Synthetischer Diesel - Erfahrungen
Moin,
ich habe im Netz einen Anbieter für synthetischen Dieselkraftstoff gefunden, mit erheblich reduzierten Abgaswerten.
https://toolfuel.eu/en/
Kennt sich da jemand mit aus? Das wäre doch genau die Lösung, um die Innenstädte von der Luftverschmutzung zu befreien. Und der Sprit ist zertifiziert.
Da könnte jedes Auto und jeder LKW ab Euro1 mit herumfahren.
Wäre gut, mal entsprechende Erfahrungen zu hören.
Viele Grüße
Thomas
Beste Antwort im Thema
Ich sehe die reine Elektomobilität immer noch als Irrweg!
Wird halt zur Zeit von der Industrie gehyped, die geschmierten Politiker machen fein mit.
57 Antworten
Immerhin tut sich jetzt was am internationalen Markt.
Porsche und Siemens produzieren künftig in Chile synthetischen Kraftstoff.
Im Oman entsteht eine Produktion mit 25 Gigawatt aus regenerativen Energien.
In Australien entsteht eine Anlage, die sogar 50 Gigawatt für synthetische Kraftstoffe liefern soll.
In Norwegen entsteht eine Anlage, die Wasserkraft verwendet.
Und auch Deutschland ist nicht untätig: Im Emsland wird künftig synthetisches Kerosin hergestellt, allerdings nur 100.000 Liter pro Jahr. Die letzte Info ist kein Fake. Der Output mutet lächerlich an.
Ist zwar ein älterer Post, bestimmte XTL-betreffende Dinge sind jedoch aus dem Zusammenhang gerissen. Die insbesondere aus folgender Aussage
Zitat:
@GaryK schrieb am 23. August 2021 um 14:14:51 Uhr:
Weil gegen RME "direkt verfahren" kommt "Care" preislich nicht an.
präsentierte Schlussfolgerung ist zu relativieren.
Es ist richtig, dass RME heute schon verwendet wird, weil es billig ist, billiger als HVO. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit:
Trends bei den jeweiligen Typgenehmigungen verraten, dass RME als Alternative zu handelsüblichen Dieselkraftstoff durch synthetische, paraffinische Kraftstoffe nach EN15940 [XTL] den Rang auf breiter Front abgelaufen bekommt. Im Klartext: die Zahl der Fahrzeuge und Gerät, die alternativ zu Diesel RME nutzen können, schrumpft. Die Zahl der Fahrzeuge und Gerät, die alternativ zu Diesel XTL nutzen können, steigt hingegen rasant an.
Während im Lkw-Bereich mittlerweile alle EUR VI für den Einsatz mit XTL freigegeben sind (selbst IVECO, die früher HVO ggü. sehr skeptisch waren, stellt die Überlegenheit von HVO RME gegenüber auf seinem Firmenblog unmissverständlich klar), haben auch Pkw große Fortschritte gemacht. So inkludiert volvo XTL seit Jahren in die Standard-Zulassung (s. Bild-Anlage), sogar BMW hat alle ab März 2020 hergestellten Diesel-Pkw in eine umfassende Freigabe einbezogen.
Zitat:
BMW Fahrzeuge, die ab 03/2020 hergestellt werden, sind für den Einsatz von paraffinischem Diesel (inkl. HVO) nach DIN EN15940 zugelassen.
- Quelle, offizielle Antwort auf eine per Mail gestellte Anfrage
(Anlass war eine PM zu HVO in Schweden)
RME ist insbesondere in der EU auf der Straße tot, weil HVO einfach der bessere Kraftstoff ist. Es stellt die sinnvollere Nutzung derselben Rohstoffe dar, weil der Prozess höherwertige Erzeugnisse ergibt.
Aber auch im Baumaschinensektor bevorzugen große Hersteller, wie z.B. Liebherr und Valtra (AGCO) HVO und greifen schon heute für die Erstbefüllung auf HVO zurück. RME hätte in dem Anwendungsbereich keine Chance.
Zitat:
@der_zieher schrieb am 13. Dezember 2021 um 11:27:19 Uhr:
Zitat:
BMW Fahrzeuge, die ab 03/2020 hergestellt werden, sind für den Einsatz von paraffinischem Diesel (inkl. HVO) nach DIN EN15940 zugelassen.
- Quelle, offizielle Antwort auf eine per Mail gestellte Anfrage
Steht auch im Handbuch:
https://www.motor-talk.de/.../...ueren-bmw-dieselmotoren-t7122375.html
Zitat:
@der_zieher schrieb am 13. Dezember 2021 um 11:27:19 Uhr:
So inkludiert volvo XTL seit Jahren in die Standard-Zulassung (s. Bild-Anlage), sogar BMW hat alle ab März 2020 hergestellten Diesel-Pkw in eine umfassende Freigabe einbezogen.
Freigaben nach EN 15940 gibt es inzwischen auch bei VW:
"Alle Volkswagen Modelle, die seit Ende Juni dieses Jahres (KW25/21) mit 4-Zylinder-Dieselmotoren (TDI) ausgeliefert wurden, sind für den Betrieb mit den so genannten „Paraffinischen Dieselkraftstoffen“ nach der europäischen Norm EN 15940 freigegeben."
https://www.volkswagen-newsroom.com/.../...ingstoffen-freigegeben-7691
und Audi:
"Alle V6-Dieselaggregate bis einschließlich 210 kW (286 PS) Leistung in den Baureihen A4, A5, A6, A7, A8, Q7 und Q8, die seit Mitte Februar 2022 produziert werden, können HVO-Kraftstoff tanken. Die HVO-Freigabe für den Q5 erfolgt Anfang März, für den A6 allroad in der Ausbaustufe bis 180 kW (245 PS) im Sommer.
In Europa besteht zudem eine Freigabe für die seit Juni 2021 gebauten 4-Zylinder-Dieselaggregate im Audi A3, Q2 und Q3. In den Modellen, die auf dem modularen Längsbaukasten basieren, sind seit Mitte des letzten Jahres die R4 TDI in den Baureihen A4, A5, A6, A7 und Q5 in Schweden, Dänemark und Italien HVO-fähig, da in diesen Ländern die Marktnachfrage bisher am größten ist."
https://www.audi-mediacenter.com/.../...erativen-kraftstoff-frei-14509
"Freigegebene Audi-Modelle tragen einen XTL-Aufkleber im Tankdeckel."
amz, 04/2022, S. 45
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Zitat:
in Schweden, Dänemark und Italien HVO-fähig, da in diesen Ländern die Marktnachfrage bisher am größten ist."
Mich würde interessieren, inwiefern sich die Fahrzeugausführungen technisch von der hier verkauften unterscheiden.
Ferner auch, weshalb bei ein und der selben Baureihe für den EU-Markt unterschiedliche Typgenehmigungen (denn darauf würde es hinauslaufen) erarbeitet wurden.
Manchmal wird eine andere (niedrigere) Höchstleistung oder ein anderer Leistungsverlauf appliziert, i.d.R. wird aber immer beides Diesel und XTL in einem Abwasch abgefrühstückt.
Während andernorts einfach getankt wird: in Holland ist HVO frei an der Tankstelle verfügbar, bleibt es in Deutschland eine eher akademische Diskussion. In jedem Fall hat noch kein Fzg. durch XTL einen Motorschaden oder verkürzte Lebensdauer erlitten.
Ich habe gestern an einer Tankstelle gesehen, dass diese "R33 Diesel" anbietet. Kurz gesprochen ist das einer aus 2/3 "konventionellem Diesel" besteht, 26 % aus HVO "Synthesediesel" und der Rest aus Biodiesel.
Gibt es eigentlich irgendwo "harte" Zahlen, Daten, Fakten inwiefern ein Betrieb mit R33 weniger Ruß erzeugt? Sprich Verlängerung der Regenerationsintervalle des DPFs. Oder kann jemand aus seinen Erfahrungen damit berichten?
Erfahrungen nicht, aber ein paar Leute haben gemessen: https://www.researchgate.net/.../figures?lo=1 bzw. als Dokumentenlink zum selbstsuchen: https://aip.scitation.org/doi/abs/10.1063/5.0034194
Kann sein, dass du dafür einen (kostenlosen) Account dort brauchst.
Meine Meinung dazu: Da es eine höhere Cetanzahl sowie kürzere und parafinischere Ketten hat - kein Wunder dass es etwas weniger Ruß erzeugt. Aber: Es rettet nicht. Vor allem nicht wenn ein AGR bzw. ein Ansaugbereich hinter Turbo bereits undicht wird, somit der Motor im Lastbereich "Luft" durch das AGR oder Lecks verliert. Weil das verringert die Luftmasse im Brennraum und führt sowieso zu deutlich mehr Ruß. Die meisten Billigchipper machen eh nichts anderes als die Rußgrenze (Lambda) herabzusetzen und den zulässigen Druck etwas zu erhöhen.
Zitat:
@Tob. schrieb am 2. Juli 2021 um 12:34:07 Uhr:
Sprint und BK bieten mit dem Diesel Protect25 auch einen Blendkraftstoff an: [...]
Mittlerweile sind weitere Konzerne auf den "HVO-Blendkraftstoffe-Zug" aufgesprungen.
Das ganze nennt sich beispielweise bei team KlimaDiesel25:
"Das Produkt besteht aus mindestens 26 Prozent klimafreundlichen Hydrotreadet Vegetable Oils (HVO), die dem herkömmlichen B7-Diesel beigemischt werden.[...]
Die Zahl 25 steht für bis zu 25 Prozent weniger CO2-Neuemissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. KlimaDiesel25 erfüllt die hohen Anforderungen der Norm für Dieselkraftstoffe DIN EN 590 [...].
https://klima-kraftstoffe.de/...i-team-verkaufsstart-von-klimadiesel25
Aber auch Classic, WEVAG oder Brämswig sind dabei.
https://klima-kraftstoffe.de/presse
Zitat:
@Tob. schrieb am 16. Juni 2023 um 19:43:26 Uhr:
Mittlerweile sind weitere Konzerne auf den "HVO-Blendkraftstoffe-Zug" aufgesprungen.
So auch Aral mit ihren Futura-Kraftstoffen. Das interessante ist, dass es nicht nur einen Dieselkraftstoff mit Biokomponente, sondern auch einen Ottokraftstoff gibt. Weitere Details gibt es im Futura-Thread:
https://www.motor-talk.de/.../...-aral-futura-diesel-t7377004.html?...
https://www.aral.de/.../futura.html
da ist der Futura-Diesel quasi nichts anders wie Klimadiesel 25 (33% HVO-Zusatz). Da macht es preislich vllt. Sinn "einfach" nach Tankstellen mit "normalem" klimadiesel-25 ausschau zu halten. Wer weiß wie sehr Aral eine Speziabteilung mit der Findung des Wahnsinns Produktnamen beschäftigt hat das man da 16ct/l mehr nehmen muss.
Naja, überleg dir was die Medienkampagne bringen soll.
Umsatzvolumen: 3.5 Mio Tonnen im Jahr, also etwa 4,5 Mrd Liter.
Mehrerlös: To be defined, irgendwas um 10-20 Cent/l scheinen angestrebt.
Egal ob das jetzt "Klimadiesel" oder so heisst, RME wird verteufelt, HVO hochgelobt ---> Profit ist eingestrichen. Es geht um dreistellige Millionensummen im Jahr. Weil Biodiesel böse und HVO supergut, weissu.
<maulwurf>nenene</maulwurf>
Bei KD90, der ja im Grunde ganz Dieselfrei ist verstehe ich die Preisbildung auch nicht. Im Grunde ist der mit Sockelsatzx on Top zum Standarddieselpreis. Eigentlich müsste der gute Stoff aber irgendeinen Sockelbetrag haben der dann im typischen zirkadianen Kundenmelckmodus halt ein paar ct/Tag schwankt.
Im Klartext: Der Dieselpreis ist in den letzen Wochen/Monaten knapp 30ct gestiegen, KD90 auch. Kann für KD 90 ja nur bedeuten das daran nun mordsreibach eingefahren wird oder man zuvor Verluste hinnehmen musste.
"Ja". Vor allem weil eine der aktuellen Hauptquellen für "Klimadiesel 90" Altfette sind, die kostenpflichtig entsorgt werden müssen. Alles, was den Bestand an Altfetten übersteigt, das hat kein formale 90% CO2-Ersparnis mehr. Vor allem, wenn es direkt aus Rapsöl erzeugt werden würde.