Service beim Premiumhändler

BMW 5er E60

Nachtrag zum Autokauf

Wie schon bekanntgegeben, gab es bei mir zu Ostern ein besonders dickes blaues Osterei - meinen neuen E61 530xd.

Dabei war es keinesfalls klar, daß ich mich für den BMW entscheiden würde, vielmehr sollte es etwas anderes sein: Mein absoluter Traum war ein A6 Avant 3.0 TDI oder eventuell der 3.2 FSI. Bei Mercedes wollte ich auch noch nach dem rechten sehen...
Der A6 war mein Favorit: gefälliges Äußeres, Innenraum ansprechend, irgendwie gewohnt, Quattro, viel Platz, Prestige. Audi ist hier in der Gegend Symbol der "aufstrebenden Mittelschicht", alte Leute kaufen den Stern, BMW ist etwas für Provokateure aus dem autophilen Industrieproletariat mit entsprechendem Einkommen. Von ethnischen Unterschieden will ich gar nicht erst anangen... Soweit meine Wahrnehmung und sämtliche aufgelesene Vorurteile. Natürlich habe ich im Bekanntenkreis auch welche, die in jungen Jahren ohne Einkommen einen Mercedes fahren, aber ich wollte mal verallgemeinern.

Also nix wie hin zum freundlichen Audi-Händler, Hallo und Guten Tag, mich interessiert mal folgendes... Freundliche Beratung erlebt, Termin zu einer Probefahrt vereinbart - A6 2.4, um erst einmal den schwächsten V6 gefahren zu haben, vielleicht reicht der ja. Termin war in etwa 5-6 Wochen, genügend Zeit zur Vorbereitung also. Wir tauschten noch Adressen, Telefon-, Faxnummern und Freundlichkeiten aus und ich sah mich schon in "meinem" A6.
Die Wartezeit verkürzte ich mir mit der ästhetisch ansprechenden Audi-Werbung, ich hielt Kontakt zum Autohaus, fragte Angebote mehrerer Konfigurationen ab , kurz: ich war ein echter Interessent.

Der Tag der Probefahrt war heran, beim Freundlichen war leider nicht "mein" Verkäufer da, aber das kann ich ertragen.
Doch jetzt wurde der Freundliche zum Unfreundlichen: Ach, übrigens, Winterreifen sind keine drauf, macht ja nichts, die Straßen sind ja frei. - Wie bitte?! Draußen lag Schnee, wir befinden uns im Mittelgebirge; nun ja, die Straßen waren frei... jedenfalls die Hauptstraßen. - Ich erkläre Ihnen mal das Auto: Das ist übrigens die Tankklappe, vielleicht fahren Sie erst einmal tanken; der Tank ist nämlich fast leer. - Aha. - Wann wollten Sie das Auto wieder vorbei bringen? - Ja morgen mittag oder abend, wie ausgemacht. - Neee, dasgeht nicht, in 2,5 Stunden brauche ich das wieder, Gute Fahrt!

Ich wollte nicht nachtragend sein, ich wollte das Auto fahren, habe für 10€ getankt, habe meine Familie reingesetzt, kurze Runde und gut. Auto schön, etwas lahm.
Wieder beim (Un)Freundlichen: Ich würde gerne noch den 3.0 TDI und den 3.2 FSI fahren, wann ist das möglich? - Ja, das dauert ein wenig, Herr X wird sich bei Ihnen melden.

Herr X meldete sich nicht, ich habe noch einmal ein paar Konditionen abgefragt, ich war wieder mal und immer noch ein echter Interessent.
Um es kurz zu machen, bis heute würde ich noch auf ein Lebenszeichen des freundlichen Autohauses warten, wenn ich denn warten würde. Was passiert denn erst, wenn ich mal auf den Service dieser Diletanten angewiesen bin?

Und jetzt wurde alles anders: Bei BMW reingeschaut, mit ganzer quengelnder Familie aufgetreten. Unangemeldet wie ich war, wurde ich trotzdem ernst genommen.
Der Verkäufer machte alles möglich, arrangierte sich mit meiner prinzipiellen Entscheidungsunfreudigkeit, gab Wissenslücken zu, hielt unaufdringlichen Kontakt...Das war Service, letztlich zu beider Nutzen. So mußte meine Frau den Kauf des von ihr so titulierten "Angeberautos" schließlich zulassen.

Mein persönliches Fazit: Gute und teure Autos lassen sich nur über guten Service verkaufen.
(Ganz klar und eindeutig: für den BMW sprach nicht nur der bessere Service!!!)

Grüße
thoekk

19 Antworten

die Verallgemeinerungen "BMW = super" vs. "AUDI = schlecht" könnt Ihr Euch sparen! Solche Flames geben zwar hübschen Traffic hier (wenn die Audi Gemeinde dazukommt 😉 ) aber ansonsten ist das ziemlich daneben.
Ich wurde sowohl bei Audi als auch bei BMW ordentlich, freundlich und kompetent beraten. Am Ende hat der Preis entschieden, von der Freundlichkeit hätte ich gern auch im Audi-Zentrum gekauft.

Das stimmt natürlich, Rudi, wir wollen hier auch nichts verallgemeinern, woanders sind sicherlich üble BMW-Händler und top Audi-Häuser.

Jeder kann oder sollte nur seine eigenen Erfahrungen mitteilen und die war bei mir zumindest wie oben beschrieben, d.h. BMW-Händler top und Audi-Händler flop, und das bereits über zig Jahre.

Gruß, Cool1967

aufgrund unseres Firmen-Fahrzeugpools (Audi), gekauft bei einem großen Frankfurter Audi-Händler, und meiner Erfahrung mit der BMW NL F stellt sich derzeit die Situtation so dar: BMW schlägt Audi um Klassen!! So etwas von Trägheit beim Vetrieb und schlechtem Service wie beim Audihändler habe ich noch nie erlebt. Dagegen ist die BMW NL um Längen besser, eigentlich nicht vergleichbar. Seltsam nur, daß der Ruf Audi vorauseilt: Gute Produkte aber schlechter Service. Da gibts wohl noch viel zu tun.....

Dem kann ich leider nur zustimmen, wenn auch mehr mit der MB-Brille.

Zwar hat meine BMW-NL vor 2 Jahren gepatzt (weshalb ich jetzt einen CLS und keinen 5er fahre), aber dieser BMW-Verkäufer verkauft jetzt auch MINIs 😉.

Mit dem neuen BMW-Verkäufer komme ich ganz gut zurecht und ich habe auch Kontakt zu einem kleinen BMW-Händler aufgenommen, einfach top.

Mein MB-Verkäufer ist allerdings auch sehr gut, so dass da fast Gleichstand herrscht. MB ist allerdings noch freigiebiger bei Probefahrten und Werkstattersatzwagen als BMW.

Dagegen Audi, obwohl ich dort seit 8 Jahren Kunde bin, eine Katastrophe. Ich habe inzwischen sogar mit dem Verkaufsleiter gesprochen und das war interessant. Tenor: Die Audizentren können nicht den gleichen Service wie BMW oder MB bieten, weil sie keine NLs sind.

Kurz gesagt, AZ bedeutet wohl eher Aldi-Zentrum. Man muss es halt wissen, Audi verkauft seine Autos über den Preis und nicht über den Service. Das kann auch ok sein, wenn der Preis stimmt und man nicht mehr will...

Ach ja, vor 1 Woche bin ich mit meinem CLS und A6 beim Kundendienst gewesen. MB einfach top (was auch bei MB nicht immer so war). Audi hat die Sommerräder verdreckt montiert (obwohl die Einlagerung mit Reinigung bezahlt war) und auch die Innenreinigung (für schlappe 69 €) war ein Witz.

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Dann von mir auch noch ein Anekdötchen: Ich habe vor einigen Jahren einen Freund zu einem VAG-Händler gefahren, der sich spezialisiert hatte, zum großen Teil T4 (normale VW-Busse), über den Preis zu verkaufen. Weil er das so erfolgreich betrieb, bekam er auch manchmal ein Schnäppchen vom Werk. Genau dieses wollte mein Freund, ein Fahrzeug mit dem vorher Besucher der Autostadt in Wolfsburg transportiert wurden. Er kostete 3.000 € weniger als in Bremen. Während mein Kumpel mit dem Händler den Papierkram machte, sah ich mir einen gebrauchten VW-Bus für 119.000 € an, den ein Schwede gerade kaufen wollte. Ich hätte wirklich nie geglaubt, daß es sowas gibt. Dann kam "unser" VW-Bus in die Auslieferungshalle und es wurde noch einmal die Beleuchtung überprüft und ein bemängelter Fleck entfernt. Dann äußerte mein Freund noch einen Wunsch, worauf er folgende, sinngemäße Antwort erhielt: Dieser Wagen ist bei uns 3.000 € günstiger als in Bremen, (er war scheinbar gut informiert), Sie bekommen bei uns keinen Kaffee, keine Fußmatten oder Kugelschreiber, auf der anderen Straßenseite ist eine Tankstelle und ich rate Ihnen, suchen Sie keine andere!
Auch wenn das sicherlich schon fast unverschämt war, mußte ich doch darüber lachen. Die finanzielle Ersparnis sollte meinen Kumpel doch getröstet haben.
Die Toilette war ebenfalls eine Zumutung und ich hätte nicht gedacht, daß solche Welten zwischen Autohäusern liegen können. Mit BMW-Bobrink hier in Bremen bin ich jedenfalls (weitestgehend) zufrieden.

Grüße aus dem Norden

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