Stauassistent - Wann ist ein Stau ein Stau?

VW Passat B8

Hallo zusammen,

habe gestern einen B8 abgeholt mit Fahrerassistenzpaket Plus. Leider weiß ich nicht, wie ich den Stauassistenten aktivieren soll. Soweit ich weiß, soll das Auto in der Lage sein, im Stau bis 60 km/h selbstständig zu fahren (beschleunigen / bremsen / lenken / wiederanfahren auch nach 3 Sekunden Stillstand).

Laut Bedienungsanleitung muss für den Stauassi die adaptive Spurführung aktiv sein (habe ich - habe bei der Assistenzeinstellung im Navi-Display auch alle anderen Assis aktiviert) und das Fahrzeug muss gerade Spurbegrenzungen recht und links erkennen. Ein Einsatz innerorts wird laut Anleitung nicht empfohlen, aber müsste doch wohl dennoch möglich sein.

Gestern bin ich mit ACC (gesetzt auf ca. 50 km/h) innerorts auf einer gut ausgebauten, vierspurigen Straße mit Mittelstreifen gefahren. Das Fahrzeug hat die Spurbegrenzung links und rechts erkannt (kann man im Active Info Display erkennen). Dann gab es eine rote Ampel (war bisher leider die beste Stausituation, die ich finden konnte), also habe ich hinter dem Vordermann dank ACC angehalten. Nach drei Sekunden ist aber die Meldung "ACC anfahrbereit" im Display verschwunden und mein Passat fuhr nicht alleine wieder los. Das hätte ich aber in der Situation erwartet, da alle Voraussetzungen (Spurmarkierung erkannt, Auto vor mir, <60 km/h) erfüllt waren.

Daher die Frage: Was muss ich tun, damit der Stauassi mitspielt? Würde ich es im Display sehen, wenn er aktiv ist? Oder auch: Wann ist ein Stau ein Stau für den B8? 🙂

Danke!

Beste Antwort im Thema

Ich denke, in diesem Fall wird der Fahrer mal das Gehirn einschalten müssen und vielleicht auch selbst das Auto zur Seite bewegen müssen. Assistenten gut und schön, aber in manchen Situationen sollte wohl der Fahrer auch noch was tun.
Nachdem sich der LaneAssist an die Markierungen hält, wird er das auch nicht selbst machen können, da wie erwähnt, auf der Linie gefahren werden muss, um eine korrekte Rettungsgasse bilden zu können.

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Danke fÜr den Artikel, genau diesen habe ich gesucht.

"Dabei hängt sie sich je nach Tempo an den Vorausfahrenden und wechselt mit ihm bei entsprechendem Freiraum sogar die Spuren."

Tatsächlich kann der Stauassisten der neuen S-Klasse also doch etwas was der B8 nicht kann.

So, dank der neuen Erkenntnisse hier nochmal getestet.

Heute hat er (innerorts) problemlos auch unter 60 km/h die Spur gehalten (genau so, wie ich es seit gut 2 Jahren vom Golf 7 ab 60 km/h kenne). Von Stau war in der Situation nichts zu spüren - vor mir war ein Auto und das war es. Wenn das jerzt die volle Funktion ist, ist der Name des Assi etwas irreführend...

Mit dem Wiederanfahren konnte ich heute mangels Stillstand nichts testen.

Dass der Stauassi aber anscheinend auch nach 3 Sekunden Stillstand aussteigt und dann nicht selbstständig wiederanfährt, enttäuscht mich. Ich hatte die 3 Sekunden-Einschränkung in den B8-Ankündigungen damals nicht gelesen (oder überlesen). Auch im in diesem Thread verlinkten Youtube-Video wird das Thema gekonnt umgangen, indem gesagt wird, dass der Passat "nach kurzem Stillstand" alleine wiederanfährt.
Durch die Fußgängererkennung verstehe ich den 3 Sekunden-Ausschluss auch nicht mehr... Was soll er da denn nicht erkennen, was ein Wiederanfahren gefährlich macht?

Naja, jedenfalls war dadurch das Fahrerassi-Plus-Paket für mich sinnfrei und Fahrerassi-Paket hätte gereicht. Side Assist warnt mir zu früh (nicht nur im toten Winkel, sondern auch dann, wenn - zugegeben kleine - Lücken vorhanden sind), Stau-Assi ist nicht so wie von mir (offensichtlich fälschlicherweise) erwartet und Emergency-Assi... kann man nie ausschließen, dass er mal hilft, aber hätte ich doch bei dem Mehrpreis drauf verzichtet. Und mehr Unterschiede waren zwischen den beiden Paketen glaube ich nicht.

Das Fahrerassi-Paket ist dafür jeden Cent wert, gerade der DLA jetzt in Verbindung mit den LED-Scheinwerfern ist beeindruckend. Für mich nochmal ein echt großer Unterschied zu Xenon mit DLA. Zwar nicht so groß wie der Übergang von Halogen zu Xenon oder von Xenon zu Xenon mit DLA, aber deutlich spürbar vorhanden.

Hast du schon probiert statt wiederanfahren die Res-Taste am Lenkrad zu drücken? Sollte auch funktionieren.

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 12. Januar 2015 um 19:44:48 Uhr:


Hast du schon probiert statt wiederanfahren die Res-Taste am Lenkrad zu drücken? Sollte auch funktionieren.

Beim A6 4G (der statt einer Taste dafür (Gott sei Dank) einen kleinen Hebel hat), kann man diese Funktion bereits auslösen, wenn der Vordermann noch steht.

Die 3 oder 4 Sekunden, in denen das ACC "anfahrbereit" ist, fangen dann wieder neu an zu laufen.

---> gut möglich, daß das auch im Passat B8 so mit der RES-Taste geht!

(und ich meine mich zu erinnern, daß kurzes Antippen des gaspedals ebenfalls auf "anfahrbereit" umschaltet, wenn der Vordermann noch steht?)

Nützlich ist das z.B. an der roten Ampel: wenn die auf "gelb" angeht, kann man die Funktion auslösen - und meist fährt man dann auch automatisch los, weil der Vordermann innerhalb von 3-4 Sekunden vom Fleck kommt (allerdings u.U. gemächlich ... und nicht wie im manuellen Betrieb mit 50 cm Abstand *g*)

6502

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Zitat:

@pan1 schrieb am 12. Januar 2015 um 19:33:38 Uhr:


Was soll er da denn nicht erkennen, was ein Wiederanfahren gefährlich macht?

Klingt zwar blöd, ist aber doch irgendwie einleuchtend: Fahrer eingeschlafen (z.B. im "richtigen" Stau)?!

Zitat:

@pan1 schrieb am 12. Januar 2015 um 19:33:38 Uhr:


Durch die Fußgängererkennung verstehe ich den 3 Sekunden-Ausschluss auch nicht mehr... Was soll er da denn nicht erkennen, was ein Wiederanfahren gefährlich macht?

Du stehst in der Stadt an der Ampel, vor dir ein Vordermann. Zwischen euch ist ... hm... 1 Meter? ... Platz.

Vor dem Vordermann steht noch einer und wartet. Direkt vor der Ampel. Zwischen diesen ist 2 Meter Platz.

Die Ampel springt auf gelb & grün. Der ganz vorne fängt an zu fahren. Dein Vordermann fährt recht zügig los, fast zeitgleich mit dem ersten - er nutzt die größere Lücke aus.

Dein Auto (ACC) merkt das und fährt auch los.

In dem Moment "rennt" noch ein Fußgänger zwischen dir und deinem Vordermann über die Straße - weil er dachte, er hat noch genug Zeit um schnell "durchzusprinten".

---> Ich denke nicht, daß der richtig oder rechtzeitig erkannt werden könnte. Zu nah, zu schnell.

Aber nah genug zum Zusammenstoß - wenn du z.B. gerade nicht nach vorne schauen würdest.

Ich weiß, sehr theoretischer bzw. seltener Fall ... aber durchaus möglich. Und deshalb hat ein Hersteller da vorzusorgen.

--> evtl. müsste man hier auch die Ultraschallsensoren des Parkpiloten einbeziehen....dann könnte das sicherer sein

Zitat:

@doppel_X schrieb am 12. Januar 2015 um 20:53:11 Uhr:



Zitat:

@pan1 schrieb am 12. Januar 2015 um 19:33:38 Uhr:


Was soll er da denn nicht erkennen, was ein Wiederanfahren gefährlich macht?
Klingt zwar blöd, ist aber doch irgendwie einleuchtend: Fahrer eingeschlafen (z.B. im "richtigen" Stau)?!

Sowas ließe sich mit der richtigen Sensorik sicher auch lösen - und damit meine ich keine Erkennung von Schnarchgeräushcen ;-)

Idee:
Selbst im Stau sitzt ein (wacher) Fahrer nicht still wie Lot's Frau im Auto. Er greift z.B. mal ans lenkrad, bewegt dort seinen Arm. Er legt Arm/Hand auf Schalthebel / Mittelarmlehne / Türarmlehen und macht sie wieder hoch. Er bewegt den Kopf, den Oberkörper.

--> induktive (oder ist "kapzitative" der richtige Ausdruck?) Sensoren in Lenkrad / MAL / Tür sollten ein annäähern eines Körperteils erkennne können.
--> in der Sitzfläche könnte ein Sensor eingebaut sein, welcher Gewichtsverlagerungen erkennt
--> Bewegungsmelder im Dachhimmel könnten evtl. eine Bewegung vor Kopf, Armen oder Oberkörper abseits dieser "Ablage-Sensoren" erkennen.

"Möglich" wäre es also evtl. .... die Frage ist natürlich, was sowas kosten würde ;-)

6502

Zitat:

@6502 schrieb am 12. Januar 2015 um 20:44:27 Uhr:


Die 3 oder 4 Sekunden, in denen das ACC "anfahrbereit" ist, fangen dann wieder neu an zu laufen.

---> gut möglich, daß das auch im Passat B8 so mit der RES-Taste geht!

Genau das macht die Taste Res (ume).

Gas geben vielleicht auch, aber probiert habe ich das noch nicht mit anderem Auto davor.

Zitat:

@6502 schrieb am 12. Januar 2015 um 21:03:03 Uhr:


"Möglich" wäre es also evtl. .... die Frage ist natürlich, was sowas kosten würde ;-)

6502

Daher wohl die "etwas einfachere" 3-Sekunden-Variante ;-)

Schade dass es auch noch so etwas gibt wie gesetzliche Vorgaben. Gerade aktuell gibt es viele Artikel zu dem Thema autonomes Fahren anlässlich der CES und da dreht es sich eben auch um das Wiener Abkommen, da steht nun einmal seit den 60er Jahren drin, dass der Fahrer jederzeit der Führer des Fahrzeugs sein muss. Die 3 Sekunden sichern genau das ab. Du sagst dem Auto fahr weiter und wenn du nur den Daumen bewegst. Das ist ja kein Problem, da du ja auch eine Hand am Lenkrad haben musst. Siehe oben mit dem Fahrer muss jederzeit die Kontrolle haben. 😉 ACC bremst ja auch nicht mit voller Kraft auf der Autobahn ab. Wenn ein starker Bremsdruck notwendig ist piepst und leuchtet das Auto und wenn du dann bremst kommt die volle Bremskraft, darauf ist das Auto vorbereitet. Und klar könnte das System voll Bremsen. Es darf es aber nicht. Das System könnte im Stau 5 Tage am Stück anfahren und anhalten oder nach 30 Min wieder anfahren. Es darf es aber nicht.

Daher nicht auf VW schimpfen sondern hoffen, dass es bald Anpassungen bei den Gesetzen gibt.

Danke für die Antworten.

Das ist auch weniger "auf VW schimpfen", sondern vielmehr hinterfragen, was die Gründe sein könnten, dass es nach 3 Sekunden nicht alleine weitergeht. Und da wurde ja zumindest ein relativ fiktiver genannt ;-).

Aber wie ist es denn bei der C-Klasse, die soll ja wohl einen guten Stau-Assistenten haben (und dann vermutlich / hoffentlich auch die S-Klasse)? Sind dort auch die drei Sekunden drin, oder geht es da immer alleine weiter? Dort kann ja der Fußgänger genau so im letzten Moment vors Auto springen oder der Fahrer eingeschlafen sein...

Wenn man jetzt nur den ACC bis 160km/h mit DSG hat aber kein Lane Assist, dann arbeitet das System ja auch mit Fahrzeugstop-Funktion und wieder anfahren. Der Unterschied zum Stauassistenten ist dann doch nur, dass man ohne den Stauassistenten selber lenken muss, oder?

Zitat:

Auch bei starkem Verkehr können Sie entspannt Ihr Ziel erreichen. Die automatische Distanz-Regelung ACC und das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ passen zusammen mit der City-Notbremsfunktion Ihre Geschwindigkeit an die des Ihnen vorausfahrenden Fahrzeugs an. Und das sogar bei stockendem Verkehr oder in der Innenstadt. Der von Ihnen vorgegebene Abstand wird stets eingehalten. Sollten Sie sich zu schnell einem Fahrzeug nähern, wird im Notfall so viel Bremsdruck erzeugt, dass eine Kollision verringert oder sogar ganz vermieden werden kann. So erleben Sie besonderen Komfort, der zudem erhöhte Sicherheit ermöglicht.

• Automatische Distanzregelung ACC "stop & go", inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer
• Umfeldbeobachtungssystem "Front Assist", City-Notbremsfunktion (für automatische Distanzregelung ACC bis 160 km/h)

Bei der ganzen Diskussion dürft ihr nicht vergessen, dass es sich hier um einen Assistenten handelt und nicht um einen Autopiloten. Das dauert noch ein paar Jährchen. 😉

Trotzdem bleibt die Frage, wo nun die Unterschiede zwischen "nur" ACC + Lane Assist und dem teureren Stauassistenten sind...

Sogar bei Wikipedia gibt es zumindest etwas dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stauassistent#Fahrzeuge_mit_Stauassistent

Wobei auch dort nicht klar wird ob der Passi dem vorherigen Auto folgen kann oder nur der Fahrbahnmarkierung. Kann man beides interpretieren...

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