Sind die Strafen in Deutschland zu niedrig?

Unbele(e)rbar!

für mich stellt sich da schon mal die Frage ob die Strafen nicht mit dem Faktor 100 zu niedrig sind!

Beste Antwort im Thema

Es gibt imho eIne Kombination von zwei Sachen:

1. Die Höhe der Bußgelder.
- 20 km/h zu viel außerorts kosten 30€, selbst bei Tacho 150 auf der Landstraße braucht man kein Fahrverbot zu fürchten. Die Höhe der Bußgelder hat auch EInfluss auf die Wahrnehmung der Verkehrsteilnehmer ("Kostet fast nichts, also kanns auch nicht schlimm sein"😉

2. Die Chance erwischt zu werden.
- Zum einen braucht man in D keine Existenzangst bei einem Verkehrsdelikt zu haben, zum anderen ist die Chance tatsächlich zur Kasse gebeten zu werden aufgrund quasi nicht vorhandener Kontrollen nicht wirklich groß.
Solange sich die Polizei um Lackkratzer bei Parkdelikten, und die Gerichte um Klagen über 25%ige Kürzungen von Verbringungskosten kümmern müssen wird das auch so bleiben.
Eine Kombination, die nicht wirklich zum Einhalten der Regeln animiert.

Fahrt durch die Schweiz oder Österreich, oder gar durch Schweden oder Norwegen.
Wie durch Zauberhand sind plötzlich auch und gerade die deutschen Autofahrer in der Lage, sich akribisch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Da wird bei 120 lieber 110 als 125 gefahren (man könnte ja sonst vielleicht...).
Fahrt zurück über die Grenze nach D und (egal ob Tempolimit oder nicht) der Affentanz beginnt.
Täglich erlebbar für den der es erleben möchte.

Den Motorradfahrer in diesem Bericht hätte aber auch keine noch so hohe Strafe abgeschreckt.
Anders gesagt:
Wenn er diese Aktion schon wegen 680€ und 3 Monaten FV abzieht, was hätte er dann wohl erst bei 24 Monaten Fahrverbot und 10000€ Geldstrafe angerichtet?

197 weitere Antworten
197 Antworten

Sind die Strafen zu niedrig? Definitiv.
Eine Orientierung am (Brutto)einkommen wäre durchaus sinnvoll. Wer meint, das könne "tödlich" für ihn sein, ist sich wohl darüber im Klaren, dass er eigentlich mal seine Fahrweise überdenken sollte.
Klar kann es hin und wieder mal passieren, dass man "aus Versehen" etwas zu schnell fährt. Solche Fälle bewegen sich dann aber eher im Rahmen von ~10km/h. Bei einer sinnvollen Staffelung der Strafsätze sollte da noch niemand Existenzängste bekommen.

Was den Motorradfahrer und das "verpfeiffen" angeht ,
als "Kumpel" hätte ich beim ersten Vorfall noch eine "Erinnerungslücke".
Danach würde ich ihn mir zur Brust nehmen, und ihm ganz klar vermitteln: "Entweder du fährst in Zukunft gescheit, oder alleine. Und beim nächsten mal habe ich garantiert keine Erinnerungslücke"
Da der Motorradfahrer aus dem Artikel bereits wegen voriger Delikte seine Fahrerlaubnis verloren hat, wäre er bei mir schon längst fällig gewesen.

Mit solchen Leuten, bei denen es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie sich selbst und/oder andere in den Tod reißen, will ich nichts am Hut haben.

Wow. Wie einhellig hier doch die Meinungen sind.

Aber nur für's Protokoll, ich finde die Strafen sind in ihrer Höhe in Ordnung und sollten nicht erhöht werden. Im Ausland sind die Strafen einfach unverhältnismäßig hoch. Meine Exfreundin aus der Schweiz musste mal 40 Franken bezahlen weil sie 2 km/h drüber war. Und ich fahre auch im Ausland "normal", also mindestens so schnell wie erlaubt, meistens etwas drüber. Denn auch bei den Nachbarn steht nicht hinter jedem Baum ein Polizist. Und in Schweden zum Beispiel sind die Blitzer freundlicher Weise extrem auffällig gestaltet und weithin sichtbar.

Lange Rede kurzer Sinn, einfach fahren. Dabei nicht übertreiben, aber eben auch nicht zur Wanderdüne werden.

Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 16. April 2018 um 16:38:18 Uhr:


Aber nur für's Protokoll, ich finde die Strafen sind in ihrer Höhe in Ordnung und sollten nicht erhöht werden.

Dem schließ ich mich an.

Davon abgesehen haben wir auch einkommensabhängige Strafen. Nur das gibt es eben nicht bei Lappalien, sondern erst bei den wirklich dicken Dingern. Hätte man den Moorradfahrer geschnappt, dann wäre das sicher vor Gericht gegangen und das hätte Tagessätze gegeben.
Bei ein paar km/h zu viel wäre es auch vollkommen unverhältnismäßig da eine Einkommensermittlung etc. durchzuziehen, nur um ein paar Euro Strafe zu verhängen.

Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 16. April 2018 um 16:38:18 Uhr:


...
Und ich fahre auch im Ausland "normal", also mindestens so schnell wie erlaubt, meistens etwas drüber.
...

Bin ich also doch nicht "normal". Während die einen regelmäßig über den äußerst geringen Expresszuschlag jammern, spare ich die 15 € im Gegensatz zu vielen allein schon auf 200 bis 500 km ein.

5 bis 6 €/100 km sind eben deutlich weniger als 7 oder 8 oder mehr. Und da habe ich jetzt noch gar nicht berücksichtigt, dass ein Kleinwagen, natürlich je nach Modell rund 100 bis 500 € weniger Wertverlust im Monat hat - verglichen mit einem "richtigen" Auto.

Soll natürlich auch Leute geben, die noch deutlich günstiger fahren als ich, mit einem schönen alten Diesel oder LPG, aber die meisten, die hier jammern...

PS:

Wer sich über den Expresszuschlag auf der Autobahn beschwert, der soll sich mal ein Ticket für den Bummelzug kaufen und in die erste Klasse eines ICE setzen und abwarten was passiert (Vorsicht: dürfte teuer werden).

Da sitzt man in einem Luxuwagen (alles ab 30.000 € ist mehr als nur ausreichend) mit 150 PS plus, hat die linke Spur gepachtet und beschwert sich, wenn mal ein Bußgeld fällig ist, weil man zwar immer zu schnell fährt, aber genau einmal erwischt wurde.

Man stelle sich vor: Einmal zu schnell fahren und dann zu 100 % erwischt werden! Schon morgen wären alle ihren Lappen los, vielleicht sogar ich. 😉 😎

Ähnliche Themen

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 16. April 2018 um 19:49:12 Uhr:


...

Man stelle sich vor: Einmal zu schnell fahren und dann zu 100 % erwischt werden! Schon morgen wären alle ihren Lappen los, vielleicht sogar ich. 😉 😎

Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber will ich das? Eher nicht. 😉

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 16. Apr. 2018 um 19:49:12 Uhr:


Ticket für den Bummelzug kaufen und in die erste Klasse eines ICE setzen

So wie du das schreibst klingt das nach Widerspruch. Sind das zwei verschiedene Sachen???

Aber so richtig passt dein Vergleich auch nicht. Verkehrslimits gelten fuer alle, egal ob richtiges Auto oder Kleinwagen. Und letzteres hat noch lange keine weisse Weste.

Zitat:

@sido35 schrieb am 16. April 2018 um 16:58:18 Uhr:



Bei ein paar km/h zu viel wäre es auch vollkommen unverhältnismäßig da eine Einkommensermittlung etc. durchzuziehen, nur um ein paar Euro Strafe zu verhängen.

Warum? So überlegt man es sich vielleicht vorher.

Zitat:

@Bleikugel schrieb am 18. April 2018 um 10:13:44 Uhr:



Zitat:

@sido35 schrieb am 16. April 2018 um 16:58:18 Uhr:



Bei ein paar km/h zu viel wäre es auch vollkommen unverhältnismäßig da eine Einkommensermittlung etc. durchzuziehen, nur um ein paar Euro Strafe zu verhängen.

Warum? So überlegt man es sich vielleicht vorher.

Denke ich auch. Es scheint in anderen Ländern doch auch zu funktionieren... Außerdem ginge es dann ja auch eben nicht um ein paar Euro, sondern generell um mehr.

Dass "etwas in anderen Ländern auch funktioniert" ist grundsätzlich kein Argument...

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 18. April 2018 um 10:27:16 Uhr:


Dass "etwas in anderen Ländern auch funktioniert" ist grundsätzlich kein Argument...

Dann sag mir doch mal, wo das Problem liegt.

Zitat:

@debiler schrieb am 18. April 2018 um 10:19:01 Uhr:


Denke ich auch. Es scheint in anderen Ländern doch auch zu funktionieren... Außerdem ginge es dann ja auch eben nicht um ein paar Euro, sondern generell um mehr.

Noch einmal, weil ihr offensichtlich nur die Hälfte lest und zitiert. Bei den wirklich dicken Dingern sind wir auch in diesem Land durchaus mit einkommensabhängigen Strafen dabei (nennt sich Tagessätze). Aber eben nicht für jeden Pups.

Zitat:

@debiler schrieb am 18. April 2018 um 10:28:40 Uhr:


Dann sag mir doch mal, wo das Problem liegt.

Was meinst du was es kostet eine Gehaltsermittlung durchzuführen?
Für ein 15€ Knöllchen ist das vollkommen unverhältnismäßig.

Und jetzt komme bitte nicht mit der Begründung, dann soll es doch der Verkehrssünder zahlen. Denn dann sind wir wieder bei vollkommen unverhältnismäßigen Strafen für kleinste Überschreitungen.
Ein Grundprinzip des Rechtsstaates ist es, dass die Höhe der Schuld mit der Strafe korrespondieren muss.

Zitat:

@sido35 schrieb am 18. April 2018 um 10:30:15 Uhr:



Zitat:

@debiler schrieb am 18. April 2018 um 10:19:01 Uhr:


Denke ich auch. Es scheint in anderen Ländern doch auch zu funktionieren... Außerdem ginge es dann ja auch eben nicht um ein paar Euro, sondern generell um mehr.

Noch einmal, weil ihr offensichtlich nur die Hälfte lest und zitiert. Bei den wirklich dicken Dingern sind wir auch in diesem Land durchaus mit einkommensabhängigen Strafen dabei (nennt sich Tagessätze). Aber eben nicht für jeden Pups.

Aber oft auch zu billig. Das generell 20 km/h zu viel kaum was kostet ist hier schon irgendwie falsch.
Wenn ich in einer 30er Zone 50 fahre ist das eine höhere prozentuale Abweichung als auf der AB 150 statt 130. Auch 70 statt 50 innerorts ist zu viel. Und durch unsere laschen Strafen denken viele jeder der die vorgeschrieben Geschwindigkeit fährt ist ein Hindernis. Gerade bei uns bei den 2-spurigen Straßen fällt es auf wie blöd Fahrer oft reagieren wenn man auf der linken Spur mit der vorgeschrieben Geschwindigkeit fährt.
Und hier würde es schon was bringen wenn man die Strafen rauf setzt.

Zitat:

@sido35 schrieb am 18. April 2018 um 10:33:56 Uhr:



Zitat:

@debiler schrieb am 18. April 2018 um 10:28:40 Uhr:


Dann sag mir doch mal, wo das Problem liegt.

Was meinst du was es kostet eine Gehaltsermittlung durchzuführen?
Für ein 15€ Knöllchen ist das vollkommen unverhältnismäßig.

Und jetzt komme bitte nicht mit der Begründung, dann soll es doch der Verkehrssünder zahlen.

DOch komme ich und die 15 Euro sind auch noch viel zu wenig. Dann hebt man das Knöllchen auf 30 € (oder gerne noch mehr) an und noch die Verwaltungsgebühren (inkl. der Gehaltsermittlung) und schon haben wir mehr Ruhe auf der Straße. So kostet ein kleines Vergehen eben schnell 100€.

Zitat:

@sido35 schrieb am 18. April 2018 um 10:30:15 Uhr:



Zitat:

@debiler schrieb am 18. April 2018 um 10:19:01 Uhr:


Denke ich auch. Es scheint in anderen Ländern doch auch zu funktionieren... Außerdem ginge es dann ja auch eben nicht um ein paar Euro, sondern generell um mehr.

Noch einmal, weil ihr offensichtlich nur die Hälfte lest und zitiert. Bei den wirklich dicken Dingern sind wir auch in diesem Land durchaus mit einkommensabhängigen Strafen dabei (nennt sich Tagessätze). Aber eben nicht für jeden Pups.

Doch doch, das habe ich schon gelesen und verstanden. Für mich wäre aber auch bei Parkvergehen und Geschwindigkeitsübertretungen im kleinsten Bereich durchaus vertretbar, die Strafe vom Einkommen abhängig zu machen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen