Qualitätsunterschied bei Urethan Lager?
Hallo,
gibt es einen Qualitätsunterschied bei Urethan Lager für den Querlenker und den Stabilisator? Oder kommen die aus der gleichen Produktion? Preislicher Unterschied sind 30€.
Hat jemand Erfahrung dazu?
19 Antworten
Theoretisch ja, praktisch nur ein hilfreicher Effekt... denn die Radlast ändert sich unpassend. Knickt er aussen ein, reduziert sich dort die Radlast und die Radlast hinten steigt ungleich an. Er beginnt dann zum übersteuern und wischt hinten weg.
Wenn der Querlenker nach unten weist und die Kurve aussen drückt, federt er nicht so einfach ein, sondern stützt sich am kurvenäußeren Rad verstärkt ab. Er bekommt weniger Seitenneigung, die Radlast aussen ist höher, die Radführung steigt und er schruppelt eben nicht durch die Kurve, sondern WILL durch die Kurve. Da er keine Seitenneigung aufbaut, bleiben alle 4 Räder mit nahezu gleicher Last auf dem Boden. OPTIMAL.
Gerade dieser Effekt ist typisch für den 2002 und ganz besonders die Tii. Nicht tiefer gelegte Tii gehen mit dem Serienfahrwerk schneller und williger durch die Kurven als tiefergelegte Fahrzeuge. Erstaunlicherweise auch mit WENIGER Seitenneigung und besserer Bremsleistung.
Macht man dann die ultimative Änderung, den Achsschenkel nach oben zu verlagern und somit die Tieferlegung über ein Versetzen des Achszapfens zu machen, bekommt das ultimative Fahrwerk. Slalomkönig, optimale Optik, optimales Serienhandling ohne die Nachteile der Tieferlegung. Man muss nur einen Konstrukteur haben, der einen Achsschenkel zeichnet oder noch zeichnen kann... und auch mit Gutachten fertigen kann. Tja... gibt's noch 😉
Das geht und gilt auch für den 1303. Gleiche Konstruktion, fast gleiche Folgen.
Am wichtigsten ist eine Radlaständerung so klein wie möglich zu halten. Da beim Kurvenfahren immer das äußere Rad stärker belastet wird, kann man dem nur durch weiche Federung und Dämpfung entgegenwirken. Die Ente und pumpende DTM Autos sind gute Beispiele.
Sturz ist eigentlich nur wichtig, weil die Reifenflanke sich beim Kurvenfahren verbiegt und das Profil einseitig, außen belastet wird. Mit negativem Sturz bekommt man die volle Reifenaufstansfläche auch beim Kurvenfahren annähernd hin. Durch den Verzahnungseffekt sind höhere Kurvengeschwindigkeiten bei größerer Aufstandfläche hin.
Zu beachten ist, das sich der Sturz auch beim Lenken ändert.
Außerdem gibt es noch Spuränderungen, vor allem bei Tieferlegungen, da die Spurstangen stärker geneigt sind.
Zitat:
@Red1600i schrieb am 4. Juni 2024 um 09:39:43 Uhr:
Wenn man ihn tiefer legen will ohne diesen negativen Effekt, wird beim 02 ein Distanzstück zwischen Federbein und dem Querlenker Gelenk eingefügt. Damit zeigt der Querlenker nach wie vor nach unten und die Aufstützung über den Querlenker bleibt erhalten. Ob es diese Teile auch bei VW für den 1303 gibt... keine Ahnung. Es wäre aber anzunehmen...
Von solch einem Distanzstück habe ich beim 1303 noch nichts gelesen oder gesehen. Ich wüsste auch nicht, wo solch ein Distanzstück ihren Platz finden sollte. Ich habe ein 3-Punkt Federbein, also vor '74.
Problem ist die StVZO. Da kräuseln sich die Haare des Prüfers.
Im Motorsport , wenn freies bauen erlaubt ist, wird außen was unterlegt, der Zapfen verlängert , wenn die Felgengröße das zuläßt, ansonsten wird der innere Befestigungspunkt höher angebracht.
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Ich lasse erstmal alles so wie es ist. Wenn es wieder vorkommt, habe ich ja einige Tipps von euch bekommen, die ich noch ändern kann.
Urethan Lager brauche ich sowieso nicht mehr.