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Synthetischer Diesel - Erfahrungen

Themenstarteram 10. Januar 2019 um 18:36

Moin,

 

ich habe im Netz einen Anbieter für synthetischen Dieselkraftstoff gefunden, mit erheblich reduzierten Abgaswerten.

 

https://toolfuel.eu/en/

 

Kennt sich da jemand mit aus? Das wäre doch genau die Lösung, um die Innenstädte von der Luftverschmutzung zu befreien. Und der Sprit ist zertifiziert.

 

Da könnte jedes Auto und jeder LKW ab Euro1 mit herumfahren.

 

Wäre gut, mal entsprechende Erfahrungen zu hören.

 

Viele Grüße

 

 

Thomas

Beste Antwort im Thema

Ich sehe die reine Elektomobilität immer noch als Irrweg!

Wird halt zur Zeit von der Industrie gehyped, die geschmierten Politiker machen fein mit.

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Les bitte deine eigne Quelle. Aus dem "wiss. Dienst"

Zitat:

Der Wirkungsgrad der PtG-Technologie variiert je nach Einsatzbereich. Der Wirkungsgrad bei der Rückverstromung regenerativ erzeugten Methans liegt insgesamt lediglich bei etwa 30 %, bei der direkten Nutzung von Methan als Gas, etwa im Wärmenetz, hingegen liegt der Wirkungsgrad bei 45 bis 55 %. Eine Steigerung des Wirkungsgrades kann durch die Nutzung der bei Elektrolyse und Methanisierung anfallenden Wärme erreicht werden (…). Wird der im ersten Schritt erzeugte Wasserstoff rückverstromt, wird ein Wirkungsgrad von etwa 50 % erreicht (…). Die Erzeugung synthetischer Kraftstoffe für den Verkehrssektor vermindert den Wirkungsgrad ebenfalls deutlich und wird mit gut 50 % angenommen. Jedoch befindet sich dieses Verfahren noch in der Entwicklungsphase, es wird von einer Steigerung des Wirkungsgrades auf etwa 70 % ausgegangen (…).

Also, wenn man 70% Wirkungsgrad HÄTTE (und man steht aktuell bei knapp 50%), dann wäre der Liter Benzin mit seinen 8.6 kWh Brennwert mit lediglich 12 kWh Strom zu erzeugen. Wie weit kommste mit nem Liter Benzin? Wie weit kommste mit 12 kWh Strom? 12 kWh Strom sind aktuell aus Windkraft (Vergütung 8 Cent/kWh) erzeugt gerade mal 1€ Netto EEG Kosten nur an Strom. Je Liter. Kein Cent Netz, Eletrolyzer, Verfahrenskosten, Vertrieb/Transport....

Meine Kritik am Umweltbundesamt bzw. der berliner Politik ist, dass die den Hubkolbenmotor quasi komplett ignorieren. Und übersehen, dass der mit 45% Wirkungsgrad aus z.B. Biogas oder Bioethanol Strom erzeugen kann. kWh/kg weitaus besser als es ein Akku kann. Die Kombination machts. Und da spielt im PKW Diesel keine Rolle, den werden LKWs und Trasporter und ggf. auch die Bundesbahn "für sich reklamieren".

Nachdem die Luftfahrt dran ist. In der Luftfahrt und der hohen Speicherdichte von Synthese-Kerosin ist das tatsächlich leidlich alternativlos wenn man interkontinental fliegen will.... Da ein Flugzeug sein eigenes Gewicht in der Luft halten muss (Wirkungsgrad etwa 96% aerodynamisch) kannste interkontinentalen Passagierflug mit Li-Akkusystemen schlicht vergessen. Und auch kontinentale Flüge werden eher "hybrid-Systeme" mit Brennstoffzellen sein, der Propeller kommt zurück ;)

Der Wirkungsgrad spielt doch nur eine Rolle solange nicht genügend saubere Energie zur Verfügung steht. Sei doch mal ein bisschen Visionär. Ist ausreichend saubere elektrische Energie da hab ich doch eine saubere Produktion frei von fossilen Rohstoffen und Litium und Kobalt und Platin etc.

Die Kunst ist eine Vision von einer Illusion und einer Halluzination unterscheiden zu können.

Wie heißt es so schön - "ein Pessimist ist ein Optimist mit Lebenserfahrung". Und das schöne ist, die Lebenserfahrung brauchste nicht. Nur Grundlagen der Kostenschätzung und etwas Thermodynamik.

Synethsediesel ist aktuell und mittelfristig eine Halluzination. Kann jeder nachrechnen bzw. recherchieren. Bei der letzten DECHEMA Veranstaltung zu dem Thema "Renewables" wurde von bestenfalls(!) 2,50€/kg ausgegangen. Untere Schätzung. Obere willste nicht wissen. Alleine der CO2 Anteil "aus der Luft" kostet etwa 300-700€/t CO2 und du brauchst 2650 Kilo CO2 für 1000 Liter Diesel. Plus Wasserstoff. Bzw. den Strom dazu.

Beim Flugzeug (synthetisches Kerosin) sieht das anders aus, da wirds nicht ohne gehen. Und selbst wenn da 1€/kg Strom und 2,50€/kg Vollkosten drinsteckt. Düsseldorf-> Los Angeles sind etwa 6000 Meilen bzw. 11.000 km. Bei 3 kg/100km Kerosinbedarf je Passagier auf Langstrecke sind 330 Kilo je Passagier Kerosin "gerade mal" 825 Euro "Sprit". "Kannste nicht mit dem Schiff fahren...."

Gegenbeispiel "Auto": 2,50€/l NETTO für Synthesediesel wäre brutto 2,85€/l zuzüglich ggf. Energiesteuer. Mal sparsame 4l/100km ist das bitter. Weil 100km "auf Strom" etwa 20 kWh sind und oben schreibste selbst, dass der Strom quasi im Überfluss da sein soll. Apropos Strom im Überfluss - wird nicht passieren. Weil jede Stromerzeugung kostet und niemand baut eine Anlage dazu, wenn diese kein Geld verdient. Damit sich aber eine Syntheseanlage rechnet, sollte die wenigstens 5000h p.a. laufen. Auch 500 Stunden "keine Ahnung wohin mit dem Strom" hilft dir nicht.

Übrigens zum Thema Platin: Was glaubst du wo Platin gebraucht wird? In klassischen PEM Elektrolysatoren. Auch wenn zugegeben Solid Oxid Electrolyses Cells das wirtschaftlich höhere Potenzial haben sobald man eine Anlage "Strich" fahren kann. Wenn nicht ist die PEM Zelle weitaus besser.

Zitat:

Synethsediesel ist aktuell und mittelfristig eine Halluzination.

Nicht ganz richtig. HVO und GTL, waschechte Synthesediesel (XTL nach EN15940) sind zwar noch nicht ganz die eFuels mit CO2 aus der Luft von denen gesprochen wird, bieten aber mit derselben, dem handelsüblichen Dieselkraftstoff (B7 nach EN590) weit überlegenen Qualität eine hervorragende Basis, eFuels in variablem Anteil und damit zu überschaubaren Kosten eine Plattform zu bieten.

Für HVO wird derzeit an einem Schwenk von Wasserstoff aus Erdgas hin zu erneuerbarem Wasserstoff aus Windstrom gearbeitet. Der verhältnismäßig geringe Wasserstoffbedarf dürfte die Kosten für HVO nicht zu sehr ansteigen lassen.

Die Mehrkosten von HVO werden teilweise durch die mandatierte GHG-Minderung (derzeit nur 6%) gedeckt. Das Produkt kann kann schon heute zu vertretbaren Kosten in Reinform getankt werden (ca. Superplus-Preis, ~1,30€/Liter brutto).

Bei GTL stehen verschiedene Möglichkeiten noch offen, die bei der Herstellung entstehenden CO2-Emissionen zur carbon capture zu mindern. GTL ist m.E. ab bestimmten Entfernungen die weitaus bessere Nutzung von Erdgas, da die klimaschädlicheren Methanemissionen, die bei CNG und LNG unvermeidbar sind, gänzlich entfallen.

GTL erfüllt, obwohl es fossilen Ursprungs ist, eine weiter, sehr wichtige Rolle, die in unseren rechtlichen Grundlagen (EU-Richtlinie für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe, AFID) auch verankert ist: die Abhängigkeit des Transportsektors von Erdöl zu mindern. Zur Erreichung dieses Ziels sind, neben einer starken Elektrifizierung, auch drop-in fähige, nicht aus Erdöl gewonnene Kraftstoffe unabdingbar.

Mehrkosten ggü. Diesel lächerliche 10ct, im Großhandel zeitweise unter 90€/100Liter. Die 1,80 aus dem Fred hier sind entweder veraltet oder von einer Bootstankstelle, wo die Preise natürlich höher liegen.

Zitat:

von bestenfalls(!) 2,50€/kg ausgegangen. […] Alleine der CO2 Anteil "aus der Luft" kostet etwa 300-700€/t CO2 […] Plus Wasserstoff. Bzw. den Strom dazu.

Wie oben bereits gesagt, gelten diese Kosten nur für den tatsächlich aus der Luft entnommenen Kohlenstoff. Kommen andere (unvermeidbare) Kohlenstoffquellen zum Einsatz, verringert sich der Preis. Werden eFuels mit anderen XTL verdünnt, "verdünnt" sich eben auch der spezifische Volumenpreis.

In jedem Fall ist das Resultat ein schon heute verfügbares Produkt, das seine überlegene Qualität auch unbeschadet des erneuerbaren Anteils beibehält.

Etwas, was in der Abstufung von B0 über B7 und B20/B30 nicht behauptet werden kann.

Zitat:

Beim Flugzeug (synthetisches Kerosin)...

Anlagen, in denen synthetisches Kerosin entsteht werden zwangsweise auch eine Dieselfraktion ausspucken. Todsicher. Ich kenne keinen katalytischen Prozess, der so trennscharf wäre, dass man sich die Sektorentrennung erlauben könnte, wie sich das manch unwissender Politiker herbeifabuliert.

Zitat:

Gegenbeispiel "Auto"...

Es wird in der Praxis eben darauf ankommen. Es zählen immer die individuellen Gesamtkosten, die sich aus der unterschiedlichen Nutzung ergeben (Pkw-Invest, Energiekosten etc). Außerdem wird der Staat den Strom in der Elektromobilität auch sehr gerne ähnlich (oder gar stärker) besteuern wollen, wenn die Einnahmen aus der Besteuerung von Kraftstoffen entfällt. Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt, wo viele maßgeblich einflussgebende Randbedingungen noch nicht endgültige gesetzt sind, sehr vermessen, eFuels gänzlich abzuschreiben.

Gtl über Energie-direkt (leider die einzigen in Südbayern) nachwievor bei einem Endpreis von 1,80 Euro. Lieferung 110,- je 100 Liter. Damit ist für uns GTL gestorben!

Der hier? https://shop.edi-hohenlohe.de/.../Shell-GTL-Fuel:::41_39.html

Wenn man sich nicht gleich mehrere Tsd Liter im Tankwagen liefern lässt, dann wird es echt teuer. Tut mir Leid!

Zitat:

@Lichtviech schrieb am 12. Mai 2020 um 17:32:43 Uhr:

Gtl über Energie-direkt (leider die einzigen in Südbayern) nachwievor bei einem Endpreis von 1,80 Euro. Lieferung 110,- je 100 Liter. Damit ist für uns GTL gestorben!

1€/Liter für Versand? da ist die Bundespost billiger...

1,10 pro Liter bei 5000l Abnahme. Unabhängig davon wohin geliefert wird... Wir haben die Loks in Freilassing, im Salzburger Raum ist mir leider kein GTL Lieferant bekannt. Jetzt ist der Tank halt wieder mit B0 Diesel gefüllt, das reicht bis in den Herbst...

Hat denn schon jemand Erfahrungen mit den Synthetischen Kraftstoffen im Bi TDI gemacht? Ich denke diese Motore sind, auf Grund der hohen Leistung (mein SQ5 Competition 326 PS aus 3,0 Liter Hubraum) sehr empfindlich. Es gibt ja auch viele Probleme mit der Hochdruckpumpe wegen mangelnder Schmierung.

Zitat:

@Tob. schrieb am 1. Dezember 2019 um 14:38:51 Uhr:

R33 gibt es auch an einer öffentlichen Tankstelle: EDi, Rötelstr. 14, 74172 Neckarsulm

Als Ergänzung noch zwei Bilder zum R33 Blue Diesel. Der Preis scheint - unabhängig vom B7-Diesel-Preis- fix bei 1,279 EUR / Liter zu liegen.

https://www.edi-hohenlohe.de/produkte/kraftstoffe/r33-bluediesel/

R33-diesel
R33-blue-diesel

Zitat:

@Chino2211 schrieb am 14. Mai 2020 um 08:38:28 Uhr:

Es gibt ja auch viele Probleme mit der Hochdruckpumpe wegen mangelnder Schmierung.

Sowohl Neste als auch Shell fügen ihren Produkten (Neste MY Renewable Diesel, in DE und AT C.A.R.E. Diesel und Shell GTL Fuel) einen Schmierfähigkeitsverbesserer zu, wenn das Produkt in den Endkundenhandel gehen soll. Für gewöhnlich wird deutlich überadditiviert, so dass die Normwerte weit unterschritten und die HDP auf Niveau eines Premiumdiesels geschützt werden.

Billigdieselkraftstoffe sparen am Additiv und setzen auf die Schmierfähigkeit des zugemischten Biodiesels (Fettmethylester). Das reicht ab 2 bis 4% Bio-Zumischung eigentlich immer, ist bloß im Stopp-Start- und Kurzstreckenetrieb kritisch, weil der Biodiesel bei mehrfacher Erhitzung seine Eigenschaften verändern kann (ein für die meisten Anweder ein eher theoretisches Problem).

Sprint und BK bieten mit dem Diesel Protect25 auch einen Blendkraftstoff an:

"Mit einem optimal abgestimmten Anteil an pflanzlichen Ölen (hydriertes Pflanzenöl, engl. hydrotreated vegetable oil, kurz: HVO) repräsentiert DIESEL protect²? den ersten Kraftstoff der nächsten Generation.

[...]

Dabei erfüllt der innovative Kraftstoff selbstverständlich die zugrundeliegende DIN EN 590 Norm für Diesel-Kraftstoffe und kann uneingeschränkt von jedem Diesel-Fahrzeug getankt sowie anderen handelsüblichen Diesel-Kraftstoffen beigemischt werden.

[...]

Mit diesem High-Tech-Kraftstoff schöpft Sprint das derzeitige Maximum der DIN EN 590 („Diesel Norm“) aus. Noch mehr Beimischung erneuerbarer Bestandteile – und somit mehr CO?-Einsparung – wäre zwar technisch relativ problemlos machbar, dürfte mit der aktuellen DIN aber leider nicht in den Verkehr gebracht werden."

(Der Mehrpreis gegenüber dem gewöhnlichen Dieselkraftstoff betrug im Juni 2021 10 cent pro Liter.)

https://www.lifepr.de/.../789351

"DIESEL Protect 25 – der neue CO2-reduzierte Kraftstoff: Der sauberste Diesel in München

Der Preis pro Liter liegt im Moment bei 1,419 EUR pro Liter. [zum Vergleich Diesel: 1,339]

https://www.mobil.org/.../

 

Sprint-diesel-protect25

Hier noch ein Video:

"DIESEL Protect 25 – der neue CO2-reduzierte Kraftstoff von BK: Der sauberste Diesel in München"

https://www.youtube.com/watch?v=TRpw2YdKDpk

Themenstarteram 23. August 2021 um 9:00

Zitat:

@Tob. schrieb am 16. Juli 2021 um 12:26:21 Uhr:

Hier noch ein Video:

"DIESEL Protect 25 – der neue CO2-reduzierte Kraftstoff von BK: Der sauberste Diesel in München"

https://www.youtube.com/watch?v=TRpw2YdKDpk

Die Frage ist, warum ist Protect 25 so teuer?

 

Aus der Logik heraus müssten CO2 Steuer und Mineralölsteuer ebenfalls um 25 % reduziert werden.

Wenn die Energiesteuer(!) auf CO2 bezogen wäre, dann würde/müsste es das. Nur müsste dann zunächst die Steuer auf klassischen Dieseltreibstoff zuvor erst mal von 47 Cent/Liter auf 74 Cent (jeweils netto) hochgehen - brutto also 33 Cent/l. Der CO2 Anteil an der Gesamtsteuer ist noch "ziemlich übersichtlich" ums freundlich auszudrücken. Und bei Ottokraftstoffen sowie heimischem Rapsöl oder Biogas wäre dann auch zu diskutieren, wie sich das auf die Steuer auszuwirken hätte.

IMHO war die Beibehaltung der klassischen Energiesteuer und "CO2 Steuer obendrauf" ein konzeptioneller Fehler. Die Energiesteuer hätte deutlich gesenkt werden (bis abgeschafft) und eben auf fossiles CO2 umgestellt werden müssen. Chance vergeben, gratuliere wieder mal.

Problem am "Care Diesel" ist, dass dessen Ressourcen sehr übersichtlich sind. Im wesentlichen "altes Frittenfett" ums auf den Punkt zu bringen. Der Hersteller verdient also an der (kostenpflichtigen Entsorgung) der Altfette UND eben am Verkauf des Produktes. Was mit Steuer zusammen und dem daraus resultierenden Endpreis eben nicht so ganz befriedigend zu sein scheint wenn ich mir die Marketing- und Lobbykampagnen anschaue. Bei höheren Verkaufsmengen, die "Altfette" als Rohmaterial übersteigen bleibt dann abzuwarten, wie der Markt reagieren würde. Weil gegen RME "direkt verfahren" kommt "Care" preislich nicht an. Wird als Kerosinersatzstoff (da kannste eben kein RME nehmen) anders aussehen, aber bei LKW bzw. im Bahnverkehr?

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