ROADPOL-Kontrollwoche: Mehr Monitoring = mehr Sicherheit?

Kürzlich lief die europaweite Kontrollaktion "ROADPOL Speed" unter dem Motto "Runter vom Gas – für mehr Sicherheit auf unseren Straßen". Auch die Polizei Südhessen war beispielsweise dabei. Vom 4. bis 10. August 2025 lag der Fokus besonders auf Geschwindigkeitskontrollen. Ziel: Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle soll gesenkt werden - durch strengere Überwachung und höhere Bußgelder.

Die Frage ist aber: Führt diese geballte Kontrollwoche tatsächlich zu einem nachhaltig sichereren Fahrverhalten, oder wirkt sie nur kurzfristig, weil sich die Fahrer in dieser Zeit "vorsichtiger" verhalten? Die einen finden das gut und sehen es als wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, die anderen finden es übertrieben und meinen, das fördert eher Druck als Bewusstsein. Wie erlebt ihr solche Aktionen persönlich? Findet ihr das sinnvoll und wirksam, oder sollten wir eher auf andere Maßnahmen setzen, zum Beispiel mehr Aufklärung oder bessere Straßeninfrastruktur?

Ich freu mich auf den Austausch!
LG
Momo

73 Antworten
Zitat:
@MT-Momo95 schrieb am 29. August 2025 um 12:36:42 Uhr:
Die Frage ist aber: Führt diese geballte Kontrollwoche tatsächlich zu einem nachhaltig sichereren Fahrverhalten

würde man das 10fache Euipment auf die Starße bringen würde ich anfangen von geballt zu reden.

meinen, das fördert eher Druck als Bewusstsein.

Druck worauf? ... Ja, Druck gehört auf das Bewußtsein. Bewußtlos darf ich nicht KFz-führen 😉

Wie erlebt ihr solche Aktionen persönlich? Findet ihr das sinnvoll und wirksam

Homöopathisch.

oder sollten wir eher auf andere Maßnahmen setzen, zum Beispiel mehr Aufklärung oder bessere Straßeninfrastruktur?

Du meinst Ampelkreuzungsartisten durch Verkehrspädagogen ersetzen?

Die paar wenigen Banner zu Raserei, Handy oder Staugassen an AB reißen jedenfalls nicht viel. Auch die wenigen Aktionen vor (z.B.) Diskotheken mit völlig zerfetzten Autos und der schicksalhaften Todesstory haben sicher nur einen sehr kurzen Effekt. Die meisten wirst Du nur über die geldbörse und Fohrerscheinentzug einnorden.

Ich habe mit den Aktionen kein Problem. Wenn mehr Equipment als Personal da ist um es 24/7 auf der Straße zu halten, dann mehr Personal anstellen - das finanziert sich u.U. selber 😁

Zitat:
@Tarnik schrieb am 29. August 2025 um 16:35:02 Uhr:
Wenn man am Auffüllen leerer Kassen kein Interesse hat, kann man sich auch ganz einfach and Verkehrsregeln halten. Ansonsten, von meiner Seite aus, kein Mitleid, keine Empathie.

Apathie.

Idee: Vielleicht sollte man an den Schilderbrücken einen Führerscheinentzugscounter montieren

"In den letzten 4 Wochen haben in Bundesland xxx Leute ihren Führerschein abgeben dürfen" 😁

Selbst wenn es die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr nur für eine Woche ein wenig verbessert, ist schon was positives erreicht.

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Zitat:
@MT-Momo95 schrieb am 29. August 2025 um 12:36:42 Uhr:
.....
Die Frage ist aber: Führt diese geballte Kontrollwoche tatsächlich zu einem nachhaltig sichereren Fahrverhalten, oder wirkt sie nur kurzfristig, weil sich die Fahrer in dieser Zeit "vorsichtiger" verhalten?..... Wie erlebt ihr solche Aktionen persönlich? Findet ihr das sinnvoll und wirksam, oder sollten wir eher auf andere Maßnahmen setzen, zum Beispiel mehr Aufklärung oder bessere Straßeninfrastruktur?

Meine Antworten hierzu:

  1. Zu nachhaltig sicherem Fahrverhalten führen solche ad-hoc Kontrollen, die 1-2x im Jahr stattfinden sicher nicht
  2. Ich persönlich habe kein Problem mit solchen Kontrollen, da ich mich per Speed-Limiter +6 km/h Zugabe im Tempobereich 40 -60 und +8 km/h Zugabe im Tempobereich 60 -100 in meinen Fahrzeugen an die aufgestellten Tempolimits mit Berücksichtigung der Tachovoreilung von 4-6 km/h und 3% Toleranzabzug entsprechend anpasse und so seit über 10 Jahren bisher keine Auffälligkeiten behördlicherseits mitgeteilt erhielt.
  3. Ich erachte solche Spontan-Aktionen wie ROADPOL als Maßnahmen, um von öffentlicher Kontrollseite ab und zu Flagge zu zeigen. Zusätzlicher Aufklärung über den Sinn von Tempolimits bedarf es m.E. nicht, aber eine bessere Straßeninfrastruktur könnte dazu beitragen, zahlreiche bestehende Tempolimits abzuschaffen oder (abseits Schnellstraßen) zu erhöhen, was dem allgemeinen Verkehrsfluss zu gute käme..

Hier in Bayern wurde an ROADPOL ja nicht teilgenommen. Das braucht es auch nicht, weil Bayern mit den kommunalen Zweckverbänden zur Verkehrsüberwachung seit ca. 10 Jahren ein stetig dichter werdendes Netz von Geschwindigkeitskontrollen, hauptsächlich mit beidseitig blitzenden mobilen Blitzanhängern, einsetzt und darüber hinaus mit landesweit installierten Blitzersäulen rund um die Uhr massiv Geschwindigkeitskontrollen durchführt. Die Personen, die dann noch +10 km/h und mehr über Tempolimits fahren, sind entweder Leute, welche auf ihrer Strecke die Blitzerstellen kennen oder denen es egal ist, wieviel der Tempoverstoß kostet. Beide Tempoverstoßgruppen wird man mit Aktionen wie ROADPOL nicht wirklich in ihrem Fahrverhalten ändern können.

Zitat:
@Astradruide schrieb am 29. August 2025 um 18:10:17 Uhr:
Idee: Vielleicht sollte man an den Schilderbrücken einen Führerscheinentzugscounter montieren
"In den letzten 4 Wochen haben in Bundesland xxx Leute ihren Führerschein abgeben dürfen" 😁

Oder als Werbeplatz vermieten:

"bis jetzt haben sich X Millionen Handybesitzer bl*tzer.de heruntergeladen",

und in 4 Punkt großer Laufschrift natürlich der Hinweis, es nicht während der Fahrt zu benutzen sowie zu Risiken und juristischen Nebenwirkungen fragen sie bitte ihren Anwalt.

Was Sinn machen würde, wäre nicht die Kontrolldichte zu erhöhen, sondern die Bussgelder auf die Spitze zu treiben.

Denn da tut es dem Deutschen weh. 😉

Ich habe Leute kennengelernt denen Verkehrsregegeln einfach scheissegal sind. Ich sehe wie Leute bei rot noch drüber fahren jede Woche. Die Geschwindigkeit wird andauernd überschritten.

Wenn’s aber plötzlich nicht 100€ sondern 1.000€ kosten würde. Mein lieber Scholli!

Dann braucht es keine höhere Kontrolldichte.

Man sieht ja, wie vorbereitet der Deutsche nach Österreich oder in die Schweiz fährt. 😉

Ja, denn angesichts der Tatsache, daß die Bußgelder in Deutschland im Vergleich zum Rest Europas im unteren Bereich angesiedelt sind, ist hier durchaus noch Luft nach oben.

Ja genau. Also, warum denn nicht?

Der Typ dem der 1€ Parkschein egal ist, weil er muss ja nur 5 Brötchen oder einen Döner holen… Peng 100€ !

Erlaubte 40 Km/h aber dennoch mit 59 durchpfeifen… 1.000€

Rot ist rot, egal wie viele Sekunden. Wer meint da schnell noch durch zu müssen, 2.000€.

Wo ist das Problem? Ich sag euch, das würde wirken.

Zitat:
@Steven4880 schrieb am 30. August 2025 um 11:37:44 Uhr:
Was Sinn machen würde, wäre nicht die Kontrolldichte zu erhöhen, sondern die Bussgelder auf die Spitze zu treiben.
Denn da tut es dem Deutschen weh. 😉
Ich habe Leute kennengelernt denen Verkehrsregegeln einfach scheissegal sind. Ich sehe wie Leute bei rot noch drüber fahren jede Woche. Die Geschwindigkeit wird andauernd überschritten.
Wenn’s aber plötzlich nicht 100€ sondern 1.000€ kosten würde. Mein lieber Scholli!
Dann braucht es keine höhere Kontrolldichte.
Man sieht ja, wie vorbereitet der Deutsche nach Österreich oder in die Schweiz fährt. 😉

Ahhhh, damit sich Verfehlungen dann nur noch Reiche erlauben können. Super. Welch Logik.

Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 30. August 2025 um 12:55:05 Uhr:
Ahhhh, damit sich Verfehlungen dann nur noch Reiche erlauben können.

Nein, damit die Fahrzeuglenker dem Straßenverkehr bzw. der StVO die erforderliche Aufmerksamkeit schenken.

Zitat:@KapitaenLueck schrieb am 30. August 2025 um 12:55:05 Uhr:

Ahhhh, damit sich Verfehlungen dann nur noch Reiche erlauben können. Super. Welch Logik.

Also, dann doch nicht, oder wie?

Bevor du mir unlogisches Denken vorwirfst, solltest du es in der Gesamtheit betrachten.

Es wird immer jemanden geben der mehr Geld hat und selbst der Führerscheinentzug ist kein Hindernis, sich doch weiterhin hinters Steuer zu setzen.

Also, dann lieber nichts machen ist deine Logik. Super! 👍

Die Bußgelder sind hier zu niedrig. Angst machen die nicht. Sieht man jeden Tag.

Wenn dann doch die Politesse kommt, dann ist es eher der Stress der die Autofahrer aufregt. Die 10 oder 20 Euro tun eben nicht weh. Und beim nächsten Mal wird wieder kein Ticket gezogen.

Und so ist es überall.

Lachend wird dann erzählt: „Ich bin geblitzt worden…“

Weh hat es nicht getan. Was ist aber wenn’s so weh tut dass man ans Tagesgeldkonto muss?

Zitat:
@Monstrabidur schrieb am 30. August 2025 um 08:00:41 Uhr:
Oder als Werbeplatz vermieten:
"bis jetzt haben sich X Millionen Handybesitzer bl*tzer.de heruntergeladen",
und in 4 Punkt großer Laufschrift natürlich der Hinweis, es nicht während der Fahrt zu benutzen sowie zu Risiken und juristischen Nebenwirkungen fragen sie bitte ihren Anwalt.

Genau die App hat Null Nutzen für die Sicherheit. Kenn genug Leute die sie aktiv verwenden. Die machen genau das was jeder macht wenn er (ohne App) einen Blitzer rechtzeitig erkennt. Fuß von Gas/auf Bremse, anschl. umgekehrt - das macht die mehrheit, auch ganz ohne App.

Das blöde, sie trainieren sich damit offensichtlich das eigene "Radar" ab, sprich das vorausschauende umgebungsscanning. Ist dann blöd wenn ein mobiler Blitzer oder Radarpistolenmann gerade frisch Position bezogen hat 😁

Rel. zuverlässig hilft die App bei "festinstallierten". Allerdings auch mit Nebeneffekten. Vermutlich bremsen deshalb einige vor Säulen die schon seit >10+ Jahren nicht mehr aktiv, ja zugeklebt sind, aber immer noch am Rand stehen.

Sehr lustig. Was glaubst du wie die drauf scheißen?

Das zahlen die aus der Westentasche.

Mir täte es weh; aber ich kenne genügend denen das völlig egal ist. Die Zahlen und fertig.

FS weg, das wäre schon was anderes. Aber auch da sind die gut im Vorteile und können sich sehr gut wehren.

Auch das hab ich zu genüge mitbekommen. Persönlich bekannt.

Also denk noch mal drüber nach wie man das gerechter hinbekommen würde.

Diese Verwerfungen gelten in noch vielen anderen Bereichen. Da will ich aber jetzt nun gar nicht mit anfangen sonst artet das dermaßen aus das gleich Ende ist.

Zitat:
@Steven4880 schrieb am 30. August 2025 um 11:37:44 Uhr:
Was Sinn machen würde, wäre nicht die Kontrolldichte zu erhöhen, sondern die Bussgelder auf die Spitze zu treiben.
Denn da tut es dem Deutschen weh. 😉

... und im Vergleich zu vielen Ländern um uns herum sind wir mit unseren Ticketpreise und weiteren Sanktionen ziemlich human aufgestellt. Insbesondere wenn man noch das Lohnniveau berücksichtigt.

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