Starker Überdruck im Kurbelgehäuse – OM651, bitte um Rat
Hallo zusammen,
ich brauche eure Unterstützung, da ich mit meinem OM651 ein ernstes Problem habe:
Beim Öffnen des Öleinfülldeckels entweicht ein deutlich spürbarer Überdruck aus dem Kurbelgehäuse.
Einen neuen originalen Ventildeckel inkl. Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung habe ich bereits verbaut. Trotzdem tritt das Problem weiterhin auf.
Aufgefallen ist es mir letztes Wochenende während einer Autobahnfahrt. Im Cockpit erschien die Meldung „Beim nächsten Tankstopp Öl kontrollieren“. Als wir kurz darauf auf einem Rastplatz anhielten, war das Auto bis zur Heckklappe mit Öl bespritzt. Der gesamte Motorraum und auch der Unterfahrschutz sind stark verölt.
Zum Glück hat uns eine nette Familie mit einem Liter Motoröl ausgeholfen, damit wir es bis zum nächsten Baumarkt geschafft haben. Danach mussten wir ca. 150 km über Landstraßen zurückfahren.
Meine Vermutung: Der hohe Druck im Kurbelgehäuse hat den Ventildeckel bzw. einige Dichtungen/Simmerringe herausgedrückt oder verschoben.
Meine Fragen an euch:
- Woher kann dieser starke Überdruck im Kurbelgehäuse kommen, wenn die Kurbelgehäuseentlüftung bereits erneuert wurde?
Wichtig: Ich konnte bislang keine auffällige Rauchentwicklung aus dem Auspuff feststellen.
Ich wäre sehr dankbar für jeden Hinweis oder Tipp zur weiteren Fehlersuche!
Viele Grüße
Harryc4
7 Antworten
Ich würde die Kompression mal messen (lassen), ein solch heftiges Entweichen des Öls muss ja eine Ursache haben.
Moin,
aus Erfahrung habe ich gelernt, bei Problemen zunächst auch die selbst vorgenommenen Änderungen / Arbeiten kritisch zu betrachten.
Warum wurde der Ventildeckel getauscht?
Es gibt mindestens zwei Teilenummern für den Ventildeckel, die sind für die jeweilige Bauzeit nach Motornummern bzw. Datum gültig (30.12.2011 als Stichtag)
Die Motorentlüftung des OM651 enthält ein federbelastetes Rückschlagventil in Form einer Membrane. Dieses Teil gibt es von Fremdanbietern auch als Reparatursatz einzeln. Dieses Rückschlagventil geht normalerweise bei geringem Überdruck auf und lässt den Druck in den Schlauch zur Reinluftkammer am Ansaugrohr ab, dort kann er durch den (offenen?) Schlauch widerstandslos entweichen.
Am Anschluss des Schlauches zur Reinluftkammer sitzt möglicherweise noch so etwas wie ein Sensor, siehe Steckeraufnahme auf dem zweiten Bild. Ein Ventil würde ich hier nicht erwarten(?).
Ich würde hier alle Teile auf Durchgang kontrollieren (ein vergessener Lappen genügt für Verstopfung....)
Gruß
Pendlerrad
Moin Pendlerrad,
vielen Dank für deine Rückmeldung – ich bin da ganz deiner Meinung, was die kritische Betrachtung der eigenen Arbeiten angeht. Ich versuche immer, meine durchgeführten Arbeiten im Nachhinein nochmals zu reflektieren. Bin eben nur ein „Hobbyschrauber“ mit viel Spaß und Ehrgeiz, den Wagen wieder heile zu bekommen.
Das mit dem federbelasteten Rückschlagventil war mir bekannt. Da aber durch den Überdruck sehr viel Öl unterm Rail und vor allem mehr zur Stirnseite hin vorhanden war, habe ich mich entschieden, doch einen neuen Ventildeckel beim Freundlichen über die FIN zu kaufen. Leider hat der Tausch das Problem nicht gelöst.
Ich lege dir mal ein Foto bei, wie die Reinluftkammer bei mir aussieht – vielleicht hilft das ja, die Ursache etwas besser einzugrenzen.
Viele Grüße
Harry
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Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 17. August 2025 um 15:19:49 Uhr:
Moin,
aus Erfahrung habe ich gelernt, bei Problemen zunächst auch die selbst vorgenommenen Änderungen / Arbeiten kritisch zu betrachten.
Warum wurde der Ventildeckel getauscht?
Es gibt mindestens zwei Teilenummern für den Ventildeckel, die sind für die jeweilige Bauzeit nach Motornummern bzw. Datum gültig (30.12.2011 als Stichtag)
Die Motorentlüftung des OM651 enthält ein federbelastetes Rückschlagventil in Form einer Membrane. Dieses Teil gibt es von Fremdanbietern auch als Reparatursatz einzeln. Dieses Rückschlagventil geht normalerweise bei geringem Überdruck auf und lässt den Druck in den Schlauch zur Reinluftkammer am Ansaugrohr ab, dort kann er durch den (offenen?) Schlauch widerstandslos entweichen.
Am Anschluss des Schlauches zur Reinluftkammer sitzt möglicherweise noch so etwas wie ein Sensor, siehe Steckeraufnahme auf dem zweiten Bild. Ein Ventil würde ich hier nicht erwarten(?).
Ich würde hier alle Teile auf Durchgang kontrollieren (ein vergessener Lappen genügt für Verstopfung....)
Gruß
Pendlerrad
Moin Pendlerrad,
vielen Dank für deine Rückmeldung – ich bin da ganz deiner Meinung, was die kritische Betrachtung der eigenen Arbeiten angeht. Ich versuche immer, meine durchgeführten Arbeiten im Nachhinein nochmals zu reflektieren. Bin eben nur ein „Hobbyschrauber“ mit viel Spaß und Ehrgeiz, den Wagen wieder heile zu bekommen.
Das mit dem federbelasteten Rückschlagventil war mir bekannt. Da aber durch den Überdruck sehr viel Öl unterm Rail und vor allem mehr zur Stirnseite hin vorhanden war, habe ich mich entschieden, doch einen neuen Ventildeckel beim Freundlichen über die FIN zu kaufen. Leider hat der Tausch das Problem nicht gelöst.
Ich lege dir mal ein Foto bei, wie die Reinluftkammer bei mir aussieht – vielleicht hilft das ja, die Ursache etwas besser einzugrenzen.
Viele Grüße
Harry
Zitat:
@fotom schrieb am 17. August 2025 um 03:34:50 Uhr:
Ich würde die Kompression mal messen (lassen), ein solch heftiges Entweichen des Öls muss ja eine Ursache haben.
Druckverlustprüfung dürfte sinnvoller sein, aber der Heimanwender hat dafür i.d.R. nicht das nötige Gerät...
lass das bitte mit den Vollzitaten, das kostet nur Platz und macht das Thema unübersichtlich.
Du kannst eigene Beiträge eine Stunde lang über den angezeigten "Stift" editieren.
Bei Zitaten solltest Du im Entwurf alles löschen, das Du für einen direkten Bezug nicht brauchst.
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Zur Entlüftung:
Auch an Deiner Reinluftkammer sitzt ein Stutzen mit elektrischem Anschluss. Das Teil wird im Zubehör auch als Bypassheizung bezeichnet, der elektrische Anschluss könnte für eine Heizung zum Vereisungsschutz sein.
Dieses Entlüftungsrohr kann auch ein Rückschlagventil enthalten. Das Ventil kann klemmen (Wenn beidseitig verwendbar kann es auch falsch herum eingesetzt sein. Ein ggf. aufgeprägter Pfeil gibt die Durchlassrichtung an, muss immer vom Motor weg zum druckfreien Raum zeigen, Beispiel im Bild).
Wenn Du die FIN angibst kommt man schneller zu passenden Teilenummern und Detailinformationen.
Gruß
Pendlerrad