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Rs6 Scheinwerfer - LED u AFS Problem

Audi A6 C6/4F

Hi Leute!
Nachdem ich nun meine RS6 Scheinwerfer dieses Wochenende erfolgreich verbaut habe war ich heute in der Werkstatt um zu codieren.
Leider ohne Erfolg. Der jetzige Zustand ist so, dass die LEDs am rechten Scheinwerfer flackern bei TFL ein im MMI und die vom linken gar nicht leuchten.
Die Fehlermeldungen im KI sind:
Tagfahrlicht/Standlicht links defekt
Tagfahrlicht/Standlicht rechts defekt
Anhängerfahrlicht links defekt
Anhängerfahrlicht rechts defekt
und zusätzlich ERST seit DEM SCHEINWERFEREINSTELLEN also das Licht selbst. AFS defekt. Hier hört man richtig, dass der Scheinwerfer nach dem Zünden versucht nach rechts und links zu fahren aber das nicht kann, danach fährt er nach oben und unten, dass geht.
Nun meine Frage, was ist das Problem? Die Codierung ist 0015112 und die Daten dazu sind: Ich habe manuelle Lenksäule, LED Fußraumlicht, Rs6 Scheinwerfer mit LED und AFS, automatisches Fahrlicht ohne Fernlichtassistent.
Ist die Codierung falsch? Oder ist beim umpinnen etwas schiefgegangen, dass zb eine Verbindung sich gelöst hat? Und warum hängt das AFS plötzlich nach dem Scheinwerfer einstellen? Ist da was kaputt gegangen? Es wurde sowohl Höhe als auch Winkel eingestellt.
Ich habe wirklich alle Beiträge durchsucht aber keine Lösung für diese Frage gefunden?
Danke Danke Danke im Voraus

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74 Antworten

Erst mal ein Kompliment an dich, dass du dich traust, einen doch etwas betagteren Fred wieder auszubuddeln :) und nicht einen neuen ins Forenleben stößt, so wie es heute Usus zu sein scheint.
Die Gemengelage bei dem TFL-Problem in deinem Dicken ist nicht gerade übersichtlich. Die grundsätzlichen Vorgänge im Scheinwerfer, rsp. die Funktion des TFLs kenne ich, da ich solche Defekte schon repariert hatte. Allerdings war bei deinen Scheinwerfen eine Firma mit einem Umbau dran und was die da an der Schaltung im Einzelnen verändert haben, wissen die selbst, aber du wahrscheinlich nicht. Auf jeden Fall haben sie die Ansteuerung der LEDs total verändert und damit die Elektronik im Inneren, evtl. auch die LEDs selbst ausgewechselt gegen andere Typen.
Wenn die LEDs kurz, also sehr kurz - will sagen: für nur eine Sekunde - angehen, danach wieder aus, würde ich bei der orig Schaltung mit übergroßer Wahrschein-lichkeit auf einen Defekt in der Elektronik im Innern der Scheinwerfer verweisen wollen.
Die Einflussnahme auf die TFLs von außen sind theoretisch möglich, aber praktisch kann man es vergessen. Es gibt den Haupt-12 Volt-Versorgungsanschluss (Pin) - is klar, der muss immer in Betrieb sein. Und dann gibt es nocht einen zweiten Pin, an welchem umgeschaltet wird von voll-Leuchten - also TFL - auf Dimmen - also Parklicht -. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
Grüße, lippe1audi

Zitat:

@lippe1audi schrieb am 26. September 2022 um 09:17:42 Uhr:


Die Einflussnahme auf die TFLs von außen sind theoretisch möglich, aber praktisch kann man es vergessen. Es gibt den Haupt-12 Volt-Versorgungsanschluss (Pin) - is klar, der muss immer in Betrieb sein. Und dann gibt es nocht einen zweiten Pin, an welchem umgeschaltet wird von voll-Leuchten - also TFL - auf Dimmen - also Parklicht -. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
Grüße, lippe1audi

Kleiner Einwurf:

Ich habe den SSP vom RS6 hier und neulich erst wieder in der Hand gehabt (ja, in der Druckversion). Da gibt's für die Scheinwerfer eine eigene Doppelseite drin.

Technisch korrekt werden für Tagfahrlicht volle 12V auf den Pin gegeben, für Standlicht wechselt das in ein PWM-Signal, um die Leuchtkraft zu dimmen.

Zum Thema:

Vor ein paar Jahren hat so einen Umbau hier jemand vorgestellt. Da ist eine separate LED-Leiste in die Scheinwerfer nur für's Blinken eingebaut oder die originale gegen eine mit Zweifarb-LED getauscht worden. Das muss dann ja an den Pin vom Blinker, was eine Elektronik voraussetzt, die dem Wagen einen Glühfaden vorgaukelt und die Kaltdiagnose-Impulse abfängt, damit nichts blitzt. Damals gab es sogar einen...ich nenne ihn mal TÜV-Schalter, der wieder alles auf original umgeschaltet hat.

Is ja nur für Show-Zwecke, nääääch...?

Naja, Auf jeden Fall ist es nicht trivial eine Elektronik für ein Auto zu konstruieren, die lange hält. Da hast Du Vibrationen, Hitze, Kälte, und das alles im schnellen Wechsel. Auf der Werkbank funktioniert immer alles, aber für den echten Einsatz muss man da noch etwas mehr Hirnschmalz investieren...

MfG

Danke euch zwein für euer Feedback.
Ja also es sind dort drin neue Leuchtdioden verbaut die weiß sowie gelb leuchten können. Das dynamischen Blinken macht man da freilich über eine gesonderte Steuerung aber es ist ja dennoch übelster Aufwand Jahr für Jahr das Auto zu zerlegen um den Scheinwerfer einzuschicken um ihn dann irgendwann wieder zu bekommen und alles zusammen zu bauen.
Dachte man kann da von außen was machen um das man irgendwo in der Kabel eine Widerstand oder gar eine normale Standlichtbirne verbaut wo man sie nicht sieht oder gar die Überwachung einfach deaktiviert. Denn so würde ja als Schutzschaltung das STG garnicht erst abschalten. :-( denn eigentlich leuchten die LED‘s ja.
Vg Marcel

Ja diese Scheinwerfer gingen mir auch schon geistig durch meine Rübe. Kaufen oder nicht kaufen? Zum Glück habe ich mich dagegen entschieden. Denn wenn ich das hier lese, ist mir klar, das der Verkäufer kein zuverlässiges Produkt abgeliefert hat. Wir reden ja hier nicht über ein Bastelprojekt sondern über einen modifizierten zugelassenen Scheinwerfer. Du solltest versuchen beim Verkäufer Regressansprüche wahrzunehmen oder auf eine kostenlose Reparatur zu bestehen. Wenn der Scheinwerfer immer wieder kaputt geht, würde ich vom Kauf zurücktreten, wenn das überhaupt noch möglich ist.
Aber das ist das Lehrgeld, was man hoffentlich nur einmal zahlt.

Zitat:

@prototyp001 schrieb am 26. September 2022 um 12:16:03 Uhr:


Dachte man kann da von außen was machen um das man irgendwo in der Kabel eine Widerstand oder gar eine normale Standlichtbirne verbaut wo man sie nicht sieht oder gar die Überwachung einfach deaktiviert. Denn so würde ja als Schutzschaltung das STG garnicht erst abschalten. :-( denn eigentlich leuchten die LED‘s ja.

Die Zeiten, in denen die Leuchtkraft einer LED mittels vorgeschaltetem Widerstand "geregelt" wurden, sind etwas über 40 Jahre her. Da ist schon seit Langem komplexe Elektronik für sowas zuständig.

Wie ich schon schrieb, gibt es nur einen (der beiden) Anschlusspinne, über welche von außen etwas geregelt werden kann, und das ist lediglich die Entscheidung, ob man nun volles Leuchten - also TFL - möchte oder Dimmen - Standlicht -. Wie gedimmt wird, über diese Frage scheiden sich auch die Geister, ist aber hier für dein Prob unbeachtlich - vielleicht in einem anderen Fred mal was zu diesem Dimm-Thema.

Nach meiner Logik sieht es so aus: das Steuergerät schaltet nur dann ab, wenn es einen Fehler/ ein Fehlverhalten in der im Scheinwerfer verbauten Steuerelektronik sieht, wozu auch ein Stromfluss außerhalb der vorgesehenen Größe zählt. Fehler im Steuergerät selbst sind möglich, aber in diesem Bereich hoch selten. Es ist leider so, dass man diese Fehler in der Steuerelektronik nur reparieren/beeinflussen kann, wenn ein Scheinwerfer nicht nur ausgebaut, sondern auch noch aufgeschnitten und damit aufwendigst zerlegt wurde.

Dieses Wischblinken hatte mich auch fasziniert, als es von Audi auf den Markt gestoßen wurde. Aber außer etlichen eigenen Versuchsaufbauten, die ich nicht einbauen wollte, weil damit die Zulassung der Scheinwerfer verloren wäre, war mir das den finanziellen Aufwand nicht wert. Das hätte damals leicht 1.000 € und mehr bedeutet. Und heute bin ich einfach nur froh, wenn alles am Dicken funktioniert. Das ist mir mit riesem Abstand am wichtigsten. Tut mir leid für dich, dass du da solchen Troubel hast, weiß auch nicht so recht, wie du da zu trösten wärst.

Grüße, lippe1audi

Hallo zusammen. Besten Dank für eure Post‘s. Ich komme einfach nicht weiter. Ich habe jetzt mehrfach mit der Firma telefoniert aber die Wissen nicht wirklich an was es liegt und sind davon überzeugt das es ihre Technik nicht ist und sagen es kann nur an der originalen Platine liegen. Davon hab aber ich keine und sie haben auch keine mehr für den rechten Scheinwerfer. Was kann ich denn jetzt tun? Ich bekomme so derzeit auch keinen TÜV der im August dran gewesen wäre da ja das Standlicht bzw das Tagfahrlicht nur für kurze Zeit an geht und dann bringt recht zeitnah das Steuergerät den Fehler das eins von beiden defekt ist und schaltet ab.
Anzumerken ist vielleicht noch das wenn es jetzt früh kalt ist der Fehler erst nach ca 10 Minuten kommt, wenn die LED’s ne Zeit lang geleuchtet haben. Ne Idee oder so eine originale Platine hat von euch keiner oder?
Vg Marcel

Wenn Du diese Platine meinst…..
dann kann ich helfen. Stammt von meinem rechten SW, den mir ein Radfahrer kaputt gemacht hat. Alles andere mit PN.

Image-1.jpg

@prototyp001
Wenn durch deine Kooperation mit @RudiS - also durch Tausch der internen Elektronik-Platine in deinem Scheinwerfer das Prob gelöst sein sollte, dann habe ich Interesse an der ausgewechselten Defekt-Platine.
Grüße, lippe1audi

Habe schon nachgefragt, ob es möglich ist, dass Du die ausgewechselten LEDs bekommen kannst. :D Die sind ja auch noch gut.

Ich merke schon, dass du solche Reps noch nie ausgeführt hattest.
Es ist nicht möglich, LEDs von dieser 10-er-Kette - montiert auf einem Flexband - ohne Zerstörung runter zu bekommen. Die sind dreimal verlötet: zweimal an den beiden Kontakten, also Anode und Kathode, und einmal unten drunter. Da kommt niemand mit dem Lötkolben ran, und wer - aus welcher irren Vorstellung heraus auch immer - auf die Idee käme, da ALLES so zu erhitzen, dass so'ne LED sich löst, der muss anschließend den Feuerlöscher in Betrieb nehem, mindestens aber das völlig verkokelte und völlig unbrauchbare Flexkabel entsorgen. Ach ja - die unnütze Elektronikplatine am besten gleich mit.
Grüße, lippe1audi

Zitat:

@lippe1audi schrieb am 12. Oktober 2022 um 12:33:31 Uhr:


Ich merke schon, dass du solche Reps noch nie ausgeführt hattest.
Grüße, lippe1audi

Hab ich auch nicht. Du machst das doch. Weil Du der Elektronik Patron hier im 4F Forum bist. :D Und Dr. Allwissend bin ich auch nicht. War nur ein netter Versuch deine Bauelementeschachtel etwas zu füllen, weil Du Dich an anderer Stelle beschwert hast, das es die originalen LEDs nicht mehr gibt.
Grüße Rüdi

Ja, die "Originalen" sind schon seit Längerem aus. Es war recht mühsam, sich durch die Reste-Angebote an ähnlichen Bauteilen auf diversen Online-Plattformen durch zu wühlen. Das führte zu nicht gerade wenigen Fehlkäufen und auch zu der Erfahrung, dass in manchen Angeboten etwas "sehr großzügig" - um Absicht nicht direkt zu unterstellen - mit den Bezeichnungen umgegangen wurde.
Für mich ist im Moment die Nachschub-Krise nicht drängend, habe eine alternative LED-Sorte entdeckt: auch Osram Golden Dragon und die Lichtfarbe ist statt 6.000 Kelvin 6.500 K, also geringstfügig ein Stich weiter ins Blaue. Der Unterschied ist aber nur bei gutem Willen feststellbar, als Messgerät sind unsere Augen nicht so der Bringer.
An der besagten kompletten Platine von @prototyp001 oder natürlich auch von anderen Usern bin ich daher nach wie vor interessiert. Möchte gerne noch Experimente sowohl zum Löten auf dem Flexband als insbesondere auch zu einer deutlich verbesserten Kühlung ausgewechselter LEDs vornehmen.
Das ist ja ein wenig besprochenes Prob: nach dem Auswechseln fällt ja für die neu eingebaute LED der optimale Wärmekontakt zur "Kühlfläche" flach. Die K in Anführungszeichen, weil sie den Namen nicht so recht verdient: die Kühlung im orig-Zustand ist - hüstel - diskussionsbedürftig. Mindestens.
Grüße, lippe1audi

Speziell für einen User mit Informationsbedarf zum Ablöten von LEDs auf Flexband - is klar, den einen oder anderen könnte es auch interessieren – hier mit knappen Worten ein kleiner Exkurs, was es beim Ablöten von als Beispiel diesen 10 LEDs des RS6-Scheinwerfers und ähnlichen Systemen zu beachten gibt, um einen Erfolg beim Ablöten einzufahren und kein Desaster zu generieren.
Zum Desaster erst mal ein paar Bilder - auch zur Abschreckung -, wie man es nicht ausführen sollte. Diese zeigen nicht meine Arbeiten, sondern diejenigen irgendwelcher „Vormonteure“, d.h. sie stammen von Schaltungen, an denen sich vorher schon jemand ungut eingebracht hatte.
Zur Erinnerung: Jede LED ist dreimal verlötet: die beiden seitlichen Kontakte, das sind der Anoden- und der Kathoden-Anschlusspin, und einmal unten drunter: da gibts eine kleine, kreisrunde Kühlfläche. Deretwegen ist das ganze Gestrampel notwendig, an deren Lötung kommt man nicht ran. Das erfordert also einen rechten Aufwand, um die LED raus zu bekommen. Das geht nicht zerstörungsfrei, die LED ist anschließend Sperrmüll, leider. Wer eine andere Methode zur „heilen“ Demontage behauptet, zu kennen, der muss eine reichlich und überzeugende Dokumentation hier einstellen. Was ja erbaulich wäre, gäbe es denn „in echt“ eine. Bislang war da nichts, nicht mal die Behauptung und ich erwarte auch nichts.
Nun also gilt es, bei der Demontage der LED das Schrotten des Flexbandes zu verhindern. Um die Arbeitsschritte zu verstehen, bitte erst das vierte Bild betrachten. Das ist der zunächst anzustrebende Zustand. Die einzelnen Schritte:
- Vorbereiten des Arbeitsplatzes
- Vorbereiten des Entlötens der LEDs
- Ablösen beider Elektroden-Anschlüsse von ihren Lötpunkten
- Zerknacken des Keramik-Gehäuses der LED
- Vorbereiten der Ablötung des restlichen Mittelkörpers (rMK)
- Ablöten des rMK
- Säubern des Montageplatzes
1) Für die anstehenden Arbeiten ist es unabdingbar, sämtliche Hände frei zu haben für das Halten der Werkzeuge, z.B. des Lötkolbens und eines Montage-Werkzeuges. Das Werkstück selbst, also die Elektronik-Platine samt der daran befestigten LED-10-er-Kette muss vorweg wie auch immer stabil gehaltert und in eine arbeitsgünstige Position gebracht werden. Das ist kein Selbstläufer, zumal die Flex-Kette keinerlei Druck oder Gewaltanwendungen ausgesetzt werden darf. Ich hatte einen großen, schweren Buchständer aus Metall benutzt und die E-Platine mit Maler-Krepp-Band befestigt. War nicht gerade ideal, aber es ging. Ein größerer Tisch-Schraubstock ginge auch, aber Vorsicht an dessen Backen, die dürfen keine Leiterbahn und natürlich auch kein Bauteil verletzen.
2 ) Ablösen der Elektroden:
Es muss hoch dringend verhindert werden, die Lötflächen aus ihrer Flex-Unterlage hoch zu reißen und damit den Kontakt zu den dünnen Flex-Leiterbahnen zu zerstören. Einen solchen Abriss später zu reparieren, ist eine große Herausforderung, wie man an der Flick-Schusterei auf den Bildern des Schreckens sehen kann. Es gelingt, wenn man zunächst dafür sorgt, dass der LED-Körper sehr fest auf die Unterlage gepresst wird. Dafür benutze ich eine Klemmzange aus dem Baumarkt, welche einen sehr, sehr kräftigen Anpressdruck erzeugt. Von dieser Zange sind nur die Kunstoff-umhüllten Greifspitzen auf dem Demontage-Foto zu sehen.
Nun heißt es, kurzfristig pervers zu werden. Will sagen, es soll ja eigentlich entlötet werden. Tatsächlich wird aber zunächst das Gegenteil ausgeführt: auf jede der beiden Anschlüsse kommt ein guter Tropfen heißen Lötzinns. Das deshalb, weil die alten und mit nur wenig Lötzinn versorgten A-Pinne sich sonst nicht oder nur unter Zuführung unnötig vieler Hitze lösen lassen. Manchmal klappt das auch gar nicht und die Folie schmilzt, weil es einfach viel zu lange dauert. Also frisches Lötzinn drauf, das auch eine Sekunde die Hitze verteilen lassen als Grundlage für das spätere Entlöten.
Nun wird die kräftige Klammer dafür genutzt, die LED für die nachfolgende Arbeit des Hochbiegens der A-Pinne nieder zu halten. Dass muss ein echt starker Andruck werden.
3) Ablösen der Elektroden:
Das Ablöten der beiden A-Pinne will vorher bedacht sein.
Zunächst braucht man ein Werkzeug, dessen Spitze klein genug ist, in die recht winzige freie Lücke unter einem Pin fassen zu können, andererseits muss es auch sehr stabil sein – weswegen Winzig-Schraubendreher meistens ausscheiden. Ich habe da einen Uhrmacher-“Schraubendreher“, der halt eine solche Spitze aufweist.
Die Bewegung des Abhebelns eines Pinnes kann aus Platz- und anderen Gründen nicht senkrecht „nach oben“, also direkt am LED-Körper hoch erfolgen. So kann man entweder gar nicht fassen, oder man reisst im Falle großer Gewalt doch die mittlere Lötung los – dann kann man alles wegwerfen.
Die Bewegung des Abhebelns sollte daher in einem Winkel von 45° vom LED-Körper weg führen.
Wenn das bedacht ist, dann das spitzige Werkzeug unter den A-Pin führen, danach mit der Lötspitze Hitze auf die Lötung bringen und sehr genau hinschauen, wann das Lot geschmolzen ist. Erst jetzt Kraft auf das Werkzeug bringen und mit kontrollierter Gewalt im 45°-Winkel hebeln. Obacht: das muss und soll im ersten Anlauf nicht perfekt werden. Das Ziel ist es zunächst lediglich, den Pin von der Unterlage etwas abzulösen, 3 Millimeter wären ein gutes Ergebnis.
Nun die Lötspitze sofort wieder wegnehmen, die Hitzezufuhr darf auf keinen Fall mehr als 2 Sekunden dauern. Bei meinen Arbeiten war in den meisten Fällen das Lot wieder hart, bevor die Verbindung getrennt war, der Pin war also nicht frei. Das macht aber überhaupt nichts, wie gesagt, die Hauptsache ist das Erreichen einer eher geringen Entfernung vom Untergrund.
Sollte also noch Lötzinn zwischen alter Lötposition und dem A-Pin existieren, dann Werkzeugwechsel: die Spitze weg und ein Skalpell zur Hand nehmen. Nach einer Mindest-Wartezeit von 30 Sekunden das Lot wieder erhitzen und sofort die Skalpell-Spitze durch das Lot führen. Dabei natürlich nicht das Skalpell in das Flexband bohren, sondern sorgsam waagerecht führen, sodass keinerlei Beschädigung stattfindet. Is klar, dabei die Lötspitze weg. Das Lötzinn wird wieder hart, backt aber nicht am Stahl des Skalpells an, vielmehr lässt sich dieses ohne jedwede Gewaltanwendung zurück ziehen und zurück bleibt dann der nunmehr sauber von der Unterlage getrennte A-Pin. Das auf beiden Seiten so ausführen.
4) Gettz wird’s schwehr: das Zerknacken des LED-Gehäuses
Da kommt man nicht umhin, nun muss mehrfach mit stieriger Gewalt eingewirkt werden, selbstverständlich ohne Beschädigung des Flexbandes. Es gilt, das Keramik-Gehäuse in mehreren Angriffen zu zerlegen. Als Werkzeuge hatte ich im Wechsel eine kleine Spitzzange mit sehr dicken und kräftigen Schneidbacken und eine etwas filigrane Ausführung mit sehr dünnen Backen, die übrigens von Bernstein, also teuer.
Obacht bei den ersten Versuchen und – ach ja – Obacht bei allen Folgenden: Sehr häufig kann man das Werkzeug nicht derart kontrollieren, dass die Bewegung beim Zerknacken immer so verläuft wie gedacht. Deshalb muss jede Zange so gehalten werden, dass ihre Bewegung im Zweifelsfall nach oben, also von der LED weg führt. Einmal mit solcher Gewalt in die Flexbahn, dann wird das ein Fall für die Tonne. Das Gehäuse soll auf keinen Fall mit einer einzigen Biss-Bewegung zerlegt werden, das führt in der Regel nur ins Desaster. Also höchstens eine Hälfte in Angriff, rsp. in die Backen nehmen und vor allem Geduld. Meist splittert nur ein kleiner Teil ab und man steht etwas ratlos da und findet kaum einen sinnvollen Angriffspunkt. Nicht wütend und gewalttätig werden, es hilft nur Geduld und sehr kontrollierte Gewalt-Anwendung.
Das Ziel ist fast erreicht, wenn eine Hälfte der Keramik weg ist. Dann kommt oben ein Metallring mit daran hängenden Verbindungen zu den beiden Kontakten zum Vorschein. Nun kann man auch mit einer Spitzzange mit Greifbacken vorsichtig versuchen, das abzudrehen. Ggf. auf der anderen Seite noch Keramikreste entfernen.
Und – ach ja – auch schauen, wohin sich die Keramikteile entfernen. Die sollen nicht in irgendwelchen verborgenen Ecken landen und dort später ungute Bewegungen ausführen.
Wenn das Keramik-Gehäuse komplett weg ist, verbleibt in der Mitte ein kleines Metall-Teil, und das Ziel ist nahe.
5) Auf dieses mittlere Metall-Teil (mMT) wird nun ein guter Tropfen Lötzinn gegeben, aber das nur sehr, sehr kurz, da soll jetzt nichts los gelötet werden.
6) Nun wieder eine Runde nachdenken: wichtig ist jetzt nicht das Loslöten des mMT, sondern der Gedanke an das später folgende Anbringen einer neuen LED an dieser Position. Das Verlöten dieser neuen LED an dieser ihrer mittleren, unteren Position klappt nicht: das haben viele Versuche ergeben. Kein einziger war auch nur ansatzweise brauchbar. Das bitte erst gar nicht versuchen, denn das führt zusätzlich zu dem Ärgernis, dass man jede Versuchs-LED anschließend wegwerfen muss und der Untergrund mit Sicherheit auch noch beschädigt wird.
Also muss auf die tolle thermische Lötverbindung verzichtet werden. Aber eine möglichst gute thermische Verbindung wird dennoch benötigt, dringend sogar. Entsprechend muss der Untergrund, diese kleine, kreisrunde, metallene Fläche gaaaaaanz dringend optimal flach, frei von Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten jedweder Art sein. Und dafür muss vor dem Ablösen des mMT die Grundlage gelegt werden.
Es gilt, den mMT im Moment der Lösung des Lötzinnes mit einer sehr kleinen und stetigen Kraftanwendung gänzlich weg und runter vom Flexband zu schieben. Dafür wieder in einem Winkel von ca. 45° mit der Lötspitze schieben und dringend dafür sorgen, dass die Bewegung flüssig, also nicht unterbrochen stattfindet. Wenn man da zögerlich ist, klebt das mMT auf der wieder erkaltenden Lötstelle nach der Hälfte der Strecke fest und danach bekommt man das nicht mehr runter, ohne dass doch Unregelmäßigkeiten den Untergrund „verzieren“. Also in einem Rutsch arbeiten, dann hinterlässt das eine saubere und plane Kreisfläche.
7) Meist befindet sich auf jeder der beiden Lötstellen der A-Pinne noch ein gehöriger Hügel an Lötzinn. Der, bzw. die müssen weg. Hier am einfachsten mit der breiten Lötspitze zwei bis dreimal das Zinn wegführen, aber dringend jedes mal 30 Sek Pause dazwischen. Von der Nutzung von Entlötlitze rate ich ab, das führt zu mechanischer Beschädigung des Untergrundes und oft genug friert das vorzeitig fest und dann ist der Abriss einer Leiterbahn oder des Lötpunktes „geschafft“.
Zum Schluss alle Lötrückstände mit Nitro-Verdünnung oder österreichischem Stroh-Rum und Küchenpapier entfernen. Ach ja, das winzige SMD-Bauteil, welches auf einem Bild hinter der LED-Position zu sehen ist, das ist wichtig, das auf keinen Fall beeinträchtigen.
Wer bis hierher mitgelesen hat, der wird mit einem Sicherheitshinweis belohnt: Vor allem beim Zerknacken des Keramik-Gehäuses der LEDs ist unabdingbar eine geeignete Brille zum Schutz der Augen auf zu setzen.
Grüße an alle, insbesondere potentielle Knackies, …… und meldet euch mal mit eigenen Erfahrungen,
lippe1audi

Abgerissene Lötpunkte
Hitzeschaden
Bild des Schreckens
+7

Eine kleine, aber sehr feine Nachricht an Halter von RS6-Dicken:
Als bekannt setze ich voraus, dass die Firma OSRAM vor Jahren die Produktion und den Vertrieb der in den Scheinis verbauten Golden Dragon High-Power-LEDs eingestellt hatte, und dass diese LEDs auch sehr rasch vom Markt verschwunden waren. Selbst hatte ich ziemlich lange Zeit und auch viele Fehlversuche, sprich: Fehlkäufe benötigt auf der Suche nach einem Ersatz-TYp.
Vor etlicher Zeit bin ich fündig geworden und habe einen Typ im weiten Inet entdeckt, welcher sich zum Austausch eignet. Die Eigenschaften sind fast identisch, evtl. gibt es anstelle von 6.000 Kelvin stattdessen 6.500 K. In diesem Punkt bin ich noch etwas unsicher, weil bei den Originalen die Angaben da nicht gerade eindeutig sind. Ist aber auch weitestgehend wurscht, denn 6.500 K sind ein guter Wert und eine eventuelle Farbabweichung in dieser geringen Größe düfrte nur für sehr empfindsame Lampen-Betrachter ein Wort wert sein.
Jedenfalls habe ich mittlerweile davon einen kleinen, privaten Vorrat angelegt, der für ein paar Reps ausreichen würde. Aus meiner Sicht also eine Entspannung der Versorgungskrise mit diesen Golden Dragons. Diese Nachricht schiebe ich hier mal eher unauffällig dazwischen - möchte sie nicht an irgendeine große Glocken hängen - und hoffe, dass RS6-Halter wie auch Halter von Dicken mit ähnlichen TFLs das hier mitlesen. Also dann noch einen entspannten Freitag-Abend,
Grüße, lippe1audi

Zitat:

@lippe1audi schrieb am 21. Oktober 2022 um 18:12:08 Uhr:


......und habe einen Typ im weiten Inet entdeckt, welcher sich zum Austausch eignet. Die Eigenschaften sind fast identisch, evtl. gibt es anstelle von 6.000 Kelvin stattdessen 6.500 K. In diesem Punkt bin ich noch etwas unsicher......

Die Zeit der Unsicherheit ist nun auch Geschichte. Der User, dessen Scheinwerfer-Innenleben ich jüngst bearbeitet hatte auch und gerade mit dem Einbau von 10 Stück dieses Ersatztypes, hat nun ein Foto gesandt. Demnach sind die Lichtfarben des TFLs beider Scheinwerfer - seines anderen, alten, unreparierten, also bestückt mit den Originalen und nun des reparierten Scheinis identisch. Wir können uns in diesem Sinne also zurücklehnen: Farben passen, alles gut!

Also fast, es scheint da noch ein anderes Prob zu geben, das taucht vermutlich baldigst hier im Forum auf.

Grüße, lippe1audi

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