Rost an Scheibenbremsen

VW Polo 4 (9N / 9N2 / 9N3)

Hallo,

ich fahre einen Polo 1.4 TDI Highline Bj. 2004.

Bei den Scheibenbremsen hinten, geht der Rost auf der Bremsfläche teilweise nicht weg, und die Stirnfläche der Scheibe, welche ja immer rostig ist, ist regelrecht zerfressen.

Hat jemand ähnliches bei seinem Polo bemerkt? Klingt das nach eurer Meinung auch nach einem Materialfehler? Ich kann mir nämlich irgendwie nicht vorstellen, das beide hinteren Scheiben gleichviel Flugrost abbekommen haben, und vorne ist überhaupt nix außergewöhnliches.

Gruß Uwe

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Man könnte, wenn man wollte, auch 20 Jahre besoffen
Auto fahren.
Und dann stolz Erfahrungen mitteilen.

Zitat:

@F-CAN schrieb am 3. Mai 2019 um 21:11:28 Uhr:


ganz kurz meine Frage. also kupferpaste am besten an den klötzen (hammerkopf und rückseite?)

Ja, so ist das gemeint, aber genau dafür soll auch das Plastilube bzw die Keramikpaste herhalten. Jeder hat da so seine Erfahrungen gemacht. Ich hatte früher auch Kupferpaste genommen, bin aber nun nicht mehr überzeugt davon und nehme eben Plastilube. Ich denke, wenn irgendwann nichts mehr davon da ist, ist es immer noch besser als die verkrustete alte Kupferpaste. Notfalls gehe ich dann nochmal nach, aber seitdem meine Bremsen ordentlich gepflegt werden tut das gar nicht Not.

Zitat:

und plastitlube von ate am scheibentopf? bei kupferpaste geht es doch nur um die galvanischen prozesse zwischen alu&kupfer insb. bei thermischer Belastung oder?
Oder den Scheibentopf gar nicht einfetten, weil sich der Reibungsquotient dadurch verringert? werkstoffkunde 1. semester ist lange her...
mir gehts nur um Wissen und Erfahrungsaustausch

Wo willst du denn am Scheibentopf irgendetwas hinschmieren? Etwa zwischen Scheibentopf und Nabe? Da kommt gar nichts dazwischen. Die Naben werden total blank geschliffen und die Scheibe kommt dort rauf. Höchstens einen ganz leichten Ölfilm auf die Nabe und fertig. Bisher habe ich noch jede Scheibe wieder runter bekommen.

danke, man sieht soviele yt videos. jeder macht es anders. bin halt kein gelernter kfzler hab informatik gelernt, dann maschbau studiert und ...jetzt arbeite ich wieder in der IT entwicklung😁

Vor 50 Jahren bestanden die Bremssättel aus Stahlguß, die Klötze ebenfalls . Da machte Kupferpaste als hitzebeständiges Schmiermittel wirklich Sinn. Auch bei Auspuff-Verschraubungen ist Kupferpaste sinnvoll.

Kommen aber Alu-Teile mit Stahl zusammen, entsteht eine galvanische Korrosion ´, die durch eine dritte Komponente (Kupfer in der Paste) nur noch verstärkt wird.

Moderne Bremssättel bestehen aus Alu-Guß, Montageplatten aus Stahl, Klötze ebenfalls aus Stahl. Wird dort Kupferpaste verwendet, ist dies nicht optimal!!!...das Gegenteil wird erreicht, es gammelt noch schneller fest.

Zwischen Stahl-Nabe der Achse und Alu-Felgen ist ab Werk eine Paste aufgetragen, die ein festgammeln verhindern soll. Leider geht bei jeder Rad-Montage ein Teil der Paste verloren und muß neu aufgetragen werden.
Ersatzweise kann auch normales Wälzlagerfett genommen werden, aber nur dünn auftragen, damit kein Fett auf die Bremsscheibe gerät.

Die Materialien haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert, demnach muß man eben auch die Handhabung ändern.
Technischer Stillstand ist in unserer Branche wie ein Rückschritt zu betrachten. Wer sich nicht weiterbildet, ist innerhalb ganz kurzer Zeit raus. Da reicht 1 Jahr aus, um in dem Job nicht mehr zurecht zu kommen.
Darum: Jede Fortbildung mitmachen, die man mitmachen kann!!!

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Zitat:

@Linear Cycle schrieb am 4. Mai 2019 um 15:33:39 Uhr:


...Klötze ebenfalls aus Stahl...

welche klötze sind aus stahl ? bremsklötze bestehen zu 15-60 % aus metall. man informiere sich mal über sogenannte low-metallic und semi-metallic bremsbeläge (ceramic-beläge mal aussen vor). je mehr metall in den bremsbelägen, umso mehr wird die scheibe abgenutzt von den belägen, aber auch der rost wird von den belägen mit höherem metallanteil eher beseitigt. infos über die beschaffenheit der beläge (metallanteil) findet man leider meist nur auf englischen/amerikanischen seiten

du schmierst doch nicht den bremsklotz ein, sondern die trägerplatte

ah ich dachte es geht hier um "rost an den bremsscheiben" 😁

geht es ja auch. aber die Schmiere ich ja wohl trotzdem nicht mit kupferpaste euib. also die Bremsscheiben

Zitat:

@Linear Cycle schrieb am 4. Mai 2019 um 15:33:39 Uhr:



Moderne Bremssättel bestehen aus Alu-Guß, Montageplatten aus Stahl, Klötze ebenfalls aus Stahl. Wird dort Kupferpaste verwendet, ist dies nicht optimal!!!...das Gegenteil wird erreicht, es gammelt noch schneller fest.

Blödsinn. Läuft alles einwandfrei. Das größte Gift ist das Festgammeln ungeschützter Metallteile....also bei modernen Autos-- ALLER TEILE --- weil überhaupt kein Korrossionsschutz mehr vorhanden.

Neues Auto muß also teilweise zerlegt werden um alle Gewinde zu schmieren...die Schrauben sprüht man man anschließend mit Klarlack ein. Sonst ist in 5 Jahren zappenduster, und der rammelnde Schlagschrauber der Werkstätten gibt den Gewinden dann den Rest.

Zwischen Bremsscheibe und Nabe kommt dünn Kupferpaste drauf....damit bleibt das Metall der Nabe erhalten...bildet sich da Rost wird ebene Oberfläche der Nabe zerstört...anschließendes ABSCHLEIFEN IST SINNLOS...weil man diese ebene Fläche nie wieder so hinbekommt das die Bremsscheibe richtig anliegt.
Kupferpaste ist das Allheilmittel gegen das größte Gift....den Rost.

Das Beste aus "Grimms Märchen"........

ich vervollständige :

Festschmierstoffpaste --->innerhalb Bremstrommel, bewegliche Teile und Anlagefläche, beim Einsatz der ABS Sensoren ( natürlich nicht an Magnet Sensor)

Motoröl ---- > Zentralschraube Riemenscheibe, Aussengelenk Gelenkwelle in Radnabe, Gummi Ölfilter

Lthiumfett ---> Gewinde Entlüfterschraube Bremssattel, gammelt so niemals fest

Kühlmittelkreiswlauf --- > neue Dichtringe immer mit Kühlmittel benetzen

Zahnriemen ---> Schrauben der Spannrollen immer trocken einschrauben

Zitat:

@adrianna20 schrieb am 4. Mai 2019 um 20:50:09 Uhr:


ich vervollständige :

Festschmierstoffpaste --->innerhalb Bremstrommel, bewegliche Teile und Anlagefläche, beim Einsatz der ABS Sensoren ( natürlich nicht an Magnet Sensor)

Motoröl ---- > Zentralschraube Riemenscheibe, Aussengelenk Gelenkwelle in Radnabe, Gummi Ölfilter

Lthiumfett ---> Gewinde Entlüfterschraube Bremssattel, gammelt so niemals fest

Kühlmittelkreiswlauf --- > neue Dichtringe immer mit Kühlmittel benetzen

Zahnriemen ---> Schrauben der Spannrollen immer trocken einschrauben

@adrianna20 Hallo erstmal. 🙂
Da hast Du uns aber ein paar richtige Schmierstoffe und deren Gebrauchsstellen an den Kopf geknallt, da musste selbst ich schlucken.
Ich bin zwar seit 40 Jahren in der Branche, aber mit VW nicht unbedingt der Spezialist.
Darum arbeite ich mal die Punkte von oben nach unten ab und vielleicht kannst Du diese ein bißchen erklären, damit die anderen Leute das auch kapieren?
1. Festschmierpaste...ist das Keramikpaste oder Kupferpaste?
2. Motoröl...kann ich auch 10W-40 an die Schraube tun, obwohl 0W-30 im Motor vorgeschrieben ist?
3. Kann ich auch MoS²-Fett statt Lithiumfett benutzen?
4. Welchen Frostschutz muß ich denn nehmen ? Gelb, Rot, Blau oder grün?
5. Ist es wirklich verkehrt, die Schrauben der Spannrollen mit Loctite einzuschrauben?

Ich bin Dir dankbar für jede Antwort meiner Fragen, denn die Mitleser trauen sich meistenss nicht, solche Frage zu stellen, um nicht für blöd gehalten zu werden. Aber ich traue mich das!!!...denn wer nicht fragt bleibt doof!

Hallo miteinander,

ich möchte zu dem Thema auch mal meinen Senf dazu geben.

Dass die hinteren Scheiben "vergammeln" ist ein herstellerübergreifendes Problem, dass wir meiner Meinung nach der "Fachpresse" zu verdanken haben. Und warum? Weil in den Fahrzeugtests mittlerweile jedes Auto, das nicht weniger als 35m Bremsweg hat, in den Tests "abgewatscht" wird.

Das führt dazu, dass die Hersteller auch bei Kleinwagen hinten Scheibenbremsen verbaut haben. Damit erreichen die Hersteller in den Tests die "gewünschten" Bremswege, in der Praxis jedoch sind die Bremsen hinten schlicht überdimensioniert und werden im Alltag kaum belastet. Das heißt, immer wieder Flugrost, der nie richtig "runtergebremst" wird, und bald gammeln die Scheiben hinten dann vor sich hin.

Zum Thema Schmierung: Ich mache bei den Bremsen folgendes Programm:

Führungsstifte der Bremssättel mit Plastilube, ebenso die Führungen der Bremsbeläge. Rückseite der Bremsbeläge mit Liqui Moly Anti-Quietsch-Paste. Auf die Radnabe kommt, nach penibler Entrostung, hauchdünn das LM47 Langzeitfett mit MOS2. Damit wird verhindert, dass die Auflagefläche auf der Radnabe rostet und "aufblüht", was später zu Seitenschlag führen kann.

Scheiben und Beläge nehme ich mittlerweile nur noch von Brembo, kosten zwar ein paar Euro mehr, machen aber in der Praxis weniger Probleme als beispielsweise ATE. Gewechselt wird vorne alle 60-90tkm komplett, ist mittlerweile dank ausreichend Übung in 2 Stunden gemütlich erledigt. Hinten halten sie meist mehr als 100tkm, dann entscheide ich nach dem "Bild" der Bremsscheibe. Wenn sie zu vergammelt ist, kommt alles neu, egal wie dick sie noch ist...

Siehe auch:

https://www.autotechnik-forum.de/viewtopic.php?t=3296 und

https://www.ebay.de/.../g.html?...

Die beiden Links enthalten viele wertvolle Informationen rund um das Thema Bremsen und deren Montage.

Zitat:

@Linear Cycle schrieb am 6. Mai 2019 um 04:46:41 Uhr:


[

@adrianna20 Hallo erstmal. 🙂
Da hast Du uns aber ein paar richtige Schmierstoffe und deren Gebrauchsstellen an den Kopf geknallt, da musste selbst ich schlucken.
Ich bin zwar seit 40 Jahren in der Branche, aber mit VW nicht unbedingt der Spezialist.
Darum arbeite ich mal die Punkte von oben nach unten ab und vielleicht kannst Du diese ein bißchen erklären, damit die anderen Leute das auch kapieren?
1. Festschmierpaste...ist das Keramikpaste oder Kupferpaste?
2. Motoröl...kann ich auch 10W-40 an die Schraube tun, obwohl 0W-30 im Motor vorgeschrieben ist?
3. Kann ich auch MoS²-Fett statt Lithiumfett benutzen?
4. Welchen Frostschutz muß ich denn nehmen ? Gelb, Rot, Blau oder grün?
5. Ist es wirklich verkehrt, die Schrauben der Spannrollen mit Loctite einzuschrauben?

Festschmierstoffpaste ..gibt es bei VW..auch bei ebay...Farbe grau: verbindet sich nicht mit Bremsenabrieb....das ist der Sinn von dem Zeug.
Kühlflüssigkeit immer das was drin ist...also ist wohl logisch.
Motoröl egal.

Ich bin kein klassischer VW Ersatzteilkäufer...aber die Schmiermittel (natürlich nicht Motoröl, aber auch Getriebeöl ) kauf ich dort Original, genau wie die Schrauben...gilt besonders auch für Getriebesimmeringe....immer VW Original Zeugs dort verschmieren.
Bei Bedarf kann ich auch Teilenummern liefern:
Bisher war jede Reparatur zu 100 % erfolgreich....mir ist niemals was undicht geworden nach Arbeit....deshalb bleib ich dabei.

Alle anderen Teile kann man getrost bei ebay kaufen....bei Bremsen immer nur ATE ( für mich )
Bei Abgasanlage , Anlasser , usw..geht ATP genauso.....es kommt immer auf das persönliche Feeling an. SKF ist gut für Gelenkwelle, Wasserpumpe.

Schrauben Spannrolle ? Reicht korrektes Drehmoment. Bei meinem 482.000 km Golf hat ein Innengewinde den Geist aufgegeben. Wurde mit Helicoil ersetzt...geht genauso....also geht quasi alles.Bei Verwendung von helicoil ist dann eine Baumarkt Schraube zu verwenden, der Gewinde-Gang der Originalschrauben geht dann nicht mehr. Hab das jetzt seit 50.000 km drin...geht prima.

Habe schon abenteuerliche Berichte aus Werkstätten gelesen, die da manchmal mit Metallklebern herumhantieren....das ist natürlich nicht so fein.

Edit: hab ja alles hier:

Festschmierstoffpaste: G 000 650
Lithium-Schmierfett: G 052 150 A2
Dichtfett für Radialwellensimmering. G 052 128 A1

mal kurzes update,
ich hab heute in langwieriger arbeit meine Probleme an der Bremse HA zum Glück behoben. Scheiben und klötze neu, sowie Bremssattel generalüberholt.
Dabei habe ich u.A. festgestellt, dass mir meine Werkstatt damals die falschen Beläge auf die Scheiben montiert hat (viel zu klein für die Scheibe, eigentlich eine Frechheit)
Abgesehen davon war der Sattel komplett fest.
Bei einem Kleinwagen, fast 20 Jahre alt und über 300tkm auf der Uhr sind die größten Probleme leider nicht der Teiletausch, sondern festgerostete Schrauben/Gewinde. Das kostet schon Mühen und setzt gutes Werkzeug vorraus.
Trotzdem eine befriedigende Arbeit zum Büroalltag😁
PS: Teilekosten vllt. 50€ alles ATE
Zeit: 4.5h :'D

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