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Spritverbrauch pulse and glide vs Konstantfahrt im Selbstversuch

Themenstarteram 21. April 2017 um 16:20

Aufgrund der Diskussion in einem anderen Thread dachte ich, dass wir das mal separieren.

Es geht darum, wie die Verbrauchsunterschiede zwischen einem konstanten Tempo und pulse and glide sind.

Pulse and glide, was ist das?

Beispiel: Zielgeschwindigkeit ist 80km/h

Von 70km/h mit viel Last bei moderater Drehzahl beschleunigen auf 90km/h

Auskuppeln und rollen lassen bis man 70km/h wieder erreicht.

Und wieder von vorne.

Idee:

Mit pulse and glide erzeugt man die benötigte Leistung für die Fortbewegung unter recht viel Last und dadurch in einem Bereich mit gutem Wirkungsgrad des Motors.

Dadurch sollte theoretisch der Spritverbrauch geringer ausfallen als bei einer Konstantfahrt.

Theoretisch wie gesagt.

Praktisch sind dort viele einer anderen Meinung.

Zwei Leute haben auch schon rumgetestet.

Soll hier dazu dienen, das nochmal übersichtlich behandeln zu können.

 

Getestet werden sollte im idealfall auf gleicher Strecke bei gleichen Bedingungen in gleiche Fahrtrichtung.

Ein Durchgang mit konstant 80km/h

Den anderen Durchgang mit 80km/h starten. Leerlauf bis 70km/h.

Mit viel Last wieder auf 90km/h beschleunigen bei moderater Drehzahl (Diesel oder Turbo-Benziner 1700-2400u/min und Saugbenziner ungefähr 300-500u/min mehr)

Dann wieder im Leerlauf das Tempo auf 70km/h abfallen lassen.

Und wieder von vorne!

Und als Vergleich nochmal 80km/h in Konstantfahrt.

Verbrauchswerte laut Bordcomputer sind dabei ausreichend.

Es geht nicht um absolute Genauigkeit des Verbrauchs.

Sondern um das Verhältnis zwischen Konstantfahrt und pulse/glide

80km/h sind auch kein muss!

Ebenso kann das Spektrum zwischen Minimal und Maximalgeschwindigkeit wegen mir auch etwas größer sein.

Wichtig ist ein vergleichbares Durchschnittstempo.

Nur bei sehr hohen Geschwindigkeiten wo der Luftwiderstand irgendwann eine zu große Rolle spielt sollten eher rausgelassen werden.

 

 

Info für alle, die sich jetzt an die Rübe fassen

....und sich denken, wie kann man sowas bloß diskutieren.

Es ist allen bekannt, dass sowas im Straßenverkehr mehr oder weniger nicht umsetzbar ist!

Für den Hinterherfarenden käme sonst unweigerlich der Wunsch nach einer Boden-Boden-Rakete auf ;)

 

 

 

Beste Antwort im Thema

Pulse & Glide kann schon von der Theorie her nicht sparsamer sein als die konstante Fahrt: der Verbrauchsvorteil des Lastbetriebs bei der Beschleunigung steht dem viel höheren Verbrauch für die Beschleunigung und dem höheren Verbrauch bei der höheren Geschwindigkeit gegenüber. Dazu ist es nicht so, dass man bei 90 die Zeit aufholt, die man bei 70 verloren hat. Einfach kurz nachrechnen... 80 konstant dürfte wohl billiger sein... :)

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Falls es einen Minderverbrauch von ein paar Stamperln gibt, wird der mit Sicherheit vom höheren Verschleiß an Kupplung, Synchronringen und Motorlagerungen aufgefressen. Hinzu kommt noch die Schadstoffemission, die von einer nicht kontinuierlichen Fahrweise sicherlich nicht profitieren dürfte.

Themenstarteram 21. April 2017 um 16:28

Das ist alles bekannt!

Es geht nur darum, das jetzt mal auszutesten um mal ein paar Zahlen zu haben.

Dass der Verbrauchsvorteil zu dem Verschleiß in keinem Verhältnis stehen dürfte steht gar nicht zur Debatte.

Ich würde das generell ohne auskuppeln machen und einfach im hohen Gang rollen lassen, damit die Schubabschaltung arbeiten lassen und zudem die Kupplung schonen.

 

Ob man im Leerlauf tatsächlich Kraftstofff spart, hängt dabei dann z.B. von so Faktoren wie dem Standgasverbrauch ab und wie stark das Fahrzeug bei geschlossener Kupplung in Relation zum Leerlauf verzögert (Übersetzung, Kompression, Nebenaggregate). Im Vergleich zur Konstantfahrt sind dann noch so Sachen wie Zylinderabschaltung und ihre Nutzbarkeit etc. interessant.

Sprich, egal was wir hier rausbekommen, dürfte keine Allgemeingültigkeit haben, da jedes Fahrzeug anders ausgelegt ist (mit Absicht oder nicht).

Es gibt z.B. Automaten, die beim Rollen lassen einen Gang runter schalten, was zwar dem Fahrverhalten zu Gute kommt, das Fahrzeug aber auch stärker verzögern lässt.

Zylinderabschaltungen können permanent, last- oder drehzahlabhängig sein, was sich alles unterschiedlich auswirkt.

Klappenauspuffanlagen wirken sich z.B. auch auf den Verbrauch aus und auch dort ist interessant wann sie angesteuert werden.

Ja, funktioniert! Ist nervig, strengt an, sorgt für Stress und Frust beim nachfolgenden Verkehr.

Fazit: Ist es nicht Wert, da dies nur auf langer Strecke funktioniert. 20 km/h sollte man nur pendeln, wenn keiner hinter einem ist.

MfG

Zitat:

@Johnes schrieb am 21. Apr. 2017 um 18:46:18 Uhr:

Ja, funktioniert! Ist nervig, strengt an, sorgt für Stress und Frust beim nachfolgenden Verkehr.

 

Fazit: Ist es nicht Wert, da dies nur auf langer Strecke funktioniert. 20 km/h sollte man nur pendeln, wenn keiner hinter einem ist.

 

MfG

Wobei man ehrlich gesagt gar nicht so lange ausrollen muss, es sei denn man will/ muss eh langsamer werden.

Das vorrangige Ziel ist ja nur, den Motor mit hoher Last zu betreiben und das geht auch in kürzeren Abständen.

Themenstarteram 21. April 2017 um 17:44

So.

Ich habe mich direkt nach dem Eingangspost übrigens auf den Weg gemacht um zumindest eine Versuchsreihe zu fahren! War eine gute Stunde unterwegs.

Im Dienste der Wissenschaft :D

 

Vorweg habe ich auf einem einsehbaren Stück einen kurzen Clip gedreht um Drehzahl und Vorgehen vor Augen zu haben

https://www.youtube.com/watch?v=V0BK9-R447U

Zur Strecke:

Bin immer gen Westen gefahren das selbe Streckenstück.

Länge 5 Kilometer. Komplett flach. Keinerlei Höhenmeter

 

Zum Auto:

Peugeot 207 als Cabrio

Der 1.6 Liter Saugmotor. Benziner also!

120PS aber relativ wenig Drehmoment

Die Übersetzung ist wie im Video zu sehen sehr kurz.

Ich bin alles im 5. und höchsten Gang gefahren.

 

3 Versuche bin ich gefahren.

1.Versuch

Pulse and glide

Bei 80km/h gestartet

Bis 70 im Leerlauf rollen lassen

Mit viel Last auf 92 beschleunigt

Bis 70 im Leerlauf rollen lassen

Und wieder mit viel Last beschleunigt.

Am Startpunkt und Endpunkt hatte ich jeweils 80km/h drauf (wichtig!)

Durchschnittstempo: 78km/h

Durchschnittsverbrauch: 4.3l/100km

 

2.Versuch

Konstantes Tempo von 78km/h

Durchschnittstempo: 78km/h

Durchschnittsverbrauch: 4.6l/100km

 

3.Versuch

Pulse and glide. Aber mit eingelegtem Gang!

Das Ergebnis fand ich überraschend!

Also beim "glide" mit der Schubabschaltung gearbeitet!

Vorgehen genau so wie bei Versuch 1, nur halt ohne Leerlauf sondern glide mit eingelegtem Gang

Durchschnittstempo: 78km/h

Durchschnittsverbrauch: 5.3l/100km

Der Unterschied davon zu Versuch 1 finde ich frappierend hoch!

Aber da spielt sicherlich die sehr kurze Getriebeübersetzung eine große Rolle wodurch die Motorbremswirkung relativ groß ist!

Wenn ich ehrlich bin habe ich hier eigentlich mit einem Ergebnis gerechnet was deutlich näher an dem Verbrauch der Konstantfahrt liegt

 

Also wissen wir schonmal eines.

Bei einem Saugbenziner scheint es einen klaren Unterschied zu geben!

Das kann natürlich bei einem Diesel wieder völlig anders aussehen!

Pulse & Glide kann schon von der Theorie her nicht sparsamer sein als die konstante Fahrt: der Verbrauchsvorteil des Lastbetriebs bei der Beschleunigung steht dem viel höheren Verbrauch für die Beschleunigung und dem höheren Verbrauch bei der höheren Geschwindigkeit gegenüber. Dazu ist es nicht so, dass man bei 90 die Zeit aufholt, die man bei 70 verloren hat. Einfach kurz nachrechnen... 80 konstant dürfte wohl billiger sein... :)

Zitat:

schon von der Theorie

Und Praxis ist oft etwas ganz anderes, wie @Leons Versuch aufzeigt. ;)

 

Zitat:

Dazu ist es nicht so, dass man bei 90 die Zeit aufholt, die man bei 70 verloren hat. Einfach kurz nachrechnen... 80 konstant dürfte wohl billiger sein.

Schon wieder die nächste praxisferne Theorie, weil sie ohne jedweden Zeit-, bzw. Steckenbezug ist.

 

70 bis 90 in 15 Sekunden ; 90 bis 70 in 15 Sekunden ergibt 80er Schnitt ;)

solange man nicht im Bereich der Volllastanfettung kommt, ist der höhere Wirkungsgrad bei höherer Last verbrauchsmindernd. Erst, wenn man zu viel Gas gibt, wird die Rechnung negativ.

Es ist ein Unterschied, ob ich mit 0.24 oder 0.40 in Wirkungsgrad beschleunige. Wenn ich bei wenig Last mit 0.24 beschleunige, verbrauche ich mehr, als wenn ich gleiche Arbeitsleitung mit 0.40 erreiche.

MfG

Hier wurde ein Aspekt nicht beachtet: Ein Bordcomputer wird üblicherweise bei häufig wechselnden Lasten unpräzise - eigene Erfahrung allerdings.

Aber nicht mit dem Diesel probieren, sondern mit einem Saugbenziner.

Das ganze beruht auf der Reduzierung der Drosselverluste, die ein Diesel ja nicht hat (ja ich weiß der macht teilweise auch die Drosselklappe zu)

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 21. April 2017 um 18:25:53 Uhr:

Falls es einen Minderverbrauch von ein paar Stamperln gibt, wird der mit Sicherheit vom höheren Verschleiß an Kupplung, Synchronringen und Motorlagerungen aufgefressen. Hinzu kommt noch die Schadstoffemission, die von einer nicht kontinuierlichen Fahrweise sicherlich nicht profitieren dürfte.

Wieso Schadstoffemissionen? Die Schadstoffemissionen sind doch linear zum Verbrauch.

Das ganze "an der Ampel losschleichen" kommt doch nur von planlosen Umweltschützern.

Gruß Metalhead

Mich würde glatt mal die Verschiebung im Vergleich zur Aufladung interessieren (bei gleicher Leistung und vergleichbaren Fahrzeugen). An sich müsste das aufgeladene Fahrzeug ja bei weniger Last besser abschneiden und dafür bei hoher Last eher schlechter. Sprich der Effekt könnte durchaus umgekehrt ausfallen (bis zu einem gewissen Punkt).

Zitat:

@158PY schrieb am 21. April 2017 um 19:46:41 Uhr:

... der Verbrauchsvorteil des Lastbetriebs bei der Beschleunigung steht dem viel höheren Verbrauch für die Beschleunigung und dem höheren Verbrauch bei der höheren Geschwindigkeit gegenüber.

???

Zitat:

Dazu ist es nicht so, dass man bei 90 die Zeit aufholt, die man bei 70 verloren hat. Einfach kurz nachrechnen... 80 konstant dürfte wohl billiger sein... :)

Klar kommt da 80 als Schnitt raus (10s 90, 10s 70, ist wie 20s 80).

Gruß Metalhead

Zitat:

@Johnes schrieb am 21. April 2017 um 20:17:16 Uhr:

solange man nicht im Bereich der Volllastanfettung kommt, ist der höhere Wirkungsgrad bei höherer Last verbrauchsmindernd. Erst, wenn man zu viel Gas gibt, wird die Rechnung negativ.

Richtig, wobei es auch beide Extreme gibt. Viele aktuelle Autos dürften schon recht durchgängig mit Lambda 1.0 fahren, wohingegen viele Sportler die Lambda auf 0.8 drehen, sobald der Fahrer nur ans gas geben denkt.

Zitat:

Es ist ein Unterschied, ob ich mit 0.24 oder 0.40 in Wirkungsgrad beschleunige. Wenn ich bei wenig Last mit 0.24 beschleunige, verbrauche ich mehr, als wenn ich gleiche Arbeitsleitung mit 0.40 erreiche.

Genau, daher muß das in der Therorie funktionieren.

Gruß Metalhead

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