Rückrufaktion - Software Bremskraftverstärkung

Mercedes GLE W167

Es ist kaum zu glauben, es geht um dieses Thema hier:
GLE 350de Bremskraftverlust erhöhter Bremsdruck auf den letzten Metern

Man beachte von wann dieser Thread ist!
Heute, fast 3 Jahre später kommt der Rückruf dazu, "Software Bremskraftverstärkung".
Man soll umgehend zum Service Partner... Alter ich fahre schon 3 Jahre so rum...

67 Antworten

@Schlumpi
Auch wenn mir der Fall Deines Kumpels sehr leid für Dich tut, so glaube ich nicht, dass dies etwas miteinander zu tun hat.
Das über den Rückruf betroffene Problem tritt auf, wenn das Fahrzeug gestanden hat, z.B. über Nacht, und dann losfährt. Auf der Autobahn hatte ich es noch nie, selbst bei sehr zurückhaltender Fahrweise mit viel Rekuperation. Ganz im Gegenteil, auf der Autobahn packen die Bremsen immer kräftig zu. Dies galt vor dem Update und ist auch jetzt noch so.

@holle9
Fritz 2020 schrieb am 25.12.2023, dass das Problem auch bei einer 7h Fahrt im Dauerregen aufgetreten ist. Er schrieb auch, dass sein Kfz erst einmal nach links gezogen ist und sich dann stabilisiert hat. Also kann man es so allgemein wie Du nicht sagen.
@Fritz2020
Kannst Du das "Linksziehen" bitte genauer beschreiben? Danke.

Mein Kumpel ist bei Aquaplaning leicht links auf den Mittelstreifen gekommen und dann quasi orthogonal nach rechts abgeschossen. Es war leer, hat geregnet und war kalt. Es passt daher zu dem von Fritz2020 geschilderten Fahrverhalten...

Das Linksziehen ist wie folgt:
Wenn bei längerer Fahrt in starkem Regen dann eine stärkere Bremsung kommt (also definitiv Bremsen und nicht nur Rekuperieren), dann zieht der Wagen zuerst nach links, dann stabilisiert er sich und bremst dann gerade weiter.
Kommt kurz danach eine weitere Bremsung, geht es direkt gerade aus.
Regnet es nicht, dann bremst er immer direkt gerade aus.

Vor dem Update war mir das nicht aufgefallen (ich denke sowas wäre mir aufgefallen).

Nächste Woche ist er beim ersten TÜV. Mal sehen ob er auf dem Bremsenstand dann sauber bremst.

Nachdem ich mit dem GLE von der AB Abfahrt herunterfuhr bremste ich leicht um den stehenden Verkehr an der Ampel nicht aufzufahren. Es gab keinerlei Reaktion seitens des GLEs. Somit trat ich etwas stärker die Bremse und noch immer nichts geschah. Daraufhin wurde mir mulmig da die vor mir liegenden PKWs immer näher kamen und ich trat volles Pfund in die Bremse. Der Wagen stand. Ich war mehr als überrascht und zweifelte sogar an mir das ich irgendetwas falsch gemacht hätte. Ich fuhr daraufhin zum freundlichen mit dem Stern. Man sagte mir das so etwas nicht bekannt sei. Man nahm den Wagen auf die Bühne und alles sei in bester Ordnung.

2 Wochen nach diesem Vorfall erhielten wir die Benachrichtigung seitens KBA. Am sleben Tag machten wir noch den Termin mit dem Update. Seither läuft alles einwandfrei. Ich fragte den Meister noch ob er schon Feedback von den Kunden bez. dieser problematik erhalten habe, aber wier seien die ersten und er höre das auch zum ersten Mal.

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GLE 350 de MoPf mit Update:
Bremsweg immernoch unendlich lang und kaum das Gefühl, dass richtig zugebissen wird.

Nach meinem letzten eigentlich "normal geplanten" Bremsvorgang an einem Stauende musste ich richtig reinsteigen um irgendwie zum Halt zu kommen. Kollisionswarnung etc. ging dabei schon an.. Nach dem Bremsvorgang war ein komisches Geräusch aus dem Motorraum oder Mittekonsole zu hören, ähnlich einer zusätzlichen Lüftung oder "Umwälzung", aber ungewöhnlich laut. Hielt 20 Sekunden an und dann war das Geräusch wieder verschwunden. Keine Meldung auf dem Display.

Mich würde mal interessieren, ob diejenigen, die von derartigen Fällen betroffen sind die Sonderausstattung U28 "Bremsanlage mit größeren Bremsscheiben an der Vorderachse" haben oder eben nicht?
Das kann man in der Ausstattungsliste leicht herausfinden indem man nach dem Code U28 Bremsanlage verstärkt sucht.

GLE 350de mit Update und keiner U28 = läuft alles Problemlos

Hier mit U28, keine Probleme diesbezüglich. Bisher auch kein Update.
Ich habe lediglich das gewöhnungsbedürftige Wechseln in einer Bremsung von Recuperation auf mechanische Bremse beim 350de und des langsame Nachlassen der Bremswirkung über die Zeit durch Verglasen der Bremsen. Alles ist kontrollierbar und baut sich auch langsam über die Zeit auf. Alle paar Wochen wird dann mal kräftig gebremst und damit wieder die maximale Bremsleistung hergestellt. So kenne ich es aber von allen Fahrzeugen mit Recuperation, die ich gefahren bin.

Insgesamt sind ja Assistenzsysteme etwas sehr spezielles, wenn sie überraschend eingreifen. Am Schlimmsten fand ich hier den Spurhalteassistent in der Werksteinstellung. Der hat mich mehrfach in grenzwertige Situationen gebracht, wenn man mit dem Lenkrad gegen das Auto kämpft, das aber voll dagegen hält. Stichwort sind Fahrbahnverschwenkungen vor einer Baustelle. Jetzt ist der auf schwach gestellt und damit passt das für mich.

GLE350e, keine U28, wie oben beschrieben (zieht nach dem Update)

Zitat:

@hxmath schrieb am 24. Januar 2024 um 11:37:46 Uhr:


Nach dem Bremsvorgang war ein komisches Geräusch aus dem Motorraum oder Mittekonsole zu hören, ähnlich einer zusätzlichen Lüftung oder "Umwälzung", aber ungewöhnlich laut. Hielt 20 Sekunden an und dann war das Geräusch wieder verschwunden. Keine Meldung auf dem Display.

Dieses Geräusch habe ich immer nach dem Bremsen bis zum Stillstand.. also auch wenn ich ganz entspannt an einer Ampel bremse zum Beispiel. Keine Ahnung was er da macht aber scheint normal zu sein. Zumindest bei Mercedes. So ähnlich wie die ständig aufklappende Rückfahrkamera vielleicht 😉.

Hallo

Ich fahre zwar kein GLE hybrid, aber habe einen Hybriden (Toyota) als Zweit/Alltagsfahrzeug. Im Endeffekt unterscheiden sich die Funktionen nicht gross. Toyota kanns zwar besser, aber auch nur deshalb weil sie damit länger auf dem Markt sind und die Technik zu beherrschen gelernt haben.

Hier mein Eindruck und eventuell einige Erklärungen zu den von euch beschriebenen Phänomenen:

- Bremsverhalten: Dass das Fahrzeug beim bremsen rekuperiert, ist jedem hybridfahrenden klar. Normalerweise bremst jeder Hybrid elektrisch. Erst nach einem gewissen Bremspedaldruck oder Geschwindigkeit schaltet sich die mechanische Bremse dazu. Das Motto dabei: So wenig wie möglich, so viel wie notwendig.
Mercedes hat wohl mit dem Bremsverhalten die Balance noch nicht im Griff, das erklärt auch die Softwareupdates. Denn das Verhältnis Mechanik/Elektrisch ist eine reine Softwarefrage: Da geht es um den Feinschliff in den Paramtereinstellungen. Ich lese seit geraumer Zeit hier passiv mit weil es mich interessiert. Zusammenfassend und aufbauend auf den Erfahrungen die ich mit Toyota gemacht habe kann ich sagen, dass effektiv ein Problem der Einstellung vorliegt. Sie bringen es noch nicht so hin, wie es sein sollte. Ich sehe hier effektiv ein Mangel an Erfahrung bei den Ingenieuren, zumal Mercedes erst gerade mit der Hybridtechnologie eingestiegen ist und das auf eine breite Modellpalette; sie müssen vom normalen PKW über den SUV alles abdecken und jedes Fahrzeug hat dabei seine eigene Werte die einzuhalten sind. Die Idee beim Hybriden ist ja genau die, dass man möglichst viel Bremsenergie für den Antriebsakku rekuperiert. Ziel dabei ist es, den mechanischen Eingriff der normalen Bremse aufs Minimum hinauszuzögern. Die elektrische Bremse kann aber nicht wie gewollt so effektiv und schnell verzögern wie die mechanische, daher ist es fast eine Kunst, diese Abstimmung perfekt zu halten. Die Ingenieure müssen also lernen, das Fahrzeug möglichst dann mechanisch zu verzögern wenn es die Situation auch erfordert. So wie ich eure Erfahrungen mitlese, deutet vieles darauf hin, dass die das einfach (noch) nicht perfekt hinkriegen, vor allem wenn sich spezifische Situationen ergeben.
Aus meiner Sicht wird es hier noch eine Stange an Updates geben bis das Bremsverhalten perfekt abgestimmt ist.

- Geräusche aus dem Motorraum: Diese habe ich beim Toyota auch, allem voran nach oder während dem Bremsen (sofern man es während der Fahrt hören kann). Das ist nichts anderes als die Vakuumpumpe der hydraulischen Bremse. Bei einem reinen Verbrenner wird diese durch den Betrieb des Motors betrieben. Da beim Hybriden der Motor nicht immer an ist, muss dies elektrisch erfolgen um den notwendigen Druck wieder aufzubauen und zu halten.
Testen kann man das wenn der Motor aus ist und die Bremse ein paar mal kräftig durchtritt.

- Verrostete Bremsscheiben: Da wie oben erwähnt das Fahrzeug möglichst viel elektrisch abbremst, können die Bremsscheiben durchaus mehr anrosten als man sich gewohnt ist. Ich schalte meinen Hybriden bei feuchtem Wetter öfters mal in die N-Stellung vor einer geplanten Abbremsung (bsp. Autobahnausfahrt) und lasse ihn mechanisch bremsen. Musste ich am Anfang auch zuerst wissen. Seither sind meine Bremsscheiben immer blitzeblank so wie Bremsscheiben auch auszusehen haben. Im Sommer sind solche Manöver kaum notwendig.

Die Idee vom Hybriden ist eigentlich genial.. aber eine verdammte Herausforderung die Technik so abzustimmen, dass sie effizient und vor allem sicher läuft. Da braucht es viele Jahre an Erfahrung, die hat Mercedes leider noch nicht.

Ich glaube nicht, dass es an mangelnder Erfahrung liegt. Klingt ja fast so, als wenn hier Mercedes mit Dacia in einen Topf geworfen wird 😛. Mein 350de 07/2022 bremst, schaltet und fährt perfekt. Die Übergänge der Antriebstechnik ist nicht zu spüren. Das Update schiebe ich noch etwas hinaus.

Nicht ganz 😉 aber fast :P Spass.. Natürlich ist zu erwähnen, dass jeder einen eigenen Fahrstil pflegt, daher ist es wichtig auch zu wissen, wie und was genau passiert wenn Bremsfehler auftreten - also Situationsbedingt. Jemand der einen nervösen Fahrstil pflegt, wird mit grösster Wahrscheinlichkeit eher auf ein Bremsproblemverhalten treffen als jemand der vorausschauend fährt.

Die genaue Ursache kennen wir schlussendlich alle nicht, wäre für mich aber am plausibelsten zu erklären weshalb Mercedes nicht die Lösung auf den Tisch kriegt. Kann auch sein, dass nur gewisse Fahrzeuge während einer gewissen Produktionszeit davon betroffen sind mit einer spezifischen Ausstattung/Motorisierung. Identifizieren kann man nicht alle darum schlägt man ein generelles Update auf alle Hybridfahrzeuge auf, in der Hoffnung, das Problem zu beseitigen.

Nicht dass es Mercedes nicht kann, aber das Fahrzeug ist technisch hochkomplex aufgebaut und mit verwinkelter Technik bestückt. Man muss sich vorstellen: Ich habe ein GLE, der alleine hat schon X Varianten an Motorisierungen. Jetzt pflanze ich da noch Hybridtechnik rein, die aber dennoch das Fahrzeug an sich nicht verändern sollte und der Anspruch ist dabei enorm, das Fahrzeug soll ja schliesslich Leistungsfähig sein und den grossen Comfortanspruch auch noch gerecht werden - bestückt natürlich mit der besten Technik die aber ursprünglich nicht darauf ausgelegt war sondern Opfer von Anpassungen ist (und wenn nicht, dann wurde sie erst gerade entwickelt ohne Langzeiterfahrung - man denke schon nur an die diversen Fahrmodi die ihre eigene Eigenschaften haben). Kling einfach, aber eine fehlerfreie Abstimmung für sowas hinzukriegen ist eine Herkulesaufgabe. Passieren dabei Fehler, ist es die famose Suche der Nadel im Heuhaufen, vor allem in der Software.

Da halten sich die Japaner deutlich an einfacheres (Einheitliche Motorisierungen, kein Turbo, kein Anlasser, keine Lichtmaschine, CVT-Getriebe, kein Riemenantrieb der Aggregate, kein klassisches 4x4 uVm.) und ältere, aber bewährte Technik. Dumm sind die dort garantiert nicht, spricht aber auch für Erfolg und Ruf den sie in der Kategorie Hybrid haben.

Beispiel: Ich will kein Diesel verteufeln (Mein GLE ist selber ein Diesel und ich bin ein absoluter Fan von Dieselmotoren), aber Diesel und Hybrid passt einfach nicht zusammen weil da der DPF im Weg steht und der Motor Kraftstoffbedingt länger braucht um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Japaner hingegen haben nie einen Diesel mit Hybridtechnik bestückt, die wussten schon damals, dass das auf Dauer nicht tragbar ist. Beide Konzepte stehen sich im Weg und sind auf Dauer für den Alltagsgebrauch nicht tauglich. Item, gehört nicht zum Bremsthema, aber für mich ein weiteres Indiz dass die mehr Erfahrung als Mercedes auf den Tisch legen - mit Blickrichtung, dass Mercedes es versucht, aber noch nicht beherrscht und somit solche Sachen die bemängelt werden, vielmehr auf mangelndes Wissen des Herstellers zurückzuführen sind.

Schade hat sich Mercedes was Hybridtechnik angeht, nie mit Toyota zusammen in Kooperation geschlossen. Zwei tolle Marken mit Werten.. hätten die da zusammen gearbeitet, wäre das wohl beste Auto im Luxussegment mit Hybridtechnologie entstanden.

Zitat:

@Günni320 schrieb am 24. Januar 2024 um 12:08:51 Uhr:


Mich würde mal interessieren, ob diejenigen, die von derartigen Fällen betroffen sind die Sonderausstattung U28 "Bremsanlage mit größeren Bremsscheiben an der Vorderachse" haben oder eben nicht?
Das kann man in der Ausstattungsliste leicht herausfinden indem man nach dem Code U28 Bremsanlage verstärkt sucht.

U28 war früher im AMG Paket drin, hat man dann rausgespart.
Bei mir sind noch die großen Scheiben (U28) verbaut und ich habe die Bremsprobleme von Anfang an.
Noch kein Update machen lassen, habe Angst das es schlimmer wird und warte erst mal auf die Mahnung.

Oh mann... das liest sich hier alles wie ein Schauermärchen! Sorry @Schlumpi, konnte mich nicht früher melden. Jetzt Urlaub (Skiurlaub), deswegen etwas Zeit, also:

Ich hatte die von vielen hier beschriebenen Probleme eigentlich alle, aber vor dem Update! Seit dem Update ist alles gut, egal ob trocken/nass oder warm/kalt. Bremskraft ist sofort da, kein seitliches ziehen, ganz gutes Pedalgefühl jetzt.
Nicht, dass die beim Update irgendetwas falsch machen...!! IT-technisch ist das nicht ausgeschlossen, wenn auch eigentlich unwahrscheinlich...
Persönlich habe ich auch das Gefühl, als ob das Auto seit dem Update eher meine Fahrweise "angelernt" hätte und besser entscheidet, was in der Situation Sinn macht: Rekuperation oder direkt Bremsen... und das ist das Problem: ich wüsste schon gerne was das Auto entscheidet und warum. Es ist moch ein langer Weg mit dem (teil-)autonomen Fahren, was?

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