Synchronisierung des ersten Gang.
Moin,
Mein leben lang habe ich in dem Glauben gelebt, dass der erste Gang beim Fiesta, wie in der Fahrzeugklasse üblich, nicht synchronisiert ist.
Das Passte auch gut mit meiner Erfahrung zusammen, dass der erste Gang nahezu unmöglich einzulegen ist, während das Fahrzeug sich bewegt.
Wenn man hier in den Foren ließt, scheint dass auch ziemlich verbreitet/normal zu sein.
Nun habe ich allerdings in das Werkstatthandbuch des Fiestas geguckt, da ich mit dem Gedanken spiele, mich selbst am Wechsel der berüchtigten Eingangswellenlager zu versuchen.
In diesem Werkstatthandbuch ist natürlich auch eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise und des Aufbaus des Getriebes.
Dort wird erklärt, dass sowohl der erste, als auch der zweite gang nicht einfach nur synchronisiert sind, sondern sogar über eine doppel Synchronisierung verfügen.
Wie kann es also sein, dass der angeblich doppelt synchronisierte, erste gang, so unglaublich schwer (Gar nicht) reingeht, während sich das Fahrzeug bewegt?
43 Antworten
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 20. Dezember 2022 um 18:12:03 Uhr:
Nein. Ein synchronisierte Gang heißt nicht das man den Gang immer einlegen kann wann man will. Siehe 1 Gang..Der ist nur zum anfahren gedacht. Beim VW polo und t5 und t6 und Ford transit bekommst du denn 1 Gang auch nicht rein während du fährst...
Dann sind sie bei diesem Fahrzeug wohl nicht synchronisiert.
Eine Synchronisierung ermöglicht das Schalten ohne zwischengas.
Je höher der Drehzahlunterschied desto stärker der verschleiss und die sync dauer etc.
Die beiden Aussagen:
1- "der erste gang ist doppelt synchronisiert"
und
2- "der erste gang lässt sich von werk aus absichtlich nicht während des bewegens einlegen"
Können nicht gleichzeitig wahr sein, das ist einfach ganz simple technik!
Gut gestützt wird dass durch den hinweis, dass der erste gang sich ja sehr wohl einlegen lässt, wenn man eben mit zwischengas schaltet.
Das spricht also eher dafür dass (beim 1.3er) keine synchronisierung (der ersten ganges) vorhanden ist.
Ob das bei irgendeinem T5 (wobei es auch da wieder auf die motorisierung ankommt) oder gar irgendeinem Polo so ist, tut überhaupt nichts zur sache, bei der technischen Diskussion über ein Ford Getriebe.
Beim Skoda Yeti TDI kann man den ersten Gang sogar bei 50km/h einlegen, was hilft uns diese info nun weiter? richtig, garnichts
Abgesehen davon, weiß hier zufällig jemand (und damit meine ich tatsächlich wissen, und nicht, beim t5 von der Schwägerin meiner Katze ist das aber so und so..), warum die Eingangslager beim IB5 Getriebe so oft krepieren?
Das ist ja durch die Palette durch n gängiges Problem mit praktisch allen Fahrzeugen die das Getriebe drin haben.
Grob geschätzt machen 8/10 der Fiestas zumindest schon vor erreichen der 100.000 Geräusche im Getriebe.
Sind die original Lager einfach scheiße und man kann da bessere nehmen, oder hat das ganze andere Ursachen, die sich evtl. durch Modifikationen, anderes öl o.ä. beseitigen lassen?
Nein da irrst du.
Zitat :
Das Getriebe hat zwei Drehgeschwindigkeiten, die der Antriebswelle vom Motor und die der Abtriebswelle, die fest mit den Rädern verbunden ist. Ist ein Gang eingelegt, dann drehen sich die Wellen im festen, zu diesem Gang passenden Umdrehungsverhältnis. Trittst Du die Kupplung, dann wird die Antriebswelle nicht mehr vom Motor, sondern vom rollenden Wagen über die Zahnradverbindung angetrieben. Dann nimmst Du den Gang raus und die Antriebswelle verliert an Drehzahl, weil sie garkeinen Antrieb mehr hat. Die Abtriebswelle läuft weiterhin mit der zur Fahrgeschwindigkeit passenden Umdrehungszahl.
Und nun versuchst Du, einen anderen Gang einzulegen. Bei einem höheren Gang ist die geringere Drehzahl der Antriebswelle i.d.R. kein Problem, da das auf die höhere Übersetzung gut passt - geringe Drehzahlunterschiede schluckt die Synchronisierung problemlos. Soll es aber ein niedriger Gang sein, muss die Synchronisierung sehr viel leisten, um die Antriebswelle auf die (für die gewünschte Übersetzung notwendige) höhere Umdrehungszahl zu bringen. Je kleiner der Übersetzungs-Unterschied zwischen den Gängen ist, desto besser geht das. Zwischen 1. und 2. Gang ist dieser Unterschied jedoch recht hoch. Damit dort das Synchronisieren klappt, darf sich die Abtriebswelle auch nicht mehr recht schnell drehen. Und das ist eben nur bei Fast-Stillstand oder Stillstand der Fall.
Es ist weder notwendig noch für das Getriebe gut, den 1. Gang bei auslaufendem Fahrzeug "reinzupressen". Das solltest Du Dir besser abgewöhnen. Im Stillstand ist noch genug Zeit dafür. Und mit Gewalt-Aktionen am Schalthebel kannst Du das Getriebe auch schädigen.
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Zitat:
@vanguardboy schrieb am 20. Dezember 2022 um 18:25:46 Uhr:
Nein da irrst du. Die Drehzahl Unterschiede Motor zur Kupplung sind da zu groß daher kann man nicht schalten.
Die Kupplung ist beim Schaltversuch getrennt.
Die Synchronisierung muss nur die Eingangswelle auf ca. 2500-3000 RPM bringen, wozu sie an sich locker in der Lage ist, oder sein sollte, da sogar die einfache Synchronisierung der Höheren Gänge solche Drehzahlen schafft.
Lässt sich leicht wie folgt ausprobieren:
Fahrzeug beschleunigen, bis 4ter Gang bei etwa 3500+-500RPM, in N schalten und Fahrzeug rollen (bergab) lassen, kein Gas geben.
Nach ein paar sekunden kupplung treten, und versuchen den dritten gang einzulegen.
Der Drehzahlunterschied zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle ist nun etwa identisch zu dem Unterschied der Beim Schalten vom ersten in den zweiten besteht.
Der dritte gang sollte problemfrei reingehen.
Siehe Post oben.. 🙂
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 20. Dezember 2022 um 18:33:24 Uhr:
Siehe Post oben.. 🙂
Joa, hab ich, das "experiment" widerspricht dem aber halt.
In beiden Fällen muss die Eingangswelle um ca. 3500 Tausend Umdrehungen beschleunigt werden.
Die Einfache Synchronisierung des Dritten schafft das, die Doppelte des ersten Ganges aber nicht?
Und der Skoda Yeti, um bei komplett anderen Fahrzeugen zu bleiben, löst das Problem dann wie?
like literally, das ist mir damals in der Fahrschule passiert, wollte in den dritten runterschalten und war plötzlich, ohne kraftaufwand im ersten..
und wir reden hier halt nicht von dem versuch den ersten, wie beim yeti, bei 50 einzulegen, sondern wie gesagt eher so 15-20, was dann etwa 1500RPm im zweiten sind, da ist ein runterschalten dann halt schon notwendig, was dann im realen leben anhalten und neu anfahren bedeutet, da so ein zwischengas manöver an besagtem berg zur unfreiwilligen rückwärtsfahrt führen würde..
Davon ab, warum überhaupt eine synchronisierung verbauen, wenn sie niemals benutzt werden soll?
Was hat das mit dem genannten Engangslager auf sich und wie macht sich das bemerkbar? habe bisher nie was dazu gelesen.
Wieso fragst du denn nicht mal direkt bei Ford an, was es mit der Synchro des ersten Ganges auf sich hat? Alternativ bei Getriebeinstandsetzern, die können dir sicher eine Antwort geben.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee bei rollendem Fahrzeug in den 1.Gang runterzuschalten ?
Lernt man das heutzutage in der Fahrschule ?
Zitat:
@BlackyST170 schrieb am 21. Dezember 2022 um 15:49:57 Uhr:
Wie kommt man eigentlich auf die Idee bei rollendem Fahrzeug in den 1.Gang runterzuschalten ?Lernt man das heutzutage in der Fahrschule ?
Je nach Fahrschul Auto lernt man das so, ja.
Ist aber auch ziemlich egal, denn auch wenn du mit deinen 170ps selbst an bergen wunderbar voran kommst, hat der 60ps 8 ventiler da nunmal bei sehr langsamen Geschwindigkeiten Probleme.
Was wäre denn die von dir, als perfektem, erfahrenen Fahrer, gewählte Reaktion auf die Situation "steiler Berg, 2ter gang, ca. 15km/h und der Hobel beginnt zu stottern und beschleunigt nicht mehr, weil er komplett untertourig läuft?
Deinem Kommentar entnehmen ich, dass du da eine andere Herangehensweise als das schalten in den ersten Ganges hast, diese würde mich daher interessieren
Ich bin auch der Meinung das da was mit der Synchronisierung nicht passt.
Es muss möglich sein den 1. Gang bei rollenden Fzg einzulegen.
Funktioniert bei allen Autos in meiner Familie problemlos.
Egal ob 90 Ps oder 250.
Zitat:
@Frazer schrieb am 21. Dezember 2022 um 07:13:07 Uhr:
Was hat das mit dem genannten Engangslager auf sich und wie macht sich das bemerkbar?
Das Eingangslager gibt ab dem einkuppeln, in allen Gängen und dem Leerlauf (da hört man es am besten) ein kontinuierliches Geräusch von sich.
Am ehesten beschreiben würde ich es durch eine Mischung aus einem "BRRRRRRRRRRRRRRR" und einem "YHHHHHHHHHH", vielleicht eher so "BRYHHHHH"
Das Geräusch fängt relativ früh an, in der Regel so im Bereich zwischen 30 und 50 tkm, allerdings gibt es auch einige Berichte von Leuten, deren Neuwagen das damals schon vom band gemacht hat.
Von Beobachtungen im Alltag würde ich sagen, dass etwa 8/10 Fiesta MK6, unabhängig von alter und lauf Leistung, heutzutage betroffen sind.
Der Lagerschaden scheint an sich relativ harmlos zu sein, wird allerdings mit der Zeit immer lauter.
Das Meistgelaufene Getriebe was ich gesehen habe war in nem st150 mit 220.000km, bei dem das Geräusch wohl auch schon sehr früh angefangen hat,
Bei 220.000 war es dann so laut, dass ein neues Getriebe reinkam, funktioniert hat es aber immernoch.
Ford ist das Problem bekannt (gewesen?) allerdings haben die meisten Ford Autohäuser Reklamationen abgewimmelt mit "Das muss so",
Gab aber auch einige wenige die dann nen RMA fall daraus gemacht haben, dessen Lösung dann ein Werksneues Getriebe war.
Gab anscheinend sogar einige Kulanzfälle diesbezüglich, nur fürchte ich, dass es mittlerweile etwas zu spät für nen Kulanzantrag bei meinem wäre, obwohl der erst 59.000km gelaufen hat..
Zitat:
@-Wolle schrieb am 21. Dezember 2022 um 17:55:44 Uhr:
Ich bin auch der Meinung das da was mit der Synchronisierung nicht passt.
Es muss möglich sein den 1. Gang bei rollenten Fzg einzulegen.
Funktioniert bei allen Autos in meiner Familie problemlos.
Egal ob 90 Ps oder 250.
Genau meine Meinung.
Klar, es gibt Fahrzeuge bei denen es absichtlich nicht geht, deren erster Gang ist dann aber in der Regel eben auch nicht synchronisiert.
Dazu gehören meines Wissens nach z.B. die Benziner der VW Modelle, die hier bereits genannt wurden.
Das komische, weswegen ich fast vermute dass die Synchronisierung tatsächlich beim 1.3er nicht vorhanden ist, ist dass man beim versuch den ersten gang einzulegen keinen Synchronisierungsvorgang spürt.
Wenn man bei zu hoher Raddrehzahl ohne Zwischengas in den zweiten schaltet spürt man den Sync. Vorgang ja ganz klar, aber der erste geht einfach nur nicht rein, selbst verschlissene Synchronringe müsste man ja hören oder spüren..
Gibt's dazu irgendwie ein soundfile? Hört man das also während der Fahrt und auch im Leerlauf (ohne getretene kupplung oder mit )? Du sagst ja Beobachtungen Im Alltag , also müsste man das ja von aussen hören ? Ein rollgeräusch aus dem getriebe habe ich auch, dass schiebe ich aber eher auf "Getrieberasseln" oder ein Rollgeräusch der Zahnräder. Habe ich im Astra H auch. Ist weg, wenn man die Kupplung tritt. Dein BRRRR trifft es ganz gut.
Sorry für OT, finde dazu aber nirgends was. Gern auch pn.
Hast du wegen der synchro denn mal ford gefragt ?
Zitat:
Situation "steiler Berg, 2ter gang, ca. 15km/h und der Hobel beginnt zu stottern und beschleunigt nicht mehr, weil er komplett untertourig läuft?
Sehr gutes Beispiel.
In deinem Fall müsstest du stehen bleiben und den 1. Gang einlegen.
Wenn es dann etwas Glatt ist, stehst du da und kommst nicht mehr weg.
Darum muss der Gang bei langsamer fahrt eingelegt werden können.