325d Touring von Privat gekauft. Laut Kaufvertrag mit 95tkm. Da der Wagen schon 10 Jahre alt war, eher ein Autobahn als Stadtauto ist mit dem Motor, habe ich mich über die Laufleistung etwas gewundert. Der Verkäufer versicherte mir, das liegt daran, dass seine Frau den Wagen benutzt hat und wenig gefahren ist. Da das Serviceheft lückenlos war und den Tachostand widergespiegelt hat, hab ich das alles auch geglaubt. Das Fahrzeug war zudem in einem guten Zustand.
Naja, über die Zeit kamen einige Reperaturen, zB Radlager, Stoßdämpfer und Federn vorne kaputt, Bremsen. Teilweise einfach Dinge, wo mir die Werkstatt sagte, dass sei ungewöhnlich bei dem KM Stand. Mich hats auch gewundert.
Naja, heute hab ich in diesem Forum von einer Website gelesen, wo man seine VIN Nummer angibt, 10 € zahlt und seine Fahrzeughistore aus der (BMW?) Werkstatt bekommt. Hab ich mir also mal geholt, rein aus Interesse.
Beim Lesen dann die Überraschung:
12/2014 mit 185xxx tkm in der Werkstatt gewesen. Der hohe KM Stand ist auch nachweisbar, die Jahre davor war er auch dementsprechend (2012 zB 150 tkm).
Dann steht dort zudem: 05/2017 95xxx tkm.
Also der KM Stand, mit dem ich den Wagen gekauft habe. Ich ärger mich jetzt natürlich schwarz. Das erklärt auch die teueren Reparaturen der letzten Monate. Ich schätze, das der Wagen von 2014 bis 2017 vllt. um die 230 tkm gelaufen hat. Zusammen mit meinen gefahrenen KM also eine grobe Gesamtleistung von 300tkm stand heute.
Was kann ich tun? ADAC erreiche ich leider nicht, sind seit Tagen unterbesetzt, warum auch immer. Hat einer von euch eine Idee wie ich vorgehen kann? Ist der Privatverkäufer nach 2,5 Jahren noch belangbar?
Auf dem Kaufvertrag, steht schwarz auf weiß 95 tkm.
Danke schonmal im Voraus....
Doc
Beste Antwort im Thema
Die Rechnung von BMW mit 95tkm hab ich im Orginal von ihm bekommen. Dieser Eintrag ist auch im VIN Report.
Drück ich mich unklar aus? Ich habe nicht nur einen Verdacht, der VIn report wurde mir bei BMW bestätigt und beim Auslesen des Schlüssels bei BMW sekber konnte man in der Historie auch ganz klar sehen, dass der Schlüssel zB. 2010 schon 110 tkm drauf hatte. Heute, 2019 dann "nur" 127 tkm.
Ob man es ihm nachweisen kann: Ja kann man. Das ist ja die Super Sache. Einerseits könnte ein Sachverständiger die Handschriften vom Kaufvertrag und Serviceheft vergleichen, ob das gemacht wird weiß ich nicht ganz. Viel wichtiger:
Der Verkäufer hat den Wagen am 11/2014 auf seinen Namen beim Straßenverkehrsamt umgemeldet. Das entnehme ich meinem Fahrzeugbrief. Bei der BMW Datenbank (was ja auch vom Gutachter bei BMW selbst eingesehen werden kann, da muss man jetzt nicht 100 mal auf dem VIN Report rumreiten..) steht drinnen, dass der Wagen am 12/2014 mit 185 tkm mehrere Reparaturen in der BMW Werkstatt hatte. Heißt, der Besitzer des Fahrzeugs hatte es in seinem Besitz mit 185tkm. Er hat also das Auto selbst manipuliert.
54 Antworten
War der Verkäufer auch Erstbesitzer? Wenn nicht dann wird es schwer bis unmöglich dem Verkäufer die Manipulation nachzuweisen ,also das er sie zu verantworten hat.
Hi, nein, war er meines Wissens nach nicht. Ist es nicht aber so, dass ich ihn verantwortlich machen kann, und er sich dann daraufhin mit dem Kerl von dem er den Wagen gekauft hat rumschlagen kann?
Wobei meiner Meinung ist er der klare Betrüger. Er hat mir ja die Story von seiner Frau aufgetischt, die den Wagen angeblich nur zum Einkaufen benutzt haben soll. Vorbesitzer des Autos war (angeblich!!) auch BMW selbst, nach seinen Erzählungen.
Vor allem Ärger ich mich jetzt, weil mir damals schon aufgefallen ist, das der Kerl etwas nervös wirkte. Habe mir aber nichts dabei gedacht, dachte halt der Typ ist halt so..
Die Frage ist, wann die Manipulation durchgeführt wurde, ob (nachweislich) im Besitz des Verkäufers oder schon vorher. Meines Erachtens hat das auch nichts mit Garantie oder Gewährleistung zu tun und grenzt an den Straftatbestand des Betrugs. Würde auf jeden Fall einen Anwalt aufsuchen und mich beraten lassen. Aber zumindest Anzeige erstatten wegen des Anfangsverdachts des Betrugs. Die Polizei ermittelt dann schon oder eben nicht.
Es ist mühselig jetzt hier eine Rechtsberatung draus zu machen. Dass die Geschichte mit seiner Frau so jemals erzählt wurde, kann man leicht abstreiten. Und wenn er den Wagen schon falsch gekauft hat, kann auch ein "gutgläubiger Erwerb" in Betracht kommen. Aber das alles hilft dir hier nicht weiter. Geh zum Anwalt.
Vielleicht einfach mal mit dem Verkäufer reden. Entweder Geld zurück oder Strafanzeige stellen...
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Ja, habe grade mal mit unserem Anwalt telefoniert. Der sagt das selbe. Beweislage wäre wohl eindeutig genug, er hält das ganze für Wasserdicht. Ich werde den Verkäufer morgen kontaktieren und ihn vor die Wahl stellen, entweder er nimmt den Wagen und zahlt mir vollen Kaufpreis plus Extra für die Reparaturen die nur sein mussten weil der Wagen zig km mehr durchgeleiert wurde, oder eben Strafanzeige und Gericht.
Die Frage ich nur, welcher Betrag. Ich habe allein im letzten Jahr Werkstattrechnungen für 3000€ gehabt, davor kam auch noch circa 1000 dazu. Das waren so Sachen wie Radlager, Federbruch (!!!!!) und Stoßdämpfer alle durch. Alles Dinge wo die Meister zu mir sagten, dass das eig nicht sein kann bei den wenigen KM. Denke ich werde Kaufpreis plus 1500€ zurückfordern, dann hab ich zwar immernoch gut draufgezahlt aber ist verkraftbar.
Was meint ihr mit den Werkstattgebühren?
Radlager und Federbruch gab es auch einige hier im Forum bei 150.000!. Zudem musst du die von dir gefahrenen Kilometer ja auch in Ansatz bringen. Du hast den Wagen ja genutzt!. Ich würde mich da auf den Anwalt verlassen. Der ist sicherlich oder hoffentlich versiert in derartigen Berechnungen.
...die Werkstattkosten 1:1 auf den Verkäufer umzulegen wird schwierig. Ich würde mal abwarten was der überhaupt dazu sagt. Entweder ist das ein abgezockter Typ und lässt es drauf ankommen oder knickt gleich ein. Dann kann man sich ja immer noch über die Werkstattkosten unterhalten.
Warum gehst Du nicht zum Anwalt...😕😕😕
ALLES hier erinnert doch sehr an "Kaffeesatzlesen".
"Wenn, solltest, hättest"...
Zitat:
@doc6900 schrieb am 6. Juni 2019 um 18:49:04 Uhr:
Ja, habe grade mal mit unserem Anwalt telefoniert. Der sagt das selbe. Beweislage wäre wohl eindeutig genug, er hält das ganze für Wasserdicht.
Jo klar sagt er das, er verdient ja auch schließlich dran egal ob der Fall gewonnen wird oder nicht 😉
Solltest du nicht nachweisen können das der VK den Tacho gedreht hat würde ich behaupten siehts schlecht für dich aus. Denn wenn er nicht der erste Halter war kann es auch schon vor ihm passiert sein (oftmals bei nem Zwischenhändler).
Hast du evtl noch alte TÜV Berichte von dem Fahrzeug? Da ist ja auch der KM Stand vermerkt. Vielleicht kann man anhand derer ungefähr sehen wann der KM Stand manipuliert wurde.
Wann es passiert ist bzw. Zwischen welchen Serviceintervallen müsste man doch über die Historie dann rausbekommen.
Und dann muss man doch nur schauen ob der Verkäufer zu dem Zeitpunkt Eigentümer war. Auch das lässt sich doch Feststellen.
Wenn er es war ist es arglistige Täuschung. Das verjährt so schnell nicht
Ich drück die Daumen dass es gut für dich ausgeht. Wie auch immer, ich denke es würde vielen von uns im Forum weiterhelfen wenn du dranbleibst und den Ausgang hier postest.
Ich wünsche dem Tachomanipulator jedenfalls dass es ihm nachgewiesen wird und er zahlen muss. Könnte kotzen bei soviel Dreistigkeit und Unehrlichkeit.
Also ich würde mich niemals auf diese US Datenbanken verlassen wo Ihr alle eure KM herholt🙂 im e46 Forum und F10 Forum lohnt es sich zu lesen, dass sogar bei Erstbesitzern falsche Werte standen weil sich die Servicemitarbeiter bei KM-STAND Angaben vertippt haben. Würde hier den Vorbesitzer nicht öffentlich an den Pranger stellen. Typisches Risiko eines Gebrauchtwagens was man nie ausschließen kann. Außerdem sieht es ohne Nachweise schlecht für dich aus denn vor keinem deutschen Gericht werden illegale USA VIN Reports anerkannt. Würdest du mich nach 3 Jahren anrufen würde ich dich auslachen und auflegen.
Bei mir haben auch in besagter Historie mehrere Einträge gefehlt. Allerdings lag der Fehler eindeutig bei BMW in München. Die Rechnungen vom Autohaus lagen vor, wurden aber wohl von BMW nicht eingetragen. Ich würde dem TE raten, bevor er Anzeige erstattet oder den Verkäufer kontaktiert, erstmal in einer BMW Niederlassung die Historie einzusehen.
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 6. Juni 2019 um 20:39:03 Uhr:
Bei mir haben auch in besagter Historie mehrere Einträge gefehlt. Allerdings lag der Fehler eindeutig bei BMW in München. Die Rechnungen vom Autohaus lagen vor, wurden aber wohl von BMW nicht eingetragen. Ich würde dem TE raten, bevor er Anzeige erstattet oder den Verkäufer kontaktiert, erstmal in einer BMW Niederlassung die Historie einzusehen.
Das wäre ,was zumindest eine Rechtssicherheit gibt,der erste richtige Schritt!Der Nachweis von dieser Website ist es definitiv nicht!