Ratlos im Südwesten - Bremse flattert

Saab 9-5 I (YS3E)

Liebe Gemeinde,

vor ca. 1500 km wurde vorn neue Scheiben, Beläge und Stabis eingebaut. Die alten Scheiben war an der Verschleißgrenze.

Nun habe ich folgendes Phänom:😕
Beim runterbremsen, relativ unabhängig ob sanft oder heftig, fängt mein Lenkrad an zu vibrieren.

-Lauffläche der Reifen (225er Ganzjahresreifen) ist homogen, also wohl kein Spurproblem
-Geradeauslauf etc. - alles gut.
-Felgen sind optisch auch o.k.; kann mich nicht erinnern gegen einen Bordstein gekachelt zu sein.
-Bremsdifferenz auf der Rolle absolut im Normbereich (ADAC-Prüfstelle)
-Stoßdämpferprüfung (ADAC) ohne Befund.

Kann es sein, dass eine der neuen Scheiben ab Werk "nen Schuss" hatte ?
(Wohlgemerkt, keine selbstgedrechselte Chinaware😁)
Oder kann es sein, dass ein Motorlager o.ä. nach knapp 270 K für diesen Ärger sorgt?

Inzwischen war mein Auto zweimal in meiner (zuverlässigen, freie) Werkstatt.
Dort wurden die Bremszangen nochmals gereinigt und auf Gangbarkeit geprüft.
Alles ohne Verbesserung.

Gruss
Jazzer2004

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@jazzer2004 schrieb am 31. Januar 2019 um 10:56:08 Uhr:


Lieber Linear Cycle,

in guter Tradition und um niemand ungewollt "zu beschädigen" werden hier keine Namen genannt.
Das ist gut so.
Nur soviel: Wir reden von zwei verschiedenen Firmen gleicher Nationalität.
Ist vermutlich mein Fehler.

-siehe p/n-

Gruss
Jazzer2004

Bevor ich wieder mal ein Faß aufmache, es gibt sehr viele Werkstätten, die einen guten Job machen.
Und wo gearbeitet wird, passieren auch Fehler.
Und wer sich von Fehlern frei spricht, hat keine Ahnung und hat noch nie selber gearbeitet.
Ich bin fast 40 Jahre in der Branche tätig, und weiß was in den Werkstätten geschieht.
Zu 95% geht ein Fahrzeug auch korrekt aus der Werkstatt heraus...aber die mangelhaften 5% kommen auch wieder zurück.
Das will und kann ich auch nicht schönreden. Ich muß als Werkstattmeister die Arbeiten abnehmen und mich dabei auf die Mechaniker verlassen, die die Aufträge abarbeiten.
Dies ist ein innerbetriebliches Problem und der Kunde soll davon nicht berührt werden.
OPTIMAL ist, wenn das Fahrzeug repariert wird und der Kunde zufrieden vom Hof rollt.
Sollte doch kein Problem sein, wenn der Kunde eine klare Ansage macht, ein Auftrag erstellt wird, der Mechaniker diesen Auftrag bekommt...dann sollten alle Punkte abgearbeitet werden und das Fahrzeug ohne Mängel ausgeliefert werden können.
FALSCH!!!
Und das liegt an der Masse der Mechaniker.
Jedes Jahr werden tausende Mechaniker mit Gesellenbrief auf den Markt geworfen.
Jetzt im Januar wieder.
Ein Fünftel kann man direkt verbrennen. 20% haben den Brief eigentlich nicht verdient.
Hört sich böse an, aber es ist die Wahrheit.
10% sind richtig gut...die will man gerne haben und halten...aber die gehen weiter zur Schule und machen den technischen Ing. oder direkt den Meisterbrief.
Bleiben 70% Mittelmaß, die einen Job suchen.

Die oberen 35% finden und bekommen...ist mühselig.
Aber für jede Werkstatt absolut wichtig.
Der kleine Schrauber verdient das Geld, welches vom Wasserkopf benötigt wird.
Und das wird oft in den Betrieben vergessen.

Bedankt euch bei den Schraubern...per Händedruck ...oder auch mit einem Trinkgeld.
Nicht in die Kaffee-Kasse auf der Theke werfen, persönlich abgeben!
Ein persönliches Wort mit den Mechanikern...dazu noch 5 Taler in die Hand...bleiben im Gedächtnis hängen.
Die Wertschätzung ist bei den Schraubern sehr wichtig!
Ich lobe meine Mitarbeiter immer wieder...komme mir dabei schon manchmal doof vor...aber es ist wirklich wichtig.

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Zitat:

@Linear Cycle schrieb am 1. Februar 2019 um 00:36:57 Uhr:


...Bedankt euch bei den Schraubern...per Händedruck ...oder auch mit einem Trinkgeld.
Nicht in die Kaffee-Kasse auf der Theke werfen, persönlich abgeben...

... ganz mein Reden, so handhabe ich das bei allen Handwerkern, die bei mir zuhause (oder in Werkstätten) an meinen Geräten arbeiten. Und wenn ich der Meinung bin, dass es besonders gut gemacht wurde, lass ich das auch dem Chef der Handwerker wissen!

Viele Grüße
der Michael Mark

.....doppelpost

ich hatte es (allerdings beim Volvo) gehabt, dass das neu verbaute Radlager sich innerhalb kürzester Zeit verabschiedete.
Das lies die Bremse beim Bremsen bei höheren Geschwindigkeiten auch ordentlich flattern.
Ansonsten ist die Saab Bremse relativ simpel aufgebaut. Opel Vectra eben.
Beim Saab hatte ich auch mal einen Satz Scheiben, welcher sich nach dem ersten Bremsen komplett verzogen hatte.
Allerdings war das von Tempo 230 auf 80. Gewaltbremsung: weil der Transporter hinter dem LKW meinte, er müsse jetzt mal an den LKW vorbei. Also ab auf die linke Spur. Blinker ist eh überflüssig. Rückspiegel gucken, wird auch überbewertet.
Ich konnte da schon die Fingerabdrücke auf der TÜV Plakette erkennen.Imposant, wenn das ABS bei ü 200 anfängt zu regeln...
Da sah man dann richtige blaue Stellen auf der Scheibe...
Ich würde mal das Rad abschrauben und ein paar Ziegel o.ä. neben der noch eingebauten Scheibe aufstapeln und mal einen Nagel auf die Ziegel auflegen- so- dass dieser genau die Scheibe berührt. Ähnlich wie bei einen Plattenspieler-nur um 90 Grad gedreht.
Dann mal langsam die Scheibe drehen und gucken , ob ein sich veränderter Lichtspalt zwischen Nagel und Scheibe bildet. Ist jetzt nicht diiiiiie Profi Messung-aber es lässt sich so zumindest der Fehler eingrenzen.

Liebe Thread-Beteiligte,
so, der Drops ist jetzt gelutscht.

Nachdem in Zeiten der "Werfichweg-Gesellschaft" keiner mehr den Seitenschlag messen kann oder will, geschweige denn fast neue Scheiben abdreht, wurde jetzt neue Scheiben eingebaut.

Jetzt ist wieder Ruhe im Gebälk !🙂

Gruss
Jazzer2004

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Hallo Jazzer...altes Haus. 😁
Ich kann ja nur für rmich sprechen...aber bei einer Probefahrt kann ich sehr gut entscheiden, wo Geräusche oder Vibrationen herkommen.
Und wenn ich die Räder, Reifen und auch Radlager ausschließen kann, weil eben nur beim Bremsen ein Problem entsteht und nicht beim Beschleunigen oder Rollen lassen...brauche ich auch keinen Seitenschlag per Messung überprüfen.
Kann man machen, um die Diagnose zu unterstreichen, aber wer macht sich gerne unnötig Arbeit?...die Zeit und Geld kostet?...die dann der Kunde zahlen muß.
In allen Werkstätten, wo ich bisher tätig war, gab es einen Koffer mit Meß-Uhr und Befestigungsmaterial, um Bremsscheiben zu prüfen. GANZ ehrlich...habe ich nie benutzt. Warum auch, wenn es offensichtlich an einem Schlag der Bremsscheiben liegt.
Bremsscheiben abdrehen...macht heute keine Werkstatt mehr! Weil es keine Drehbank gibt und die Arbeit genauso viel kostet, wie neue Scheiben. Lohnt nicht. Oder lohnt sich nur bei echten Oldtimern, wo die Trommeln ausgedreht werden können...Vorkriegs-Modelle, z.B.

Bleibt noch die Frage, wer die neuen Bremsscheiben bezahlen soll.
Hast Du selber besorgt...also musst Du die Reklamation selber durchführen.
Aber kannst Du Dir auch schenken. Zu 99% werden Reklamationen abgebügelt, auf Einbaufehler zurückgeführt und nicht auf Materialfehler oder Fertigungsfehler. So sind meine Erfahrungen mit den Händlern und Herstellern.
Angeblich werden die Teile überprüft und dann über die Reklamation entschieden.
Meine Vermutung ist allerdings, daß die Teile überprüft werden, ob eingebaut und gelaufen...oder nicht eingebaut waren und ein Transportschaden vorliegt.
Sobald die Teile eingebaut waren, wird der Schaden auf die Werkstatt geschoben. Einbaufehler und fertig.
Bremsen und Kupplung ist ganz schwer, das zu reklamieren.
Kleines Beispiel, wo ich heute noch einen dicken Hals bekomme...
Kupplung mit Zwei-Massen-Schwungrad an einem Fahrzeug erneuert. Hersteller ist die Firma F&S, also ein Markenhersteller.
Direkt bei der Probefahrt ungewöhnliche Geräusche, die ganz klar vom Zwei-Massen-Schwungrad stammten.
Fahrzeug nicht ausgeliefert, direkt einen neuen Satz bestellt und ausgetauscht.
Eingebaut und das Geräusch ist weg...also alles gut und das Auto ausgeliefert.
Teile eingeschickt und Reklamiert, wegen Klappergeräusche.
Nach 6 Wochen kamen die Teile wieder mit einem Untersuchungs-Protokoll. Wortwörtlich steht dort geschrieben, daß das Spiel im Schwungrad innerhalb der Toleranzen liegt und deshalb die Reklamation abgelehnt wird.
Die Tatsache, daß das Teil klappert wird gar nicht anerkannt. Das neue Teil klappert nicht.
Eigentlich eine klare Sache, oder? Scheiß was auf die Toleranzen. Wenn das Ding Geräusche macht, ist es nicht in Ordnung. Fakt ist, daß ich einen Kupplungssatz habe, der nix taugt, aber 800,- Taler kostet.
Der Händler, worüber das Teil bezogen wurde, hält sich bedeckt...will sich auch nicht kümmern.
JETZT kümmert sich ein Anwalt um die Geschichte. Mal sehen, was dabei herauskommt.

SAAB 9-5 Hirsch-getunt mit 305 PS hat eine Bremsanlage von Brembo.
Bremsklötze dafür kosten ein Vermögen!!!
Es gibt aber Bremsklötze im freien Handel, die in einem Jaguar verbaut werden und ebenfalls passen.
Kosten die Hälfte und warum nicht in einen Saab einbauen.
Hersteller ist eine namhafte englische Firma, die Klötze kommen auch aus England, soweit alles gut.
Fachmännisch eingebaut und dann geht´s los! Bremse funktioniert normal, auf dem Prüfstand perfekte Werte.
ABER beim leichten Anbremsen quietschen die Klötze wie ein altes Taxi der 70er Jahre.
Absolut pervers und untragbar. ALLE Bemühungen, wie Kanten brechen und Anti-Quitsch-Paste helfen nichts.
Du hörst den Kunden kommen, obwohl er noch nicht in Sichtweite ist...drei Ecken vorher beim Anbremsen und Einlenken.
Wir hatten damals 3 Satz Klötze bestellt und ich habe sie alle ausprobiert. Das Material war zu hart und daher das Quitschen. Reklamationen verliefen im Sand. Der Hersteller lehnte alles ab.
Wer billig kauft, kauft zweimal...haben wir dadurch auch mal gelernt.

Ansprechpartner ist Dein Händler, wo Du die Scheiben gekauft hast.
Die besten Chancen hast Du noch, wenn Du knallhart auftrittst, direkt mit Anwalt drohst. Dann kann es sein, daß der Händler sofort einknickt und dir Gewährleistung gibt.
Aber damit rechnen würde ich nicht.

Lieber Linear Cycle (nicht ganz so altes Haus...😎),

du hast ja generell recht: Wer macht sich die Mühe.

Ich denke da halt manchmal noch etwas altmodisch: Auf diese Weise landen zigtausend Tonnen Material auf dem Schrott, im Schredder oder sonstwo...

....aber wem erzähle ich das😁

Die alten Scheiben werde ich "zusammennageln" und Blümchen reinpflanzen und mir in den Garten stellen oder so....
Den finanziellen Verlust werde ich verschmerzen, die nächste Rentenerhöhung kommt ja bestimmt🙄🙄🙄

Gruss in die Nacht
Jazzer2004

P.s. Ach ja, hatte ich vergessen, die Scheiben samt Belägen stammten noch aus einer Teilesammelbestellung bei meinem Haus- und Hoflieferanten in England seit rund 10 Jahren.
Was würde da jetzt gelten: Brexit- oder Britisches Recht; daher habe ich mich für British Humor entschieden😎

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