Sind Schnellfahrer die besseren Autofahrer?
Mir fällt immer wieder auf, daß tendeziell langsam fahrende Autofahrer oft sehr unsicher reagieren, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Unvermitteltes Bremsen, langsame Überholmanöver, unverhältnismäßig langes Warten an Ausfahrten trotz großer Lücken um dann doch jemanden beim Rausfahren auszubremsen … um nur einige Beispiele zu nennen.
Demgegenüber merke ich, daß tendenziell zügig fahrende Autofahrer meistens sehr gekonnt und routiniert auf solche Situationen reagieren. Ich spreche jetzt nicht von jugendlichen Schnellfahrern, die kaum Fahrpraxis haben, sondern von langjährigen Fahrern.
Ich glaube, daß die Schnellfahrer einfach sicherer unterwegs sind und besser wissen, wie man im Ernstfall reagiert. Sei es bei unvermitteltem Herausziehen, Wildwechsel oder regen- bzw. schneeglatter Fahrbahn.
Die Langsamfahrer beschweren sich zwar über die Schnellfahrer (Drängler, Raser, etc.) jedoch denke ich, daß aufgrund der guten Reaktion und dem Können dieser Gruppe oft Unfälle vermieden werden und die meisten Unfälle durch die Langsamfahrer verursacht werden.
Was meint Ihr?
Beste Antwort im Thema
Wenn jemand sicher, gekonnt und routiniert unterwegs ist, gerade dann ist er kein Schnellfahrer. Nur die abgelenkten, gestressten, gehetzten und unaufmerksam Vieltelefonierer fahren "schnell". Wenn du Dränglern und Rasern eine gute Reaktion und ein großes Können andichten willst, dann solltest du mal eine Zeitlang im Rettungsdienst arbeiten, da wirst du schnell eines Besseren belehrt.
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Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 27. Februar 2015 um 09:28:50 Uhr:
Halte mich strickt an die Limits (+10km/h) ...
Ganz genau auch meine Strategie, immer strikt an die Limits halten (+150km/h). Wobei ich mich natürlich nicht nur in der Stadt (+50km/h) und auf der Landstrasse (+100km/h) sondern auch auf der BAB (+150km/h) immer ganz exakt ans Limit halte (nach Navi selbstverständlich).
Zitat:
@jetsetjohn schrieb am 27. Februar 2015 um 11:15:59 Uhr:
Hab ich ja meistens. Wenn ich Landstraße mit 100 km/h fahre, dann brauche ich ca. 15 PS, d.h. der Wagen läuft auf 4% seiner Möglichkeiten. D.h. ich bin dann ein sehr guter Fahrer, da ich noch viel Luft nach oben habe.Zitat:
@där kapitän schrieb am 27. Februar 2015 um 10:46:31 Uhr:
Der bessere Autofahrer ist der, der auf 70 % seiner Möglichkeiten fährt. Der noch Luft nach oben hat, wenn er reagieren muss, ...
Dir ist denke ich sehr wohl bewusst, dass ich nicht die Motor-, sondern die geistige sowie Sinnesleistung gemeint habe.
Wir machen alle unsere Erfahrungen und manche mit Blechschaden (solange es hoffentlich nur dabei bleibt). Und dann wäre es für die Zukunft gut, wenn man kognitiv nicht auf 100 % läuft. Denn wenn doch mal was kommt, auf das man reagieren muss, dann bleibt kaum Luft bei den eigenen Möglichkeiten.
Auch wenn die Motorleistung steigt, so ist der Fahrer immer noch derselbe, das sollte man nicht vergessen.
Und man sollte noch weniger Assistenzsysteme als Gelegenheit nehmen, den Grenzbereich auszuloten. Denn auch diese Systeme können nur innerhalb gültiger physikalischer Grenzen helfen, sind also nicht dafür gedacht, Geschwindigkeiten deutlich zu überschreiten und darauf zu bauen, dass einen die Fahrhilfen schon raushauen.
Aber dazu habe ich mich ja bereits geäußert.
cheerio
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 27. Februar 2015 um 14:34:29 Uhr:
Vielleicht wäre es sinnvoll, eine Regelung analog zum Motorrad-Führerschein einzuführen und höhere PS-Klassen daran zu knüpfen, dass man den Pkw-Führerschein schon eine gewisse Zeit besitzt.
Vielleicht wäre es sinnvoll sich die Regelung zum Motorrad-Führerschein mal anzuschauen? Danach darf das Zweirad eines Fahranfängers ein Leistungsgewicht max. 0,2kW/kg haben. Ein Polo (1.000 - 1.250 kg) dürfte demnach 280 - 340PS haben. Ob das wirklich so viele Fahranfänger gibt, die dermaßen motorisiert sind, um extra dafür ein Gesetz zu erlassen?
Das Problem im Straßenverkehr sind doch meist die unvorhergesehenen Verkehrssituationen.
Erst kürzlich lag auf der Gegenfahrbahn ein durch ein Auto "frisch erlegter"stattlicher Fuchs mitten auf der Fahrbahn (22:30).
Die Stelle hab ich abgesichert und über UNIQA SafeLine wurde die Polizei angefordert. Die waren nach kurzer Zeit da und ich konnte weiter fahren.
Vor einigen Jahren wars ein Reh.
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Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 27. Februar 2015 um 15:15:49 Uhr:
Ich fahre besser als 95% aller anderen Autofahrer, aber nicht schnell. Nur flüssig, zügig, defensiv und vorausschauend.
Na das nenn ich aber mal eine objektive selbsteinschätzung 😰
Zitat:
@nansenbach schrieb am 28. Februar 2015 um 15:25:28 Uhr:
Vielleicht wäre es sinnvoll sich die Regelung zum Motorrad-Führerschein mal anzuschauen? Danach darf das Zweirad eines Fahranfängers ein Leistungsgewicht max. 0,2kW/kg haben. Ein Polo (1.000 - 1.250 kg) dürfte demnach 280 - 340PS haben. Ob das wirklich so viele Fahranfänger gibt, die dermaßen motorisiert sind, um extra dafür ein Gesetz zu erlassen?
Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, meinen Beitrag so zu verstehen, wie er gemeint war. Mit etwas Nachdenken hättest Du womöglich darauf kommen können, dass es mir darum ging, Fahranfänger auch beim Pkw zunächst auf eine untere Leistungsklasse zu begrenzen, so wie beim Motorradführerschein.
Direkt vor dem Satz, den Du zitiert hast, hatte ich geschrieben: "Heute kann man sich als Fahranfänger zum Beispiel einen billigen alten Honda Civic mit 169 PS holen, und ich halte es für keine gute Idee, 18jährige ohne Fahrpraxis mit so einem Gerät auf die Menschheit loszulassen." Das lässt eigentlich wenig Raum für Missverständnisse, außer bei Leuten, die es bewusst missverstehen wollen. Vor dem Hintergrund kann man Deine Berechnung mit dem 280-bis-340-PS-Polo für Fahranfänger einfach mal beiseite legen. Die Motorrad-Führerscheinklasse A2 ist auf 35 kW oder 48 PS begrenzt. In diese Klasse fällt z. B. eine Honda CBR 500 R mit max. 175 km/h. Diese Höchstgeschwindigkeit erreicht auch ein VW Polo mit 85 PS, so dass in diesem PS-Bereich bei Pkw die Leistungsgrenze für Fahranfänger zu ziehen wäre. So weit klar jetzt?
MfG, Tazio1935
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 28. Februar 2015 um 22:20:03 Uhr:
Die Motorrad-Führerscheinklasse A2 ist auf 35 kW oder 48 PS begrenzt. In diese Klasse fällt z. B. eine Honda CBR 500 R mit max. 175 km/h. Diese Höchstgeschwindigkeit erreicht auch ein VW Polo mit 85 PS, so dass in diesem PS-Bereich bei Pkw die Leistungsgrenze für Fahranfänger zu ziehen wäre. So weit klar jetzt?
Die Honda CBR 500 R beschleunigt in 5,5s auf 100km/h, und ist damit nur unwesentlich langsamer als ein Golf R mit 300PS.
Um die Höchstgeschwindigkeit auf 175km/h zu begrenzen bedarf es übrigens keiner Leistungsgrenze, sowas lässt sich auch ganz einfach elektronisch abriegeln. Allerdings würde das nur dann einen Sinn ergeben, wenn sich oberhalb dieser Geschwindigkeit auch Unfälle in signifikanter Anzahl ereignen würden. Das wäre mir allerdings neu.
Also, um mal aufs Thema zurück zu kommen:
Ich fahre gerne zügig, aber nicht leichtsinnig.
Und verletze Tempolimits nie (bewust) über der Strafgrenze.
Ich überhole viel, aber nur, wenn ich die Strecke überblicken kann.
Wenn ich rückwärts beim Kaufhaus ausparke, brauche ich nicht 20 Sekunden, um den Vorwärtsgang zu finden.
Und ich finde an Ampeln mein Gaspedal genauso wie auf freien Landstraßen.
Ich fahre bei Glätte oft langsamer und vorsichtiger als andere, weil ich bei tiefen Temperaturen das Thermometer und die Fahrbahn im Auge behalte und bei Anzeichen von Risiko sofort entsprechend das Tempo anpasse. Motorradfahren im Winter ist extrem lehrreich 😁
Im Nebel auf der Autobahn kam es schon vor, dass mich LKWs wegen meines angepassten Tempos auf der rechten Fahrbahn erst im letzten Moment wahrnahmen und nach Links ausweichen mussten. Ich halte einfach bei Sichtweiten unter 50m ein Tempo von 40km/h (oder weniger) für eher angepasst als 80km/h.
Ich fahre aktiv, was bedeutet, dass sich mein Fahrzeug absolut unterzuordnen hat, es hat nur zu tun, was ich entscheide, eigenmächtige Elektronik kann ich auf den Tod nicht ausstehen, bin also auch kein Freund von nervenden Assistenz-Systemen.
Ich weiss durch permanentes Im-Auge-Behalten der Rückspiegel (ich nutze alle drei) allermeistens darüber bescheid, was hinter und neben mir abgeht.
Ich blinke IMMER und benutze selbst bei einfachen Spurwechseln immer den Schulterblick.
Ich hasse Aktionen, die andere unnötig aufhalten, behindern oder nur stören. Also vermeide ich es, andere zu nerven, weil ich weiss, dass sicheres Fahren auch etwas mit Entspanntheit zu tun hat.
Meine Augen sind permanent in Bewegung, meine Konzentration ist ungeteilt und ich unterdrücke ablenkende Einflüsse, so dass ich z.B. im Stadtverkehr oder auf der Autobahn beim Telefonieren (über FSE) kein angenehmer Gesprächspartner bin, denn ich kann mich nicht auf den Verkehr konzentrieren, wenn ich telefoniere. Der Verkehr hat klare Priorität, das Telefon nicht.
Ich habe noch nie einen Unfall verschuldet, bin daher 30 Jahre unfallfrei trotz zügiger Fahrweise und bin bei ca. 350000 km Gesamtleistung, davon >100000 km auf dem Motorrad (extrem lehrreich 😁).
Ich kann die Maße meines Fahrzeuges von Steuer aus recht gut abschätzen und reagiere nicht panisch oder irrational, wenn ich ein Martinshorn höre.
Was soll das also heißen?
Was ich täglich spüre ist, dass meine Aktionen und Reaktionen z.T. deutlich schneller und gezielter sind als die mancher anderer Autofahrer.
Ich fahre aktiv und lasse mich nicht ablenken.
DAS ist der Knackpunkt... ich versuche, mich auf auf genau das zu konzentrieren, was im Augenblick am wichtigsten ist. Was wird das beim Autofahren wohl sein?
Ich schätze, dass das ein gewisser Unterschied zu anderen Fahrern ist.
Aber aus Unfall-Häufigkeits-Sicht bin ich weder besser noch schlechter als alle anderen Autofahrer, die selten oder nie Unfälle bauen.
Ich bin nur manchmal einfach ein wenig schneller 😁
k-hm
Bei allen Tätigkeiten gibt es Leute, die das was sie machen können, und es gibt Leute, die es nicht können. Diese beiden Gruppen kann man dadurch unterscheiden, daß die Nichtkönner langsamer sind als die Könner. Ein gutes Beispiel ist z.B. der Sport, da ist auch noch niemand auf den Gedanken gekommen den Langsamsten auf das Siegertreppchen zu stellen ... 😁
Und ja, das Autofahren ist nicht die einzige Ausnahme, bei der man den Könner daran erkennt, daß er die Autoschlange anführt.
Zum Glück haben wir Meinungs- und Glaubensfreiheit in Deutschland.
Jeder darf so doll wie er will an seine Märchen glauben.
Zitat:
@nansenbach schrieb am 1. März 2015 um 11:51:28 Uhr:
Bei allen Tätigkeiten gibt es Leute, die das was sie machen können, und es gibt Leute, die es nicht können. Diese beiden Gruppen kann man dadurch unterscheiden, daß die Nichtkönner langsamer sind als die Könner.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal besteht darin, daß die Nichtkönner
oftmals noch nicht in der Lage sind, ihr Tempo dem eigenen Können anzupassen, weil sie eben dieses noch nicht richtig einschätzen können. Die Ergebnis sieht dann oftmals anders aus als ursprünglich geplant. Dieses Phänomen beschränkt sich ebenfalls nicht nur auf verkehrstechnische Belange.
Zitat:
@nansenbach schrieb am 28. Februar 2015 um 23:29:07 Uhr:
Die Honda CBR 500 R beschleunigt in 5,5s auf 100km/h, und ist damit nur unwesentlich langsamer als ein Golf R mit 300PS.Um die Höchstgeschwindigkeit auf 175km/h zu begrenzen bedarf es übrigens keiner Leistungsgrenze, sowas lässt sich auch ganz einfach elektronisch abriegeln. Allerdings würde das nur dann einen Sinn ergeben, wenn sich oberhalb dieser Geschwindigkeit auch Unfälle in signifikanter Anzahl ereignen würden. Das wäre mir allerdings neu.
Dir ist offenbar einiges neu. Welcher Zweck steckt wohl dahinter, für 18 Jahre alte Motorrad-Anfänger nur Maschinen von maximal 48 PS zu erlauben? Geht es vielleicht darum, das Schnellfahren erst zuzulassen, wenn eine gewisse Fahrpraxis besteht? Könnte das vielleicht sogar sinnvoll sein? Mein Vorschlag war, diese Regelung auf den Pkw-Bereich zu übertragen. Wenn man bei den Motorrädern für den unteren Leistungsbereich die Obergrenze bei 48 PS gezogen hat, wo wäre diese Grenze bei den Pkw? Könnte mein Beispiel eines VW Polo mit 85 PS ungefähr passen?
Deine Beispiele von Pkw mit 300 PS oder Beschleunigungswerten von 5,5 Sekunden stammen doch allein daher, dass Du bestimmte Kenndaten wie Leistungsgewicht und Beschleunigung von Motorrädern unreflektiert auf den Pkw-Bereich übertragen hast. Dass Du da Äpfel mit Birnen vergleichst und deshalb auch gleich der Wurm drin ist, könntest Du eigentlich wissen. Schon ein Frei-ab-16-Leichtkraftrad wie die Honda CBR 125 R mit ihren schlappen 14 PS hat ein niedrigeres Leistungsgewicht als ein VW Polo mit 85 PS. Die CBR 500 R ist ein Einsteiger-Motorrad und hat ein Leistungsgewicht wie ein Porsche 911 Carrera. Deshalb funktioniert der Rückschluss, dass ein 350-PS-Porsche ein gutes Fahranfänger-Auto ist, aber trotzdem nicht.
Auch die von Dir ins Spiel gebrachte elektronische Begrenzung auf 175 km/h ist fragwürdig. Die Regelung im Motorrad-Bereich ist aus gutem Grund keine Begrenzung auf eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit, sondern auf 35 Kilowatt (48 PS) Motorleistung. Sucht man nach einer vergleichbaren Regelung für Pkw, dann ist zum Beispiel eine Begrenzung auf 63 kW (85 PS) für Fahranfänger sicher vertretbar und vernünftig.
MfG, Tazio1935
Zitat:
@nansenbach schrieb am 1. März 2015 um 11:51:28 Uhr:
Bei allen Tätigkeiten gibt es Leute, die das was sie machen können, und es gibt Leute, die es nicht können. Diese beiden Gruppen kann man dadurch unterscheiden, daß die Nichtkönner langsamer sind als die Könner. Ein gutes Beispiel ist z.B. der Sport, da ist auch noch niemand auf den Gedanken gekommen den Langsamsten auf das Siegertreppchen zu stellen ... 😁Und ja, das Autofahren ist nicht die einzige Ausnahme, bei der man den Könner daran erkennt, daß er die Autoschlange anführt.
Das ist zu einfach und auf den Straßenverkehr nicht übertragbar.
Wenn ich auf der Landstraße 110 fahre und mich jemand überholt, dann kann das alles bedeuten, aber auf keinen Fall, dass der Überholer der bessere Autofahrer ist.
Deine Logik passt auf die Rennstrecke, wenn dort beide die selbe Tätigkeit ausüben ("sinnlos im Kreis fahren" 😉 ), dann ist der schnellere der bessere.
PS: Aus diesen 3 Sätzen ist ausdrücklich nicht heraus zu lesen, dass ich der Meinung bin, im Straßenverkehr sind die langsameren die besseren. Maximal lasse ich mir unterstellen, das von den langsameren gegenüber den schnelleren eine geringere Betriebsgegefahr ausgeht (Masse x Beschleunigung).
mfg