Regelverhalten der Antischlupfregelung

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo zusammen

Habe heute meinen GTD einmal bissel durch den Schwarzwald gejagt. Hat mir echt gefallen mit 18 Zoll, DCC , DSG im Sportmodus. Echt knackig durch die Kurven zu jagen das Teil :-).

Soweit, sogut. Dann hab ich versucht auf freier Strecke (Nass) einmal einen Start mit kickdown zu testen. Gedacht, getan und voll erschrocken, was das Auto da vollführt hat.

Ich dachte der Wagen hat ein ASR und das Regelt wenn die Räder durchdrehen. Als ich also den KickDown auslöste gab es 3-4 furchtbar metallisch klingende Schläge, die das ganze Auto durchschüttelten und ziemlich laut waren. Vor Schreck bin ich gleich vom Gas.

Ist das normal? Regelt so das ASR? So grob und brutal? Da ist ja das überfahren von großen Bordsteinen mit 50 sanfter als die Regelung!

Wollte das mal bei meinem anderen VW testen, aber der hat Allrad und will nicht durchdrehen:-)

Beste Antwort im Thema

Wie das ASR regelt kannst Du Dir beim Anfahren auf Nässe oder Schnee gut anschauen. Das geht sehr weich.
Wenn man allerdings bei höherem Tempo, halbwegs gutem Reibwert (Nässe) und viel Drehmoment solche Versuche macht, dann hilft manchmal auch die beste Elektronik nicht mehr.

Jeder Reibwertsprung auf der Straße kann zu solchen Schlägen führen und ungünstigstenfalls schwingt sich das Antriebsaggregat in den Lagern auf, was Du wohl bei Deinem Experiment geschafft hast.
Egal wieviel Elektronik im Fahrzeug ist, in gewissen Situationen ist nach wie vor der versierte Fahrer und ein sensibler Gasfuss gefragt.

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Zitat:

Original geschrieben von en4cer


Hört sich das in etwa so an?!

http://www.youtube.com/watch?v=IufaFgK4Qes&feature=youtu.be

Genau so ! Teilweise noch Ärger 😠

Bin schon auf den Winter gespannt ( Voriger war ja nicht so bei mir in Wien ) !

Gruß Kurt

Wieso Winter? Das Thema Stick/Slip ist ein reines Hochreibwertthema. Auf Nässe und Schnee gibt es das nicht. Mein vorheriger GTI hat sich jedenfalls im Winter hervorragend bewährt.

Zitat:

Original geschrieben von i need nos


das ist aber eher subjektiver natur, weil sonst wären solche Autos wie ein Ford Puma, der keine Abschaltmöglichkeit hatte, ständig stecken geblieben. Das sind solche Autos aber nur, weil Fahrer das drastische Runterregeln der Leistung als "Stecken bleiben" interpretierten. Genauso das Fahren an glatten Steigungen: ohne TRC/ASR wäre man da auch nicht hoch gekommen...das hätte man dann aber gemerkt und eingesehen, dass man lieber erstmal räumen und streuen sollte. Wenn aber eine "übergeordnete Macht" die Räder am Druchdrehen hindert, dann fühlt sich der Michel schnell bevormundet und meint, dass er selber das besser hinbekommen hätte...

Tja, was heißt Bevormundung?

Ich hatte hier einen Nachbarn (auf gleichem Parkplatz hinterm Haus, tieferliegend als Straßenniveau), der im Winter mit seiner damaligen 4-Augen-C-Klasse da nicht mehr hochkam.

Weil ich mich wunderte, dass er plötzlich einen alten Golf III (recht verrostet) fuhr, meinte er, dass er das ESP bzw. ASR nicht abschalten könne und da nicht hochkomme. Das letzte Mal habe es gerade noch so geklappt, dann hatte es wieder geschneit, getaut und gefroren und das Risiko, rückwärts in den Fahrradschuppen zu rutschen, wollte er dann nicht noch mal eingehen.

Bei entspr. Wetter und Zustand der Rampe komme ich im Winter auch nur bei abgeschaltetem ESP/ ASR da hoch, jedenfalls besser und kontrollierter, als wenn mir die EPC das Drehmoment wegregelt und hier notwendigen Schlupf unterdrückt.

Gleiches gilt übrigens auch für das Freifahren/ -schaukeln aus eingeschneiten Seitenstreifen, was ich über Jahre "auf dem Dorf" Nähe LG hatte. Parkstreifen entlang der Straße und morgens kam der Schneepflug und hatte einen zugeschoben. Ein paar Mal hatte ich unterschätzt, wie sehr es über Nacht neu geschneit und wie sehr mich der Schneepflug zugeschoben hatte.

Mit schaukeln kam ich dann raus, aber eben nur ohne ESP/ASR.

Ich hab beim Polo eher das Gefühl das mich ASR bei Schnee unterstützt und den Schlupf unterbindet. Man kann so viel Gas geben wie man will und das ASR regelt alles so das man kontrolliert vorwärts kommt. Aber mit Automatik ist Anfahren bei Schnee auch ohne Traktionskontrolle leichter als beim Handschalter.

Das kann man auch nicht so einfach alles über einen Kamm scheren. Die Systeme werden immer besser und man spricht dann von Reibwertschätzer und Freiwühllogik. In der Regel hilft es tatsächlich gefühlvoll Gas zu geben und es mehrmals zu versuchen. Das Fahrzeug adaptiert sich dann an die Situation und es sollte klappen.

und dass es Autos, mit denen man im Winter wegen einer ASR nciht fahren kann und deswegen einen Zweitwagen braucht gehören wohl eher ins Land der Märchen😉

Ich will das Thema nochmal hoch holen, auch wenn auf den Seiten davor ja schon beschrieben ist das dieses "stempeln" beim zügigen Anfahren normal sein soll.
Vorweg, ich spreche von meinem GTD mit DSG.
Wenn ich also mal schnell losfahre lässt sich das "stempeln" einfach nicht vermeiden. Klar wenn ich nur Halbgas gebe poltert da nichts, aber ich hab den Eindruck das ich dabei nicht annähernd die Kraft des GTDs nutze.
Ich bin zwar aus dem Alter raus, aber ein "Ampelrennen" gegen einen vergleichbaren Wagen würde ich mit dem GTD glaub ich nicht machen wollen.

Wie sind denn eure Erfahrungen zum Kavalierstart?

Ich habe folgende Erfahrung gemacht:
1. Aus dem Stand das Gas durchtreten - der Wagen stempelt stark, direkt beim anfahren und dann nochmal beim schalten in den 2 Gang.
Die Beschleunigung ist zwar kraftvoll, aber das klingt dann eher ungesund für Fahrwerk und Motoraufhängung.

2. Aus Stand das Gas erst sachte durchtreten und dann steigern - der Wagen stempelt dann nur ein zwei mal oder garnicht, je nachdem wie viel Gefühl ich beim Gas geben hatte.
Die Beschleunigung ist am Anfang eher kraftlos und ab mitte des 2. Ganges erst kraftvoll

3. Mit Halbgas anfahren - der Wagen stempelt nicht.
Die Beschleunigung ist, naja, mittelmäßig ;-)

Ich frag nochmal ganz einfach in die Runde der GTD-Fahrer.
Könnt ihr aus dem Stand einfach voll durchtreten und der Wagen brettert los ohne das er polltert als würde einem der Wagen um die Ohren fliegen???
Oder ist das normal das man da sehr vorsichtig sein muss damit die Reifen auf dem Asphalt bleiben?
Nicht falsch verstehen, der Schlupf würde mich nicht stören, es ist das stempeln/poltern.

Zitat:

@gemt schrieb am 24. Juni 2015 um 22:08:37 Uhr:


Ich frag nochmal ganz einfach in die Runde der GTD-Fahrer.
Könnt ihr aus dem Stand einfach voll durchtreten und der Wagen brettert los ohne das er polltert als würde einem der Wagen um die Ohren fliegen???
Oder ist das normal das man da sehr vorsichtig sein muss damit die Reifen auf dem Asphalt bleiben?
Nicht falsch verstehen, der Schlupf würde mich nicht stören, es ist das stempeln/poltern.

Der GTD hat zu viel Drehmoment um das Gaspedal an der Ampel voll durchzutreten. Da muss man bei einem Fronttriebler schon mit gefühl an die Sache rangehen.

Und lässt sich das spürbar durch die richtige Reifenwahl ändern?

Was erwartet man?
Beim Anfahren wird nun mal schon aus physikalischen Gründen die VA ent- und die HA belastet.
Wer dann richtig Dampf auf der VA hat (Motor mit viel Drehmoment) und entsprechende Kavalierstarts hinlegen will (was sich bei Fronttrieblern schon wg. der vorderen, knickbaren Antriebswellen nicht sonderlich empfiehlt... 😁), der muss damit rechnen, dass die Überschussleistung bzw. das überschüssige Raddrehmoment entweder restriktiv weggeregelt wird (wie uns allen bei Schnee- oder Eisglätte vom ASR bekannt: Vollgas - und nichts tut sich, beruhigenderweise!) oder das ganze in Schlupf übergeht und stempelt etc., eben nur abschnittsweise Haftung findet und dazwischen durchrutscht.

Wer das alles nicht will, sollte entweder einen Hecktriebler wählen, einen Allradler oder auf peinliche Kavalierstarts verzichten, ist ohnehin materialschonender, gerade für einen Fronttriebler (schon wg. der o.g. Gelenkwellen!).

Wer so anfährt, dass das ganze poltert, stempelt etc., zeigt m.M.n. damit ohnehin nicht, dass er ein sonderlich begnadeter Fahrer mit techn. Kenntnissen der Zusammenhänge ist.
Die Kunst ist ja gerade, das ganze optimal an der Schlupfgrenze zu halten, also max. Vortrieb zu erzielen.
Sinnlos durchdrehende oder max. durchrutschende Räder bringen da im allg. nicht viel, außer Materialverschleiß am Antriebsstrang, Fahrwerk und Reifen.

Selbstredend meine subjektive Meinung... 🙂

Zitat:

@gemt schrieb am 24. Juni 2015 um 22:08:37 Uhr:


Ich frag nochmal ganz einfach in die Runde der GTD-Fahrer.
Könnt ihr aus dem Stand einfach voll durchtreten und der Wagen brettert los ohne das er polltert als würde einem der Wagen um die Ohren fliegen???
Oder ist das normal das man da sehr vorsichtig sein muss damit die Reifen auf dem Asphalt bleiben?
Nicht falsch verstehen, der Schlupf würde mich nicht stören, es ist das stempeln/poltern.

Wenn man kein Gefühl im Gaspedalfuß hat ist das dass Ergebnis und somit normal . Vorallem bei Nässe sollte man mit viel Gefühl Gas geben und nicht einfach wie ein Klotz den Fuß aufs Pedal fallen lassen 😁

Danke für die Ausführung, dann bin ich schon mal beruhigt das das so normal ist.
Der von mir ausgeführte Ampelstart sollte nur als Beispiel herhalten, einen zügigen Start benötige ich manchmal um mich bei meiner Autobahnauffahrt, die ein Stopzeichen vor der kurzen Beschleunigungsspur hat auch im dichten Verkehr zügig einzuordnen. Da probiere ich natürlich die Grenzen auszuloten und komme da auch an die Grenze der möglichen Anfahrbeschleunigung des GTD. Nur deshalb habe ich mich gefragt ob das normal ist.
Nochmal Danke für die Ausführungen.
Ich hatte vor dem GTD einen 340 DL und danach einen alten 115 PS Mondeo, die hatten sowieso ihre Grenzen und die waren sehr überschaubar.... Aber macht euch keine Sorgen ich werd mit dem GTD schon auf die Autobahn kommen ;-))

Ich kannte das Stempeln der VA eigentlich nur bei regennasser Fahrbahn bei meinem ex GTI (260PS/370Nm). Auf trockener Fahrbahn habe ich das nie hinbekommen (bestenfalls in engen Spitzkehren bei forcierter Fahrweise) ... muss aber dazu sagen, das mir das Material meines GTI zu Schade war, um ihn auf trockener Fahrbahn in Rtg eines Stempeln der VA zu provozieren.

So etwas unter Kontrolle zu halten ist eigtl nicht sonderlich schwer. Einfach nur die digitale Fahrweise (1/0) in eine adaptive (gefühlvolle) Fahrweise abändern. Wenn man also im Popo merkt, das der Vorderwagen (sprich die angetriebenen Räder) unruhig werden / stempeln, dann muss man einfach ein bissel das Gaspedal lupfen. Irgendwann gibt sich das Ganze so ab 50-70kmh ... dann reicht die Power nicht mehr zum Stempeln.

Zitat:

@zameck schrieb am 25. Juni 2015 um 07:12:02 Uhr:



Zitat:

@gemt schrieb am 24. Juni 2015 um 22:08:37 Uhr:


Ich frag nochmal ganz einfach in die Runde der GTD-Fahrer.
Könnt ihr aus dem Stand einfach voll durchtreten und der Wagen brettert los ohne das er polltert als würde einem der Wagen um die Ohren fliegen???
Oder ist das normal das man da sehr vorsichtig sein muss damit die Reifen auf dem Asphalt bleiben?
Nicht falsch verstehen, der Schlupf würde mich nicht stören, es ist das stempeln/poltern.
Wenn man kein Gefühl im Gaspedalfuß hat ist das dass Ergebnis und somit normal . Vorallem bei Nässe sollte man mit viel Gefühl Gas geben und nicht einfach wie ein Klotz den Fuß aufs Pedal fallen lassen 😁

...es seie denn, man hat Allrad😁 Habe es kürzlich wider Erwarten hin bekommen, beim Start am Ortsausgang von der Ampel weg auf eine Landstraße raus alle vier Räder drehen zu lassen. Nasse Straße und "glatter" Asphalt durch viel Lastwagenverkehr macht sowas möglich. Witzig fand ich, wie der 5er BMW hinter mir, der bereits im Ort immer wieder dicht aufgefahren ist, beim Anfahren dran bleiben wollte aber außer einem schwingenden Heck hatte der kaum Vortrieb....

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