Softwarepflege

BMW i4 I04

Mal eine Frage an die erfahrene BMW Stammkundschaft.

Wie lange pflegt BMW erfahrungsgemäß die Software innerhalb eines bestimmten Major-Release oder bietet Release Upgrades/Updates für ältere Modelle, sofern diese keine neue Hardware benötigen?

Ich plane einen i4 zu kaufen und einige Zeit zu halten. Mir geht es darum, wie lange z.B. integrierte Apps oder Funktionen auf API-Änderungen anderer Hersteller/Anbieter angepasst werden - ganz konkret z.B. Spotify oder Apple CarPlay. Ich habe bei Range Rover trotz verlängerter Abo's bereits nach 3 Jahren schlechte Erfahrungen machen müssen (integrierte Spotify App).

Wäre schön, wenn ihr eure diesbezüglichen Erfahrungen teilen könntet.

Danke.

65 Antworten

Zitat:

@Obenohne schrieb am 31. Dezember 2023 um 11:43:15 Uhr:


...
Was ich eher als Problem sehe, ist, dass Kunden nicht bereit sind für Updates zu zahlen. Weder als Einmalzahlung bei Kauf, noch als Abo oder sonst wie.
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Ich hätte kein Problem damit, nach z.B. 3 Jahren für Infotainment Updates zu bezahlen.

Zitat:

@bitbucket schrieb am 1. Januar 2024 um 14:53:30 Uhr:



Zitat:

@Obenohne schrieb am 31. Dezember 2023 um 11:43:15 Uhr:


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Was ich eher als Problem sehe, ist, dass Kunden nicht bereit sind für Updates zu zahlen. Weder als Einmalzahlung bei Kauf, noch als Abo oder sonst wie.
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Ich hätte kein Problem damit, nach z.B. 3 Jahren für Infotainment Updates zu bezahlen.

Preisunabhängig? 500 Euro? 2000 Euro? z. B. für ein Major Softwareupdate von OS8.0 auf OS8.5?

Die meisten Leasingnehmer werden es nicht, bekommen sowieso nach 2-4 Jahren ein neues Fahrzeug mit neuer Software. Auch ist der Anteil der technikaffinen Nutzer unter den Autofahrern so verschwindend gering, was den Preis vermutlich nochmal deutlich nach oben treiben dürfte.

Natürlich nicht preisunabhängig, aber 500,- EUR für ein Major Update wäre es mir schon wert. Oder halt per Abo mit jährlichem Beitrag um die 150,- Öre.

Aber ich befürchte, dass du mit deiner Vermutung zum Anteil technikaffiner Käufer recht hast.

@MaxPaul90
?? Kenne die Argumente, da ich seit 25 Jahren im Automotive SW Geschäft bin....Ich gehe in so fern mit, dass bei der Einführung von Classic Autosar der Initialaufwand groß war und jeder gestöhnt hat, da kleine Projekte unnötigerweise aufgebläht wurden. Da wurden auch Spezialversionen gestrickt, um die Legacy innerhalb eines Konzerns zu berücksichtigen. Heute ist eigentlich jeder froh und jeder sieht es als Segen, da die Alternative grausig wäre. Mittlerweile haben wir Millionen von Codezeilen selbst in kleinen PKW.
Wenn jeder der vielen OEM sein eigenes Environment hätte würden die Wartungskosten (rund 5 Jahre Entwicklung+ ~7 Jahre Produktion+ 15 Jahre vorgeschriebene Supportzeit multipliziert mit der Anzahl der Plattformen multipliziert mit der Zahl der OEM) explodieren. Und zahlen müssten natürlich die Kunden. Das war der eigentliche Grund, weshalb der Kopf hinter Autosar (Prof. H. Heinecke, BMW) 1999 durch die Vorstellung der Probleme bei den anderen OEM ziemlich schnell die Standardisierung durchsetzen konnte. Natürlich mussten die T1s erst einmal alle draufzahlen. Jetzt können in dem Bereich alle Entwicklungen (z.B. ein ABS) HW (Microcontroller) unabhängig und OEM unabhängig gemacht werden und die Variantenzahl verringert sich dramatisch. Tesla hat seine Sonderrolle nicht deshalb, weil sie so ein genialer OEM sind sondern sie können sich die Geldverbrennung leisten weil sie erstens keine Legacy hatten und es dem Gründer gelungen ist eine solchen Hype um die Firma zu entfesseln und beliebig Geld einzusacken. Keinem klassischen OEM wäre das gelungen.
Vergleichbar ist die ganze Geschichte mit dem PC oder Handy Markt. Mann kann von Quasistandards je halten was man will (wer mag schon Windows?), wie sähe die SW Welt aber aus, wenn es nicht Windows, IOS, Linux oder Android gäbe? Jeder HW Hersteller müsste seine eigene Welt entwickeln und über Jahre unterstützen. Applikationen könnten eben nicht auf der HW (Intel, AMD, ARM....) von beliebigen PC Herstellern (innerhalb der jeweiligen Blasen) ausgetauscht werden werden. Keine Ahnung, wie viele PC Hersteller es heute im Markt gibt aber der Gedanke an Hunderte OS, Office oder Photoprogramme ist zumindest für mich erschreckend.??
Warum VW gerade in der Ecke steht hatte ich schon kurz erwähnt. Sie hatten halt das Pech, dass nicht jeder Early Adapter zur rechten Zeit am Markt ist. Da sie aber von Anfang an auf OTA gesetzt haben können sie wenigstens permanent ausbügeln??. Sonst hätte sie das bereits existenziell getroffen. M.E. nach sehen alle Verantwortlichen in der Automobilen SW Welt Standardisierung positiv.
B.T.W....CAN CRC Berechnung müsste ein zertifizierter Controller eigentlich automatisch können und nicht den Entwickler belasten...??

Die ?? sind eigentlich Smileys aber leider nicht mit rübergekommen...😉

@BSX

Den grundsätzlichen Wunsch/Ziel nach einem einheitlichen Unterbau ist ja klar. Aber es kommt ja auch auf die Umsetzung an… und ob die so gelungen ist bei AUTOSAR bezweifle ich… Meinst du wirklich dass die Softwareentwicklung bei Tesla teurer war/ist? Ich kann es nicht einschätzen, aber Fakt ist, dass sie seit Einführung Model S 2013 in der Lage waren innerhalb von 30-45 Minuten alle Steuergeräte im Auto over the air updaten konnten… Was die grundsätzliche SW Architektur angeht, scheint mir da bei Tesla jemand sehr schlaues gewesen zu sein, der wahrscheinlich auch gar nicht mehr da ist… In der Umsetzung der Features wiederum machen sie oft nur 80-90 Prozent (Regen, Schilder, einparken, ACC, lenkassistent, Klima usw) und dann hören sie auf. Deshalb fahre ich unter anderem keinen mehr… Das hat aber nichts mit dem Unterbau zu tun…

Bei den Handys war es ja irgendwie auch so… kein Handy konnte sinnvoll ota Updates machen. Dann kam Apple und Google und auf einmal ging das… so ähnlich kommt bzw kam es mir vor bei den Autoherstellern…

Zum CRC: ich war damals in einer Firma die nur für Prototypen Batterien gebaut hat. Wir haben da kein AUTOSAR benutzt, sondern alles in C selber geschrieben auf einem Allerweltsprozessor… Somit auch die crc berechnung… wie gesagt, weder bei bmw noch deren Zulieferer, konnte damals jemand gefunden werden, der wusste mit welchem Prinzip im AUTOSAR crc berechnet wird im i3 bzw. in der BMW AUTOSAR Variante…

Tesla ist ein Software-Unternehmen, das Autos baut.
BMW ist ein Autobauer, der auch Software baut.

Kleiner, aber entscheidender Unterschied.

Als Konsument ist es mir eigentlich völlig wumpe, wie toll oder nicht toll dieser Dinosaurier Autosar ist, der von irgendeinem Industrieunternehmen vor Jahrzehnten aus dem Boden gestampft wurde. Es verhält sich da wie bei so vielen "Industriestandards". Altbacken, komplex, auf exotischen Technologien fußend. Ich sags ungern, aber Tesla macht hier mit einem modernen Software-Stack und der Herangehensweise eines Software-Unternehmens alles richtig.

Für den Rest der Autoindustrie kann man das eher nicht unterschreiben. Ausnahmen mögen hier jene sein, die auf Android Automotive setzen.

Dass sich die traditionellen Autobauer mit ihren Ideen von Software ins aus manövrieren bekommen Sie doch gerade von China vorgeführt.

Huawei (Aito) z.B. bietet Autos die einfach die Apps vom Handy verwenden da exakt das selbe OS und quasi eine nahtlose Experience bieten.

Und wie @funkahdafi schreibt, es ist mir als Nutzer völlig egal wie das Auto intern mit den Steuergeräten kommuniziert und wenn es per Brieftaube ist. Das Nutzer Interface muss modern und zeitgemäß sein.

Xiaomi dürfte einen ähnlichen Ansatz verfolgen...

@MaxPaul90
Gebe dir völlig recht, dass Autosar sehr komplex geworden ist. Um alle damaligen Player an den Tisch zu bekommen wurden jede Menge OEM spezifischen Sonderlocken implementiert, die heute keiner mehr braucht..( Viele Köche am Brei 🙂 …) Aber ein Vorteil ist hohe Modularität. Was man nicht braucht muß man nicht konfigurieren.
Jetzt mal meine ganz persönliche Sicht…
Der große Vorteil von Tesla war, daß die Entwickler mit einem leeren Blatt Papier anfangen konnten, um mit einer klaren Zielstellung die Anforderungen abzuarbeiten. Das würde sich jeder OEM mit Historie auch wünschen. Zusätzlich hatte es Tesla durch das geniale Marketing und den charismatischen Boss geschafft, auch an das nötige Kapital und geduldige Investoren zu kommen. Weiterhin positiv war, dass sie die aufgelassene Toyota Fab in Fremont als Starthilfe übernehmen konnten.

Andere wie z.B. Sono Motors, eGO u.s.w…. hatten auch gute Ideen und glaubten mit einem Taschengeldbudget (< 1 Mrd.€) ein Auto industrialisieren zu können und sind krachend gescheitert.
Die derzeitig in China agierenden Player (OEM und T1s, übrigens fast ausnahmslos mit ‚Classic Autosar‘ unterwegs ?? ) haben meistens in Joint Ventures mit naiven westlichen Firmen das Technologie Know-How ‚transformiert‘ und sind dann mit gigantischen Subventionen der Regierung ( ein chinesischer Vertreter im Konsortium hat mir mal beim Bier erzählt, nur für die Autosar Implementierung hat die Regierung rund 400 Mio.US$ springen lassen…für die Fertigung ein vielfaches davon zusätzlich) in der Lage gewesen, die eigene Fertigung aufzubauen mit der sie jetzt die Flutung der westlichen Märkte vorbereiten. Ihr eigener Markt ist ja auch nicht sonderlich profitabel..🙂

Sicher ist das für einen Kunden erst mal völlig egal was da wie funktioniert, solange er sein Wunschprodukt bekommt. Allerdings sehe ich da ein kleines Problem. Vor 6 Jahren soll es noch 230 Autofirmen in China gegeben haben und jetzt angeblich noch um die 100. Überleben können vielleicht 10? Wer dann beim Kauf aufs falsche Pferd gesetzt hat dem nützt auch die OTA Fähigkeit nichts mehr. Man sollte nicht wie bei unseren Produzenten automatisch davon ausgehen, dass Ersatzteil Haltung und Support auch 15 Jahre gewährleistet sind. Wer sich ein Handy mit Rädern wünscht, bekommt vermutlich dann den Handy Zyklus mit dazu.
Habe 2 HW-mäßig potente Tablets von Huawei daheim, die nur einmal ein Sicherheitsupdate und nie ein neues OS bekommen haben. Würden heute noch gut laufen, wenn es nicht bei Android 6 geblieben wäre. Und der Hersteller gehört zu den TOP Produzenten und produziert weiter und kümmert sich um einen Sch... um die Produkte, die im Markt sind.
Die Erwartungshaltung (und natürlich auch das Preisniveau z.B. ein ID3 hat Ende letzten Jahres wohl weniger als 20K€ in China gekostet) dort sind völlig anders.
Wenn ich ~70K€ für einen i4 ausgebe möchte ich den auch etwas länger verlässlich nutzen ...aber wie eingangs gesagt ist das meine sehr persönliche Sicht. Ist halt ein weites Feld…??.

Zitat:

@i4Tester schrieb am 2. Januar 2024 um 14:05:48 Uhr:


Dass sich die traditionellen Autobauer mit ihren Ideen von Software ins aus manövrieren bekommen Sie doch gerade von China vorgeführt.

Huawei (Aito) z.B. bietet Autos die einfach die Apps vom Handy verwenden da exakt das selbe OS und quasi eine nahtlose Experience bieten.

Und wie @funkahdafi schreibt, es ist mir als Nutzer völlig egal wie das Auto intern mit den Steuergeräten kommuniziert und wenn es per Brieftaube ist. Das Nutzer Interface muss modern und zeitgemäß sein.

Was die Chinesen abliefern, ist aber stark unterwältigend. Die scheitern bei den einfachsten Features und liefern einfach nur billigen Copycat-Müll ab oder einfach nur bescheidene Software. Tesla ist da keinen Deut besser, da funktioniert einfach nichts richtig.
Wie schon MaxPaul schrieb, liefern sie zwar etwas, das dann aber in erschreckend miserabler Qualität. Was hilft mir ein OTA-Update, wenn der Kram dann trotzdem nicht zufriedenstellend funktioniert?

Dennoch sollten die deutschen Hersteller dringend daran arbeiten, ihre Software-Stacks zu verschlanken und Long Term Support anzustreben. Macht es günstiger und den Kunden durch lange Supportzeiträume glücklicher.
Da haben sie tatsächlich grossen Aufholbedarf.

Du meinst sie scheitern bei einfachen Features wie, Batterie vorheizen, Youtube Videos, komplette Routen ans Navi senden? Also so wie die Deutschen auch? 😁

… vielleicht daran. Bisher fahren die aber zumindest ziemlich sicher durch die Gegend…

Und wo fahren die Anderen unsicherer? Phantombremsungen können Alle, VW bremst auch gerne mal garnicht in den ID Modellen, bei Audi rebooten die Instrumentencluster während der Fahrt.

Bis jetzt hab ich auch noch keine auf dem rückenliegenden MGs und co am Straßenrand gesehen 🙂.

Schau mal die Tests. Routenplanung mit Ladestationen funktioniert nicht usw. Preislich ist es ebenfalls völlig uninteressant.
Wenn ich dann den Vergleich mit den Phantombremsungen lese, fasse ich mir an den Kopf. Der i4 ist da ziemlich entspannt und selbst diverse VAG-Produkte waren gut.

Ne, ne. Da haben die ganzen Neuankömmlinge noch einen weiten Weg vor sich. Mal davon ab, dass ich ohnehin ein China-Karren kategorisch ausschliesse.

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