Rasantraktor geht beim Gas geben aus B&S 28M707 13 PS
Liebe Forummitglieder,
ich bin mittlerweile echt verzweifelt und hoffe hier kann mir jemand helfen bzw einen Tipp geben.
Ich habe mir einen gebrauchten Rasentraktor anfang des Jahres gekauft. MTD 13 / 102 mit Briggs & Stratton Motor 28 M 707 0136 01 / 13 PS.
Leider macht mir der Trecker viel Ärger und ich habe eine lange reparatur Strecke hinter mir. Man denkt jedes mal "das noch denn ist schluss, ich hab ja schon so viel investiert". Beide Keilriemen wurden gewechselt, da kurz vor abriss. Anlasser, Zündspule, sämtliche Dichtungen. Öl Wechsel komplett gemacht. Der Motor lief meiner Meinung nach nie so 100% rund.
Jetzt zum Hauptproblem was nun auftritt: Der Rasentraktor lief plötzlich unter last sehr ruckelig man hörte aussetzer. Ich habe also zunächst den Vergaser komplett mit Düse gereinigt. Ohne Verbesserung. Dann habe ich einen 0-8-15 China Vergaser von Amazon probiert. Damit lief es erst einigermaßen, aber immer noch nicht 100%. Jetzt habe ich mir den Original Walbro Vergaser gekauft und angebracht. Nun tritt ein völlig neues Problem auf. Angemacht, lief direkt ruhig, aber sobald ich schnell Gas gebe, würkt der Motor ab. Genauso wenn ich das Mähwerk zuschalte, das gleich Problem. Der Motor geht also sofort aus bzw würgt ab, wenn er Last bekommt bzw. kräftig arbeiten muss. Der Motor ist kein OHV sodass ich nicht einfach die Ventile einstellen kann, bzw das traue ich mir nicht wirklich zu.
Wer bis hierhin durchgehalten hat...hatte vielleicht jemand ein ähnliches Problem, oder kann mir einen Tipp geben? Ich würde mich sehr darüber freuen. Ich bin für jegliche Hilfe dankbar.
Viele Grüße
Malte
93 Antworten
Wenn du einen Messschieber mit Tiefenmass hast geht der auch - bis der kolben ganz oben steht. Dann mit der Fühlerlehre das ventilspiel messen.
Ventile werden IMMER auf dem ( Anfang) 3. Takt eingestellt!!
Das heißt, dann sind beide Ventile geschlossen und gleichzeitig die Nockenwelle mit beiden Nocken" UNTEN" !!!
Man dreht den Motor langsam durch, beobachtet die Bewegung der Ventile.
1. Takt : Ansaugen; Einlassventil geht auf und der Kolben geht nach unten.
2. Takt : Verdichten; Kolben geht nach oben und dabei schließt das Einlassventil.
Jetzt , 3. Takt= Zündzeitpunkt bei OT, Da sind dann die Nocken der Nockenwelle UNTEN und somit sollten dann die Ventile Entlastet sein!! dreht man da dann weiter im ( 3. Takt, " Arbeitstakt" ) ist das der beste punkt zum einstellen. Dabei kann der Kolben durchaus leicht nach unten gehen, muss nicht zwingend auf OT stehen. besser sogar ca 15- 30 Grad nach OT, damit man dann auch sicher ist.
Kommt der Kolben dann von unten wieder hoch, öffnet sich das Auslassventil ( 4. Takt).
Wenn dann der Kolben fast komplett oben ist , schließt das Auslassventil und gleichzeitig beginnt das Einlassventil zu Öffnen!!
Dies ist die sogenannte Ventilüberschneidung!!!!
Hier darf nicht Eingestellt werden, da hier dann beide Ventile noch unter Vorspannung von der Nockenwelle her sind!!
P: S. Viel spaß beim " Einstellen" mittels Feile! ;-))
Zitat:
@0815scheunenschraub schrieb am 23. September 2021 um 15:26:29 Uhr:
Ventile werden IMMER auf dem ( Anfang) 3. Takt eingestellt!!
Das heißt, dann sind beide Ventile geschlossen und gleichzeitig die Nockenwelle mit beiden Nocken" UNTEN" !!!
Man dreht den Motor langsam durch, beobachtet die Bewegung der Ventile.
1. Takt : Ansaugen; Einlassventil geht auf und der Kolben geht nach unten.
2. Takt : Verdichten; Kolben geht nach oben und dabei schließt das Einlassventil.
Jetzt , 3. Takt= Zündzeitpunkt bei OT, Da sind dann die Nocken der Nockenwelle UNTEN und somit sollten dann die Ventile Entlastet sein!! dreht man da dann weiter im ( 3. Takt, " Arbeitstakt" ) ist das der beste punkt zum einstellen. Dabei kann der Kolben durchaus leicht nach unten gehen, muss nicht zwingend auf OT stehen. besser sogar ca 15- 30 Grad nach OT, damit man dann auch sicher ist.Kommt der Kolben dann von unten wieder hoch, öffnet sich das Auslassventil ( 4. Takt).
Wenn dann der Kolben fast komplett oben ist , schließt das Auslassventil und gleichzeitig beginnt das Einlassventil zu Öffnen!!
Dies ist die sogenannte Ventilüberschneidung!!!!
Hier darf nicht Eingestellt werden, da hier dann beide Ventile noch unter Vorspannung von der Nockenwelle her sind!!
P: S. Viel spaß beim " Einstellen" mittels Feile! ;-))
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung !
Ist der letzte Satz ironisch gemeint ?
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So…ich bin mit zwar noch nicht sicher, ob die richtige Stellung. Ich habe jetzt so, dass die Federn am entspanntesten sind gemessen, ich habe es nämlich leider immer noch nicht so 100 pro verstanden, da dies jetzt Neuland für mich ist. Bin aber lernwillig.
Ich habe bei beiden Ventilen ein Spiel von 0,25mm
Die Stellung habe ich mal als Foto angehangen.
So wie es ausschaut, stimmt hier der Zündzeitpunkt nicht, aufgrund einer evtl abgescherter Pass Feder, die im oberen Kurbelwellenkonus und der Schwungscheibe steckt.
D.h.. Schwungscheibe mit exakt passendem Abzieher abnehmen und schauen ob die Pass Feder intakt ist. falls ja, ist das Zündmodul zu wechseln.
Bevor ich hier aber in Zeit und Geld investiere, würde ich die Zündung mithilfe einer Zündlichpistole und kenntlichbemachter Zündmarke am Schwungrad und Motorgehäuse, überprüfen
Vielen Dank für den Beitrag,
Das zünmodul wurde tatächlich erst vor wenigen Monaten getauscht.
Ich werde mal schauen wie das mit der zünpistole klappt.
Ich habe noch lange an den Ventilen geschaut.
Ist der Abstand nicht etwas hoch ?
Oben (Einlass) ist 0,25 und unten sogar 0,30? Siehe Bilder
Außerdem ist der Auspuff etwas weggegammelt. Kann das auch so etwas auslösen ? (Ebenfalls ein Bild im Anhang)
Vielleicht sollte ich aber auch langsam aufgeben, so bitter es auch ist.
Nochmals danke an alle
Das mit der Passfeder ist ein guter Tipp, das ist die Verbindung zwischen Welle und Magnetläufer.
Hier mal nachgesehen -- zünmodul wurde tatächlich erst vor wenigen Monaten getauscht-- Original oder Ersatz ? Einbau macht auch Zündzeitpunkt ist also nicht nur dran zu bauen
@.....Oben (Einlass) ist 0,25 und unten sogar 0,30? Siehe Bilder
Außerdem ist der Auspuff etwas weggegammelt. Kann das auch so etwas auslösen ? (Ebenfalls ein Bild im Anhang)
Das Ventilspiel ist idT etwas zu groß, macht etwas mehr Lärm ( auch wegen dem lädierten Auspuff) und reduziert die Motorleistung ein wenig, hat aber nix mit dem Stottern zu tun.
Es scheint einzig ein Zündproblem und falls nicht, eine zu geringe Benzin/Luft zufuhr zu sein.
Zitat:
@polo59 schrieb am 24. September 2021 um 07:26:37 Uhr:
@.....Oben (Einlass) ist 0,25 und unten sogar 0,30? Siehe Bilder
Außerdem ist der Auspuff etwas weggegammelt. Kann das auch so etwas auslösen ? (Ebenfalls ein Bild im Anhang)Das Ventilspiel ist idT etwas zu groß, macht etwas mehr Lärm ( auch wegen dem lädierten Auspuff) und reduziert die Motorleistung ein wenig, hat aber nix mit dem Stottern zu tun.
Es scheint einzig ein Zündproblem und falls nicht, eine zu geringe Benzin/Luft zufuhr zu sein.
Vielen Dank damit hast du mir das gut erklärt.
Ich müsste jetzt also den passenden abzieher besorgen und mir die Feder anschauen.
Mit der Zündpistole kenne ich mich leider gar nicht aus.
Die Zündspule welche ich Anfang des Jahres erneuert habe ist ein Original neues teil gewesen.
Liebe Grüße
Zitat:
@polo59 schrieb am 24. September 2021 um 11:51:00 Uhr:
Dann wie bereits geschrieben, die Schwungmasse runter und nach der Passfeder schauen !
Wird erledigt vielen Dank sehr nett! :-)
Das Ventilspiel ist zwar sehr gross, aber ein so einfacher Motor sollte aber auch damit laufen. Das mit dem zündzeitpunkt / polradstellung ist ein guter Hinweis, schon eine angescherte Feder wirkt sich bei der Größe des polrades aus.
Die Zündpistole wird nicht nötig sein.
Weitere Einstellungen sind eh nicht möglich.
Die zündspule (die richtige wird es sein) sollte möglichst nah /natürlich reibungsfrei am polrad sitzen.
Wenn sonst soweit alles stimmt, wirst du Tatsache an die Ventile ran müssen.
Bei zu grossem Spiel schließen die Ventile zu früh und öffnen zu spät, Folge: schlechte starteigenschaften, unruhiger Leerlauf, Leistungsmangel ( was das abwürgen erklärt) und Motor Geräusche - ist der Motor warm, wird das spiel kleiner, die Gasen dehnen sich sofort mehr aus - die Kaltstart hilfe des motors /dekompression realise dürfte also ins Leere laufen, daher schaft der Anlasser es dann nicht mehr den Motor durchzudrehen.
Schon gar nicht so einfach, man kann das alles machen, aber Ventile bearbeiten oder ersetzen ist schon anspruchsvoll.
Aber vielleicht sitz der Hauptfehler ja wirklich unterm polrad
Abzieher: im polrad sollten 2 Innen Gewinde sein.
Nimm ein ordentliches Stück Stahl, bohre im entspr. Abstand 2 löcher
Dann 2Schrauben mit Muttern drauf durch den Stahl in das polrad schrauben, vorher die pradmutter lösen.
Jetzt die Muttern gegen den Stahl runter drehen, damit wird das polrad gegen die Kurbelwelle gezogen.
Auf keinen Fall einen Abzieher unter dem polrad ansetzen ( 2 oder 3 Armabzieher) bitte auch nicht hebeln
Hoffe das war jetzt einigermaßen verständlich