Startprobleme: je kälter desto schlimmer
Ford Focus tdci, 1,8 L, 100 PS, Bauj. 05/03, 75.000 km
Startprobleme: je kälter desto schlimmer
Liebe motor-talker,
im Sommer habe ich mir einen gebrauchten Ford Focus tdci gekauft. Vielleicht kann mir ja der eine oder andere unter Ihnen zu nachstehendem Problem einen Rat geben. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, denn ich bin mittlerweile schon sehr verzweifelt.
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Motor startet umso schlechter, je kälter es ist (längere Standzeit über Nacht, Winter etc.). Motor startet besser bei zweitem Zündvorgang oder wenn mehrmals vorgeglüht wurde.
Spritverbrauch und Höchstgeschwindigkeit in der Norm.
Zunächst wurde in einer freien Werkstatt als i. O. bestätigt:
Batterie, Glühkerzen.
On-Bord-Fehlerdiagnose: keine Fehler.
Dann wurde in einer Ford-Werkstatt ebenso als i. O. bestätigt:
Batterie, Glühkerzen.
On-Bord-Fehlerdiagnose: keine Fehler.
Der Wagen stand zur Kontrolle eine Woche auf dem Parkplatz der Fordwerkstatt.
Die Nächte waren nicht besonders kalt, aber ausreichend (minimal 7 Grad).
Achselzucken in der Ford-Werkstatt. Laut KFZ-Meister wäre der Wagen dort morgens immer angesprungen. Eine neue Software mit verbessertem Vorglühen für die kalte Jahreszeit wurde aufgespielt. Die zeigt aber bis heute keine Wirkung.
Noch als ich den Wagen vom Werkstattparkplatz abends abholte - das gleiche Spiel:
1 x vorglühen, starten, tot.
Noch einmal vorglühen, starten, Motor läuft.
Ich solle wiederkommen, wenn es richtig kalt ist. Dann würde die Fehlersuche leichter sein.
Summe für die Nichterkenntnis 400 Euro.
Und der Vorschlag vom KFZ-Meister: Im nächsten Schritt Ventile einstellen (100 Euro).
Und wenn das auch nichts bringt, die Einspritzdüsen austauschen (600 Euro).
Das Ventilspiel wurde jetzt in einer freien Werkstatt nach Ford-Vorgabe eingestellt. War laut des freien KFZ-Fachmanns im Grunde nicht nötig. Nun gut, der Motor scheint jetzt etwas ruhiger zu laufen. Aber hinsichtlich des Startverhaltes hat das nichts gebracht.
In diesen Tagen kommt die Frostgrenze immer mehr in Reichweite. Ich muss nach dem Vorglühen mindestens 5 Sekunden lang den Starter kurbeln lassen, ehe der Motor nach dem Startruckeln läuft. Und! Auch nach einer Fahrt von rund 20 Kilometern, springt der Wagen nach einer kurzen Standzeit (wenige Minuten) auch nicht nach dem ersten Vorglühen an.
Laut Ford-Werkstatt wären nun die Einspritzdüse dran. Getreu dem Ausschlussprinzip: Irgendetwas muss es ja sein. Wie verzweifelt doch vermeintliche Fachleute sein können. Wie gut, dass die Profis nicht mit den Rückleuchten weitermachen würden. Mein Groll und Misstrauen gegenüber der Ford-Werkstatt soll hiermit aber zunächst enden.
Kann das überhaupt sein, dass ein Diesel-Direkteinspritzer mit unveränderten Leistungs- und Verbrauswerten defekte Einspritzdüsen haben kann?
Und wenn nein, woran könnte es dann liegen?
Und wie sollte der versierte Fachmann vorgehen, um die Fehlerquelle zielgerichtet einzugrenzen. Das würde nämlich den Geldbeutel des Kunden schonen und damit Aussagen wie "Der nächst ist ein Japaner" vermeiden.
Über eine kluge Einschätzung würde ich mich sehr freuen.
Beste Grüße, Mike Wilhelm
36 Antworten
dickeres Öl? Bewirkt das nicht genau das Gegenteil, sprich das er noch schlechter anspringt da der Motor in der Start-Drehzal absinkt weil er mehr arbeiten muß um das Öl zu transportieren?
Re: Startprobleme: je kälter desto schlimmer
Zitat:
Original geschrieben von wilhelm02
[...]
Eure vorgeschlagenen Maßnahmen- erneuerter bzw. entwässerter Kraftstofffilter
- Nockenwellensensor
- Kompressionsdiagram
- dickeres ÖlDie Einspritzdüsen verdächtigt offenbar niemand. Das bedeutet für mich, dass ich mir eine kompetentere Ford-Werksatt suchen muss, als meine derzeitige, in der der Meister als nächstes den Austausch dieser Teile vorschlug.
Beste Grüße, Mike Wilhelm
So 'ne Ferndiagnose ist immer kritisch, aber die Injektoren sind durchaus ein Kandidat für Kaltstartprobleme. Schon wenn die z.B. verdreckt sind und das Spritzbild nicht mehr stimmt (statt feiner Nebel eher dicke Tropfen) zündet das bei kaltem Motor nur widerwillig und rußt bei jeder Temperatur.
Dickeres Öl ist m.E. für Kaltstartprobleme kontraproduktiv. Im Verhältnis ist eh jedes Öl im kalten Zustand zäh wie Honig.
Kompression würde ich auch fast ausschließen. Dann würde er auf dem entsprechenden Zylinder überhaupt nicht anspringen. Wenn er einmal läuft, läuft er aber.
Gruss
PS:
Kannst mal den alten Taxitrick probieren. 1/2 bis ganzen Liter selbstmischendes Zweitaktöl zur Tankfüllung hinzugeben und damit fahren. Schaden kann's nicht und falls es an verschmutzen Injektoren liegt hast du gute Chancen, dass die damit wieder sauber und gängig werden.
also ich habe mich dazu entschieden jetzt immer ca. 10 sec. nach dem Glühende erst zu starten, ging heute morgrn recht gut....war ja auch net ganz soooo kalt.
Habe auch die Probleme, leider habe ich diesen Thread gerade erst gesehen, daher hier der Link meines Threads:
http://www.motor-talk.de/t1303749/f283/s/thread.html
Habe den Focus als Neuwagen, es wurde von Jahr zu Jahr schlechter und zwei Fordwerkstätten wollten oder konnten während der Garantiezeit nichts finden...
Thorsten
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bin zwar kein ford focus fahrer, aber fahr ein konkurrenzwagen derselben klasse 🙂
bei meinem Opel Astra 1,7 CDTI (und auch bei anderen aus dem Astra Forum) hilft folgendes:
Achtet mal darauf wann ihr den Motor startet und wie er dann anspringt.
Bei uns im Forum is es so, dass man den Motor unmittelbar nach dem Erlischen sämtlicher Kontrollleuchten starten muss, dann springt er auch gut an.
Wartet man dagen 5-10 sek oder noch länger, orgelt er oft 2-3 sek.
Auch wenn das vorglühlämpchen nur den bruhteil einer sekunde leuchtet, wartet, bis die andern lämüpchen aus sind und startet dann DIREKT.
Heißt zwar nicht, dass das bei Opel und Ford Dieseln gleich ist, aber ihr könnt ja mal drauf achten 😉
Hab´s die letzten paar Tage extra mal mit langer bzw. längerer Vorglühzeit ausprobiert und siehe da, der Motor springt schneller an und läuft richtig kultiviert...ist aber schon sehr komisch, wie lang soll ich denn vorglühen, wenn´s bald richtig kalt in der Früh ist bzw. wird!!?
Zitat:
Original geschrieben von 320d-RACER
Hab´s die letzten paar Tage extra mal mit langer bzw. längerer Vorglühzeit ausprobiert und siehe da, der Motor springt schneller an und läuft richtig kultiviert...ist aber schon sehr komisch, wie lang soll ich denn vorglühen, wenn´s bald richtig kalt in der Früh ist bzw. wird!!?
Heute Morgen gegen 10 war es bei uns etwa 10 Grad unter Null, in der Nacht sicherlich noch ein paar Grade weniger. Das Vorglühen hat relativ lange gedauert, 5 Sekunden bestimmt; zweimal lasse ich ihn im Winter eh vorglühen, nach dem zweiten Mal habe ich aber nicht gleich nach Erlöschen aller Lampen, gestartet und der Motor sprang nicht an, vielleicht habe ich den Schlüssel zu schnell gedeht.
Laufen tat er dann aber direkt nach Vorglühvorgang Nr.3, und zwar tadellos und ohne zu orgeln. Auch lief er sehr kultiviert, als ob er schon Betriebstemperatur erreicht hätte.
Aber ich stell mir nun die ähnliche Frage: hier in Estland kann es auch mal tagsüber -20 Grad oder kälter sein (letztes Jahr gab es da so einige Tage).....wie oft und wie lange soll ich das Auto denn dann vorglühen?
Nachtrag:
Heute Morgen 10 Uhr bei -13 Grad den Focus ohne Probleme gestartet, in der Nacht sollen es -18 Grad gewesen sein. Sehr gutes Startverhalten, auch ist er relativ schnell nach 15 Minuten warm gewesen.
Guter Junge ! ;-)
@estico: Wie hast denn das bitte genau angestellt, das er so schnell angesprungen ist? 😉 Komischerweise nutzte
gestern Abend (waren so um die MINUS 2° C) nicht mal ein wirklich langes, jedoch einmaliges Vorglühen etwas, mußte sogar noch ein wenig "orgeln", bis er ansprang.
Bin schon auf heute Abend gespannt, wie es ablaufen wird!
Zitat:
Original geschrieben von 320d-RACER
@estico: Wie hast denn das bitte genau angestellt, das er so schnell angesprungen ist? 😉 Komischerweise nutzte
gestern Abend (waren so um die MINUS 2° C) nicht mal ein wirklich langes, jedoch einmaliges Vorglühen etwas, mußte sogar noch ein wenig "orgeln", bis er ansprang.
Bin schon auf heute Abend gespannt, wie es ablaufen wird!
"Schnell" angesprungen ist er auch nicht, ich habe ihn sicherheitshalber zweimal vorgluehen lassen, hat insgesamt locker 10 oder 12 Sekunden gedauert; sobald alle Läpchen erloschen waren den Schluessel gedreht, und er lief.Georgelt hat er nicht, ich musste auch kein Gas geben. Die nächsten Tage wird es ähnlich kalt werden, ich hoffe also, ich habe den Focus nicht zu frueh gelobt. ;-)
Vielleicht spielt auch der Feuchtigkeitsanteil der Luft eine Rolle. Bei den momentanen Temperaturen hier ist der gleich Null, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sieht das doch anders aus.
Zitat:
Original geschrieben von mechanic74
Direkteinspritzer und Common-Rail Motoren muss man natürlich auch vorglühen,besonders bei den jetzigen Temperaturen.
Auch nach 20km Fahrt und nur wenigen Minuten Motorstop? Kann ich nicht so ganz dran glauben, dass es an der Vorglühanlage liegt.
Zumal ein schlecht vorgeglühter Diesel, wenn er dann doch irgendwann anspringt, ziemlich unrund läuft.
Zitat:
Original geschrieben von FocusGT
Wenn der Anlasser durchdreht kann es eigentlich nicht an der Wegfahrsperre liegen...
Warum nicht? Ich kenne das Fordsystem zwar nicht so genau, aber die Wegfahrsperre unterbricht normal nur die Einspritzung (beim Benziner auch die Zündung). Der Anlasser dreht trotzdem durch. Deswegen tippe ich auch fast darauf, das hier der Fehler zu suchen ist. Und beim zweiten Versuch spring der Wagen halt normal an.
Oder halt an irgendeinem Sensor (NW oder Temp.), der dem Motorsteuergerät falsche Daten liefert. Leider nicht falsch genug, um einen Fehlercode zu provozieren. Dann dürfte der Motor aber nicht beim 2. Versuch so gut anspringen.
Heute früh probierte ich es mit dem Starten bzw. Vorglühen auf einem "anderen" Weg: Hatte insgesamt 3x jeweils für 10 Sek. vorgeglüht, da mußte der Anlasser nur sehr kurz anlaufen, bis der Motor schön lief. Nach Dienstschluß heut Abend (mein Auto steht leider in keiner warmen TG!) wende ich obige Prozedur abermals an, mal seh´n, wie´s dann laufen wird. 😉
Startprobleme
Hallo,
hatte im letzten Winter die gleichen Probleme - je kälter es war desto schlechter sprang er an.
Das gesamte Sommerhalbjahr hindurch war davon dann nichts mehr zu spüren.
Habe danach im Herbst im Rahmen der sowieso fälligen Inspektion die Batterie und die Glühkerzen tauschen lassen - das Zeugs hat meiner Meinung nach nach 6 Jahren und ca. 100.000 km seine Schuldigkeit getan.
Jetzt springt er an wie ein Neuwagen, auch bei Kälte und Nässe.
Kosten: Batterie ca. 140€, Glühkerzen (alle 4) ca. 100€ bei einer Fordwerkstatt.
Gruss
Klaus
Re: Startprobleme
Zitat:
Original geschrieben von Sturisoma
...die Batterie und die Glühkerzen tauschen lassen - das Zeugs hat meiner Meinung nach nach 6 Jahren und ca. 100.000 km seine Schuldigkeit getan.
Okay, bei dieser Fahrleistung bzw. Alter des Wagens laß ich mir´s ja eingehen, aber in
meinemFall, wo der Focus
gerade mal
3 Jahre und knapp über 27.000 kmdrauf hat find ich´s schon ein wenig früh, wenn sich da was anbahnt. Außerdem ist meine Batterie noch total fit, hab sie erst vor ein paar Wochen am Ladegerät gehabt, wo´s nach 5 Minuten grün leuchtete. 😉
Re: Re: Startprobleme
Zitat:
Original geschrieben von 320d-RACER
Okay, bei dieser Fahrleistung bzw. Alter des Wagens laß ich mir´s ja eingehen, aber in meinem Fall, wo der Focus
gerade mal 3 Jahre und knapp über 27.000 km drauf hat find ich´s schon ein wenig früh, wenn sich da was anbahnt. Außerdem ist meine Batterie noch total fit, hab sie erst vor ein paar Wochen am Ladegerät gehabt, wo´s nach 5 Minuten grün leuchtete. 😉
wer kauft sich denn bei einer fahrleistung von 27k km in drei jahren auch einen diesel? 😉