Sammelthread: VW Abgasskandal - Erfahrungen -NACH- dem Softwareupdate
Liebe Schummeldieselfahrer,
Laut Pressemeldungen sollen ja bereits die ersten Rückrufbriefe rausgegangen sein.
Daher würde hier gerne schoneinmal einen Thread eröffnen, in dem Alle ihre Erfahrungen mit einem bereits durchgeführten Softwareupdate schildern können:
Gibt es Leistungseinbußen?
Änderungen in der Fahrdynamik?
Veränderter Verbrauch?
Sonstige Probleme nach Update?
Bitte um rege Teilnahme!
Danke und Gute Fahrt!
Beste Antwort im Thema
Vielleicht sollte man die Veränderungen und deren Folgen für die Motoren einmal auflisten.
Mein wirklich ehrlicher Werkstattmeister aus einer Vertragswerkstatt erklärte es mir so:
Vorher waren die Motoren auf einen bauteilschonenden möglichst geringen Rußausstoß, geringen Verbrauch und damit einhergehende geringe CO2-Emissionen im Alltagsbetrieb ausgelegt.
Dies wurde durch eine "heiße" Verbrennung eines mageren Gemisches aus Luft und Diesel, sowie ohne nennenswerte Nacheinspritzung und möglichst geringer "AGR-Rate" (AGR-Ventil nur in bestimmten Betriebszuständen nur so minimal wie absolut nötig geöffnet, sonst geschlossen) realisiert.
So sollten die Motoren langlebig, sparsam und trotzdem leistungsstark sein.
Im "Prüfstandmodus" für den völlig unrealistischen und von fast keinem Fahrer zu realisierenden NEFZ-Betrieb sahen die Werte anders aus.
Möglichst "kalte Verbrennung" bei sehr fettem Gemisch (dadurch sehr viel Ruß), hohe Nacheinspritzung von Dieselkraftstoff zur Abgaskühlung, extrem hohe AGR-Rate (AGR-Ventil dauerhaft offen) und dadurch entsprechende Rußbelastung aller betroffenen Teile.
Das war nicht weiter schlimm, weil der Motor diesen Modus ja nur in einem Test 20-25 Minuten irgendwie überleben sollte, mehr nicht.
Leistungsentfaltung, Laufkultur, Belastung und Langlebigkeit der betroffenen Baugruppen spielten da also keine Rolle.
Nun werden die Fahrzeuge aber in einen prüfzyklusnahen Dauerbetriebzustand umgerüstet. Das verursacht dann bei allen Fahrzeugen früher oder später die gleichen Probleme.
gestiegener Verbrauch:
- durch die Gemischanfettung für eine kältere Verbrennung steigt der Verbrauch, da mehr Kraftstoff eingespritzt wird, als überhaupt nötig ist.
- durch die dauerhafte Nacheinspritzung (wertvoller Kraftstoff wird nicht zum Vortrieb genutzt, sondern einfach unverbrannt zum Abkühlen der Abgase verschwendet)
unrunder / unruhiger Lauf / Leistungsverlust
- durch die kältere Verbrennung entstehen massiv mehr und größere Rußpartikel. Diese werden durch das nun dauerhaft offene AGR-Ventil wieder in das Einspritzsystem geführt, wo sie das Luft-/Krafstoffgemisch kontaminieren und sich überall ablagern und zu entsprechenden Verkokungen und daraus resultierenden Verstopfungen aller betroffenen Bauteile führen.
Dies versucht man nun durch die Anhebung des Einspritzdrucks hinauszuzögern. Deswegen klappern auch die Injektoren nach der Umrüstung merklich. Die Anhebung des Einspritzdrucks wird bei "noch sauberen" Motoren subjektiv von wenigen Kunden euphorisch als "Leistungssteigerung" empfunden. Der Partikelfilter setzt sich ebenfalls deutlich schneller zu.
Haben die Injektoren, das AGR-Ventil und die Leitungen der Abgasrückführung angefangen sich mit Rußpartikeln zuzusetzen, beginnt der Motor unrund zu Laufen und verliert merklich an Leistung.
häufigere Regeneration / Selbstreinigung des Partikelfilters
- durch oben beschriebene Maßnahmen hat sich die Rußbelastung der Abgase deutlich erhöht. Der Partikelfilter ist nun also erheblich mehr belastet, wofür er nicht konstruiert wurde, und man versucht über häufigere Regenerationen eine vollständige Verstopfung etwas hinauszuzögern.
Diese ganzen Maßnahmen führen lediglich zu einer minimalen Verringerung der Stickoxide, jedoch zu deutlich mehr CO2-Ausstoß und einer erheblich verringerten Lebensdauer der betroffenen Baugruppen.
Aber die Werkstätten sind vom Mutterkonzern dazu angewiesen worden den Kunden die Umrüstung aufzuzwingen und die entstehenden Probleme nicht zu erwähnen, bzw auf Nachfragen immer die gleichen Aussagen zu tätigen ("Nein, durch das Update entstehen keinerlei Probleme." ; "Es sind keine Schäden oder Probleme nach dem Update bekannt"😉und bei Reklamationen dann entsprechend immer behaupten, dass dies unmöglich sei, und der Kunde der allererste ist, der jemals ein Problem nach der Umrüstung hätte.
Die tatsächliche Anzahl der "Einzelfälle" lässt sich dabei ganz leicht aus der Auftragsnummer der Reklamation ableiten. Die Ticketnummern für die Reklamationen nach der Umrüstung werden für jede Marke einzeln fortlaufend vergeben. So müsste man also nur an einem Tag jeweils bei VW, Audi, Seat und Skoda eine Reklamation machen und dann die jeweiligen Ticketnummern addieren. Schon hätte man die tatsächliche Anzahl der "vereinzelten Probleme", welche sich dem mittleren fünfstelligen Bereich immer weiter nähert.
Der Grund für diesen Druck, den der Mutterkonzern auf die Werkstätten und Kunden ausübt, ist die Vorgabe der EU, dass die Fahrzeuge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt umgerüstet sein sollen, oder sonst Strafzahlungen drohen.
Also macht man Druck auf die Kunden.
Und durch die Instandsetzung der durch die Umrüstung früher oder später auftretenden Folgeschäden, sofern nicht zeitnah reklamiert wird, kann sich der Konzern auch noch etwas Geld vom Kunden holen.
Die aktuellen Maßnahmen dienen nicht der Lösung der Abgasproblematik, sondern sollen dem Konzern nur etwas Luft verschaffen.
Die Schäden werden bei jedem Fahrzeug nach der Umrüstung auftreten. Je nach Fahrprofil und Zustand bei einigen früher, bei anderen später.
Und bei denen, wo es später auftritt, kann man ja wieder an den Ersatzteilen Geld verdienen, falls diese Fahrzeuge dann noch in einem Land im Betrieb sind, wo auf die Abgaswerte geachtet wird.
Eine tatsächlich funktionierende Lösung im Sinne der Kunden und der Abgasvorschriften hätte anders ausgesehen.
Da wäre, neben einer Softwareanpassung, eine neukonstruierte wirksame Abgasreinigungsanlage in jedes betroffene Fahrzeug eingebaut worden. Sprich neue SCR-Katalysatoren mit Harnstoff-Wasser-Einspritzung, neue Partikelfilter, neue Abgasrückführung und neue Injektoren. Für die Kunden selbstverständlich kostenlos.
Alternativ eine Rücknahme der betroffenen Fahrzeuge durch den Hersteller bei voller Kaufpreiserstattung, da die Fahrzeuge ja eigentlich keine Betriebserlaubnis haben, da sie ja die Abgaswerte nicht einhalten.
Soweit mein etwa eine Stunde dauerndes Gespräch mit einem Werkstattmeister einer SEAT und Skoda Vertragswerkstatt, der auch nur noch genervt ist, dass es keine echte Lösung gibt und die Werkstätten nur der Prellbock zwischen Konzern und verärgerten enttäuschten Kunden mit nach der Umrüstung defekten Fahrzeugen sind.
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Kleines Ruckelupdate
Anruf vom Freundlichen
Injektoren Zylinder 2 und 3 defekt
Zur Erinnerung: ich habe 4 neue drin.
Haben die so ne Fehlerquote, dass die 50% Ausschuss liefern? Wie dem auch sei, es kommen neue rein und dann schauen wir weiter
Zitat:
@DL122 schrieb am 10. August 2017 um 11:09:43 Uhr:
Kleines RuckelupdateAnruf vom Freundlichen
Injektoren Zylinder 2 und 3 defektZur Erinnerung: ich habe 4 neue drin.
Haben die so ne Fehlerquote, dass die 50% Ausschuss liefern? Wie dem auch sei, es kommen neue rein und dann schauen wir weiter
Wie lange haben die 4 neuen Injektoren jetzt mit dem Software Update gehalten? (Laufleistung?)
Mit den Injektoren ist ja auch sehr spannend...
Also meiner wurde jetzt gerade abgeschleppt, Leihwagen vor die Tür gestellt Zug um Zug und nun heißt es warten...
und: Überraschung... Jeden Tag haben die 5-6 Kunden mit den gleichen Problemen. Aber gibt ja keine ????
Bin gespannt, mit was sie diesmal um die Ecke kommen in Punkto Fehlersuche und Beseitigung.
Aber mal bitte eine Frage an euch Fachleute hier. Die wollen nun auch den RPF prüfen per Tester. So weit so gut. Sie wollen dann Notgeneration machen und dann soll alles gut sein?!
Wie testet man denn da bitte die Verrußung durch das nicht stattfindende Regenerieren bei normaler Fahrt? Mit der Asche ist mir klar, aber die wurde ja auf 0 gesetzt...
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Die neuen Injektoren sind jetzt ca. 3000km drin, Laufleistung 120000, das Update war so mit ca. 90000.
Lt. VW sind die defekten wohl komplett verkokt.
Zitat:
@DL122 schrieb am 10. August 2017 um 13:22:31 Uhr:
Die neuen Injektoren sind jetzt ca. 3000km drin, Laufleistung 120000, das Update war so mit ca. 90000.
Lt. VW sind die defekten wohl komplett verkokt.
verkokt? da ist jegliche Kausalität zum Update natürlich völlig von der Hand zu weisen 🙄
Zitat:
@Broesel13 schrieb am 10. August 2017 um 10:47:55 Uhr:
.... Fort NOx ...
Haha... ! 😁😁😁
Zitat:
@DL122 schrieb am 10. August 2017 um 13:22:31 Uhr:
Die neuen Injektoren sind jetzt ca. 3000km drin, Laufleistung 120000, das Update war so mit ca. 90000.
Lt. VW sind die defekten wohl komplett verkokt.
Danke dir. Das stimmt schon sehr nachdenklich, dass die neuen Injektoren nur 3000 km gehalten haben.
Zitat:
@Trabireiter schrieb am 10. August 2017 um 13:29:48 Uhr:
Zitat:
@DL122 schrieb am 10. August 2017 um 13:22:31 Uhr:
Die neuen Injektoren sind jetzt ca. 3000km drin, Laufleistung 120000, das Update war so mit ca. 90000.
Lt. VW sind die defekten wohl komplett verkokt.verkokt? da ist jegliche Kausalität zum Update natürlich völlig von der Hand zu weisen 🙄
stimmt, genau wie die signifikant verkürzten Regenerationsintervalle und die offensichtliche positive Wirkung von Liqui-Moly Diesel-System-Reiniger. Bald glaube ich, dass im fernen Afrika einer ein Wachsmodell der EA189 Diesel Motoren hat und da nach dem Wurf einiger Knochen eine Nadel reinsteckt. Die durch die Knochen bestimmten Motoren fangen dann an zu mucken.
Am Ende stellt sich nur die Frage, wie oft oder in welchen Abständen man mit der Liqui-Moly Brühe dran gehen kann, ohne dass einem andere Komponenten verrecken.
Viele Grüße, Martin
Wenn die Injektoren dank Update in einem Bereich gefahren werden, der u. Umständen nicht zulässig (vorgesehen) ist, kein Wunder..
Dann muß aber erheblich mehr Ruß entstehen. Dann könnte man die auch noch reinigen.
Zitat:
@Sulki58 schrieb am 10. Aug. 2017 um 14:14:15 Uhr:
Bald glaube ich, dass im fernen Afrika einer ein Wachsmodell der EA189 Diesel Motoren hat und da nach dem Wurf einiger Knochen eine Nadel reinsteckt. Die durch die Knochen bestimmten Motoren fangen dann an zu mucken.
Du sprichst zwar die gleiche Sprache wie ich, ich verstehe dein Gerede trotzdem nicht!
Vielleicht drehst du mal ein gang zurück!
Zitat:
@Napoli679 schrieb am 10. August 2017 um 13:15:30 Uhr:
Aber mal bitte eine Frage an euch Fachleute hier. Die wollen nun auch den RPF prüfen per Tester. So weit so gut. Sie wollen dann Notgeneration machen und dann soll alles gut sein?!
Wie testet man denn da bitte die Verrußung durch das nicht stattfindende Regenerieren bei normaler Fahrt? Mit der Asche ist mir klar, aber die wurde ja auf 0 gesetzt...
meine 2 cents als interessierter Laie:
mit ner Notregenerarion können sie versuchen den vielen Ruß zu verbrennen, zurück bleibt IMHO Asche und ein rußfreier DPF, der wieder Auspuffgase durchläßt.
Wenn die NR nicht gelingt ist der DPF zu. Wenn sie nur teilweise gelingt, ist der DPF IMHO teiloffen. Ob das erkennbar ist, weiß ich nicht.
Evtl kann man ihn nach Demontage noch freibekommen, ist nur ne Vermutung.
Was ich aber auch bedenklich finde ist, daß die den Aschewert auf 0 gesetzt haben. Hoffentlich haben sie den alten Wert aufgeschrieben und setzen ihn am Ende wieder. Sonst gibt es keine Basis mehr für die Berechnung, wann er mit Asche voll ist.
Und welchen Anfangsschaden der Turbo ggf. genommen hat, während Du mit verminderter Leistung gefahren bist, wäre auch abzuklären. Wieviele km waren das?
Gute Frage... da das direkt nach dem Update kam, bin ich in Summe max 200km gefahren. Also hoffe ich, dass nicht zu viel passiert ist. Aber merklich ist eindeutig, dass er bei Untertourigkeit gar nicht mehr kommt und dann einfach ausgeht. Ich muss den Stadtverkehr teilweise im zweiten Gang fahren.
Wenn er dann aus ist, geht er auch nicht mehr an. Erst nach minutenlangem Orgeln wieder; also zu viel Diesel eingespritzt?
Und dieses Knacken ist sogar da, wenn man ihn anmacht und sofort wieder ausstellt... genaue Ortung muss ich noch durchführen.
Und im Umkehrschluss bedeutet das nun für uns alle, dass der RPF nicht nach ursprünglichen 200.000km voll ist sondern schon nach 150.000km bzw noch eher... Einfach zu genial
Und die Notgeneration ist nicht durchführbar. Er geht einfach nicht mehr in die Temperaturen und bricht grundsätzlich ab.