Sind 4L V8 Fahrer mit LPG Umweltapostel oder scheinheilige Ferkel?

Ich habe hier im Forum schon öfters gelesen wie sich einige aufgeregt haben über Fahrer von Autos mit grossem Hubraum und entsprechender Zylinderzahl, welche aber eine LPG Anlage nachgerüstet haben.
Diese werden oft als scheinheilig bezeichnet weil das Auto immer noch viel Verbraucht und entsprechendes ausstösst.
Vor 3 Jahren stand ich auch vor dieser Überlegung.
Da fuhr ich noch einen 850er Volvo mit 250PS.
Ich habe mir etwas kleineres und Umweltfreundlicheres geholt, aber auch weil ich für mich festgestellt habe das ich ein so grosses Auto nicht brauche.
Was wäre gewesen wenn ich festgestellt hätte, doch ich brauche so ein Auto, egal ob der Grund bequemlichkeit ist weil ich einen weiteren Arbeitsweg hätte oder gar das Auto beruflich brauchen würde, ich immer noch vom Spassfaktor überzeugt gewesen wäre oder das Auto einfach als kraftvolle Zugmaschiene benötigt hätte?
Ein neues Auto der klasse wäre finanziell nicht möglich gewesen.
Entweder hätte ich mich in meinen Bedürfnissen arg einschränken müssen (was ich gemacht habe weil ich es konnte und wollte) oder ich hätte schon diesen Wagen umrüsten lassen oder einfach weiterhin Super+ verbrannt.
Wäre ich jetzt ein besserer Mensch wenn ich super+ verbrenne und akzeptiere der Umwelt zu schaden, oder wäre ich ein besserer Mensch wenn ich investiere und auf LPG umrüste, darauf aber auch stolz wäre und ein gutes Umweltgewissen habe?
Wie wäre es bei mir gewesen wenn ich meinen neuen nicht auch hätte umrüsten lassen?
Mein Volvo ist ja nicht verschrottet worden, der fährt immer noch, jetzt verbläst irgendjemand anerers super+.
Mein neuer braucht aber auch Benzin und produziert co2, es ist also nicht weniger geworden sondern mehr.
Hätte ich den Volvo behalten und umgerüstet, dann würde der jetzt kein co2 mehr produzieren was nicht sowiso produziert wird (Thema überproduktion von LPG und Abfackeln) und mein jetztiges auto wäre gar nicht benötigt worden.
Wäre also wesentlich weniger co2 in der Summe.
OK, ich habe das jetzt, trotz meiner Jahresfahrleistung von nur rund 10000km dadurch reduziert das mein neuer mit "Müll" fährt.
Und selbst wenn sich jemand einen 90er 4LiterV12 kauft und auf LPG umrüstet, auch der Fährt mit "Müll".
Ausserdem vermeidet derjenige auch noch Müll denn ansonsten kommt für solch ein Auto wohl nur noch die Schrottpresse in Betracht. So muss für denjenigen kein neues Auto produziert werden. Es entfallen die Schadstoffe durch die Produktion, das Recyceling, den Transport, etc.
Würde er einen neuen Kleinwagen kaufen, dann würde der in der Umweltbilanz immer noch mehr CO2 produzieren als die alte, umgerüstete Spritschleuder (ausser der neue würde, wie in meinem Fall, auch umgerüstet).
Deshalb möchte ich hier einmal einmal zum Ausdruck bringen, auch wenn ich einen modernen, vergleichsweise kleinen Wagen fahre, ich finde es gut ältere aber gute Autos nicht zu Verschrotten sondern durch einen Umbau umweltfreundlicher zu machen (auch wenn es staatlich nicht gewürdigt wird).
Das der Unterhalt dieser Fahrzeuge dadurch auch noch erschwinglich wird ist ein toller Zusatznutzen. Der muss aber durch die Umrüstung ersteinmal erkauft werden, was bei Fahrzeugen von hohem alter auch ein Risiko ist.
Deshalb mein Gruss und dank an alle die diesen Schritt wagen.
Ich finde das gut und würde euch gerne einen "blauen Engel" für "Müllvermeidung und CO2neutrales fahen" verleihen.

78 Antworten

@Kneipa,
die allerwenigsten alternativen "Wald-Ökos" (i.A. bewußt lebend, sehr entspannt und beruflich und gesellschaftlich kreativ, somit eher überdurchschnittliche Einkommen produzierend) sind Hartz 4- Freaks.
Ich denke, daß du zur o.g. "Gruppe 2" gehörst, aber noch dahinter kommst, daß es auch zusätzlich ganz nett sein kann, in einem etwas umweltfreundlicherem Mobil unterwegs zu sein, aber, wie ich oben schon geschrieben habe, erst aus der Erfahrung, es getan zu haben.

Zitat:

Original geschrieben von Audi-gibt-Omega


@Kneipa,
die allerwenigsten alternativen "Wald-Ökos" (i.A. bewußt lebend, sehr entspannt und beruflich und gesellschaftlich kreativ, somit eher überdurchschnittliche Einkommen produzierend) sind Hartz 4- Freaks.
Ich denke, daß du zur o.g. "Gruppe 2" gehörst, aber noch dahinter kommst, daß es auch zusätzlich ganz nett sein kann, in einem etwas umweltfreundlicherem Mobil unterwegs zu sein, aber, wie ich oben schon geschrieben habe, erst aus der Erfahrung, es getan zu haben.

???

Das umweltfreundlichste Auto ist immer noch das, was gar nicht erst produziert wird. Ein 10 Jahre alter V8 belastet die Umwelt weniger, als die Verschrottung des V8 und die Produktion eines neuen ach so sparsamen autos. Meine Autos sind daher umweltreundlich, ich habe 2 Unfallwagen wieder aufgebaut und fahre diese. Die mußten nicht verschrottet werden und so hat die Umwelt mehr davon, als wenn ich gleich 2 Neuwagen kaufe.

Um mal zum thema zu kommen: Wer sich einen Neuwagen mit viel Leistung kauft (auch Kleinwagen mit 150PS) ist ein Schmutzfink. Alte Autos hingegen sollten aufgebraucht werden. Was nützt es mir mein Euro1- Auto wegzugeben, wenn es dann die nächsten 10 Jahre im 50 km entfernten Polen die Luft verpestet?

Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.


 

Ihr seid doch wohl des Wahnsinns fette Beute... ;-) Vielleicht sollte man sich mal den wirklich wichtigen Dingen zuwenden bei der Umweltverschmutzung und nicht dem seit Jahren mit Katalysatoren und ähnlichem aufgerüsteten Autoverkehr!

Auf die Art erreichen wir doch nur, daß wir unseren Familien auch noch die letzten Euros aus der Tasche ziehen.

Das man sich beim Umweltschutz nicht nur am Auto festbeissen darf, da stimme ich dir 100% zu.

Das die von mir vorgenschlagene Neuwagenschadstoffzuschlagssteuer "unseren Familien auch noch die letzten Euros aus der Tasche ziehen" wird ist allerdings unsinn.

Wie würde sich das denn ab 2008 gestalten, wenn voraussichtlich Euro5 eingeführt wird?

Eine Neuwagenschadstoffzuschlagssteuer in % vom Listenpreis, für:
Euro5: 0%,
bedeutet das Fahrzeuge von Herstellern, welche ihre Hausaufgaben gemacht haben ohne Zuschlag verkauft würden
Euro4: 5% bedeutet das Fahrzeuge von Herstellern, welche ihre Motormodernisierung bis zum nächsten Modellwechsel verschoben haben, mit einem geringen Zuschlag verkauft würden. Diesen spart der Kunde aber sowiso weil solche Fahrzeuge meistens nur mit einem kräftigen Preisnachlass verkauft werden können.
Euro3: 15%
Dürfen als Grossserienfahrzeug sowiso nicht mehr neu Zugelassen werden, bestenfalls mit einer speziellen "resteabverkaufs Sondergenehmigung"
Euro2: 30%
Neuzulassung bestenfalls noch mit Sondergenehmigung für Kleinserien möglich, das erfordert dann aber halt einen "Individualistenzuschlag".
keine weitere Erstzulassung unterhalb von Euro2 denn irgendwann muss ja mal Schluss sein mit den neuen "Stinkern".

Bei einer solchen Regelung würde der Kunde so gut wie nichts von dem Zuschlag mitbekommen, denn Erstzulassungen laufen ja in 98% der an Privat verkauften Fahrzeuge über den Händler.
Der muss das dann in der Position Erstzulassung entsprechend einrechnen.
Logischerweise würden die Schadstoffreicheren Fahrzeuge dadurch etwas Teurer, aber das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache.
Umschreibungen von gebrauchten Fahrzeugen sollte so etwas natürlich nicht betreffen.

Umweltschutz ist schön und gut, trotzdem ist jeder Mensch ein Individualist.
Ich fahre den A6 2.8 weil ich gemütlich längere Strecken hinter mich bringen will.
Das ermöglicht ein kleines Auto eher begrenzt.

Wichtig ist mir außerdem das ein großer Motor länger hält, Sicherheit schafft und mehr Laufkultur besitzt.
Eine große Karosse dient zu meiner eigenen Sicherheit, die mir seeeehr wichtig ist.

Umgerüstet habe ich natürlich wegen dem Spareffekt, ich hätte aber eine Verschlechterung der Abgaswerte nie hingenommen.
Dann wäre ich eher beim Benzinbetrieb geblieben den ich mir auch lässig weiter hätte leisten können.
Ich finde ein umgerüstetes altes Auto allemal besser wie ein neues Auto mit Benzinbetrieb.
Man darf nicht vergessen das Gasfahrer immer noch Exoten sind.
Es spielen so viele Dinge mit rein die man nicht bemessen kann.
Natürlich auch die Tatsache das dickere Autos mehr fressen.
Aber eben diese Dickschifffahrer haben zu einem großen Teil den Boom mit LPG gefördert.
Ob wir nur mit kleinen Autos so weit wären ist fraglich.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Audi-gibt-Omega


Sorry, aber einer der behauptet, den Jeep vorrangig wegen der Zuglast hat, soll mal Sonntags Trecker fahren - sonst besser den Bus nehmen - 99,8% der Zeit fährt er doch mit dem Jeep doch nur solo - und nicht mal über 120km/h und das schafft auch der Daihatsu Cuore 1.0, nur wesentlich umweltfreundlicher - ob mit oder ohne LPG !!!

Jo, die Diskussion hatten wir beide schon mal vor ca. 1 Jahr. Du bist wohl noch nie Jeep gefahren. Es gibt verschiedene.

Klar - der Grand Cherokee ist ein LuxusLiner ohne wenn und aber - hat V8 5,2 oder 5,9l und zieht sich mächtig Sprit rein. Er ist aber ein sehr bequemes Langstreckenfahrzeug, welches mit Tempomat sogar wieder richtig sparsam wird trotz Tempo 180. OK - der war und ist mir auch eine Nummer zu groß, aber gefallen würde er mir schon.

Der Cherokee 4,0l Inline6 hat ca. 180 PS und ist auch absolut super ausgestattet, wahnsinnig bequem und auf Langstrecke mit Tempomat sogar richtig sparsam trotz Tempo 160 bequeme Reisegeschwindigkeit. Zudem hat er noch einen rießigen Kofferraum und 5 Sitzplätze. Da geht also das gesamte Campinggepäck für 3 Personen problemlos rein - trotz Gastank. Der Cherokee fährt sich genau so bequem wie Dein Audi. Das gleiche gilt für den Wrangler 4,0l Inline6 - welcher aber nicht so luxeriös ausgestattet ist - da er ein Fun- und Freizeitfahrzeug ist, aber problemlos auf der Autobahn seine 170 fährt und das souverän wie ein PKW.

Baut man so einen extrem um - die Betonung liegt auf extrem - dann kann es sein, dass er nur noch 120 fährt, aber dann ist der für Offroad ausgerichtet und fährt eh nur viel. 8.000/Jahr oder kommt gleich auf den Hänger. Jo - und dann braucht man ein Zugfahrzeug - welches es schafft problemlos den Wrangler zu transportieren. Da hat man schnell eine Schrankwand mit knapp 3t insg. zu ziehen. Das schafft aber der Cherokee wieder locker - getreu nach dem Motto: "Wann bekomme ich denn hier mal was richtig zu tun?". Welches Fahrzeug käme noch dazu in Betracht? - da wird die Auswahl klein. Wenn man dann noch ein Limit von 5000 € hat um sich ein Alltags- und Zugafahrzug zu kaufen - dann wirds richtig eng. Wenn man dann noch die Ersatzteilkosten in die Auswahl mit einbezieht und das ganze dann noch mit LPG, dann stand meine Auswahl fest.

Außerdem hat mein Jeep bereits ab Werk Euro2 und alle 4,0l-Jeep lassen sich problemlos auf D3 aufrüsten und das wird auch von allen freiwillig gemacht.

Zitat:

Original geschrieben von Audi-gibt-Omega


Ich denke, wir sollten jeden seine fahrerische Individualität ausleben lassen. Ich "protze" eben weiter mit meinen 60Tkm p.a. im "alten" Audi, würde aber gern auf die Bahn umsteigen, wenn sie denn (selbst mit BC 50) auch "nur" 50% mehr kosten würde, als LPG und in erträglicher Zeit das Ziel erreichen könnte - das ist ja das eigentliche Dilemma des großen Individualverkehrs.

Da gebe ich Dir völlig Recht. Die Bahn ist zu teuer, ist zu umständlich und selten pünktlich. Für mich ist die Bahn absolut unattraktiv. Mit der Bahn und Bus wäre ich eine Tour auf Arbeit über 1 h unterwegs, während ich mit dem Auto (ca. 30 km) im Normalfall in 20 min da bin und das bis vor die Tür. Nein danke.

Zitat:

Original geschrieben von Foghorn


Aber eben diese Dickschifffahrer haben zu einem großen Teil den Boom mit LPG gefördert.
Ob wir nur mit kleinen Autos so weit wären ist fraglich.
Genau so ist es - aber nach der Meinung von einigen hier, werden wir in 30 Jahren nur noch 2 verschiedene Automodelle haben - denn Individualität wird nach deren Willen nicht mehr möglich sein. Ups - das hatten wir doch schon mal. Ich hoffe doch sehr dass es nicht so weit kommt.

Zitat:

Umschreibungen von gebrauchten Fahrzeugen sollte so etwas natürlich nicht betreffen.

Sorry, das hatte ich in der Tat überlesen. Wenn es nur um ERSTzulassungen geht, ist es etwas erträglicher.

Ich halte aber trotzdem nicht viel von der Idee. Das Autofahren ist imo schon viel zu teuer in einer Gesellschaft, in der individuelle Mobilität längst kein Luxus mehr ist, sondern unverzichtbar und für die meisten Grundvoraussetzung fürs tägliche (Über)leben.

Diese ganzen Abgasverbesserungen sind doch eh scheinheilig, was hier auch schon mehrfach gesagt wurde. Unsere alten "Stinker" stinken im Ausland weiter und hier fährt zusätzlich für jeden alten Stinker ein neuer Stinker. ;-)Erreicht haben wir also nicht die gewünschte Umweltentlastung sondern lediglich, daß sich heute kaum noch jemand ein neues Auto leisten kann... Ist es das wert in einer Welt ringsum, die weiter die Umwelt verpestet?!

Zitat:

Sorry, aber einer der behauptet, den Jeep vorrangig wegen der Zuglast hat, soll mal Sonntags Trecker fahren - sonst besser den Bus nehmen - 99,8% der Zeit fährt er doch mit dem Jeep doch nur solo - und nicht mal über 120km/h und das schafft auch der Daihatsu Cuore 1.0, nur wesentlich umweltfreundlicher - ob mit oder ohne LPG !!!

Also ich fahre meinen Jeep einzig aus dem Grund, weil er mir Spaß macht. Da brauche ich auch keine Rechtfertigungen zu suchen in der Art " habe ne Hütte in den Bergen" oder "habe nen schweren Hänger zu ziehen". Abgesehen davon, daß er mir einfach auf jedem Meter pure Lebensfreude beschert, ist er so ziemlich das praktischste und vielseitigste Auto, daß ich mir vorstellen kann. Er ist gleichzeitig Geländewagen, Cabrio, Kombi, Zugwagen, Abschleppwagen, Arbeitsgerät im Garten, Expeditionsmobil, usw.

Schlimm ist doch nicht, daß ich mir diesen Spaß gönne. Schlimm ist, daß Leute meinen, ich müsse Ihnen die Beweggründe dafür erläutern. Das ist leider weit verbreitet. Natürlich kann ich auch einen Daihatsu Cuore fahren. Mein Zweitwagen ist sogar ein kleiner Nissan Micra. Der Punkt ist aber, daß es niemanden was angeht - auch nicht unter so einem scheinheiligen Umweltaspekt. Ich halte auch niemandem seine Flugreisen, Lebensmittel vom anderen Ende der Welt, Gartenbeleuchtung, Klimaanlage, usw. vor. Jeder wie er mag. Der eine verballert die Energie hier, der andere dort. Leben und leben lassen.

Ich finde es grundsätzlich bedenklich, wenn man von staatlicher Seite so einseitig versucht zu regeln wie das beim Autoverkehr getan wird. Denn mal ganz ehrlich - bei uns Autofahrern wird nicht abkassiert weil wir große Umweltschweine wären. Wir werden in langer Tradition abkassiert, weil wir uns nicht wehren können und fahren MÜSSEN. Bus und Bahn sind eben für sehr viele KEINE Alternative.

Zitat:

Genau so ist es - aber nach der Meinung von einigen hier, werden wir in 30 Jahren nur noch 2 verschiedene Automodelle haben - denn Individualität wird nach deren Willen nicht mehr möglich sein.

Das befürchte ich auch. Individualität ist hierzulande nicht gefragt. Wir sind angepaßt, langweilig und immer öfter neidisch. Das zusammen führt dann dazu, daß man keinem etwas gönnt, was irgendwie aus der Masse heraussticht. Und wenn es dann jemand wagt, nicht Golf oder Astra zu fahren, dann machen wir ihm das madig. Frei nach dem Motto: Wenn ich keinen Spaß am Leben habe, sollen das andere gefälligst auch nicht. Umweltschutz ist da ein super Deckmäntelchen, und man kann selbst so schön als Saubermann dastehen...

Soll sich bitte niemand persönlich angesprochen fühlen. Aber so siehts doch aus in unserem Land.

Grüße Dirk

Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.


Also ich fahre meinen Jeep einzig aus dem Grund, weil er mir Spaß macht. Da brauche ich auch keine Rechtfertigungen zu suchen in der Art " habe ne Hütte in den Bergen" oder "habe nen schweren Hänger zu ziehen". Abgesehen davon, daß er mir einfach auf jedem Meter pure Lebensfreude beschert, ist er so ziemlich das praktischste und vielseitigste Auto, daß ich mir vorstellen kann. Er ist gleichzeitig Geländewagen, Cabrio, Kombi, Zugwagen, Abschleppwagen, Arbeitsgerät im Garten, Expeditionsmobil, usw.

Schlimm ist doch nicht, daß ich mir diesen Spaß gönne. Schlimm ist, daß Leute meinen, ich müsse Ihnen die Beweggründe dafür erläutern. Das ist leider weit verbreitet. Natürlich kann ich auch einen Daihatsu Cuore fahren. Mein Zweitwagen ist sogar ein kleiner Nissan Micra. Der Punkt ist aber, daß es niemanden was angeht - auch nicht unter so einem scheinheiligen Umweltaspekt. Ich halte auch niemandem seine Flugreisen, Lebensmittel vom anderen Ende der Welt, Gartenbeleuchtung, Klimaanlage, usw. vor. Jeder wie er mag. Der eine verballert die Energie hier, der andere dort. Leben und leben lassen.

Da hast Du eigentlich Recht - wozu rechtfertigen? Leben und leben lassen und der Fahrspaß mit einem Jeep ist einfach einmalig - den sollten wir uns auch von Neidern nicht nehmen lassen.

Zitat:

Da hast Du eigentlich Recht - wozu rechtfertigen? Leben und leben lassen und der Fahrspaß mit einem Jeep ist einfach einmalig - den sollten wir uns auch von Neidern nicht nehmen lassen.

Stimmt schon. Ich möchte nur nochmal betonen, daß ich mich jetzt hier nicht angegriffen gefühlt habe. Das sind mehr allgemeine Beobachtungen. Ich finde es halt merkwürdig, daß beim Thema Umweltschutz sofort auf dicke und originelle Autos losgegangen wird.

Genau das ist der Punkt - es wird von oberster Stelle eine Meinung gemacht und dann kommt dieser Herdenzwang und jeder der anders ist wird versucht auszugrenzen. Wenn das nicht funktioniert werden die Individualisten dann bekämpft. Hier sind es die Dickschifffahrer, welcher versucht werden unter dem Deckmantel Umweltschutz offiziell fertig zu machen. Dabei wird aber ganz geschickt von den eigentlichen Problemen und den Problemverursachern abgelenkt. Das war doch schon immer so.

Auch problematisch ist die zunehmend sich abschwächende Kaufkraft und die extreme Steigerung der Fahrzeugkosten generell. Das verursacht dann dazu leider auch noch Neid. Dann kommen leider solche Aussagen zustande wie: "Es kann ja nicht sein, dass die ihre Dickschiffe fahren zu Kosten eines Kleinwagens durch LPG." Sorry - so eine Auffassung kann und möchte ich nicht teilen. Wenn es eine Sparmöglichkeit gibt, dann sollte sie auch jedem gleich zustehen.

Insgesamt kann man aus Umweltgründen sagen:
Jeder, der auf LPG umrüstet - und zwar unabhängig von den Beweggründen - leistet einen Beitrag zur Vermeidung von unnötiger Schadstoff-Entstehung. Wir sollten uns nicht gegenseitig fertig machen sondern an einem Strang ziehen. Lasst den Individualist Individualist sein.

@Gasjeeper, @Dirk,
genau darum ging es mir auch, jeder soll sein Ding fahren, was ihm Spaß macht und nicht umständlich erklären, "..ja der kann ja auch das und das...", wenn man es dann doch nicht oder nur in Ausnahmefällen tut.
Die "Klasseneinteilung" hab ich nach meinen Beobachtungen hier in der community gemacht, denke sogar, damit recht genau zu liegen.
Eins ist jedenfalls fakt: soviel wie hier bei den "alternativen Kraftstoffen" wird kaum über fortschrittliche Ideen und Konzepte diskutiert, recht sachlich und fundiert, wie ich meine.
Also : ich finds gut.
Zudem: wenn ich jemandem den Gasantrieb erkläre, mach ich das schon mal wegen des Umweltvorteils lieber, als einem die Errungenschaft eines Kurvenlichts zu zeigen, für mich stellen -25% CO2 eine wesentlich wichtigere Komponente im Auto dar.

Noch mal zurück,

...darf ich noch mal eine Überlegung zu den Steuern beisteuern?
Was würde denn geschehen, wenn mann die Pedlerpauschale erhöht, und dafür die Steuern (welche auch immer) auf den Kraftstoff erhöht. Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch unsere Nebenkosten für die Arbeit reduziert würden, und die Luxusfahrten zum Briefkasten vielleicht entfallen.
Für mich auch sehr kritisch ist ja, dass Arbeitslosen imense Wege zur Arbeit - wenn sie denn einen job finden - aufgezwungen werden, die ja unter Umständen in keinem gerechten Verhältnis zum möglichen Einkommen stehen.

Tobi

In anderen Ländern sind die löhne niedriger und die Spritpreise teilweise dramatisch höher. Da jammert niemand rum wegen Job und soweit fahren.
Ich finde es i.O. das man Arbeitslose dazu zwingt auch weitere Strecken für eine Arbeitsstelle zu fahren. Schließlich liegen sie ja DIR und mir und uns allen auf der Tasche. Bei sehr geringen Löhnen wäre ein kleiner zuschuss evtl. ne Überlegung wert.
Das Hauptproblem an dem unser Land hier krankt ist das immer nur sie Symptome und nie die Ursache behandelt wird. Tiefgreifende Refomen sind sicherlich Sinnvoller als Steuererhöhungen, auch wenn sie viele sehr hart treffen werden, sonst sind wir in 30 Jahren ein armes Lande!!
Manchmal hilft aber auch ein Blick über den Tellerrand hinaus. Z.B. nach England wo es der Wirtscahft gut geht, trotz höherer Spritpreise.

Wenn ich über diesen Argumenten grüble, dann weiss ich immer garnicht, was ich zuerst denken/schreiben soll - es ist einfach zu viel.
Was mich aber immer wieder aufregt ist der Umstand, dass man nie weiss, wessen Interessen man gerade befriedigt.
Ein Beispiel (mit bereits diskutierten Themen): Wir haben auf dem Dorf gebaut. Natürlich mit der Eigenheimzulage. Das könnte ein Interesse der Bauwirtschaft und der Automobilindutrie gewesen sein. Oder der Ölmultis? Oder der Politik, die meine Spritsteuer wollte? Meine Spristeuer bekommen die jetzt - die Pendlerpauschale fällt aber zusehends. Und ich sitze hier, und weiss nicht wie ich den ganzen Mist bezahlen soll, den ich mir eingebrockt habe.

Jetzt habe ich natürlich die Möglichkeit mein Leben umzukrempeln. Aber das hieße, dass ich mich von vielen liebgewonnenen Anschaffungen und Einrichtungen trennen müsste. Aber zurzeit kann ich das nicht. Und mal ganz ehrlich: Ich wills auch nicht. Manchmal werde ich zwischen dem Gefühl aus dem Bauch (Spaß muss sein...) und dem Verständnis aus dem Kopf (wie kann ich nur....) fast zerrissen.
Und das ist fast immer sehr anstrengend.

Tobi

Also, dieser Thread ist eigenartig.

Im Grunde hat eigentlich jeder Recht auf seine Art, aber auch wieder nicht. Im Grunde ist es Blödsinn, einen Wagen mit 400PS zu fahren. Ein 90PS Auto bringt einen genauso ans Ziel, erstrecht, wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen bzw. die Richtgeschwindigkeit halten würde. Insgesamt hat sich die Standardleistung der Neuwagen mindestens verdoppelt innerhalb der letzten 15 Jahre. War man 1993 noch mit 90PS im Passat zufrieden, müssen es heute 150PS sein.
Wer fährt denn auf der Autobahn noch 130? Ist der Sprit wohl noch zu billig?

Jeder soll seinen Spass haben und von mir aus baut euch doch nen LKW-Motor ein. Nur, es ist schon ein Unterschied ob ein Auto 15 Liter braucht oder 3 Wagen zusammen.

Meiner pers. Meinung ist es für die meisten Leute die grösste Geldvernichtung, alle paar Jahre nen neuen Wagen zu kaufen.

Nun zu diesem Schubladendenken.
Ja, ich habe meinen 309 mit Gas ausgerüstet. Ich fahre zwar mit dem Rad zur Arbeit, sind ja nur 3km, aber ich bewege mein Auto doch im Jahr >10Tkm. Ich will mir ja die Welt auch ansehen. Ein Bekannter hatte um 1975 herum schon Gasantrieb in seinem Wolga, man musste damals die Gasflasche austauschen. Ein Kollege hat seinen Wagen umgerüstet, nagut, er fährt am Tage 120km zur Arbeit. Warum ich umgerüstet habe? Weil ich im Gas den idealen Antrieb sehe. Ich will keinen E-Motor ohne Geräusche im Auto. Gas ist beliebig herstellbar, selbst Propan/Butan ist synthetisch herstellbar. Warum das mit dem Ölpreis zutun hat, ist mir echt schleierhaft. Biodiesel ist eigentlich Etikettenschwindel.

Nochwas anderes:
Wer sind denn die grossen Kraftstoffverbraucher?
Schiffe und Flugzeuge. Ja, wird denn der A380 demnächst mit ner Brennstoffzelle fliegen oder die Queen Mary mit Akkus ausgerüstet?

Den grössten Mist hab ich gestern im Fernsehen gesehn.
Da gibts ne Erfindung eines Containers der 20Tonnen wiegt, der für einen Tag Wärme im Gegenwert zu 350Liter Heizöl abgibt. Nun kam der Vorschlag auf, man könnte dann jeden Tag den Container per LKW mit dem Kraftwerk tauschen. Ja halle, fliegen die Abgase nichtmehr ausm Schornstein sondern ausm LKW-Auspuff. Undd sowas wird auch noch gefördert. Da bleibt eine echt die Spucke weg.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


@cybertim,

scheinbar hast Du nicht realisiert, dass bereits Heute auch bei der Kfz-Steuer progressiv besteuert wird.
Glaubst Du ernsthaft, mein A4 verbraucht mehr Straße als Dein Yaris?

Je höher der Verbrauch, desto mehr Mineralölsteuer wird fällig. Hier wird "nur" linear besteurt.

Insgesamt führst Du keien logische,
sondern eine Neiddebatte.

Kauf Dir einen Matiz (8.800 EUR neu mit LPG) o.ä., dann können Du und Deine Umwelt von LPG profitieren.

Der Hybrid ist eine feine Sache.
Dort wo Lastwechsel fehlen (Überland) bringt es Nichts.
Damit ist es primär eine Sache für Stadtrutscher (Kleinwägen).
Verbaut wird es aktuell in der Mittelklasse, demnächst im Lexus.
Was widersprüchlich und damit primär Mode ist.

Nee, sicher keine Neiddebatte! Ich hab mir den Yaris zwar zu nem Zeitraum geleistet, wo nicht mehr drinne war und ich vorher lange kalkuliert habe und an anderen Stellen Sparmaßnahmen treffen musste, um mir überhaupt ein Auto leisten zu können, aber die Zeiten haben sich geändert. Studium ist rum und jetzt verdiene ich "ein paar" Euro mehr, so dass auch was größeres und stärker motorisiertes drinne wär. Nur wäre es für mich ne Katastrophe, wenn mein Auto nen Liter meh verbrauchen würde. Nicht weil ich es mir nicht leisten könnte, aber ich weiß eben, dass weniger drinne ist. ein solches Auto wäre eine Verschlimmbesserung in meinen Augen.

Deine Sichtweise ist da aber eher eine andere: Der verbraucht auch nur nen liter weniger. Das lohnt sich nicht....

Und genau deswegen muss ne progressive Besteuerung her, dass die Abschreckung noch größer wird, wenn man mit dem Gedanken spielt sich etwas ressourcenvernichtenderes zuzulegen. Und andersrum muss natürlich auch der Anreiz zuum Umstieg auf was sparsames größer werden. Wobei wir wieder bei den 2 Sichtweisen wären. Verstehst jetzt, was ich meine?!
Dann würde sich bei den herstellern auch endlich mal was tun. Die Verdoppelung des Rohölpreises in den letzten paar jahren hat noch nicht gereicht...

Und dein A4 verbraucht garantiert mehr als mein Yaris: bei ca. 50% BAB-Anteil komme ich auf ca. 6 liter. Übers letzte Viertel Jahr (ca. 10Tkm) lag der BAB-Anteil deutlich drüber und ich liege im Schnitt bei ziemlich genau 6,5 Litern (und das im Winter!). BAB mit 140, also über der Richtgeschwindigkeit (alles was drüber ist, bedeutet Teilschuld bei nem unfall, das ist dir hiffentlich klar) und sonst stelle ich auch kein Verkehrshindernis dar. Mit nem Prius würde ich geringfügig besser wegkommen. Auf der BAB dürft es +/- 0 sein, sonst ist er eher etwas weniger durstig.
Aber es lohnt sich eben nicht wirklich, weil der Unterschied zu gering ist. Und was größeres brauch ich nicht unbedingt.

Letztenendes muss es mir niemand nachmachen und n kleines Auto in der kleinsten Motorisierung zum Kilometer schruppen nehmen. Ich hab auch kein Problem damit, wenn jemand ein großes auto mit ner angemessenen Motorisierung fährt, aber irgendwo kommt da ne grenze, wo ich mich frage, ob man das zum fahren oder als *******-Verlängerung braucht

@gasfisch: man kann auch einsparen ohne sich einschränken zu müssen. Fang mal bei deiner telefonrechnung, bei deinen Nebenkostren am Haus und deinen ganzen versicherungen an, die unter die Lupe zu nehmen. Ich weiß wovon ich rede, ich musste es. und nunträgt es früchte. ich musste damals zwar geld ausgeben, was ich eigentlich nie hatte, aber hintenraus macht es sich bezahlt, wenn du Monat für Monat nen Hunni weniger ausgibst und das ohne jegliche Einschränkung...

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