Qualitätsprobleme 102 Oktan Tankstellen Sprit
Wie einige schon mitbekommen haben, gibt es wohl derzeit Qualitätsprobleme mit dem 102 Oktan Tankstellen Sprit.
"Das Thema betrifft eher die Leute die Youngtimer, Oldie Motorsport betreiben oder umgebaute Motoren mit hoher Verdichtung fahren, könnte aber auch den einen oder anderen Motorradfahrer betreffen.
Bereits am 19 Juni musste die "Tourenwagen Legenden" in Salzburg abgebrochen werden. Von den 18 Teilnehmern erlitten 3 Fahrzeuge einen Motorschaden, weitere Fahrzeuge wurden durch Klopfende Verbrennung beschädigt.
Wie laut Reglement fuhren alle mit Handelsüblichem deutschen Tankstellen Sprit 102 Oktan.
Zitat von Tourenwagen legenden (Facebook)
TWL sagt Rennen zwei aus Sicherheitsgründen schweren Herzens ab
Es ist der Alptraum jedes privaten Autofahrers, falsches Benzin im Tank. Ein ähnliches Schicksal hat nun beim ADAC Racing Weekend Salzburg zur Absage des zweiten Laufes der Tourenwagen-Legenden (TWL) am Sonntag geführt.
Von den nach Österreich transportierten 18 Fahrzeugen hatten mittlerweile drei einen Motorschaden erlitten, weitere Autos standen kurz davor. Der TWL-Verantwortliche Thorsten Stadler begab sich ob der Häufung, auf Ursachenforschung. Und er wurde fündig: „Wir hatten bei acht verschiedenen Autos von verschiedenen Herstellern, mit verschiedenen Applikationen, die gleichen Klopfspuren. Die einzige Gemeinsamkeit war der gleiche Sprit, der von verschiedenen Tankstellen in ganz Deutschland stammt. Diese diffizilen Autos benötigen einen Kraftstoff mit entsprechender Oktanzahl, um ordentlich laufen zu können, was bei diesem Kraftstoff mutmaßlich nicht der Fall war. Da die alten Motoren sehr wertvoll und schwer zu beschaffen sind, mussten wir aus Sicherheitsgründen diese Entscheidung treffen.“
Weiter..
UPDATE MOTORPROBLEME TWL SALZBURGRING
Im Anschluss an die Absage des zweiten Rennens der Tourenwagen Legenden auf dem Salzburgring wurden verschiedene Motoren genauestens untersucht.
Thorsten Stadler: „Es haben klopfende Verbrennungen stattgefunden an den Fahrzeugen von Jean-Pierre Zimmer, Frank Unverhau, Ekkehard Ludewigs, Marcel Wüst, Marvin Schaid und Gerbert Luttikhuis. Üblicherweise entstehen klopfende Verbrennungen, wenn die Klopffestigkeit des verwendeten Treibstoffs nicht gegeben ist. Alle Fahrzeuge sind bereits in den letzten Jahren mit der gleichen Motorapplikation und den Kraftstoffen der gleichen Marke und Sorte betrieben worden. Um dem Schadensbild auf den Grund zu gehen, prüfen die Teams nun in alle Richtungen. Der verwendete Kraftstoff aller betroffenen Teams wird nun untersucht, weil es sich hier um dieselbe Marke und Sorte, jedoch aus verschiedenen Tankstellen und verschiedenen Regionen, handelt. Wir werden nach dem Erhalt dieser Ergebnisse weiter informieren.“
Im Nachgang zum 24h-Rennen stellte sich heraus, dass der Ford Sierra vom Team Ringshausen, pilotiert von Klaus Niedzwiedz, gleiche Schadensbilder zeigt und derselbe Kraftstoff verwendet wurde. Die AMG Mercedes C-Klasse DTM von Thorsten Stadler und Christian Danner war nicht von den Schäden betroffen, da hier ein Kraftstoff einer anderen Marke zum Einsatz kommt.
Quelle: https://www.facebook.com/TourenwagenLegenden
Unter den Fahrzeugen hat es auch den DTM Mercedes 2,5l 16v von Motorenzimmer erwischt.
158 Antworten
Zitat:
@Schmusekitty schrieb am 18. Juli 2022 um 10:25:39 Uhr:
Klopfschaden an 3 kolben
autsch 🙁
Da bin ich sehr gespannt wie das für Dich ausgeht, Svenja.
Brabus ist dafür bekannt, dass die Motoren auch mit den deutlichen Leistungssteigerungen sehr stabil und betriebssicher sind. Der Aufwand der dort getrieben wird ist immens und schlägt sich damit ja auch deutlich in den aufgerufenen Preisen wieder. Ich habe mir das vor ein paar Jahren mal in Bottrop angeschaut - absolut beeindruckend!
Für mich ist das ein weiteres Zeichen, daß der Sprit nicht nur marginal von der Spezifikation abweicht....
Kannst Du etwas zu den Begleitumständen sagen, bei denen der Schaden aufgetreten ist? Die Wahnsinns-Leistung dieses Fahrzeugs muss man ja auch erst mal abrufen können. Im Gegensatz zu den klassischen Rennwägen kann ich mir gar keine Situation vorstellen, in der man einen G800 in eine hohe Dauerlast-Phase bringt....
Viele Grüße
Karlheinz
Naja, für "Last" im Alltag braucht es nicht notwendigerweise "Drehzahl". Was auf der Renne halt nicht so leicht zu trennen ist .... da ist die Drehzahl gegenüber dem Alltagsbetrieb eher hoch.
Turbomotoren reagieren noch empfindlicher auf schlechten Sprit...
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Habe in meinem Umfeld auch einige Kollegen die Ihre Autos auf 102 haben abstimmen lassen… die wissen von diesem Thema hier nichts und die Autos fahren jetzt mehr als 1 Monat später immer noch wie vorher…
Da ich auch keine Messbaren Veränderungen von 102 auf 100 und andersrum feststellen konnte, kann ich mir schwer vorstellen, dass das ganze hier wirklich ein deutschlandweites bzw. überhaupt ein Problem ist, das von der 102-Raffinerie ausgeht.
102 ist in der Szene doch sehr beliebt.. wenn es wirklich Qualitätsprobleme gäbe, dann hätte dieses Thema hier vermutlich schon 100 Seiten, weil hunderte Motoren Hops gegangen sind…
Meine Rede... und trotzdem bleibt vielleicht ein Schaden für den blauen Hersteller hängen, weil hier kaum jemand zum Ende lesen wird und kaum jemand das Szenario auflösen wird
Sehe ich anders. Im Alltag brauchst du diese Oktanzahl trotz Abstimmung darauf quasi nie und wenn, dann "rettet" dich heute der Klopfsensor. Bei einem historischen Rennwagen kannst du das vergessen, den Sensor gibts in diesem nicht und die Dinger arbeiten das ganze Rennen lang sehr dicht an der Klopfgrenze sobald das Gaspedal deutlich unten ist.
Aus "man liest sonst nichts" auf "alles kein Problem" zu schliessen ist genau so unzulässig wie "mein Motor ist kaputt, der Sprit ist schuld" Schwätzerei.
Laborergebnisse sind da...
https://youtu.be/FQy8jBNhACk
Kraftstoff war zumindest rein von den Werten in Ordnung
2 Analysen, ROZ 101,8 und 102,4
MOZ je etwa 11 Punkte darunter.
Was heißt "zumindest"? Es ging ja um die Kopffestigkeit und nicht um den Geschmack oder die Farbe. Damit haben sich alle Spekulationen in Luft aufgelöst.
PS: Respekt für Zimmer, der zwar auch im neuen Video wenig Inhalt in viele Worte verpackt, aber immerhin tatsächlich eine Analyse veranlasst hat und jetzt auch die Ergebnisse veröffentlicht.
Veränderte Additivierung/weniger Oktan als vor 2 Jahren (102 ist ja nur Mindestangabe) kann eine Rolle spielen, das werden wir hier nicht klären.
Aber: Das wäre nicht die Schuld von Aral!
DENN:
Wenn 102 Oktan drauf steht und dann auch 102 Oktan drin ist ist das in Ordnung und Aral hat nix falsch gemacht!
Ich hätte mir das aber auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass Aral wissentlich schlechten oder minderwertigen Sprit verkauft.
Weil sowas hätte in den Raffinerien auffallen müssen.
Und sowas hätte auch anderen Leuten auffallen müssen.
Auch abseits des Rennwochenendes dort.
Beides war aber ja nicht der Fall.
Ich tanke auch 102, auch diesen Sommer und hab an den Zündwinkeln ebenfalls in den Logs nix gesehen.
Die ganze Spekulation basierte ja nur auf dem einen Wochenende dort.
Ich hatte ja schon vor gut 3 Wochen geschrieben, dass ich eher an äußere Faktoren glaube die an dem Wochenende zusammengekommen sind oder sich summiert haben. Und das ist ja wie es scheint auch zutreffend.
Na ja, ganz aus der Schusslinie ist der Kraftstoff noch nicht. Die Oktanzahl scheint wohl gestimmt zu haben, doch mangelnde Klopffestigkeit kann auch an Additiven liegen – das wurde im heutigen Video ja auch erwähnt. Es wäre aber eine zusätzliche Spekulationsebene mit einer weiteren Analyse. Und da die Additivierung eh das große Geheimnis der Kraftstoffanbieter ist, die längst nicht so "messbar" ist, wie eine Oktanzahl, sehe ich wenig Chancen für eine Klärung.
Wenn der Mensch (und nicht der Motor) plötzlich am Stottern fängt, liegt's ja nicht zwingend an fehlenden oder überzähligen Prozenten des Alkohols ...
Zitat:
@Motorkult schrieb am 21. Juli 2022 um 20:27:48 Uhr:
Na ja, ganz aus der Schusslinie ist der Kraftstoff noch nicht. Die Oktanzahl scheint wohl gestimmt zu haben, doch mangelnde Klopffestigkeit kann auch an Additiven liegen –
"Die Oktanzahl definiert ein Maß für die negative Zündungswilligkeit und steht damit für die Klopffestigkeit eines Ottokraftstoffes bzw. Motorenbenzins. " (Wikipedia)
Solange also Additive die Oktanzahl nicht reduzieren, beeinflussen sie auch nicht die Klopffestigkeit.
Das stimmt nicht ganz. Es kann trotzdem zu Frühzündungen kommen. Deswegen prüfen sie jetzt auch, ob sich an den Bestandteilen etwas geändert hat. Wobei ich in Erinnerung habe, dass Aral mal mit einer neuen Formel geworben hat.
Zitat:
@wk205 schrieb am 21. Juli 2022 um 21:21:15 Uhr:
Zitat:
@Motorkult schrieb am 21. Juli 2022 um 20:27:48 Uhr:
Na ja, ganz aus der Schusslinie ist der Kraftstoff noch nicht. Die Oktanzahl scheint wohl gestimmt zu haben, doch mangelnde Klopffestigkeit kann auch an Additiven liegen –"Die Oktanzahl definiert ein Maß für die negative Zündungswilligkeit und steht damit für die Klopffestigkeit eines Ottokraftstoffes bzw. Motorenbenzins. " (Wikipedia)
Solange also Additive die Oktanzahl nicht reduzieren, beeinflussen sie auch nicht die Klopffestigkeit.
Ja, im standardisierten Messverfahren.
Wobei das eine Sache ist die motorabhängig immer wieder anders ist und wo sich auch daher nix pauschalisieren lässt.
Das ist ja auch immer das hin und her bei den Premiumkraftstoffen von Aral/Shell/Total.
Aral hat die Nase vorne, nicht ohne Grund wird fast immer bei den Tunern auf 102 abgestimmt.
Das hat schon seinen Grund.
Es gibt aber Motoren, wo auch das Shell mal besser sein KANN.
Obwohl es das auf dem Papier nicht ist.
Und das liegt dann an genau solchen Dingen.
Das ist schon richtig was der Zimmer da im Video gesagt hat und deckt sich auch mit meiner Erfahrung.
Sollte aber trotzdem nicht davon ablenken, dass Aral 102 verspricht.
Und auch 102 geliefert hat.
Ich tanke auch weiter 102 im Spaßauto.