Reisezeit: Langsam fahren hilft nicht immer
Hallo!
Ich war neugierig ob es hilft, wenn man mit dem Elektro Auto langsamer fährt, um Energie zu sparen und so weiter zu fahren und somit auch schneller (= weniger Stopps zum laden).
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, hilft es nichts mit 100km/h zu fahren statt mit 130km/h
Als Vorgabe:
- Man verbraucht bei 130km/h 24kWh und bei 100km/h 18kWh
- Gefahren wird immer zwischen 80% und 20% Batteriestand
- 40kWh schafft man in 30min zu laden
Demnach ist mit einem zusätzlichen Stopp immer schneller als die Einsparung.
Also kein Grund mit "nur" 100km/h Durchschnitt zu fahren?
37 Antworten
Ich hatte gestern einen ähnlichen Fall.
Es gab die Möglichkeit, die etwa 300km mit eher 120 km/h ohne Stopp oder so schnell wie möglich mit einer Pause zu fahren.
Ich hab die erste Variante gewählt und kam mit einer Restreichweite von 50km an.
Insgesamt hat es dadurch vermutlich ein paar Minuten länger gedauert, aber dass unnötige Rumstehen an der Ladesäule bei so einer kurzen Distanz nervt mich und meine Mitfahrer dann doch mehr. Je nach Uhrzeit und Wetter kommen für mich unnötige Pausen nicht in Frage.
Ich komme tatsächlich mit weniger (unnötigen) Pausen entspannter an, als mit mehr.
Die tatsächliche verlorene Zeit an einer Ladesäule wird oft auch unterschätzt.
Aber ob mehr als 2 Stunden, je nach Verkehr, tatsächlich enstpannter sein kann ist sehr subjektiv.
Ist halt wie oft auch eine Frage der Einstellung. 😉
Hängt auch von den Beifahrern ab.
Meine Frau krallt sich ab Tempo 140 schon am Sitz fest.
Die stimmt bei Fernfahrten innerhalb Akkureichweite immer gerne der Fahrt mit dem i3 bei maximal 120 km/h zu.
Zitat:
@gde2011 schrieb am 21. April 2022 um 09:35:15 Uhr:
Aber ob mehr als 2 Stunden, je nach Verkehr, tatsächlich enstpannter sein kann ist sehr subjektiv.
Ist halt wie oft auch eine Frage der Einstellung. 😉
Wenn man den Fokus auf früher ankommen richtet, so ist "schnelleres" (mehr km/h, weniger Pausen) Fahren so gut wie immer "schneller" (zeitlich)! 😁
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Das ist doch vor Allem für die Schnellfahrer eine tolle Sache. Aufgrund der Antworten noch folgende Ergänzungen:
1. Je länger der Ladestop, desto ineffizienter wird er. Häufig ist 3x20 Minuten schneller als 2x30, wenn man nicht gerade 5 Minuten zum Einstecken und Freischalten brauch 🙂
2. In vielen Fällen spart man mehr Zeit, wenn man seine Geschwindigkeit an die Strecke zum nächsten HPC anpasst, sodass man dort mit 10-12% ankommt (auf keinen Fall unter 10!).
3. Ein extra Stopp wegen 3% lohnt sich nicht, also lieber am Ende bisschen langsamer, wenn man dadurch noch ankommt.
ABRP berücksichtigt das alles 🙂
Ich hab das jetzt einfach mal komplett mit ABRP durch gerechnet für die Strecke Hamburg - München.
Einstellungen sind 100% Start, 180Wh @ 110km/h, 20% am Ziel, 13% beim nächsten Charger (Präkonditionierung), Ladezeit zusätzlich 3 Minuten zum Einstecken und Freischalten. Außerdem +5% zum Tempolimit oben drauf.
Das Ergebnis ist angehängt. Ich persönlich würde daraus schließen, dass eine Reisegeschwindigkeit von 130-140km/h optimal in Bezug auf Kosten, Stress und Komfort ist. Man kann aber natürlich auch daraus schließen, dass Vollgas durchaus auch beim Elektroauto funktioniert, wenn es um jede Minute geht.
Man darf aber nicht vergessen, dass doppelte Ladezeit auch ungefähr doppelter Stromverbrauch und damit doppelte Kosten bedeutet, bei 100km/h zahlt man insgesamt 36,20€ Ladekosten (plus voller Akku), bei 190km/h eben 53,20€.
Auch bei den Ladestopps kann man natürlich variieren auf Kosten der Reisezeit, so wäre die Fahrt bei 130km/h auch mit nur 3 Ladestopps möglich, dann aber eben in 8:05 statt den 7:36.
Die Rechnung habe ich mal gerade eben neu aufgemacht für den iX und 500km Strecke bei einer max. Ladekapazität von 80% und 20% Reserve. Es sind jeweils 2 zusätzliche Ladevorgänge vorgesehen, egal ob mit 18kWh/100km oder 24 kWh/100km.
Die App zeigt die letzten beiden Ladestops an. Der zweite Ladestop erfolgt so, dass genau 40kWh geladen werden.
Ladezeit bei 24kWh/100km liegt bei angenommenen 75kW bei 31 Minuten für 40kWh, beim zweiten Stop auf 23 Minuten.
Macht insgesamt knapp 55 Minuten Ladestopp. Fahrtzeit 3.86 Stunden.
Im zweiten Szenario bei 18kWh/100km liegt die Ladezeit insgesamt bei 37 Minuten bei 5 Stunden Fahrtzeit.
So in etwa stellt sich das dar.
Grundsätzlich verschenkt man bei frühem Laden (Akku noch halb voll) Zeit, weil dann mit hoher Wahrscheinlichkeit trotzdem ein weiterer Ladevorgang notwendig wird.
Prinzipiell sind bei der Akkugröße im iX 40 und im i4 die 20% Reserve schon sehr üppig, fast schon übertrieben.
Kann man machen, aber man kann auch ohne weiteres auf 10% runter fahren.
Habs nun auch mit ABRP mit verschiedenen Routen getestet ... aus meiner Sicht:
Schneller fahren = schneller am Ziel, trotz zusätzliche Ladestops
Extra sparsam fahren damit man nicht so oft laden muss, bringt nicht wirklich etwas (abgesehen vom Verbrauch und Kosten)
Zitat:
@Xentres schrieb am 21. April 2022 um 21:19:40 Uhr:
Prinzipiell sind bei der Akkugröße im iX 40 und im i4 die 20% Reserve schon sehr üppig, fast schon übertrieben.Kann man machen, aber man kann auch ohne weiteres auf 10% runter fahren.
Bei grossen Akkus stellen sich 20% in Kilometern ausgedrückt natürlich unverhätnismässig groß dar.
Auf der anderen Seite ist es Empfehlung der Hersteller, den Akku zu schonen, indem man nicht unter 20% entlädt. Unter 20% gilt bereits als tiefentladen. Bedeutet real ausgedrückt, dass der Akku mit 60% Nutzladung am schonendsten behandelt wird.
Dem Akku sind Kilometer egal, es kommt auf die Prozente und Spannung an.
Schädlich ist weniger der niedrige SOC an und für sich. Schädlich ist der niedrige SOC, wenn dieser längere Zeit am Stück besteht.
D. h. den Akku „leer“ fahren und sofort laden ist weniger schädlich als das Auto mit leerem Akku längere Zeit stehen zu lassen.
Du kannst den Akku problemlos auf unter 10% runterfahren, wenn du ihn dann auch wieder lädst.
Immerhin gibt es ja auch noch eine Reserve nach unten, Stichwort Brutto/Netto-Kapazität
Wichtig ist, den Akku nicht tagelang bei zum Beispiel 5% stehen zu lassen.
Diese übertriebene "Akkuschonungsmentalität" nervt mich manchmal.
Genauso wie ich ihn in der Nacht vor der Fahrt auf 100% auflade, damit ich mit der ersten Ladung weiterkomme. Und wenn ich heimfahre, dann fahre ich auch durch, obwohl ich nur mit 3% daheim ankomme, schließlich lade ich ihn daheim wieder auf.
Ich bin mir sicher, dass ein weiterer Schnellladevorgang viel schädlicher für den Akku ist, als ihn vor der Fahrt auf 100% zu laden und mit 10% zum HPC zu fahren - solange natürlich vor dem Start und am Ziel mit "normaler" AC-Ladeleistung geladen wird.
Zitat:
@Seppim schrieb am 21. April 2022 um 21:35:41 Uhr:
Extra sparsam fahren damit man nicht so oft laden muss, bringt nicht wirklich etwas (abgesehen vom Verbrauch und Kosten)
Das lohnt sich eben genau dann, wenn du dadurch einen kompletten Ladestopp einsparen kannst. Sprich du hast noch 100km vor dir, dein Auto sagt dir 95km Restreichweite bei 120km/h. Dann fährst du eben am Ende nur noch 100km/h und kommst in einer Stunde an, statt mit 140km/h in 50 Minuten plus nochmal 15 Minuten laden.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 22. April 2022 um 00:54:24 Uhr:
Das lohnt sich eben genau dann, wenn du dadurch einen kompletten Ladestopp einsparen kannst. Sprich du hast noch 100km vor dir, dein Auto sagt dir 95km Restreichweite bei 120km/h. Dann fährst du eben am Ende nur noch 100km/h und kommst in einer Stunde an, statt mit 140km/h in 50 Minuten plus nochmal 15 Minuten laden.
nein, selbst dann ist schneller fahren + 1x laden eine kürzere Reisezeit (sofern die Ladestation direkt auf dem Weg liegt)
Denn 100km mit 140km/h fährt man in 42 Minuten + 8 Minuten laden reicht ja, um ans Ziel zu kommen.
Würde aber dennoch mit 100km/h fahren um den Aufwand mit dem kurzem Laden zu vermeiden
Zitat:
@Seppim schrieb am 22. April 2022 um 04:30:01 Uhr:
Denn 100km mit 140km/h fährt man in 42 Minuten + 8 Minuten laden reicht ja, um ans Ziel zu kommen.Würde aber dennoch mit 100km/h fahren um den Aufwand mit dem kurzem Laden zu vermeiden
Nachts... auf der freien, unbeschränkten Autobahn sicherlich. Aber ansonsten fährt man eher mal 140km/h und dann wieder 120km/h und dann 80km/h (Baustelle, Landstraße) und hat am Ende einen Schnitt von eher 100 km/h statt 90km/h (wenn man 100km/h konstant fährt). Es kommt halt nicht nur auf die gewünschte TopSpeed an. Wenn ich an einem Freitag Nachmittag längs durch Deutschland muss, dann bringt schneller fahren sicherlich wenig Zeitgewinn. Samstags Nachts um 3:00 dagegen schon.