Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?

Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.

Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?

Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?

Euer Andre

288 Antworten

Zitat:@Diedicke1300 schrieb am 20. August 2025 um 12:13:25 Uhr:

Versicherungen sehen es übrigens auch so wie ich, die Prämien steigen mit zunehmender Fahrleistung…

Und die Prämien steigen auch mit zunehmendem Alter des VN.

…Und nur weil ich eine andere Meinung habe als du ist meine Meinung nicht verquerender als deine.

Nein, tut mir leid. Die Meinung, man könnte völlig ungeeignete Rentner im Straßenverkehr akzeptieren, nur weil sie aufgrund geringerer Fahrleistung statistisch seltener Unfälle verursachen, ist schlicht indiskutabel.

Spätestens wenn eines deiner Kinder/Enkel vom Tattergreis umgemäht wurde, wirst du dich meiner Sichtweise anschließen.

Nein werde ich nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, das eines meiner Kinder/Enkel von einem jungen Heißblut umgemäht wird ist ungleich höher.

Solche Forderungen zu stellen ist leicht- solange es einen selbst nicht betrifft.

Ich hoffe, dass es MT in 10 oder 15 Jahren immer noch gibt und die Diskussion über Fahren im Alter auch dann wieder mal neu aufgelegt wird. Gespannt bin ich nämlich, wie sich die Denke einiger hier bis dahin verändert haben wird, denn wir werden alle nicht jünger. Und wie viele werden im Alter - eben dann selbst "Tattergreis" und heute ja überhaupt noch nicht vorstellbar- vielleicht sogar auf´s Auto angewiesen sein. Und dann?

Im Übrigen gibt es genügend Kinder/Enkel, die von deutlich jüngeren Fahrern niedergebügelt werden.

28 Seiten, vor 2 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/fahreignungstest-od-verkehrstauglichkeitstest-fuer-aeltere-fahrzeugfuehrer-sinnvoll-t7409175.html#post65003634

19 Seiten, vor 7 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/sicherere-teilnahme-am-verkehr-im-alter-wie-t6484296.html?highlight=Rentner#post54754083

8 Seiten, vor 20 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/wann-endlich-jaehrliche-pruefung-und-aerztlcher-attest-fuer-renter-pflicht-t698339.html#post5472245

Nur ein paar Beispiele für die immer wieder neu aufgewärmten Diskussionen, die jeweils überwiegend aus Stammtischgelaber bestehen.

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Zitat:
@A346 schrieb am 20. August 2025 um 14:21:05 Uhr:
28 Seiten, vor 2 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/fahreignungstest-od-verkehrstauglichkeitstest-fuer-aeltere-fahrzeugfuehrer-sinnvoll-t7409175.html#post65003634
19 Seiten, vor 7 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/sicherere-teilnahme-am-verkehr-im-alter-wie-t6484296.html?highlight=Rentner#post54754083
8 Seiten, vor 20 Jahren:
https://www.motor-talk.de/forum/wann-endlich-jaehrliche-pruefung-und-aerztlcher-attest-fuer-renter-pflicht-t698339.html#post5472245
Nur ein paar Beispiele für die immer wieder neu aufgewärmte Diskussionen, die jeweils überwiegend aus Stammtischgelaber bestehen.

Man muss sich doch nicht am Stammtischgelaber beteiligen 😂

Vor allem werden hier wieder Gefährdungsszenarien aus dem groß- / innerstädtischen Bereich auf die gesamte Republik übertragen.

Sicher ist es in der Großstadt mit sehr dichtem Verkehr, sehr unübersichtlichen Verkehrsführungen und komplizerten, oft aufeinanderfolgenden Kreiseln, Kreuzungen und Abzweigungen, teils mehrspurig und mit bevorrechtigt querenden Fußgänger- und Fahrradwegen schwieriger, die Verkehrslage sofort und zutreffend zu erfassen. Es ist schon richtig, dass man mit zunehmendem Alter und den altersentsprechenden Einschränkungen (geringeres Sichtfeld, Beschwerden beim Kopfdrehen zB) eher Probleme hat, alles schnell und auf einmal zu erfassen.

Dazu kommen noch teils abenteuerliche bis aberwitzige Beschilderungen etc.

Das ist aber mit der Situation in der Fläche und insbesondere auf dem Land nicht vergleichbar.

Allein schon deswsegen ist es nicht gerechtfertigt, aus solchen Vorfällen eine generelle Überprüfung einführen zu wollen.

Außerdem ist die "Trefferquote", gemessen an der absoluten Zahl der täglichen Verkehrsvorgänge, immer noch verschwindend gering. Über solche Forderungen könnte man nachdenken, wenn täglich hundert oder mehr Personen durch einen Senior geschädigt würden. Man muss diese (zugegeben schlimmen) Ereignisse auch einmal in Relation setzen zu dem Gesamtverkehrsgeschehen. Sicher ist jeder Tote einer zuviel. Aber das Leben ist nun einmal risikobehaftet, und jeder, auch der, der "im Recht ist" oder sich zumindest so fühlt, sollte dies bedenken und auch auf die Eigensicherung bedacht sein. Dazu gehört beispielsweise, nicht als Fußgänger-Smombie blindlings über einen Zebrastreifen zu latschen, nur weil man als Fußgänger dort bevorrechtigt ist. Auch in bevorrechtigten Situationen ist es sinnvoll nachzuschauen, ob der Wartepflichtige seiner Wartepflicht auch wirklich nachkommt oder doch ein Esel ist.

Wir haben das vor vielen Jahrzehnten noch so gelernt und sind damit gut durchs Leben gekommen. Auch wer im Recht ist, ist besser vorsichtig. Heute aber ist das Überdiestraßegehen so etwas wie eine Frage der "Haltung". Und da führt sich so manches Vorrecht selber ad absurdum.

Zitat:
@jaro66 schrieb am 20. August 2025 um 12:31:51 Uhr:
Genau, stellt euch mal vor
Ein ICE Lokführer mit 67... Züge fahren soll er noch, aber er kommt nicht mehr auf Arbeit, weil er keinen Lappen mehr hat...
Genau mein Humor.
Gruß jaro

Lokführer älter als 55 müssen jährlich zu einem medizinischen Eignungstest antreten. Jüngere alle 3 Jahre.

Zitat:@Diedicke1300 schrieb am 20. August 2025 um 13:56:41 Uhr:
Nein werde ich nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, das eines meiner Kinder/Enkel von einem jungen Heißblut umgemäht wird ist ungleich höher.

Zitat:@Taunusrenner schrieb am 20. August 2025 um 14:07:29 Uhr:

Im Übrigen gibt es genügend Kinder/Enkel, die von deutlich jüngeren Fahrern niedergebügelt werden.

Whataboutismus

Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 20. August 2025 um 14:39:00 Uhr:
Dazu gehört beispielsweise, nicht als Fußgänger-Smombie blindlings über einen Zebrastreifen zu latschen, nur weil man als Fußgänger dort bevorrechtigt ist. Auch in bevorrechtigten Situationen ist es sinnvoll nachzuschauen, ob der Wartepflichtige seiner Wartepflicht auch wirklich nachkommt oder doch ein Esel ist.
Wir haben das vor vielen Jahrzehnten noch so gelernt und sind damit gut durchs Leben gekommen. Auch wer im Recht ist, ist besser vorsichtig. Heute aber ist das Überdiestraßegehen so etwas wie eine Frage der "Haltung". Und da führt sich so manches Vorrecht selber ad absurdum.

...und da ist sie wieder, die gute alte Täter-Opfer-Umkehr. 2-jährige Smombies im Kinderwagen mit suizidaler Haltung. Selber schuld. Wieder was gelernt...

Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 20. August 2025 um 15:11:30 Uhr:
...und da ist sie wieder, die gute alte Täter-Opfer-Umkehr. 2-jährige Smombies im Kinderwagen mit suizidaler Haltung. Selber schuld. Wieder was gelernt...

Hannes, das ist dummes Zeug, was du da schreibst. Und du weißt das auch. Leider. Und wieder nur (sinnentstellend) einen kleinen Teil zitiert.

Vielleicht solltest du mal von den Einzelfällen absehen und auf eine Gesamtheit schauen, bevor du irgendwelche regulatorischen Forderungen, Gesetzesverschärfungen oder was auch immer anbringst.

Dieses Einzelfalldenken ist für eine Gesellschaft und ihre Ordnung ebenso schädlich wie die Vollkaskomentalität, die auf eine erschreckende Weise immer mehr um sich greift.

Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 20. August 2025 um 15:26:16 Uhr:
Vielleicht solltest du mal von den Einzelfällen absehen und auf eine Gesamtheit schauen, bevor du irgendwelche regulatorischen Forderungen, Gesetzesverschärfungen oder was auch immer anbringst.

Habe ich das? Wo denn?

Zeig du mir lieber erst mal, wo ich Täter und Opfer umgekehrt habe und wie ich das gemacht haben soll.

Vor allem: Bei einem Unfall gibt es keinen "Täter".

Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 20. August 2025 um 14:39:00 Uhr:
Dazu gehört beispielsweise, nicht als Fußgänger-Smombie blindlings über einen Zebrastreifen zu latschen, nur weil man als Fußgänger dort bevorrechtigt ist. Auch in bevorrechtigten Situationen ist es sinnvoll nachzuschauen, ob der Wartepflichtige seiner Wartepflicht auch wirklich nachkommt oder doch ein Esel ist.

Was wenn der Fußgänger-Smombie aauf dem Zebrastreifen von einem Autofahrer-Smobie überfahren wird ?

Wären dann beide Täter oder eher beide Opfer ?
Oder ein Doppeltäter und ein Einfachtäter ? 🤔😅

Aber ok: Gerade die Anzahl der Autofahrer-Smombies finde ich echt erschreckend (und dass sind eher nicht die 70 Jährigen).
Ich glaube man sieht keine Autoschlange an einer roten Ampel an der nicht mindestens einer zum Smartphone greift.
Hier sind die Strafen offensichtlich noch viel zu gering (gepaart mit einer halt leider geringen Erwischt-werden-Quote). Aber die Strafen sollten hier einfahc mal deutlich nach oben gehen. 4-Stelliges Bußgeld und gleich mal drei Monate Lappen weg. Das schreckt vielleicht einige doch etwas mehr davon ab .

Du hast recht, es gibt erschreckend viele Autofahrer-Smombies. Und es ist ihnen verboten.

Aber das tut für die hier in Rede stehende Forderung nach altersabhängigen Fahrrignungsprüfungen genau gar nichts zur Sache.

Und alles andere ist Whataboutismus um abzulenken.

Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 20. August 2025 um 16:56:31 Uhr:
Du hast recht, es gibt erschreckend viele Autofahrer-Smombies. Und es ist ihnen verboten.
Aber das tut für die hier in Rede stehende Forderung nach altersabhängigen Fahrrignungsprüfungen genau gar nichts zur Sache.
Und alles andere ist Whataboutismus um abzulenken.

Naja, es zeigt letztendlich nur, wenn einem daran gelegen ist, erstmal andere Ursachen anzugehen.
Die "Schlagzeilen" die es halt gibt wenn mal "wieder" ein Senior einen Menschen Tod fährt gaukeln vielleicht vor das wir da ein vermeintlich großes Problem haben.

Ich vermute dass, wäre der gleiche, schreckliche Unfall von einem Mitdreißiger verursacht worden weil er, meinetwegen aufs Smartphone geglotzt hat, wäre eben keine Schlagzeile gewesen.

Das gleiche wiederum: Wenn es der 20 Jährige Raser, am Besten noch bei einem illegalen Straßenrennen, gewesen wäre wäre es auch wieder eine Schlagzeile wert.

Für das Kind ändert dies leider gar nichts und auch nicht für die Eltern.In Unserer Wahrnehmung hingegen schon indem wir ein problem erkennen möchten welches aber eben kein wirkliches ist sondern nur eines weil es "nur" solche Meldung in Schlagzeilen schaffen und wir uns daran erinnern "Schon wieder ein Rentner" weil es der tägliche Wahnsinn eben nicht in die Presse schafft.

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