Suche Hilfe bei Fehlersuche, 96er FXDWG geht im Standgas nicht in den Potatoe-Modus (Frühzündung?)
Hallo Leute, ich bin der Hulk, 58 Jahre jung und fahre seit den 90er Jahren meine Wideglide. Ich schraube relativ selten, also meist nur, wenn was kaputt ist. Das ist mein erste Beitrag hier im Harley-Forum und ich hoffe auf Eure Ideen und Erfahrung. Sorry im Voraus für den langen Text.
Seit ein paar Tagen hat die Maschine im Stand nicht mehr den gewohnten Kartoffelpuffersound. Um den Fehler zu lokalisieren habe ich bisher folgendes unternommen:
1. Luftfilter durch neuen ersetzt, da der Start ohne LuFi kurzzeitig Besserung brachte (nun nicht mehr).
2. CV-Vergaser gereinigt und mit entsprechendem Dichtungs-Kit überholt. Die Membrane in der Beschleunigerpumpe war kaputt, ansonsten keine Auffälligkeiten (Düsen, Schwimmer, Butterfly-Klappe und obere Membran in Ordnung). Der Choke-Zug zieht sich ohne festhalten von allein wieder etwas rein, ist aber unproblematisch.
3. durch SuFu hier im Forum auf den Vakuumsensorschalter V.O.E.S. gestoßen. Gestern überprüft und er schaltet im Standgas problemlos um. Das hat allerdings keinen Einfluss auf den Motorlauf. Die Kabel zum Zündmodul sind auch in Ordnung.
4. Zündmodul erst mal ausgebaut um zu schauen, welches drin ist (32449-95A) und nun bin ich vorerst am Ende.
Ich weiß nicht, wie ich das Ding prüfen kann. Mein altes Service-Manual und das blöde Internet gibt nichts an Informationen her und leider steht mir außer nem Multimeter auch keinerlei Messwerkzeug zur Verfügung.
Habt Ihr vielleicht irgendwelche Erfahrungen mit denen Ihr mir weiter helfen könnt? Hab schon überlegt, das Ding zum Überprüfen zum Freundlichen zu schleppen.
Für ein paar Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar.
Gruß vom Hulk
50 Antworten
Du hast erstmal grundsätzlich recht das ein nicht funktionierender Voes deinen Kartoffeltakt beeinflussen kann. Schließlich schaltet er nach Unterdruck / Motorlast die Zündkurve nach Früh..... Genau müsste ich das erstmal nachlesen... Wird immer wieder gerne verwechselt was der Schalter genau macht.
Vielleicht liegt dein Problem aber auch an gealterten / Undichten Manifold Dichtungen. Falschluft in diesem Bereich zwischen Vergaser und Zylinder hat deutliche Auswirkungen auf den Motorlauf..... Speziell auch Standgasbetrieb....... Du kannst die Dichtungen im Standgas mit einem Benzin getränkten Pinsel abtupfen.... Wenn sich der Motorlauf in irgendeiner Form dabei verändert ist hier schon mal Bedarf was neu zu machen. Den Voes würde ich aber trotzdem mal Richtig prüfen.... Das müsste doch im Handbuch stehen wie das geht. Habe nur das von 1993....
Grüße Thomas
Ps: Ich glaube die eingegossene Microelektronik vom Zündmodul kann man gar nicht prüfen.... Der Fehler sollte in einem einfacheren Bereich liegen. Hier im Forum gibt's auch ein paar Freaks die bestimmt noch was genaues dazu sagen können.... Vielleicht sitzen die gerade mit nem Bier im Schwimmbad... Wie ich 🙂
Ein schöner Moment, um in eine andere Zündanlage zu investieren!
Wie hast Du denn geprüft, ob und wann Dein V.O.E.S. schaltet?
Zitat:
@hd-man schrieb am 25. Juni 2019 um 18:20:23 Uhr:
Wie hast Du denn geprüft, ob und wann Dein V.O.E.S. schaltet?
.
Jetzt bin ich aber gespannt, was da kommt.🙂
Dein chokezug zieht such rein???? Das sollte aber nicht so sein... checke mal die hintere Kerze oder ersetze sie.... mal sehen wie dann der Sound ist... der choke darf sich normal von alleine nicht bewegen
Ähnliche Themen
Hört sich klar nach undichten Manifolddichtungen an , typisch dafür ist das der Motor auch nicht mehr so stark abbremst beim gaswegnehmen und langsamer abtourt .
Der VOES Schalter schaltet beim heftigen gasgeben auf eine flachere Zündkurve um Beschleunigungsklingeln zu vermeiden,
ist eine Schutzfunktion für den Langhubmotor , also wichtig .
Den Schaltpunkt kann man nur mit einer Vacuumpumpe + Multimeter prüfen , der Wert steht im WHB .
Aber der hat so gar nichts mit dem Leerlauf zu tun , da finden ja keine Druckspitzen im Ansaugtrakt statt.
So mein Kenntnisstand dazu .
Moin, da bin ich wieder. Erst einmal vielen Dank an Eure Unterstützung und für die vielen Ideen. 😎
Ich bin Eurem Rat gefolgt und habe gestern geprüft, ob im Stand beide Töpfe laufen. Tatsächlich geht im niedrigen Drehzahlbereich der hintere aus. 🙁
Also habe ich im nächsten Schritt alle elektrischen Komponenten systematisch vertauscht mit dem Ergebnis, dass trotzdem immer nur der vordere Zylinder läuft. Also eventuell doch noch Spritprobleme!? 😕
Ein längeres Telefonat mit TC (vielen Dank nochmal für Deine Zeit! 🙂 ) brachte mich dann zudem noch auf die Möglichkeit, dass mit der Kompression etwas nicht stimmen könnte. Ventile oder Kolbenringe! 😰
Bevor ich das verfolge greife ich aber noch nach dem Strohhalm mit den Manifolddichtungen. Ich hatte nach der Vergaser-Überholung nur die vordere Dichtung zwischen Manifold und Vergaser getauscht.
Zum VOES-Schalter: hier war mir erstmal nur wichtig, ob er überhaupt schaltet. Das habe ich mit einem Multimeter und so einem Gummiballsauger geprüft. Anschließend noch mal bei laufendem Motor. Der Schaltzeitpunkt war mir dabei erst mal egal. Ich wollte nur wissen, ob er im Leerlauf umschaltet und das tut er. Jedoch befand ich mich hier bei der Fehlersuche eher auf dem Holzweg. Ein defektes Zündmodul ist wohl auch auszuschließen. Ich würde wahrscheinlicher mit einem Totalausfall rechnen. Im Fahrbetrieb ist es ja in Ordnung. Wobei Mikroelektronik in nem vergossenen schwarzen Kasten so seine Tücken haben kann. 😕
Fazit: heute Abend zuerst mal die Manifolddichtungen wechseln. Wenn jemand noch Tipps und Ideen hat, was ich bei der Gelegenheit noch checken kann, immer her damit. 😎
Übrigens die Idee mit dem Bier im Schwimmbad ist auch nicht die schlechteste!!! 🙂
Ich tippe immer noch auf den defekten chokezug...dadurch sammelt die hintere Kerze ab. Raussxhrauben. Ersetzen und schauen obs besser läuft.... ganz simpel anfangen.
Zitat:
@witeblax schrieb am 25. Juni 2019 um 13:59:06 Uhr:
Okay, ich meine - um Dein lautmalerisches Bild mal aufzugreifen: Wenn sie im Leerlauf "Bäng, bäng, bäng" macht, statt "Pattäng, Pattäng, Pattäng", dann läuft sie nur auf einem Topf :-)
.
Es sei denn man auf SingleFire-Betrieb umgerüstet.😉
Hast du auch die Zündkerzen getauscht? Wenn der hintere Zylinder nicht mitläuft, wären neue Kerzen ein Anfang. Ansonsten von hinten nach vorne die Kerzen tauschen um zu sehen ob der Fehler wandert. Wie hast du das festgestellt das der hintere Zylinder nicht läuft?
Was noch zu prüfen wäre, ob die Drosselklappe im Standgas richtig geschlossen ist. Das würde das Standgassystem ansonsten umgehen und den Motorlauf erhöhen.
Bei meinem Mikuni HSR42 Flachschieber Vergaser kommt es auch ab und zu vor das sie im Standgas nicht in Potato Takt geht. Wenn ich kurz minimal am Gas lupfe und es wieder loslasse geht es dann. Denke das der Schieber (in deinem Fall die Drosselklappe) nicht immer ordentlich schließt.......das kann auch dadurch begünstigt werden das ich den MIK nur mit einem Gaszug fahre, also ohne Rückholzug.
Grüße Thomas
Wie hoch ist eigentlich dein standgas???
Bei meiner EVO-Springer liegt die DZ im betriebswarmen Zustand bei ca. 500 UPM
Wohl ein bisschen wenig oder??? Schonmal an die Fördermenge der ölpumpe gedacht???
Erstens lasse ich den Motor "NICHT" 10 Minuten im Standgas laufen,
und zweitens beobachte ich den Öldruck über ein Manometer.🙂
Was nützt denn das "beobachten" ?
Die Umlaufmenge ist zu gering , das ergibt punktuelle Hitze , der Kurbeltrieb wir stark belastet , das ist doch alles genügend
durchgekaut worden .
Aber Posercoolness schlägt echt alles in der Szene ...
Moin! Gestern hatte ich absolut keinen Bock die Karre auseinander zu reißen. Ich bin Thomas Idee mit dem Bier im Pool gefolgt. War ein voller Erfolg! 😁
Heute sind die Temperaturen viel angenehmer und ich werde nach der Arbeit gleich in der Garage verschwinden und mich an den Manifold machen. Versprochen! 😮
@Hansdampf: Standgas lag immer so bei gefühlt etwas hohen 900 RPM. Jetzt viel niedriger, ich habe es aber noch nicht gemessen.
@Thomas: Zündkerzen habe ich von vorn nach hinten getauscht, anschließend Kabel mit Steckern getauscht (hatte noch einen Satz rumliegen) und dann noch die Verkabelung an der Zündspule verdreht um diese zu prüfen.
Es ist ziemlich deutlich zu hören, dass aus dem einen Auspuffrohr ein Knall und aus dem anderen ein Pffft kommt. Ein Temperaturunterschied ist auch zu spüren und wenn ich während sie läuft den hinteren Kerzenstecker ziehe, gibt es keine Veränderung im Motorlauf. Zündfunke ist schön kräftig und reißt erst nach ca. einem cm ab.
Wenn ich die Drehzahl langsam erhöhe, springt der hintere Topf nach einem anfänglichen kurzen Patschen mit an.
Die Drosselklappe hatte ich schon beim zerlegen des Vergasers geprüft. Kein Spiel und auch vollständig geschlossen, also kein Spalt erkennbar.
Grüße vom Hulk