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Spionage-Affäre und kein Ende...

Themenstarteram 31. Juli 2007 um 19:03

Zitat:

Mosley bringt Spionage-Urteil vor Berufungsgericht

 

Nun soll die "Spionage-Affäre" doch noch vor das Berufungsgericht der FIA kommen - allerdings, um McLaren-Mercedes zu entlasten

 

(Motorsport-Total.com/sid) - FIA-Präsident Max Mosley will nach dem Freispruch für McLaren-Mercedes in der Spionage-Affäre den Fall noch einmal vor das Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA bringen - allerdings um die Entscheidung bestätigen zu lassen und die "Silberpfeile" zu entlasten. Das teilte Mosley in einem Brief dem Präsidenten des italienischen Verbandes, Luigi Macaluso, mit, der vor allem im Sinne von Ferrari in einem Schreiben an Mosley das Urteil angezweifelt hatte.

"Wegen der Wichtigkeit und des öffentlichen Vertrauens in die Entscheidung werde ich die Angelegenheit an das FIA-Berufungsgericht weiterleiten mit der Bitte, dass das Gericht Ferrari und McLaren sowie jeden anderen Wettbewerber, der das wünscht, anhören soll", schrieb Mosley. Das Gericht solle herausfinden, "ob die Entscheidung des World Motor Sport Council angemessen war oder, wenn nicht, eine andere Entscheidung zu fällen sei".

Der Weltmotorsportrat der FIA hatte am 26. Juli in Paris McLaren-Mercedes nicht dafür bestraft, dass der inzwischen entlassene Chef-Designer Mike Coughlan im Besitz vertraulicher Ferrari-Daten war, weil der Rennstall diese Informationen nicht verwendet habe, um die WM zu beeinflussen.

"Wir schauen dem Verfahren vor dem FIA-Berufungsgericht mit Ruhe und im vollen Bewusstsein, kein Reglement gebrochen zu haben, entgegen. Wir führen die Formel-1-WM in Fahrer- und Konstrukteurswertung an, weil wir eigene Ideen in Leistung umgesetzt haben und nicht etwa, weil wir im Besitz fremder Unterlagen waren", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

"Wir konnten zu keinem Zeitpunkt Nutzen aus solchen Dokumenten ziehen, und exakt dies hat der World Motor Sport Council vor einer Woche bestätigt", so der Deutsche weiter. "Wir kennen diese Dokumente nicht und wollen deren Inhalt auch nicht kennenlernen." Laut eines FIA-Sprechers könnte das Berufungsverfahren Ende August erneut in Paris stattfinden.

Macaluso hatte das Unverständnis seines Verbandes darüber ausgedrückt, dass die FIA McLaren-Mercedes zwar des Bruches von Artikel 151c des Sporting Code für schuldig befunden, aber keine Strafe ausgesprochen habe. Macaluso behauptete nach Abstimmung mit Ferrari in seinem von der FIA veröffentlichen Schreiben an Mosley, dass hohe Vertreter von McLaren-Mercedes über mehrere Monate die Regeln gebrochen und dem direkten Konkurrenten geschadet hätten.

Der Italiener forderte Mosley auf, das Berufungsgericht anzurufen. Diesen Schritt geht der FIA-Präsident nun, aber offenbar eher aus dem Grund, um die Entscheidung seines Verbandes noch einmal bestätigen zu lassen. In seiner Antwort an Macaluso hatte der Brite ausführlich in mehreren Punkten erklärt, warum es keine Strafe gegen McLaren-Mercedes gegeben habe.

Abgesehen von einem Hinweis im März und einer kurzfristig gezeigten Zeichnung habe "niemand bei McLaren von den Informationen gewusst oder Zugang dazu gehabt", führte Mosley unter anderem aus.

McLaren habe dargelegt, dass diese Daten allein im Besitz eines unzufriedenen Mitarbeiters gewesen seien, der damit nicht McLaren helfen, sondern eine private Datenbank für einen möglichen Job als Technischer Direktor bei einem anderen Team aufbauen wollte.

Das World Council habe wegen fehlender eindeutiger Beweise, dass McLaren die Daten bekommen und genutzt habe, das Team nicht mit einer schweren Strafe wie dem WM-Ausschluss belegen können.

Es sei allein die Verantwortung für seine Teammitglieder geblieben, meinte Mosley: "Ein Ausschluss oder ein Punktabzug schien nicht angemessen zu sein, wenn es wirklich nur um den Fall eines skrupellosen Mitarbeiters ging, der sich illegal für eigene Zwecke verbotenes Material beschafft hatte."

http://www.motorsport-total.com/.../..._Berufungsgericht_07073116.html

Es geht also weiter und es darf weiter debattiert werden :rolleyes:

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760 Antworten
Themenstarteram 31. Juli 2007 um 19:06

Zitat:

Der Brief von Macaluso an Mosley im Wortlaut

Lesen Sie hier den gesamten Brief von ACI-CSAI-Präsident Luigi Macaluso an FIA-Präsident Max Mosley in der deutschen Übersetzung

 

(Motorsport-Total.com) - Lieber Präsident,

wir wurden über den Ausgang der kürzlich stattgefundenen Versammlung des Weltmotorsportrats informiert, welche am 26. Juli 2007 in Paris stattgefunden hat. Wir haben unsere Ansichten auch mit unserem Lizenzinhaber, der Scuderia Ferrari Marlboro (im Besitz von Ferrari SpA), ausgetauscht.

Wir müssen gestehen, dass wir es als ziemlich schwierig empfinden, zu rechtfertigen, dass ein Team nicht bestraft wurde, obwohl es für schuldig befunden wurde, gegen die Klausel 151c des International Sporting Code verstoßen zu haben. Tatsächlich ist dies wohl die fundamentalste Vorschrift unseres Sports.

Im gegenwärtigen Fall ist der Verstoß sehr ernsthaft, da befunden wurde, dass das Team Vodafone McLaren Mercedes eine solche Vorschrift wiederholt über mehrere Monate hinweg durch einige hochrangige Team-Vertreter zum Schaden des direktesten Gegners gebrochen hat, und aus diesem Grund einen direkten oder indirekten Vorteil genoss, sowie über die Kenntnis verfügte, dass ein solcher Verstoß weiter vorliegen würde, wäre er nicht glücklicherweise entdeckt worden.

Die Tatsache allein, dass der Verstoß gegen Klausel 151c durch den Weltmotorsportrat festgestellt wurde bedeutet, dass alle Bedingungen für einen solchen Verstoß erfüllt wurden. Wir können nicht verstehen, warum zusätzliche Gegebenheiten hätten bewiesen werden müssen, damit eine Strafe verhängt wird.

Die jüngste Vergangenheit der Formel 1 bietet verschiedene Beispiele von Fällen, in denen gegenüber einer Partei eine schwere Strafe verhängt wurde, weil sie gegen Artikel 151c verstoßen hat, ohne dass der Inhalt des Verstoßes durch ein Team verwendet wurde oder irgendeinen Einfluss auf den Ausgang des Wettkampfs hatte.

Wir befürchten, dass die Entscheidung des Weltmotorsportrats einen Präzedenzfall schaffen kann, der auf diesem Niveau des Sports und der Wettkampfbühne für den Sport höchst unangemessen und schädlich wäre.

In jedem Fall empfehlen wir unter Berücksichtigung des bereits Erwähnten höflich, dass Sie in Ihrer Funktion als Präsident der FIA und dementsprechend den Ihnen durch Paragraf 23.1 der FIA-Statuten und Artikel 1 der CIA-Regeln zugewiesenen Macht den Fall dem Internationalen Berufungsgericht der FIA übermitteln.

Dies würde es unserem Lizenznehmer, Ferrari - im Auftrag dessen wir an dem Verfahren teilnehmen würden -, und vielleicht auch anderen Teams ermöglichen, ihre Position vollständig vorzutragen und ihre Rechte zu verteidigen.

In Wirklichkeit war Ferrari - und mindestens zwei weitere Teams - im Weltmotorsportrat in Paris als Beobachter und nicht als Partei anwesend. Demzufolge hatten sie nicht das volle Recht der Audienz. Da Ferrari jedoch in jedem Fall ernsthaft und direkt durch McLarens Verhalten betroffen war, erachten wir es als angemessen, dass Ferrari (direkt oder durch uns selbst) das vollständige Recht der Prozessordnung genießt, was der Fall wäre, wenn dementsprechend die Regeln vor dem Internationalen Berufungsgerecht anwendbar sind.

Hochachtungsvoll,

der Präsident des ACI - CSAI

Luigi Macaluso

In Kopie an Ferrari, SpA, Maranello, Jean Todt, CEO

http://www.motorsport-total.com/.../...osley_im_Wortlaut_07073118.html

Themenstarteram 31. Juli 2007 um 19:07

Zitat:

Der Brief von Mosley an Macaluso im Wortlaut

 

Lesen Sie hier den gesamten Brief von FIA-Präsident Max Mosley an ACI-CSAI-Präsident Luigi Macaluso in der deutschen Übersetzung

 

(Motorsport-Total.com) - Lieber Herr Macaluso,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 30. Juli.

Falls es, so wie Sie behaupten, klar war, dass einige von McLarens hochrangigen Team-Repräsentanten sich den Ferrari-Informationen seit einem Zeitraum von einigen Monaten bewusst waren, dann wäre die Situation in der Tat sehr ernst.

Abgesehen von der Verwendung von Ferraris technischem Wissen, um den McLaren-Autos einen unrechtmäßigen Vorteil gegenüber dem gesamten Feld zu verschaffen, würde das detaillierte Wissen der technischen Strategien von Ferrari McLaren bei jedem Rennen einen beträchtlichen und unfairen Vorteil über Ferrari verschaffen.

In McLarens Fall war es jedoch so, dass abgesehen von einem Tipp im März und einer Zeichnung, die einem Kollegen im Rahmen einer historischen Neugierde gezeigt wurde, niemand bei McLaren von diesen Informationen wusste oder Zugriff darauf hatte.

Laut McLaren wurden sie privat von einem enttäuschten Angestellten angeschafft, der die Absicht hatte, zu gehen. Sie folgerten, dass er niemals Ferraris Informationen verwendet hat, um McLaren zu helfen, da sie Teil seiner privaten Datenbank als Technischer Direktor für ein anderes Team waren.

Es gibt ein paar verdächtige Elemente, die alle vom Weltmotorsportrat in Betracht gezogen wurden, als er seine Entscheidung fällte. Zum Beispiel: Die Behauptung, dass der Tipp die einzige Information war, die im März floss; das Versäumnis, Ferrari über einen Spion zu informieren, als man im gegenseitigen Vertrauen eine Vereinbarung aushandelte; die Installation einer "Firewall" bei McLaren, um Stepney vom Kommunizieren abzuhalten, ohne einen Versuch zu starten, Coughlans private Computer ähnlich zu blockieren; McLarens Zustimmung, dass Coughlan nach Barcelona reisen darf, "um Stepney zu bitten, die Kommunikation einzustellen" anstatt ihn einfach anzurufen; die Tatsache dass Coughlan - von eingestellter Kommunikation weit entfernt - mit einer enormen Menge an Ferrari-Daten zurückkehrte; das Versäumnis, klarzustellen, dass Coughlan weiterhin bei McLaren arbeitet, während er sich im Besitz der Daten befand; Jonathan Neales Ratschlag an Coughlan, die Dokumente zu zerstören, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, welche dies waren, und so weiter.

Diese Verdachtsmomente reichten jedoch nicht aus, um bis zu dem Standard - der nach dem Gefühl des Rats notwendig war - zu beweisen, dass die Beweise von McLarens Teamchef und Geschäftsführer zurückzuweisen sind und das Team eines Regelverstoßes zu beschuldigen und damit derart streng einen Ausschluss aus der Meisterschaft zu rechtfertigen.

In Ermangelung an eindeutigen Beweisen, dass McLaren als Team die Ferrari-Informationen empfangen und verwendet hat, beließ es der Rat bei McLarens Verantwortung für seine Angestellten. Ein Ausschluss oder die Aberkennung von Punkten erschienen nicht als angemessen, wenn dies lediglich der Fall eines unehrlichen Angestellten war, der für seine eigenen Zwecke unrechtmäßig Informationen angeschafft hat.

In Ihrem Schreiben weisen Sie darauf hin, das der Ausgang ein anderer gewesen sein könnte, wenn der Rat Ferrari weitere Möglichkeiten gegeben hätte, über den tatsächlich angebotenen Umfang hinaus angehört zu werden.

Deswegen und auf Grund der Bedeutsamkeit des öffentlichen Vertrauens in den Ausgang werde ich diesen Fall laut Artikel 23.1 der FIA-Statuten an das Berufungsgericht der FIA mit der Anfrage übergeben, dass das Gericht sowohl Ferrari und McLaren und einen anderen Teilnehmer an der Meisterschaft anhört, der dies anfragt, um festzusetzen, ob die Entscheidung des Weltmotorsportrats angemessen war und, falls nicht, durch eine andere Entscheidung ersetzt wird, die gerecht sein könnte.

Hochachtungsvoll,

Max Mosley

In Kopie an Herrn Ron Dennis, Herrn Jean Todt

http://www.motorsport-total.com/.../..._Berufungsgericht_07073116.html

am 1. August 2007 um 12:39

Zitat:

Zitat von Mosley

In Ermangelung an eindeutigen Beweisen, dass McLaren als Team die Ferrari-Informationen empfangen und verwendet hat, beließ es der Rat bei McLarens Verantwortung für seine Angestellten. Ein Ausschluss oder die Aberkennung von Punkten erschienen nicht als angemessen, wenn dies lediglich der Fall eines unehrlichen Angestellten war, der für seine eigenen Zwecke unrechtmäßig Informationen angeschafft hat.

ja das sollten sich ma leinige zu gemüte führen

ich bin dann mal gespannt was ferrari so an beweisen vorstellen wird, viel kanns ja nicht sein, sonst hätte die justiz in england schon längst etwas gegen mclaren unternommen, bisher wurde da ja noch netmal ne hausdurchsuchung gemacht, weil es keine anhaltspunkte dafür gibt.

habe ich auch gelesen.mach meier meinung sollen die das ruhen lassen.wenn mercedes bei zweiten mal verurteit wird.dann legen die berufung ein und so geht das dann weiter.ich halte davon nichts

Schade drum, die WM sollte auf der Strecke gewonnen werden und nicht im Gerichtssaal.  

Themenstarteram 1. August 2007 um 20:37

... und es geht weiter mit dem Briefwechsel:

Zitat:

Offener Brief: McLaren-Mercedes schlägt zurück

In einem Brief an den italienischen Automobilverband legt McLaren-Teamchef Ron Dennis erstmals seine Sicht der Spionageaffäre im Detail offen

 

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Freispruch des McLaren-Mercedes-Teams durch das World Council der FIA am vergangenen Donnerstag in Paris kam wieder frischer Wind in die Spionageaffäre um die Silberpfeile und Ferrari. Vor allem aus Italien mehrten sich die Stimmen, wonach das Urteil ungerecht sei und McLaren-Mercedes bestraft werden müsse.

In diesem Zusammenhang verfasste Luigi Macaluso, der Präsident des italienischen Automobilverbandes ACI-CSAI, einen Brief an FIA-Präsident Max Mosley, indem er - zusammengefasst gesagt - eine härtere Strafe für McLaren-Mercedes forderte. Es liege nämlich ein klarer Verstoß gegen Artikel 151c des International Sporting Codes vor. Mosley reagierte und kündigte eine Untersuchung in zweiter Instanz durch das internationale Berufungsgericht der FIA an.

 

Dennis reagiert auf bisherigen Briefverkehr

McLaren reagierte auf diese Entwicklung zunächst mit einer Pressemitteilung, in der das Einschalten des Berufungsgerichts durch Mosley als Kleinbeigeben vor dem medialen Druck bezeichnet wurde. Nun veröffentlichte der Rennstall mit Sitz im britischen Woking außerdem einen auf heute datierten Brief von Teamchef Ron Dennis an Macaluso, in dem die gesamte Spionageaffäre erstmals detailliert aus Silberpfeil-Sicht dargestellt wird.

Dennis begann sein fünfseitiges Schreiben mit dem Hinweis, dass er es sehr bedaure, nicht die Gelegenheit gehabt zu haben, im Briefwechsel zwischen Macaluso und Mosley die McLaren-Seite einzubringen - die FIA hat den Schriftverkehr ohne sein Wissen veröffentlicht. Insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der heutige Dennis-Brief auf der Internetseite von McLaren-Mercedes online gestellt wurde, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

Zunächst betonte Dennis neuerlich, sein Team habe in der laufenden Untersuchung mit der FIA und Ferrari "voll kooperiert", auch im Rahmen des Hearings vor dem World Council vergangene Woche. Anschließend ging er auf verschiedene Vorfälle ein, die zum Teil bereits bekannt sind, zum Teil zumindest für die breite Öffentlichkeit neues Wissen zur Spionageaffäre darstellen. Diese seine Darstellung beruhe erwiesenermaßen auf Fakten.

 

Beginn der Affäre im März 2007

Der erste solche Vorfall ist das Verpfeifen des Ferrari-Teams bei der FIA im März 2007, also zu Beginn der laufenden Weltmeisterschaft. Ferrari hatte sich bekanntlich darüber beschwert, dass vom eigenen Mitarbeiter Nigel Stepney Informationen über den flexiblen Unterboden des F2007 und über einen angeblich illegalen Heckflügelseparator zu McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan getragen wurden. Dieser leitete die Informationen ans McLaren-Team weiter, dieses wiederum an die FIA.

Während der Heckflügelseparator von der FIA als legal eingestuft wurde, wurde der Unterboden des Ferrari verboten. Dennis dazu: "Ferrari fuhr die Autos mit diesen illegalen Teilen beim Grand Prix von Australien, den sie gewonnen haben. Im Interesse des Sports hat McLaren entschieden, nicht gegen das Resultat zu protestieren, auch wenn auf der Hand liegt, dass Ferrari einen illegalen Wettbewerbsvorteil hatte."

"Ferrari zog den Unterboden erst zurück, als dieser von der FIA endgültig als illegal eingestuft wurde. Hätte Herr Stepney nicht die Aufmerksamkeit von McLaren auf dieses illegale Teil gezogen und McLaren folglich jene der FIA, hätte Grund zur Annahme bestanden, dass Ferrari mit einem illegalen Auto weitergemacht hätte", schilderte der 60-Jährige den Vorfall beim Australien-Grand-Prix, als Stepney erstmals zu Coughlan Kontakt aufnahm.

 

Dennis will Verpetzen fördern

Dass der Name Stepney in diesem Zusammenhang von McLaren nicht genannt wurde, habe nichts mit der Spionageaffäre zu tun, sondern mit sportlicher Integrität, so Dennis: "Er hat sich mit seinem Verpetzen angemessen und im Interesse des Sports verhalten. Kein Team kann von seinen Angestellten Stillschweigen erwarten, wenn diese vermuten - in diesem Fall zurecht -, dass ihr Arbeitgeber gegen die Regeln des Sports verstößt."

"Ich hielt es nicht für korrekt, den Namen des Verpetzers gegenüber Ferrari zu nennen, denn es kann nicht im Interesse der Formel 1 sein, dass die Teammitglieder das Gefühl haben, sie können nicht über illegale Aktivitäten sprechen, weil sie befürchten müssen, dass ihr Name dem Arbeitgeber genannt wird. Es ist im Interesse der Formel 1, dass Verpetzen ermutigt wird. Wenn die Angestellten befürchten, dass sie verraten werden, werden sie nicht verpetzen", schrieb der Brite.

McLaren habe zu jenem Zeitpunkt von Kontakten zwischen Coughlan und Stepney gewusst, Coughlan wurde jedoch von Teammanager Jonathan Neale aufgefordert, diese abzubrechen. Außerdem wurde etwas später eine Firewall installiert, damit Stepney keine E-Mails mehr an Coughlan schicken kann. Außerdem wurde Coughlan Ende April gebeten, Stepney in Barcelona persönlich zu sagen, er habe jedwede Kontaktaufnahme zu unterlassen.

 

Hausdurchsuchung bei Coughlan erfolgreich

Nach diesem Treffen zwischen Coughlan und Stepney hat McLaren laut Dennis bis zum Publikwerden der Spionagevorwürfe am 3. Juli nichts mehr von bedenklichen Kontakten gehört. Gleich am 3. Juli wurde von Ferrari bei Coughlan eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der 780 Seiten Ferrari-Material auf zwei CD-Roms sichergestellt wurden. Bei einer Durchsuchung der McLaren-Fabrik in Woking wurde jedoch nichts gefunden.

Dennis gab in seinem Schreiben zu, dass der Informationsaustausch zwischen Coughlan und Stepney wie in den Medien dargestellt stattgefunden hat. Aber: "Herr Coughlan sagt, dass er die Dokumente in der Arbeit nicht verwendet hat und dass niemand sonst bei McLaren davon wusste, dass er sie in Besitz hatte." Ferrari habe "ohne gerechtfertigte Begründung" das Gegenteil behauptet, zum Teil über eine Schmutzkübelkampagne, für die die italienischen Medien mit Informationen gefüttert wurden.

 

Ungerechtfertigte Behauptungen von Ferrari

"Ferrari hat ohne gerechtfertigte Begründung behauptet", fuhr Dennis in seinem Schreiben fort, "dass anderen McLaren-Mitarbeitern bewusst war, was Herr Coughlan getan hatte, und dass die Dokumente von McLaren verwendet wurden. Ferrari hat keinerlei Beweise für diese falschen Behauptungen und konnte dem World Council auch keine Beweise vorlegen. Das World Council hat derartige Anschuldigungen daher zurecht zurückgewiesen."

Darüber hinaus ging Dennis auf zwei bekannt gewordene Zwischenfälle ein, in denen Coughlan "einzelne Seiten" des 780 Seiten starken Ferrari-Dossiers Neale und dem Ingenieur Graham Taylor gezeigt hat. Dies sei zwar tatsächlich passiert, aber weder Neale noch Taylor wussten über die Herkunft der ihnen gezeigten Skizzen Bescheid und schenkten diesen Vorfällen daher auch keine weitere Beachtung mehr.

Der McLaren-Teamchef betonte ferner, man habe ausreichend bewiesen - zur Zufriedenheit des World Councils -, dass keinerlei Ferrari-Elemente am McLaren-Mercedes MP4-22 zu finden seien. Dies könne er nach eingehenden Untersuchungen mit Bestimmtheit sagen. Vielmehr sei das Motiv des Informationstransfers wohl gewesen, dass Coughlan mit Stepney zu Honda wechseln wollte. Ein Treffen der beiden mit Honda-Teamchef Nick Fry hat bekanntlich Anfang Mai stattgefunden.

 

Ferrari hatte Gelegenheit zur Präsentation

Dennis wies in seinem Schreiben außerdem Macalusos Vorwurf zurück, wonach Ferrari vor dem World Council keine Gelegenheit gehabt hätte, die Ferrari-Seite zu präsentieren. Der FIA-Präsident habe den Ferrari-Anwälten im Gegenteil "einige Male" Gelegenheit dazu gegeben, inklusive eines Schlussplädoyers, dass protokollarisch gar nicht vorgesehen war, sondern das sich Ferrari per Einspruch erkämpfte.

Was ihn am meisten schmerzt: "McLarens Reputation wurde durch inkorrekte Presseberichte aus Italien und grob irreführende Kommentare von Ferrari ungerechtfertigt in Mitleidenschaft gezogen. (...) Wir glauben, dass die Ferrari-Pressemitteilungen, die Lecks in Richtung italienische Presse und die jüngsten Ereignisse dem Ansehen des Sports und dem von McLaren schaden. Die Weltmeisterschaft sollte auf der Strecke, nicht im Gerichtssaal oder in der Presse entschieden werden."

Ferner kündigte Dennis an, dass McLaren seine Sicht der Dinge natürlich auch beim Hearing des Berufungsgerichts der FIA vortragen wird, obwohl er diese zweite Instanz an und für sich für überflüssig hält: "Wir glauben fest daran, dass McLaren nichts Unrechtes getan hat. Es ist unser Glaube, dass sich die Gerechtigkeit durchsetzen und dass McLaren nicht bestraft wird", schrieb der 60-Jährige abschließend.

Quelle: http://www.motorsport-total.com/.../..._schlaegt_zurueck_07080119.html

Brief von Ron Dennis im Original: http://www.mclaren.com/.../...Ron%20Dennis%20to%20Luigi%20Macaluso.pdf

am 1. August 2007 um 22:17

Wenn McL keine Schuld trifft, dann frage ich mich warum hier ständig Krampfhaft irgendwelche Auszüge gepostet werden, die zum einen eh keinen interessieren und zum andren langsam den Glauben erwecken lassen...Dass hier ne Art Schutzheiligenverband für McL ins Leben gerufen wurde...

Ich finde dies langsam äußerst lächerlich !!

 

Themenstarteram 2. August 2007 um 5:43

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Ich finde dies langsam äußerst lächerlich !!

Ich finde die an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfe absolut lächerllich, für die es nicht den geringsten Beweis gibt und die trotzdem von einigen hier gebetsmühlenartig in der Hoffnung wiederholt werden, dass sie dadurch wahrer werden. Bleibt doch mal bei den Fakten.

am 2. August 2007 um 7:31

"""von einigen hier gebetsmühlenartig in der Hoffnung wiederholt werden, dass sie dadurch wahrer werden"""

 

Aha....Ich denke nicht, dass diese Aussag grad so günstig war, denn die ist wie ein Abziehbild auf Deine Schreiberei übertragbar.... aber macht nur, dass interesse an diesem Thread, sprengt ja eh alle Demensionen... :rolleyes:

...Äh...Viel Spass noch :D ;)

am 2. August 2007 um 10:17

warten wirs doch einfach ab, ferrari kann ja jetzt ihre haufen von beweisen und fakten vorbringen und dann, ja dann MUSS sich die FIA ja quasi umentscheiden wenn man den markigen worten von todt glauben schenkt.

ich denke nicht, dass die FIA anders entscheiden wird, schließlich wird sich die faktenlage im vergleich zum ersten urteil nicht entscheidend ändern. und wenn coughlan sagt, dass xyz von den dokumenten wusste und im nächsten nebensatz sagt er habe das mal beim golf spielen nebenbei erwähnt - ja das sagt wohl alles.

und mein lieber lostmydream - ein "hätte wäre könnte" ist eben kein fakt oder beweis und daher für eine verurteilung eines rennstalls vollkommen ungeeignet, auch wenn dir dirk sicherlich zustimmen würde (zumindest im fall der bösen, bösen mclaren :D)

am 2. August 2007 um 11:23

@Buck...

Das die FIA anders entscheiden wird, glaub ich ja auch nicht, dies entbehrt sich auch jeglicher Diskusionsgrundlage, denn die FIA würde sich nun sehr lächerlich oder/bzw. unglaubwürdig machen sollte sie anders entscheiden.

Nur es ist auch mal gut mit dieser blöden Brief posterrei, wo eh hier keiner weiß was nun daran wirklich wiederum der Wahrheit entspricht oder doch nur wieder PR ist....

Es Nervt halt einfach... zumal wie ich schon sagte, das Interesse an diesem Thread eh sehr mager ist.

am 2. August 2007 um 11:36

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Nur es ist auch mal gut mit dieser blöden Brief posterrei, wo eh hier keiner weiß was nun daran wirklich wiederum der Wahrheit entspricht oder doch nur wieder PR ist....

dann lies dir alles durch und bilde dir deine eigene meinung, das is aber nunmal immer so. die fakten von ferrari (zumindest was veröffentlicht wurde) ist sehr, sehr dünn.

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Es Nervt halt einfach... zumal wie ich schon sagte, das Interesse an diesem Thread eh sehr mager ist.

gibt halt scheinbar genug leute, die nur darauf aus sind stimmung zu verbreiten. pass mal auf wer so alles aus seinem loch gekrochen kommt, wenn ferrari in ungarn gewinnt ;)

am 2. August 2007 um 12:41

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Es Nervt halt einfach... zumal wie ich schon sagte, das Interesse an diesem Thread eh sehr mager ist.

gibt halt scheinbar genug leute, die nur darauf aus sind stimmung zu verbreiten. pass mal auf wer so alles aus seinem loch gekrochen kommt, wenn ferrari in ungarn gewinnt ;)

Ich hoffe und nehme mal an, dass Du nun nicht unbedingt mich direkt meinst ..

Und am Gewinne von Ferrari in Ungarn-----> Oh DU ungläubiger, knie nieder und bereuhe.... :D Daran gibt es doch keinerlei Zweifel !!! :D *loooooooooooooooooooooooooooooooool*

;)

am 2. August 2007 um 12:54

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Ich hoffe und nehme mal an, dass Du nun nicht unbedingt mich direkt meinst ..

nein, aber schau dir mal an wieviele leute große reden vorm europa-gp geschwungen haben und nach dem rennen plötzlich kein ton mehr gesagt haben. die hätten sich doch die finger wund geschrieben wenn massa gewonnen hätte, aber genug davon :rolleyes:

bist ja net der einzige der das so sieht. :)

mich würde nur mal interessieren - mclaren wurde vorgeworfen, gegen den üblichen gummiparagraphen "das ansehen des sports schädigen" verstoßen zu haben. wenn ferrari ihre ganzen anschuldigungen nicht beweisen können, müsste man sie deswegen nicht aufgrund desselben paragraphen bestrafen?

Zitat:

Original geschrieben von lostmydream

Und am Gewinne von Ferrari in Ungarn-----> Oh DU ungläubiger, knie nieder und bereuhe...

die zeit wird es zeigen mein lieber, die strecke müsste eher mclaren entgegenkommen, sonntag wissen wirs :D

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