Ruhestand für 19E; verkaufen oder wegstellen?

VW Golf 2 (19E)

Hallo ins Forum,

unser Zweier-Golf (Mot.RP, Automatic, schwarz, 4-türer) ist gerade 30 geworden, wir hatten ihn all die Jahre als Alltagswagen bzw. für Kurzstrecken in Betrieb, sind Zweitbesitzer (kam als 2-Jähriger zu uns), er hat ca. 250 tkm drauf und ist in relativ ordentlichem Zustand (keine groben Mängel, keine Durchrostungen etc.). Er ist gepflegt, aber nicht scheckheft-gepflegt.

Die Umstände (familiär, gesundheitlich, beruflich etc..) haben jetzt dazu geführt, dass wir den Wagen, der diesen Monat eigentlich HU-fällig ist, nicht mehr benutzen werden; er hat einfach für uns ausgedient.

Nun stellt sich uns die Frage, was tun? Verkaufen? Was bekommt man für so einen Oldtimer?

Wir könnten ihn auch wegstellen und abmelden, der (Garagen-)Platz dafür wäre vorhanden, zumindest mittelfristig (ein paar Jahre). Das hätte den Vorteil, dass er uns nicht weiter Geld kostet (keine HU, keine Unterhaltskosten), und er bliebe uns erhalten. Von so einem Schätzchen, das uns gut 28 Jahre (mehr oder weniger) treu gedient hatte, trennt man sich ja nicht so leicht. Besser wird er davon freilich nicht, das ist klar.

Für das Verkaufen spräche, dass er jetzt, wo er gut läuft und technisch soweit noch fit ist, einer Probefahrt ohne Weiteres Stand halten würde, und er mit noch guten Reifen verkauft werden könnte. Ob er nach drei/vier/fünf Jahren (oder noch längerer) Standzeit noch so einwandfrei anspringt und läuft, wer weiß das schon. Und wenn, dann müsste man jetzt noch eine HU machen, und ein Prüfer wird an einem 30-jährigen Kleinwagen garantiert was finden, was nur wieder Geld kostet.

Das einzige, was für (oder gerade gegen?) das Behalten und Wegstellen spräche, ist dass man das Problem weiter vor sich her schiebt, denn HU, eventuelle Reparaturen etc. kommt dann irgendwann doch, und wahrscheinlich noch teurer als jetzt.

Auf einen Wertzuwachs zu warten, ist wohl auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es ein absolutes Massenprodukt, andererseits ist er wegen seiner technischen Robustheit längst schon legendär. Auch der Käfer und sonstige "Massenware" haben längst Kultstatus erreicht, weil sich viele angesprochen fühlen, gerade WEIL er niemals selten war. Der Zweier Golf könnte durchaus ein "Käfer-Nachfolger" sein. Finde heute mal einen guten Käfer...

So macht man sich seine Gedanken und versucht, Vorteile und Nachteile von diesem oder jenem gescheit abzuwägen. Im Augenblick neige ich zum Wegstellen, und das einzige, was ich noch tun müsste, ist ihm die (etwas schlechteren) Sommerräder aufzuziehen, und ihn dann abzumelden, dann hätte ich bezüglich dieser Baustelle erst mal Ruhe.

Ich würde mich über weitere Standpunkte und sinnvollen Äußerungen von Euch freuen, denn oftmals überblickt man ja nicht sämtliche Fakten, die für dies oder jenes sprechen. Dafür bedanke ich mich im Voraus herzlich!

Martin

19E schwarz
19E links
Beste Antwort im Thema

Nachdem hier so viele geantwortet haben, bin ich euch auch meine Entscheidung schuldig.

Wir werden den Wagen nächste Woche "vorübergehend stilllegen", und in unserer alten Garage unterstellen. Verkauft wird er demnächst erst mal nicht.
Als ich die Tage die (alten, aus 2012) Sommerreifen aufgezogen habe, war mir aufgefallen und damit auch wieder eingefallen, dass die Bremsen vorne und hinten vor zwei Jahren aufgrund der HU neu gemacht worden sind. Das hatte ich in der Tat vergessen, Asche auf mein Haupt.

Er hat auch Bremssättel/Scheiben nur auf der Vorderachse, d.h. hinten können keine Bremssättel/Kolben fest gehen, weil er da nur Trommeln hat.

An den sehr berechtigten Aspekt, die Garage zu vermieten (danke!!), hatte ich bis dahin garnicht gedacht, aber das kommt deswegen nicht in Betracht, weil die Garage zu einem derzeit leerstehenden alten kleinen Häuschen in der Nachbarschaft gehört, und da sind die Platz-(und sonstigen)-verhältnisse einfach nicht für eine Vermietung geeignet. Ich habe da bislang zwei alte Motorräder und Fahrräder drin, für die muss ich jetzt noch hier auf dem Grundstück ein überdachtes Plätzchen finden.

Was das Thema Saisonkennzeichen angeht, auch das ist grundsätzlich ein sehr guter Tipp, aber auch davon werde ich absehen( müssen). Wie Ihr in meinem Avatar-Bild sehen könnt, gibt es noch zwei andere Kandidaten dafür; das Coupé, welches schon 14 Jahre Standzeit hinter sich hat und um das ich mich im Grunde viel dringender kümmern müsste, da es wertmäßig in einer etwas anderen Liga spielt (hoffe ich doch...), und das Cabrio, was während der Sommermonate via Saisonkennzeichen tatsächlich zugelassen ist (und mir dann sehr viel Spaß macht!). Da noch den Golf dazuzunehmen, schaff ich nicht, auch wenn ich ihn 03/04 oder 08/09 anmelden würde, es kommen HU und deren unkalkulierbaren Reparaturkosten dazu, nach wenigen Jahren Reifen etc. Ich werde zusehen, dass ich es möglich mache, ihn wie auch immer (Kurzzeitkennzeichen, oder was es sonst noch gibt) ein Mal im Jahr zu bewegen, und das dann zu einer Zeit, die mir passt (Saisonkennezeichen gelten minimum 8 Wochen, ok, aber innerhalb dieser Zeit MUSS es dann sein), und Kurzzeitkennzeichen kann man besser planen. Es setzt aber immer eine gültige HU voraus, ich weiß:-(

In Anbetracht dieser Tatsachen wird jetzt der Eindruck entstehen, dass es für mich Zeit wird, mich von ein paar "Standuhren" zu trennen, und von aussen gesehen ist das nicht unberechtigt. Aber im Augenblick ist es "unter Würdigung der Gesamtumstände" eine richtige Entscheidung, es genau so zu machen wie ich es geschrieben habe. Das nennt man Luxusproblem...

Für Eure Anregungen und zielführenden Informationen bedanke ich mich sehr herzlich bei Euch, Ihr habt mir bei der Entscheidung sehr geholfen!!

Gruß
Martin

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Zitat:

@Espaceweiß schrieb am 13. März 2020 um 14:19:01 Uhr:


Ich werde zusehen, dass ich es möglich mache, ihn wie auch immer (Kurzzeitkennzeichen, oder was es sonst noch gibt) ein Mal im Jahr zu bewegen, und das dann zu einer Zeit, die mir passt (Saisonkennezeichen gelten minimum 8 Wochen, ok, aber innerhalb dieser Zeit MUSS es dann sein), und Kurzzeitkennzeichen kann man besser planen. Es setzt aber immer eine gültige HU voraus, ich weiß:-(

Du kannst es auch wie mein Schwager machen. Der meldet ganz nach Bedarf und Laune seine Autos (Oldtimer, Cabrio, inzwischen abgegeben: Golf3 und Van nur für Urlaub) regulär an und ab, und wenn es nur für 2-4Wochen ist. Die An- und Abmeldegebühren dürften auch nicht höher als die Gebühren fürs Kurzzeitkennzeichen sein. Wenn der Wagen wenig gefahren wird, sollte der HU-Aufwand übersichtlich bleiben. Wichtig ist, dass du Standschäden vermeidest, die die HU wieder teuer machen.
Bei dieser zeitweisen Anmeldung hat man auch den Vorteil der kostenlosen Ruheversicherung.

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