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SHELL V-Power Diesel, ARAL Ultimate Diesel

Themenstarteram 12. November 2010 um 12:37

An unseren beiden Wohnsitzen in NRW und an der Küste in NDS habe ich in den letzten Wochen festgestellt, dass SHELL für das Super-Diesel etwa knapp 20 ct mehr verlangt, während ARAL sich für sein Ultimate-Diesel mit einem Aufschlag von etwa 10 ct begnügt. Beim Normal-Diesel liegen beide Anbieter auf gleicher Höhe. Ist SHELL nun besser oder sind sie nur gieriger?

Beste Antwort im Thema
am 24. Dezember 2010 um 9:54

Der Preisunterschied liegt in der Menge und Art der Substitution von normalem Dieselkraftstoff:

ARAL mischt Biodiesel II (volldurchhydriertes Pflanzenöl) der NESTE OY in der Menge zu, die vom Gesetzgeber als Mindestmenge an biogenen Bestandteilen vorgeschrieben ist.

Biodiesel II selber (link zu NESTE: http://www.nesteoil.com/default.asp?path=1,41,11991,12243,12335 http://www.nesteoil.com/default.asp?path=1,41,11991,12243,13565) hat eine sehr hohe Cetan-Zahl und keinen Aromaten oder Asphalt-Anteil und verbrennt deshalb sehr sauber. Es hat im Gegensatz zu Biodiesel I / FAME denselben Heizwert wie mineralisches Diesel, dieselbe Viskosität und identische Schmiereigenschaften und produziert in den Lagertanks mit mineralischem Diesel auch keine Ausfällungen, weshalb es in Zukunft der bevorzugte Treibstoff für die Beimischung in den Raffinerien weltweit sein wird und sehr gesucht ist. NESTE baut massiv Kapazitäten aus.

Weil nur wenig beigemischt wird, ist der Preisaufschlag nur moderat. Der Grundpreis ist durch den Preis für Pflanzenöl bestimmt und liegt etwa beim doppelten des normalen Dieselpreises. Der Preis ist daher gerechtfertigt.

 

SHELL V-Power ist 100% GTL Diesel. Also Diesel, das nach dem Fischer Tropsch Verfahren hergestellt wird. Es hat die gleichen positiven Eigenschaften wie Biodiesel II, aber da unverschnitten, schlagen diese Eigenschaften auch voll durch. Eben auch auf den Preis.

Gegenwärtig wird das Shell Diesel in Malaysia und Quatar auf Basis Erdgas hergestellt. Weitere Anlagen befinden sich in Quatar (Ereiterung) und Nigeria in Bau. Ein Identischer Kraftstoff wird seit langem auch von SASOL in SA hergestellt, Standorte Sasolburg und Secunda. Die Technologie ist von deutschen Ingenieuren zum ersten Male in sehr großem Maßstab in den Hydrierwerken des Dritten Reichs verwirklicht worden und wurde dann auch von deutschen Ingenieuren in SA, Bintulu und Quatar umgesetzt. Noch immer ist ein Großteil der Kompetenz für solche Anlagen in Deutschland beheimatet.

FT Diesel wird aus Syngas hergestellt. Dieses kann aus jedem kohlenstoffhaltigem Material hergestellt werden, also Kohle, Erdgas, Teer, Braunkohle, Petrolkoks, Biomasse, ...... Aus diesem Grund wird FT Diesel das Diesel aus Mineralöl ablösen, wenn die Erdölreserven zu Neige gehen.

Da 100% Substitut, ist auch hier der Preisaufschlag gerechtfertigt.

 

Beide zusammen geben übrigens eine belastbare Zahlenbasis, wenn man über die Preise für Erdölalternativen nachdenkt. Der break even liegt zwischen 120 und 140 US$/bbl Rohölpreis fürden Basistreibstoff. Also durchaus bezahlbar (natürlich ohne das ganze Steuergedöns), wenn der Gesetzgeber es zuläßt.

Deutschland hat da gute Karten, wenn es gelingt die Grünen Gutmenschen in ihre Schranken zu verweisen, weil auf Basis deutscher Braunkohle eine Vollversorgung Deutschlands mit Krafstoffen auf Basis FT für ca. 240 Jahre möglich wäre ...... wenn man denn darf ;)

Frohes Fest SRAM

(Der sich jeztz um den Weihnachtsbraten kümmern muß)

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richtig so, dass du drauf eingehst zeigt ja das wohl was dran ist. Deine gefühlten "Fortschritte" sind aber meist nur gefühlt weil man den Mehrpreis ja außer im Geldbeutel ja fühlen muss.

Das Aral Ultimate hat genau einen echten Vorteil, nämlich dass nach dem Tankvorgang die Hände nicht nach Diesel stinken. Ob das den Mehrpreis wert ist, muss jeder selbst wissen.

Damit der Motor vernünftig anspringt brauch man den Saft jedenfalls nicht, ich bin oft im Winter Diesel gefahren, und wenn ich da Probleme mit dem Anlassen hatte, lag es immer an einer schwachen Batterie und nicht etwa am Kraftstoff.

am 21. August 2014 um 8:19

Ich glaube beim altere Dieselmotoren diese Ultimate, VPOWER, usw. sind sinnlos. Warum? Diese sind zu teuer und man weiss nicht ob die Additive richtig hier sind.

Und ja - diese Ultimate und V-Power enthälte keinen Schwefel = schwache Schmierung für das Motor!

Es ist besser diese FUel-Additive zu benutzen.

Dieses Spezial-Diesel ist in jeder Beziehung nicht das, was es vorgibt zu sein. Ich würde es nicht betanken; mein Mitsubishi Carisma 1.9 DI-D bekommt nur das "Standarddiesel" verabreicht. Nicht im Traum würde ich mich damit befassen, Shell V-Power Diesel oder Aral Ultimate Diesel zu betanken. Besser oder leistungsfähiger ist so etwas kaum; das ist absoluter Irrglaube. Wer denkt, dass sein Diesel damit schneller wird, der glaubt auch, dass die Erde eine Scheibe ist.

Ich habe das schon sehr gut verstanden, ging jetzt nur ergänzend auf den Aspekt ein, dass manche Leute das wirklich glauben. Es ging mir nicht darum, irgendwelches Biertisch-Gerede in den Raum zu werfen. Das mit "schneller" war nur ein Beispiel, ich hätte auch "leistungsfähiger" oder sonst irgendein positives Attribut anmerken können.

Ganz so frech sollte der Tonfall hier übrigens auch nicht sein; anpöbeln lasse ich mich nicht.

Warum die Hersteller nicht deutlicher auf die abgasreduzierenden Vorteile der Edeldiesel eingehen, vermag ich nicht zu verstehen. Die Stinkerei speziell beim alten Audi TDI, aber auch die Erhöhung der Laufruhe beim Mercedes CDI ist schon spürbar.

Ob die Dinger jetzt 5,854677 km/h schneller laufen oder nicht, ist mir angesichts Dauerstaus aber sowas von egal.

Und wenn es - neben dem besseren Geruch - auch noch die Hände beim Tanken sauberer lässt, kann ich mir das doch jede 2. Tankfüllung leisten.

Finde ich.

Zitat:

@hoppenstedt1 schrieb am 3. Juli 2015 um 01:19:21 Uhr:

Warum die Hersteller nicht deutlicher auf die abgasreduzierenden Vorteile der Edeldiesel eingehen, vermag ich nicht zu verstehen. Die Stinkerei speziell beim alten Audi TDI, aber auch die Erhöhung der Laufruhe beim Mercedes CDI ist schon spürbar.

Ob die Dinger jetzt 5,854677 km/h schneller laufen oder nicht, ist mir angesichts Dauerstaus aber sowas von egal.

Und wenn es - neben dem besseren Geruch - auch noch die Hände beim Tanken sauberer lässt, kann ich mir das doch jede 2. Tankfüllung leisten.

Finde ich.

Der Unsinn, der hier zum Thema wie immer insbes. von denen, die Ultimate nie ausprobiert haben, geschrieben wird, ist kaum noch in Worte zu fassen. Er gibt ein schönes Bild ab von diesen Leuten.

Allein Ultimate mit Shell v-Power zu vergleichen ist schon barer Unsinn. Aral Ultimate enthält dank eines anderen Destillationschnittes so gut wie keine stinkenden Bottoms. Es ist daher im Durschnittsmolekulargewicht kleiner als alle!!!! anderen Diesel und verbrennt deswegen sauberer. Die Cetanzahl ist entsprechend höher, was geringeren Zündverzug (Zeit zwischen Einspritzung und Selbstentzündung) und damit weniger harte Verbrennungsgeräusche bedeutet. Man muss schon auf den Ohren sitzen, um das nicht mitzukriegen. Weniger harte Verbrennung heisst aber auch weniger Vibrationen.

Man kann den Zündverzug noch geringer gestalten, indem man 2-EHN (= 2-Ethylhexylnitrat) zum Ultimate gibt (siehe Internet allgemein) Eine Fa. die solch einen Zusatz anbietet, ist Liqui Moly. Ich verwende in meinem 330d außerdem noch einen kleinen Zusatz an Ferrocen. Diese Verbindung sorgt dafür, dass der Ultimate-Diesel mit noch weniger Ruß, sprich vollständiger verbrennt. Das hilft dem Partikelfilter und der Luft, die wir einatmen. Dass Aral Ultimate mangels Schwefel schlechter schmiert ist genau so ein Blödsinn, der von manchen verbreitet wird. Das Gegenteil ist der Fall - es schmiert besser.

Außerdem enthält Ultimate als einziger Dieselkraftstoff Null Prozent Rapsölmethylester - nochmal zum Mitschreiben: als einziger Kraftstoff !!!. Es gibt von Aral ein sog. White Paper, in dem alles incl. Zahlen dargelegt wird. Ach so, ja die verdammten Großkonzerne denken ja nur an den Profit, weshalb man deren techn. Beschreibung gleich als Klopapier verwenden sollte - nicht wahr ?

Wenn du Ferrocen (also Cylopentadienyl-Eisen) mit Partikelfilter nutzt ist dir echt nicht zu helfen.

Der einzige Punkt "Pro Ultimate" ist das fehlende RME. Was aber auch nur bei Motoren mit nennenswertem Kraftstoffeintrag ins Öl was bringt.

Dass das Durchschnittsmolekulargewicht kein Maß der Cetanzahl ist, das solltest du eigentlich wissen. Das korreliert extrem stark mit dem Isomerisierungsgrad - zwischen Isooktan und N-Oktan gibts nicht nur bei der Oktanzahl horrende Unterschiede. Isooktan hat eine Cetanzahl von 10, Cetan selbst eine Oktanzahl von Minus(!) 80....

Zitat:

@GaryK schrieb am 3. Juli 2015 um 19:53:31 Uhr:

Wenn du Ferrocen (also Cylopentadienyl-Eisen) mit Partikelfilter nutzt ist dir echt nicht zu helfen.

Der einzige Punkt "Pro Ultimate" ist das fehlende RME. Was aber auch nur bei Motoren mit nennenswertem Kraftstoffeintrag ins Öl was bringt.

Dass das Durchschnittsmolekulargewicht kein Maß der Cetanzahl ist, das solltest du eigentlich wissen. Das korreliert extrem stark mit dem Isomerisierungsgrad - zwischen Isooktan und N-Oktan gibts nicht nur bei der Oktanzahl horrende Unterschiede. Isooktan hat eine Cetanzahl von 10, Cetan selbst eine Oktanzahl von Minus(!) 80....

Deine Antwort ist der Beweis für Ahnungslosigkeit. Lesen hilft dagegen !

Ein niedrigeres Durchschnittsmolgewicht bedeuted weniger Bottoms, schnellere Verbrennung und damit geringeren Zündverzug. Und geringerer Zündverzug wird indirekt ausgedrückt durch eine höhere Cetanzahl. Das nur mal zu den Fakten.

Deine ebenso dreiste Behauptung (wo sind die Beweise dazu?) bezüglich des Ferrocen zeigt auch hier, dass Du die Literatur nicht kennst, noch die praktischen Vorteile. Außerdem schrieb ich "eine geringe Menge". Ferocen hilft die Verrußung des Partikelfilters zu reduzieren du Schlauberger !

Du trittst hier auf wie der Große Zampano, hättest dich aber vorher mal schlau machen sollen.

 

Dann zitiere die Literaturstellen.

"Ferocen hilft die Verrußung des Partikelfilters zu reduzieren du Schlauberger !"

Noch einmal in dem Ton und es rappelt.

Zum sachlichen Teil zurück:

* Ferrocen landet als Eisenoxid im Abgas und dieses Eisenoxid am Ende im DPF. Also zusätzliche Aschelast. Ferrocen bzw. das daraus gebildete Eisenoxid kann zwar als Katalysator Ruß mittels Sauerstoff abberennen (z.B. an Einspritzdüsen), nur schafft das der rußbeladene DPF eigentlich über das NOx bereits ganz alleine. Das Eisenoxid wird der DPF leider nicht wieder los. Weil der Dampfdruck von Eisenoxid ist bei DPF üblichen Temperaturen null. Ferrocen bruzzelt somit zwar Ruß in der Einspritzanlage weg, landet aber als "Rost" im DPF. Einen nicht verkokten Diesel prophylaktisch mit Ferrocen zu beglücken ist somit Mist.

* Die Aussagen "Ein niedrigeres Durchschnittsmolgewicht bedeuted weniger Bottoms, schnellere Verbrennung und damit geringeren Zündverzug." ist genau so pauschal richtig wie "rote Autos sind schnell". Die Kausalität ist übrigens umgekehrt - ein geringerer Zündverzug führt zu einer schnelleren Verbrennung, das sprachlich nur am Rand bemerkt. Die Struktur der Kohlenwasserstoffschnitte geht dummerweise sehr in die Abbrandkinetik ein, siehe das Beispiel der Iso- und N-Alkane. Die Cetanzahl bzw. die dahinterliegene Kinetik hast du übrigens auch nicht verstanden. Zündverzug hat was mit dem Aufwärmen der Dieseltropfen ab Einspritzbeginn bis final zur Zündung selbst zu tun. Wenns nur auf ein niedriges Molgewicht ankommen würde, dann tanke Superbenzin. Dessen mittlere Molmasse ist viel niedriger als die vom Biodiesel, was dir ein Blick auf die Dampfdruckkurve bzw. die Siedeschnitte in der Raffinerie bereits zeigt. Nur läuft dein Motor damit nicht wirklich. Rate warum.

Hab kein Problem mit einer harten Diskussion. Ich hab ein Problem mit Leuten, die das Maul aufreißen ohne Belege bzw. Begründungen zu liefern. Können wir uns also auf einen normalen Umgangston einigen?

Edit GaryK: Vollquote entfernt.

Ich wussts ja, Dir kommt es nur darauf an, das letzte Wort zu haben !

Es ist mir zu viel Arbeit den Unsinn und die frechen Unterstellungen Deines letzten Beitrages zu analysieren (z.B. "Die Cetanzahl und .... hast du übrigens auch nicht verstanden" - sag mal geht´s noch?)

Jedem, der ein wenig von der Materie versteht, ist klar, dass Sprüche wie "wenns nur auf ein niedriges Molgewicht ankommr, tanke Superbenzin" dümmer nicht sein können. Jetzt mal ganz leise und nur für Dich: Ich legte dar, dass eine Destillation, die weniger Schwerflüchtiges beinhaltet, zwangsläufig zu einem Destillat mit geringerem Molgewicht, schnellerer Verbrennung und höherer Cetanzahl führt - und zwar im Vergleich zum ausdestillierten Öl. Und genau das ist beim Ultimate der Fall !

Damit ist die Diskussion mit Dir für mich beendet. Wetten, dass Du wieder das letzte Wort haben musst ?

Nur für Dich: ich war lange Laborleiter und habe hunderte Destllationen durchgeführt. Wenn mir ein Mitarbeiter mit einem solchen Stuß begegnet wäre, würde der sein Berufsleben als Hofkehrer beendet haben.

:p

Und wieder "Beweis durch Behauptung". Du magst theoretisch Laborleiter gewesen sein, kann jeder behaupten, jeder Chemiestudent hat im Leben genug Destillationen gemacht und wird mit Abschluss (egal wie Inkompetent) irgendwann mal Laborleiter gewesen sein. Angesichts deines Diskussionsstils müsstest du bei Laboranten echt beliebt gewesen sein.

Nun kannst du sicherlich begründen, wieso sich ein niedrigeres Molekulargewicht pauschal sehr positiv auf den Zündverzug auswirkt. Aus welchen Prozessen setzt sich denn der Zündverzug zusammen?

Erkläre, wieso

* Methylpalmitat eine Cetanzahl von etwa 70-90 hat (je nach Quelle, die BASF sagt "80") mit freundlichen 270 g/mol

* das viel leichtere n-Oktan mit Molmasse 114 auf "nur" 64 Cetan kommt und das genau so schwere Isooktan je nach Methode bei 12-17 landet.

Quelle: "Compendium of Experimental Cetane Number Data", National Renewable Energy Laboratory (2004).

Lösungshilfe: Der Zündverzug setzt sich aus mehreren aufeinanderfolgenden Prozessen zusammen, die Verdampfung des Kraftstoffs ist nur einer der beteiligten Schritte.

Wer was zusammenfassend lesen mag: http://www.ots.at/.../...c-zwei-neue-dieselkraftstoffe-im-langzeittest ... und man beachte den Preisaufschlag von typisch 10-12 Cent/l fürs "Premiumzeugs".

Du hast übrigens bereits eine Verwarnung/Beitragslöschung wegen unsachlicher Wortwahl bekommen. Dies ist (quasi öffentlich zugestellt) die zweite.

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